Fight Club
- Regie:
- David Fincher
- Jahr:
- 1999
- Genre:
- Thriller
- Land:
- USA
1 Review(s)
13.05.2003 | 11:52Crew: Edward Norton (Erzähler), Brad Pitt (Tyler Durden), Helena Bonham Carter (Marla Singer), Meat Loaf (Robert 'Bob' Paulson), u.a.
Story
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Der Erzähler bleibt anonym und das an und für sich ist schon deprimierend genug. Dabei könnte er eigentlich ein glücklicher und zufriedener Mensch sein. Er hat einen gutbezahlten Job, ist gesund, hat eine schöne Wohnung und ein Auto. Die Werbung sieht in ihm die ideale Zielgruppe. Trotzdem ist er mit seiner Situation alles andere als glücklich. Im Gegenteil. Er ist sogar derart durch den Wind, dass er über Wochen hinweg an Schlaflosigkeit leidet und bald die Tage nur noch als düstere Schatten erlebt. Der Erzähler entschließt sich, zu verschiedenen Selbsthilfegruppen zu gehen. Als seine innere Leere gefüllt zu sein scheint ("Wenn die Leute glauben, dass Du stirbst, hören Sie Dir endlich mal zu, anstatt nur zu warten, bis sie selbst reden dürfen"), taucht plötzlich die Todestouristin Marla in seinen Gruppen auf - und unser Protagonist steht wieder am Anfang. Auf einer Geschäftsreise lernt er den Seifenhersteller Tyler Durden kennen, der nicht viel von Verantwortung hält ("Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun."). Nach einer freundschaftlichen Prügelei auf offener Straße gründen die beiden den ersten "Fight Club", einen Club, in dem Männer sich schlagen können, wobei jedoch auf einige Regeln geachtet werden muss. Abgesehen davon, dass der Fight Club streng geheim ist, ist es auch verboten, den Gegner weiter zu schlagen, nachdem dieser aufgegeben hat. Alles läuft also relativ fair ab. Doch bald entwickelt sich der "Fight Club" zum Selbstläufer und wird zur "Operation Chaos", in deren Verlauf Tyler die Zentren der Finanzkraft in die Luft sprengen will: Verschiedene Kreditkartenanbieter und die zentrale Schuldnerstelle. Unser Erzähler, dem das zu viel wird, macht sich auf den Weg, um den untergetauchten Tyler aufzuhalten und entdeckt dabei die schockierende Wahrheit...
Beurteilung
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In der vorliegenden Version ist der Film für einen Actionthriller doch recht blutig. Dem aufmerksamen Zuschauer wird jedoch schnell klar, dass Gewalt, Blut und morbide Grundstimmung nur Tarnung sind für etwas viel tiefsitzenderes, nämlich riesige Löcher im Gesellschaftssystem und auch im Leben des Erzählers. Ed Norton und Brad Pitt liefern grandiose darstellerische Leistungen ab. Gerade Nortons Darstellung des beinahe wahnsinnigen Erzählers ist derart glaubhaft, dass man es beinahe für wirklich halten könnte. Auch Helena Bonham Carter verkörpert die todesgierige Marla ungeheuer glaubhaft und beängstigend.
Die Bilder sind rasant und bedrückend, dabei nie reißerisch oder verherrlichend, sondern lediglich schonungslos ehrlich und direkt.
Die Gewalt ist recht heftig dabei, für einen normalen Erwachsenen jedoch nicht störend.
Kurz und gut: Für Fans der Hauptdarsteller sowieso ein Pflichtkauf, meiner Meinung nach aber auch für alle anderen. Ein wirklich Film der obersten Spitzenklasse: Besser gehts (fast) nicht.
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann