ALL WILL KNOW: Interview mit Jan

03.05.2012 | 17:42

Die erste "Contact"-Aufnahme mit den Burschen von ALL WILL KNOW war schlichtweg positiv. Diese abwechslungsreichen und voller Überraschungen gespickter Stücke können sich hören und sehen lassen, wodurch wir es uns nicht nehmen ließen, dem Herrn an der Klampfe, Jan Jansohn, einige brennende Fragen um die Ohren zu hauen.

Servus Jan. Vielen Dank für deine Zeit. Wie geht es dir und dem Rest der ALL WILL KNOW-Crew. Schließlich habt ihr in den vergangenen Tagen mit "Contact" euer Erstlingswerk veröffentlicht, da müsste eure Stimmung und Laune doch grenzenlos sein, oder?

Ja, gerne und vielen Dank für das Interview! Unsere Laune ist tatsächlich ganz gut zur Zeit. Es trudeln immer mehr Reviews zu "Contact" ein und auch die größeren Printmagazine haben uns wohlwollend bedacht. Im Moment sitze ich grade im Tourbus auf dem Weg zum Konzert in Saarbrücken, das mittlerweile achte Konzert der Tour. Vier folgen noch und dann natürlich der krönende Abschluß, unsere Releaseparty am 11. Mai.

 

Stell uns doch mal bitte ALL WILL KNOW und seine Mitglieder einmal vor, damit unsere Leser einen Überblick über diese musikalische Multi-Kulti-Truppe bekommen.

"Musikalische Multi-Kulti-Truppe" klingt gut, das würde ich gerne öfter lesen! :-)

Ich fange mal ganz unkonventionell mit unserem Schlagzeuger Sebastian an, dem Live-Motor der Band. Ihm zur Seite in der Rhythmusgruppe steht Ivi, unser Bassist, sowie Danny und ich an den Gitarren. Die Keyboards und Soundeffekte werden von Felix beigesteuert und unsere beiden Sänger teilen sich auf in Shouts und cleanen Gesang: Mo ist für die melodischen Sachen zuständig und Steve für das Grobe. Es treffen tatsächlich Musiker aus den verschiedensten Metal-Stilistiken, teilweise sogar mit klassischem oder jazzigem Hintergrund zusammen, da finde ich die Bezeichnung "Multi-Kulti-Truppe" eigentlich ganz sympathisch!

 

Wie setzt sich, deiner Meinung nach, der Gesamtsound auf "Contact" im Hinblick auf die grundverschiedenen Hauptkapellen und –einflüsse eurer Mitglieder zusammen. Mit einer wohlwollende Mischung aus skandinavischem Melo-Death und modernem Metalcore hat man in Anbetracht der Mitglieder-Herkunft nun nicht gerechnet.

Naja, es stecken ja nicht nur Felix und ich mit unserer AGATHODAIMON bzw. ADORNED BROOD-Geschichte drin, sondern auch Danny und Steve. Beide haben davor schon ein Melodic-Death-Metal-Projekt namens WE ARE GUILTY verfolgt.

Unsere Musik ist auch dadurch zu einer Kombination aus allerlei Spielarten des Metal geworden. Man kann sich bei uns nie ganz sicher sein, in welche Richtung der nächste Song oder der nächste Part gehen. Den Hörer können sowohl harte Growls oder Shoutings erwarten, wie sie im Death Metal oder Metalcore üblich sind, genau wie balladeske Momente oder eine raue Rock-Röhre im Stil von ROD STEWART. Musikalisch kann sich ein Part, den man eher dem Black Metal zuordnen würde, schnell in etwas grooviges verwandeln, um im nächsten Moment in progressivere Gefilde abzudriften. Ein Breakbeat-Groove der vielleicht eher dem Drum'n'Bass oder Hip-Hop zuzuordnen ist kann schnell in eine Double-Bass-Attacke übergehen, eher lyrische Piano-Momente in modernstes Synthesizer-Sounddesign.

Genau das macht es für uns, und wir hoffen auch für den Hörer, interessant.

 

Kommen wir einmal zu der Platte und den Songs per se. Positiv fällt auf, dass es nur neun Stücke sind, kein Platz also vorhanden für etwaige Lückenfüller. Gab es denn während der Produktion noch weitere Stücke, die, aus welchem Grund auch immer, den Platz auf "Contact" nicht gefunden haben? Wenn ja, warum?

