ALL FOR METAL: Interview mit Sänger Antonio

21.08.2024 | 10:40

GO BIG OR GO HOME! Ein wunderbares Interview mit einem der beiden Sänger der aufstrebenden Band ALL FOR METAL, dem man anmerkt, wie hart er für den Erfolg arbeitet und der sehr sympathisch, offen und ehrlich auch nicht ganz so einfachen Fragen nicht ausweicht. Und am Ende des Interviews sogar für unsere Hanne jodelt.

Hallo Antonio! Wie geht es dir?
Hallo, ich bin grade erst wieder zu Hause angekommen. Aber kein Problem. Sag mal, veröffentlicht ihr das Interview als Video auf eurer Seite?

Nein, ich zeichne das Interview nur auf, damit ich das nachher nicht aus dem Gedächtnis schreiben muss.
Gut, dann muss ich mir nicht noch die Haare schön machen (grinst)

Wir sind heute aber nicht allein, meine Kollegin Hanne, die eine großer Fan von ALL FOR METAL und vor allem von dir ist, und von der auch die eine oder andere Frage stammt, wird uns zuhören, sofern du nichts dagegen hast.
Ja, gerne. Äh, wenn ich auf Deutsch mal nicht weiterkomme, ist das okay wenn ich ins Englische wechsele?

Ja klar, solange ich nicht Italienisch sprechen muss, da wäre ich dann raus... Aber lass und anfangen.
Ihr bringt am 23. August 2024 euer neues Album auf den Markt, das quasi zwei Titel hat, nämlich "Gods Of Metal (Year Of The Dragon)".  Wie ist es dazu gekommen?

Nach unserem Debüt-Album "Legends" standen wir an einem Scheideweg. Wir hätten ein neues Album machen können, das genauso klingt wie der Vorgänger, quasi "Legends 2.0" oder eine neue Welt für uns entdecken, in dem wir in einem neuen Land neue Abenteuer erleben. Wir haben uns entschieden, dafür in ein weit entferntes Land in Asien zu reisen. 2024 ist ja auch das Jahr des Drachen, und obwohl einige Songs auf dem neuen Album sich noch am Vorgänger orientieren, werden die nächsten Songs, die wir als Singles veröffentlichen, sich mit dieser neuen Welt beschäftigen!

ALL FOR METAL sind nicht nur Musiker, wir wollen zusätzlich zur Musik auch noch eine Show präsentieren, eine immer größere Show, die parallel zur Musik abläuft! Auch hierbei werden wir entsprechende asiatische Elemente integrieren.  

Das spiegelt sich in dem Album auch gut wider. Die ersten Songs haben auch musikalisch, aber vor allem textlich, den Bezug zu eurer neuen Welt, aber hinten raus gehen die Stücke wieder mehr in Richtung des Debüts.
Genau. Die ersten zwei Songs, die wir für das Album hatten, waren 'Gods Of Metal' und 'Valkyries In The Sky', die sind einfach in unserem typischen Stil gehalten. Weil es halt beides, alt und neu auf dem Album gibt, hat es einen doppelten Titel.

Ihr stellt das Album am Erscheinungstag, am 23. August, live bei einem Konzert auf einem Schiff vor. Magst du dazu etwas erzählen?
Das wird ein Abenteuer und die Release-Woche wird ziemlich wild. Am 22. August spielen wir noch auf dem Baltic Open Air, das in der Nähe von Hamburg stattfindet und wir haben uns gedacht: Machen wir doch eine Release-Party auf einem Schiff! Da ich in Hamburg wohne – ich bin Hamburger (lacht) - und ein paar Connections habe, konnten wir die Firma Abicht als Kooperationspartner gewinnen. Da das erste Konzert so schnell ausverkauft war, haben wir ein zweites für den 24. August gebucht. Wir werden auf dem oberen Deck spielen, während das Schiff die Elbe hoch- und runterfährt, von den Landungsbrücken über die Seebrücke, an der Elbphilharmonie und an Blankenese vorbei. Die Firma hat ihr größtes Schiff für uns reserviert, weil die Karten so gefragt waren. Wenn das Wetter mitspielt, wird das großartig!

