DESTRUCTION: Track-by-Track zu "Birth Of Malice"
24.02.2025 | 11:1943 Jahre Bandgeschichte und kein bisschen leise. So ungefähr lässt sich DESTRUCTION beschreiben. Der süddeutsche Vertreter der Big Teutonic Four steht jetzt mit dem 16. Studioalbum in den Startlöchern. "Birth Of Malice" wird am 07.03.2025 auf die Menschheit losgelassen. Dabei ist "Birth Of Malice" das dritte Album, auf dem die Band wieder als Quartett agiert und das zweite Album ohne Bandmitgründer Mike Sifringer.
Dabei ist es für die Bandmitglieder nicht das einzige Projekt, mit dem sie beschäftigt sind. Während Schmier FIREBORN mit Rat und Tat zur Seite steht, ist Damir Eskic neben seiner anderen Band GOMMORA zudem mit der Unterstützung der Band BURNING WITCHES, in der seine Frau Romana Kalkuhl spielt, beschäftigt. Martin Furia ist neben seinem Job als Produzent auch mit seiner Band BARK fleißig und hat mit der Truppe ebenfalls ein neues Album aufgenommen, welches am 25.04.2025 erscheinen wird. Also, bei den ganzen Nebenbeschäftigungen darf man gespannt sein, was "Birth Of Malice" drei Jahre nach Veröffentlichung der letzten Platte "Diabolical" zu bieten hat. Das wollen wir uns in diesem Track-By-Track einmal genauer ansehen.
Birth Of Malice / Destruction
Los geht es mit dem Titeltrack, der aber letztendlich "nur" ein Intro ist. Stilistisch erinnert die Akustiknummer an das Intro zu 'Curse The Gods', ehe sie dann in den ersten richtigen Track der Scheibe mündet: Die zukünftige Bandhymne 'Destruction'! Wenn man nach so einer langen Bandgeschichte dann doch noch mal auf den Trichter kommt, einen selbstbetitelten Song zu schreiben, dann muss dieser Versuch auch sitzen. Und hier sitzt alles. Ein typischer DESTRUCTION-Song, der zukünftig fester Bestandteil der Live-Setlist sein wird und Klassikern wie 'Thrash Til Death', 'Bestial Invasion' oder 'Nailed To The Cross' in nichts nachsteht. Zudem ist es natürlich auch eine schöne Mitmachnummer für die Fans, die Passage "We're Destruction!" lautstark mitzubrüllen. Gleichzeitig kann die Nummer auch mit schönen Gitarrensoli überzeugen. Ein fetter Auftakt und eine hohe Messlatte für die restlichen Songs.
Cyber Warfare
Weiter geht es mit 'Cyber Warfare'. Wieder eine schön nach vorn thrashende Nummer, die aber mit einer tollen Bridge aufwarten kann, bei der gekonnt das Tempo gedrosselt wird, ehe der Refrain dann wieder zum Mitbrüllen geeignet ist. Ebenfalls eine gute Nummer für zukünftige Konzerte. Zudem überzeugen Damir und Martin mit tollen Gitarrenleads.
No Kings - No Masters
Dieser Song wird zwar nicht offiziell als Single zum Album genannt, ist aber eigentlich als erste Single von "Birth Of Malice" anzusehen und wurde bereits im Sommer 2024 veröffentlicht. Mit dem tollen Mainriff und dem hohen Tempo hätte die Nummer auch gut und gerne auf "Diabolical" stehen können. Schmier klingt hier in den Refrains stellenweise wieder mal wie zu HEADHUNTER-Zeiten.
Scumbag Human Race
Die letzte Single vor Albumrelease. Das Stück kommt etwas grooviger daher und animiert durch den Rhythmus so richtig zum Headbangen. Eine richtig geile Nummer, erneut mit tollen Riffs und gut inszenierten Tempo- und Stimmungswechseln. Die langsame, fast schon doomige Passage nach gut zweieinhalb Minuten wirkt in der Kombination aus Gitarrendruck und Schmiers Sprechgesang sehr bedrohlich. 'Scumbag Human Race' zeigt DESTRUCTION mal von einer etwas anderen Seite, was der Band aber auch sehr gut zu Gesicht steht.