Vielen Dank für das Lob! Wir hatten wirklich eine recht große Auswahl an Stücken aus dem WE ARE GUILTY-Fundus und an Songs die Felix und ich komponiert hatten. Die Auswahl fiel nicht immer leicht und ich persönlich hätte gern ein Stück namens 'Another Day To Die' noch gerne auf der Platte gesehen, wurde aber überstimmt. Du siehst also: die Band entscheidet demokratisch :-)

Wahrscheinlich werden wir auf die nächste Platte aber keine Überbleibsel der letzten Produktion nehmen, sondern komplett neue Stücke schreiben.

 

Mir persönlich sagen 'Static', 'How Far Would You Go' sowie das exzellent ausgerichtete '…A Dying Heart' am meisten zu, obwohl ich kein großer Freund des Melodic-Death-Metals bin. Jedoch wird Abwechslung hörbar groß geschrieben und das ist es, was mir vor allem gefällt. Was sind deine persönlichen Lieblinge auf "Contact" und haben diese einen speziellen Hintergrund?

Damit hast du punktgenau jeweils einen Song von Danny, einen von Felix und einen von mir ausgewählt. Mir persönlich gefällt '...A Dying Heart' auch sehr gut, 'Feeding The Aftermath' oder 'The Weakest Spot' sind aber auch vorne dabei. Letzterer ist sogar auf einer klassischen Gitarre entstanden, was man ihm nicht so leicht anhört, denke ich.

 

Wie schon gesagt, ist der Facettenreichtum und die Variabilität eurer Songs enorm und die Platte dadurch positiv kurzweilig. War diese Abwechslung für euch wichtig? Was waren eure Ziele bei der Aufnahme zu "Contact"?

Ja, die Abwechslung war tatsächlich auch Ziel der Produktion und definitiv gewollt. Die Band war erst einige Monate vor den Aufnahmen entstanden, jeder brachte individuelle musikalische Interessen und eine teils sehr verschiedene musikalische Sozialisation mit. Bei sieben Leuten treffen da schon einige Einflüsse aufeinander. Um so leichter fiel uns dann die Wahl die CD schlicht "Contact" zu nennen.

 

Du werkelst nebenbei ja noch bei den Grevenbroicher Pagan-Metallern von ADORNED BROOD. Schöne Grüße an dieser Stelle. Darf man erfahren, wie dort die Pläne für dieses Jahr sind? Gibt es Möglichkeiten, "Contact" und ALL WILL KNOW auf den deutschen Bühnen zu hören? Wenn ja, würdest du uns vielleicht den einen oder anderen Termin verraten?

Vielen Dank, die Grüße richte ich gerne aus! [Wir von] ADORNED BROOD werden im Sommer unser mittlerweile achtes Album aufnehmen und natürlich auch einige Open Airs spielen. Das Nächste, was ansteht, ist jetzt erstmal das Wave-Gothic-Treffen in Leipzig an Pfingsten.

Auch ALL WILL KNOW wird man im Sommer unter freiem Himmel erleben können. Ich weise hier zwar nochmal speziell auf den Termin unserer Releaseparty am 11. Mai hin, aber z.B. auch auf das Trebur-Open-Air. Alle Termine mit ausführlichen Informationen und Spielzeiten findet ihr auf unserer Homepage.

 

Für die Zukunft: Bleibt ALL WILL KNOW ein Nebenprojekt oder könnt ihr euch vorstellen, in ferner Zukunft die Truppe noch mal zusammenzutrommeln und ein nächstes Studiowerk einzuspielen?

Als Nebenprojekt würde ich ALL WILL KNOW nicht bezeichnen, grundsätzlich sehe ich das so, dass alle meine Bands gleichberechtigt sind. Da auch noch einige andere Bands aus den Bereichen Jazz oder Klassik reinfallen, habe ich schon manchmal mit Terminkollisionen zu kämpfen. Zum Glück haben wir für solche Fälle hilfsbereite und fähige Kollegen, die mich dann vertreten.

Ein neues ALL WILL KNOW-Album ist tatsächlich schon geplant, es wäre aber zu früh etwas über einen Releasetermin oder Albumnamen zu sagen.

 

Damit wäre ich auch schon mit meinen Fragen am Ende und bedanke mich noch mal vielmals für deine Geduld. Ich wünsch dir und dem Rest der Bande viel Erfolg mit eurem Debüt. Hast du am Ende des Interviews noch einige letzten Worte an unser Magazin und eure Fans zu richten? Alles Gute!

Wir bedanken uns sehr herzlich für das Interview und das Interesse an unserer Musik! Wir hoffen viele von euch auf unseren Konzerten zu treffen und eine gute Zeit zusammen zu haben.

Vielen Dank an alle, die uns bis jetzt unterstützt haben! Allen anderen lege ich nochmals unsere Homepage oder auch unsere Facebook-Seite ans Herz ;-) Tschüss und bis bald!

Redakteur:
Marcel Rapp

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