Es wird noch eine zusätzliche Releaseparty geben, weil Hamburg für viele Fans einfach zu weit weg ist, daher wird es am 29. August noch eine kleinere Show in Hamberg in der Nähe von Stuttgart geben, aber da werden wir trotzdem unsere volle Show aufbieten, mit Pyros und allem. Wir werden diese Woche und das Release richtig groß zelebrieren!

Was kannst du mir zum Songwriting bei ALL FOR METAL erzählen? Auf eurem Debüt wurden die Songs von externen Songwritern geschrieben, u.a. war Hannes Braun von KISSIN' DYNAMITE beteiligt. Wie sieht das beim zweiten Album aus, ist das wieder so oder konntet ihr euch als Band mehr einbringen?
Grundsätzlich ist das wieder so, wir hatten aber auch einfach keine Zeit. Wir waren nach der Veröffentlichung von "Legends" dauernd unterwegs. Nach "Legends" waren wir mit WIND ROSE auf Tour, haben auf Wacken und einigen anderen Festivals gespielt und danach waren wir noch gute zwei Monate mit LORDI auf Tour. Das Album wurde in einem Zeitraum von nur sechs Monaten geschrieben und aufgenommen. Aber wir haben dafür das richtige Team zusammen, es gab viel Brainstorming mit unserem Produzenten und wir als Musiker konnten uns mit eigenen Ideen und auch unserer musikalischen Meinung einbringen. Aber die ganze Produktion des Albums lag in den Händen unseres Producers Hardy Krecht und seiner Firma Elephant Music.

Von außen betrachtet wirkt ALL FOR METAL von Beginn an wie ein zusammengestelltes Projekt. Hat sich ALL FOR METAL in deinen Augen mehr in Richtung einer echten Band entwickelt?
Puh, wir spielen live mit einer Band (lacht) - Tetzel und ich, wir sind zwar die Gesichter der Band, aber die Tänzerinnen Christina und Luisa und die Musiker sind alle gleich wichtig!

Wir haben uns ein Konzept für ALL FOR METAL ausgedacht, wir wollen die Musik nicht neu erfinden, wir wissen auch, dass vieles von dem, was wir machen, pures Klischee ist. Aber wir lieben und feiern das total, wenn wir mit den Rüstungen auf die Bühne kommen. Wir bringen eine große Show auf die Bühne. Ich komme ja vom Theater und bin ausgebildeter Sänger und diese Erfahrungen bringe ich mit, um die Fans mit unserer Musik zu unterhalten. Wir wollen, dass die Fans und Zuhörer eine gute Zeit haben.

Wir sind noch in einer Grauzone, wir sind nicht mehr ganz klein, spielen schon deutlich mehr als zehn Auftritte im Jahr (lächelt) - aber wir sind keine Profis wie ARCH ENEMY oder POWERWOLF, die davon leben können und vor allem in der Festivalsaison ständig spielen. Letztendlich ist es eine Frage des Geldes, es können noch nicht alle Musiker und Darsteller ständig für ALL FOR METAL bereitstehen. Und wenn jemand eine andere Verpflichtung hat, müssen wir die Person ersetzen. Eine Gitarre, ein Schlagzeug oder eine Tänzerin, das ist momentan noch mehr eine Art Job und nur Tetzel und ich sind nicht ersetzbar. ALL FOR METAL muss und will spielen, so viel wie möglich, um bekannter zu werden und wir können nicht auf einen Auftritt verzichten, nur weil eine Person keine Zeit hat.

Ich denke, dass es vielleicht noch zwei oder drei Alben dauern wird, aber dann dürftet ihr, mit der harten Arbeit, den Status erreichen, wie ihn z.B. POWERWOLF oder SABATON haben.
In meinem Beitrag zu unserer Gruppentherapie zu "Legends" habe ich geschrieben: "Das Herz eines jeden Songs ist der Refrain. 'Don't bore us - get to the chorus!'. In dreieinhalb Minuten ist alles gesagt!"