God Of Gore
Weiter geht es dann wieder deutlich DESTRUCTION-typischer. 'God Of Gore' ist ein wirklich typischer DESTRUCTION-Thrasher. Geht schön straight nach vorne, ohne viel Schnickschnack und ohne Rücksicht zu nehmen, was links und rechts umgehauen wird.
A.N.G.S.T.
Ein deutscher Songtitel! Etwas Neues bei DESTRUCTION, auch nach 43 Jahren im Business. Der Song selbst ist musikalisch nicht unbedingt Neuland für die Truppe, aber dennoch deutlich anders als viele andere Songs zuvor. Mit noch mehr Groove als 'Scumbag Human Race' versprüht die Nummer eine pechschwarze Atmosphäre und erinnert gleichzeitig in Sachen Rhythmus an 'Life Without Sense'. Der nächste angehende Klassiker und mein Highlight von "Birth Of Malice"! Aber keine Angst, nur der Titel ist auf Deutsch, der restliche Text ist wie sonst auch auf Englisch.
Dealer Of Death
Nach dem musikalischen Ausflug in unübliche Terrains kehren die Badener wieder auf ihren eigentlichen Thrash-Pfad zurück. Auch wenn die Geschwindigkeit etwas gemäßigter ist, steht 'Dealer Of Death' mit 'God Of Gore' auf einer Stufe. Guter Song ohne große Besonderheiten.
Evil Never Sleeps
Hier geht es wieder etwas grooviger zu Werke. Der Track macht vor allem durch wechselnde Atmosphären von Bedrohung und Boshaftigkeit in den Strophen und und einer fast schon positiven Stimmung gepaart mit deutlich melodischeren Vocals in den Refrains auf sich aufmerksam. Der Song sorgt noch mal für Abwechslung auf "Birth Of Malice".
Chains Of Sorrow
Getragen von einem coolen Gitarrenriff thrasht DESTRUCTION hier wieder in der bandeigenen Manier. Ebenfalls auf einer Stufe mit 'God Of Gore' zeigen die Jungs hier erneut ihr bekanntes Gesicht und wissen auch bei diesem Track zu überzeugen.
Greed
Der letzte neue Song auf "Birth Of Malice". 'Greed' überzeugt mit wechselnden Geschwindigkeiten und einer erneut ausgezeichneten Gitarrenarbeit. Auch wenn der Song nicht so groovt wie andere Teile des Albums, wirkt die Nummer zumindest annähernd wie eine Art Zusammenfassung der vorherigen neun Lieder.
Fast As A Shark
Tolles Cover des ACCEPT-Klassikers zum Abschluss.
Fazit:
DESTRUCTION ist mit "Birth Of Malice" wieder ein enorm starkes, zum Großteil typisches, aber auch überraschendes Album gelungen. Mit Nummern wie 'Scumbag Human Race' oder insbesondere 'A.N.G.S.T.' konnte man im Vorfeld nicht unbedingt rechnen. In Sachen Hitdichte toppt das sechzehnte Studioalbum so ziemlich alle Alben seit "The Antichrist" und ich finde mindestens fünf Lieder, die ich mindestens ein Mal live hören möchte. Mit der Bandhymne und 'A.N.G.S.T.' sehe ich zwei Lieder auf "Birth Of Malice", die es vermutlich dauerhaft in sämtliche zukünftige Setlisten schaffen werden, denn ohne die dürfte zukünftig kein DESTRUCTION-Konzert mehr zu Ende gehen. Bleibt abschließend und zusammenfassend nur noch eins zu sagen: 43 Jahre Bandgeschichte und kein bisschen leise.
Fotocredit: Jennifer Gruber
- Redakteur:
- Mario Dahl