(Antonio lacht herzlich)

Ich kann grade in der Aufbauphase verstehen, dass man jemand anderen nimmt, wenn ein Musiker wegen Terminkonflikten nicht kann. Apropos: Du durftest ja den Sänger bei INDUCTION ersetzen, weil Craig keine Zeit hatte. Wie war es für dich in einer andere Bühnenumgebung zu sein, wo du dir das Rampenlicht nicht mit so einem großen, bärtigen Kerl teilen musstest?
(lacht) Eine unglaubliche Erfahrung! Erstmal war ich mit zwei Powermetal-Legenden meiner Teenager-Jahre auf Tour, mit SONATA ARCTICA und STRAOVARIUS. Ich liebe diese beiden Bands! Mit meinen Helden auf Tour zu sein, war fantastisch, ich habe eine Menge gelernt.

Tim (Kanoa Hansen) schreibt tolle Musik, die glücklicherweise perfekt zu meiner Stimme passt. Der Gesang bei ALL FOR METAL ist roher, hat etwas mehr Wikinger-Gefühle, während er bei INDUCTION purer Metal und sehr technisch und vor allem deutlich höher ist. Es war eine andere Erfahrung und es ist einfacher, nur mit einer Band zu spielen, es geht nur um Musik, gut auf der Bühne auszusehen (grinst) und gut zu singen und zu performen.

Bei ALL FOR METAL ist das anders, da geht es auch um die Show und da musst du beim Performen an der richtigen Stelle sein. Wir wissen genau, wann wir wo auf der Bühne stehen müssen, denn es gibt Schwerter auf der Bühne, Pyrotechnik, Flammen und sowas. Mit INDUCTION war es etwas einfacher, man musste nicht so viel nachdenken. Ich würde gerne nochmal mit Tim und mit INDUCTION arbeiten.

Du hast schon erwähnt, dass du als Teenager schon Metal gehört hast, mit SONATA ARCTICA und STRATOVARIUS haben wir drei (Hallo, Hanne!) definitiv zwei Lieblingsbands gemeinsam. Du warst für zwei Alben Sänger der Band DEVICIOUS. Hast du vorher schon in anderen Metal- oder Rockbands gesungen, oder war DEVICIOUS deine erste Erfahrung in dieser Hinsicht?
Ja, das war das erste Mal in einer Band. Ich versuche, es kurz zu machen. Ich komme ja aus Italien und mein Weg war wirklich steinig und schwer, bevor ich in Deutschland gelandet bin. Ich war 24 Jahre alt, als ich hergekommen bin. Ich bin wegen der Arbeit nach Deutschland gekommen, ich habe Musical studiert und bin ausgebildeter Musiker. Ich habe viele Jobs in Deutschland bekommen und bekomme sie auch immer noch, aber es wird weniger, weil ich mich ganz auf ALL FOR METAL fokussieren möchte.

Mit 28 habe ich dann das gemacht, wofür mein Herz schlägt, ich habe mir eine Metalband gesucht und dann mit DEVICIOUS mein erstes Album aufgenommen. Dann kam Corona und hat unsere Pläne, eine Europatour zu machen und auf vielen Festivals zu spielen, durchkreuzt. Zu der Zeit, Ende 2019, Anfang 2020 war DEVICIOUS im AOR eine ziemlich große Sache, also der heiße Scheiß. Aber nach Corona haben wir diesen Status nie wieder zurückbekommen. Zum Glück habe ich Tetzel getroffen und wir haben ALL FOR METAL gegründet, es ist also nochmal gutgegangen. Aber ich hätte da, wo ich jetzt bin, schon vor zwei oder drei Jahren sein können. Das soll jetzt keine Beschwerde sein, aber Corona war für Musiker wirklich schlecht. Ich habe also zwei oder drei Jahre meiner Jugend verloren!

Aber dafür habt ihr mit ALL FOR METAL dann doch gut durchgestartet – und jetzt nach kurzer Zeit schon ein neues Album nachgelegt!
Und ich will, mehr! MEHR!

Du bist ja nicht nur Musiker und Musical-Darsteller, sondern auch Schauspieler. Warst du schonmal im TV zu sehen?
Nein, noch nie im Fernsehen (lacht) - vielleicht kann ich irgendwann mal einen bösen Mafia-Typen bei RTL spielen (lacht)

Eine fiese Frage: wenn man dir die Hauptrolle in einem Kinofilm oder einer großen TV-Serie anbieten würde, du bist aber auch mit ALL FOR METAL gut beschäftigt, dass dafür nicht genug Zeit wäre – du müsstest Dich also entscheiden: Metal oder Schauspielerei. Wie würde deine Entscheidung ausfallen?
Beim Musicalstudium war mein Schwerpunkt Musik und Gesang, weniger Schauspiel. Aber wieso nicht? Ich glaube, mein Ego würde sagen: ALL FOR METAL kannst du in drei Monaten, wenn das abgedreht ist, ja weiter machen. Stell dir vor, dieser Italiener hier im Deutschen Fernsehen (lacht).

Als neuer Legolas in einer Herr Der Ringe Serie zum Beispiel?
Haha, ja das ist gut. Aber im Ernst: Ich denke da auch daran, dass es ALL FOR METAL ganz neue Fans bringen könnte, wenn einer der Sänger in einer großen Serie mitspielt. Auf jeden Fall würde ich die Band nicht aufgeben!

Kennst du den Begriff Rampensau?
Jaaa, bei dem Wort geht es ums Performen, oder?

Genau, jemand er leidenschaftlich das Publikum mitreißt, der aus sich rausgeht... bist du eine Rampensau oder doch eher noch nervös, bevor es auf die Bühne geht?
Ein wenig nervös bin ich tatsächlich immer noch, vor allem bei Festivals. Auf einem Festival stehen Fans der anderen Bands vor der Bühne, da sind BEHEMOTH-Fans, POWERWOLF-Fans. Auf der Tour kommen die Leute aber für dich. Für mich ist es wichtig, dass ich immer 100% gebe. Damals in Italien habe ich so viele Auftritte vor zehn oder 20 Leuten gehabt, die ich trotzdem unterhalten musste und ich spüre immer noch dieses innere Feuer und das möchte ich mit den Zuschauern teilen, ich möchte, dass sie einen unvergesslichen Abend haben und mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass sie eine geile Nacht gehabt haben! Das war auch das Feedback, was wir nach den LORDI-Shows bekommen haben! Wir haben immer alles gegeben!

Tetzel ist mehr der charismatische Typ, wie eine Statue, und zu 90% hat er seine Arbeit schon gemacht, indem er nur auf der Bühne steht! Ich bin mehr der Typ, der mit den Leuten auf Tuchfühlung geht, in den Fotograben springt und die Hände schüttelt. Ich würde wahnsinnig gerne mal Crowdsurfen, aber dazu fehlt mir noch das Vertrauen. Mal sehen, wenn wir noch etwas berühmter sind, dann mache ich das mal während unserer Konzerte, aber heute, glaube ich, ist das noch zu früh.

Ich habe ja schon gesagt, dass ihr für mich eine Band seid, die für kurze, so ca. drei bis vier Minuten lange, eingängige Songs steht. Könntest du dir bei ALL FOR METAL auch mal einen Longtrack vorstellen, es muss ja nicht gleich in 30-Minuten Epos im Stil von DREAM THEATER sein.
Nein. Ich denke eher nicht. Wobei, wer weiß, vielleicht beim übernächsten Album oder in zehn Jahren. Bis jetzt wollten wir es eher wie POWERWOLF machen, etwas kompakter und direkt den Punkt. Aber du bringst mich grade auf eine Idee... Ich stelle mir grade ein Album mit einer großen Geschichte vor, die dann mit einem langen Song abgeschlossen wird, sowas in der Art wie 'Finsterwacht' von SALTATIO MORTIS.  

Ihr habt von den SCORPIONS 'Rock You Like A Hurricane' gecovert. Der Song ist nicht auf dem neuen Album, auch nicht als Bonustrack einer limitieren Edition?
Nein, das Lied ist nicht Bestandteil des Albums und auch nirgendwo mit drauf.

Schade. Das Lied begleitet mich schon seit Ewigkeiten, seit ich zwölf Jahre alt bin, da stecken Kindheitserinnerungen drin. Und ich finde eure Version bockstark.
Danke schön!
Weißt du, wenn ein Lied für Tetzel und mich geschrieben wird, ist alles gut, aber es war nicht ganz einfach für uns, einen Coversong zu finden, welcher für unsere beiden Stimmen geeignet ist, denn ein Lied, das mit Tetzels Gesang gut funktioniert, klappt mit meinem Gesang nicht und umgekehrt, weil unsere Stimmen halt so verschieden sind. Aber für 'Rock You Like A Hurricane' haben wir, denke ich, eine gute Lösung gefunden.
Übrigens, ich habe das arrangiert (lächelt), ich hatte da etwas Zeit übrig (lacht)

In welchen Musicals hast du gesungen?
(lacht) Oh in allen (lacht) ... es waren viele...

Gut. Was waren deine drei Highlights?
"Bat Out Of Hell" mit den Songs von MEAT LOAF beziehungsweise JIM STEINMAN, da hatte ich die Hauptrolle. Das war der Hammer, es gab sogar einen Swimmingpool auf der Bühne, einfach großartig. Dann war ich noch Judas in "Jesus Christ Superstar" und bis vor ein paar Tagen war ich noch mit dem Musical "Rock Of Ages" auf Tour, da habe ich den Rockstar Stacee Jaxx gespielt. Das war auch supercool.

Deine Musical-Version von 'Bat Out Of Hell' habe ich mir vorhin noch angehört, und die hat mich auch zur Frage nach dem Longtrack bei ALL FOR METAL inspiriert.
Ja, JIM STEINMAN... 'I Would Do Anything For Love' oder 'Bat Out Of Hell' sind einfach fantastische Stücke.

Bei ALL FOR METAL hattet ihr einen Wechsel an der Gitarre. Magst du dazu was sagen?
Also, als ALL FOR METAL angefangen hat, gab es nur Tetzel und mich. 'Born In Valhalla', 'All For Metal Metal' und 'Raise Your Hammer' wurden schon Ende des Jahres 2021 aufgenommen. Corona hat dann alles verzögert, und wir haben viel überlegt, wie genau ALL FOR METAL denn aussehen soll. Der Grundstock der Band, waren Schlagzeuger Leif Jensen und Bassist Florian Toma sowie Johanna (Eicker) an der Gitarre. Als dann Musikvideos und auch Konzerte anstanden und wir in den Proberaum mussten, haben wir entschieden, dass wir noch eine zweite Gitarre brauchen. Da ist Ursula Zanichelli in die Band gekommen. Dazu wollten wir noch zwei Tänzerinnen haben, wie gesagt, wir wollten es groß aufziehen. Go Big Or Go Home!
Im Laufe der Zeit hat dann Johanna die Lust verloren oder hat sich nicht mehr in der Band wiedergefunden, und dann ist Jasmin eingestiegen, ganz einfach. Es tut weh, aber: The Show Must Go On!

Klar, wenn eine Band immer größer wird, braucht man auch entsprechend Zeit dafür. Das ist nicht immer einfach.
Ja, aber wenn eine Band groß wird, wird es immer einfacher. Du wirst regelmäßig gebucht, dein Haupteinkommen kommt von der Band. Auch wenn die Band mal nicht spielt. Heute sind wir noch irgendwo dazwischen. Wir spielen zwar häufig, wir haben in einem Jahr 70 Konzerte gespielt, was für einen Newcomer ganz schön viel ist und wir werden in den nächsten zwei Jahren auch noch mehr spielen, denn 70 Vorstellungen sind nicht genug und auch die Gagen sind noch nicht so hoch, dass wir ständig alle Leute bezahlen können. It's a long way if you wanna rock'n'roll – aber solange Tetzel und ich dabei sind, können wir alles schaffen!

Ich bin ja nun schon etwas älter und komme noch aus der Generation vor Social Media, aber ihr nutzt das wirklich bewundernswert. Ihr kreiert hochwertigen Content, allein die Fotos, die ihr zwischendurch von Konzerten hochladet, sind genial. Oder die Aktion, wo du live bei einem Fan im Wohnzimmer gesungen hast und das dann auch auf Instagram und Co. zu sehen war... Wahnsinn. Ich glaube, wenn man das Spiel auf Social Media heute nicht macht, kann man das Level, um bequem von der Band leben zu können, einfach nicht mehr erreichen.
Ein Image hilft natürlich auch, siehe SABATON oder POWERWOLF. Die Zeit, wo man in Jeans und T-Shirt auf eine Bühne gegangen ist, ist momentan zumindest vorbei. Was Dir als Musicaldarsteller wohl entgegenkommt, denke ich.

Ja, das stimmt. Unsere Show kommt aus meinem Kopf, das ist meine Vision, und auch die letzten Musikvideos habe ich komplett geschrieben. Ich versuche immer, es etwas größer werden zu lassen, was mir manchmal den Schlaf raubt, weil ich ständig darüber nachdenke, was machbar ist. Wenn wir noch bekannter sind, wird das einfacher, alles zu organisieren, was ich für unsere Show im Hinterkopf habe. Im Moment ist es noch etwas...mh... Low Budget, obwohl wir auch häufig das Feedback bekommen haben, dass unsere Show zum Beispiel besser war als die von LORDI. Und LORDI bringt einfach mal ein ganzes Haus mit auf die Bühne! Wir haben viele kleinere Showelemente, die wir aber einfach gut in das Konzert integriert haben und so sah es bei uns auf der Bühne teilweise größer aus, als bei LORDI.

Möchtest du unseren Lesern etwas sagen, egal was es ist?
Ja, erstmal Danke, dass ihr das Interview bis hierher gelesen habt und uns unterstützt! Kauft das neue Album und kommt zum Konzert - wir machen eine tolle Show für euch! Und kommt danach zum Meet and Greet, seid nicht schüchtern, sprecht mit uns und wir trinken auch gern ein Bier mit euch zusammen und feiern Metal! Im Metal geht es um Gemeinsamkeit, Zusammenhalt, wir feiern alle zusammen! Hört unsere Musik, hört sie viel und teilt sie vor allem auch mit euren Freunden!

Auch wenn ALL FOR METAL nicht bei allen unseren Powermetal.de-Redakteuren gut ankommt, bleibe ich dabei, dass man euch in ein paar Jahren weit oben auf den Festivals sehen wird. Viel Erfolg für die Band und für dich und Danke für deine Zeit!
Weißt du, es gibt für mich keine schlechte Werbung. Wichtig ist, dass die Leute überhaupt über uns reden und ALL FOR METAL kennen. Wir haben schon so schlechte Reviews bekommen. Zum Knock Out Festival in Karlsruhe im letzten Jahr hatten wir ein Review, wo wir einen von zehn Punkten bekommen haben, das war richtig, richtig schlecht! Aber an dem gleichen Tag wir haben wir dort unser komplettes Merch verkauft!  Ich bin nach dem Festival zum Merch-Stand gegangen und wollte unsere Reste wegräumen, aber sie hatten einfach alles, absolut alles verkauft! Super! Die Leute haben uns geliebt, sagten die Verkäufer dort. Andere, große Bands, haben aber nur ein oder zwei Shirts an den Mann gebracht. Das sagt alles! Es ist natürlich gut, dass unser Name möglichst überall zu lesen ist und wir so bekannter werden, aber viel wichtiger ist, dass die Zuschauer eine gute Zeit haben und unsere Konzerte und die Show genießen! Denn it's ALL FOR METAL!

Fotocredit: Andre Schnittker

Gods Of Metal

https://www.youtube.com/watch?v=5A04DZNtH-w

Redakteur:
Maik Englich

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