ENGINE OF PAIN: Interview mit Patrick Waltmans, Nick Hameury

11.04.2007 | 15:27

Wer an die holländische Metalszene denkt, dem kommt zuerst entweder der symphonische Gothic Metal von WITHIN TEMPTATION und AFTER FOREVER in den Sinn oder ihm fällt die ein oder andere Death-Metal-Band (GOREFEST, GOD DETHRONED, CALLENISH CIRCLE und wenn man das Rad der Zeit ein wenig weiter zurückdreht, sind natürlich auch noch ASPHYX und PESTILENCE zu berücksichtigen) ein, die sich über die Landesgrenzen hinaus einen ordentlichen Bekanntheitsgrad erspielen konnte. Und sonst so? Man mag es kaum glauben, aber im Land der Oranjes erfreut sich auch klassischer Thrash Metal zunehmender Beliebtheit und damit hätten wir schon zu ENGINE OF PAIN übergeleitet. Wie, der Name sagt euch nix? Dann lest schnell folgendes Interview mit Gitarrero Patrick Waltmans und Shouter Nick Hameury und erfahrt alles über das neue Album "I Am Your Enemy", den Deal mit Lion Music und einen beeindruckenden Auftritt auf dem Wacken Open Air.


Stephan:
"I Am Your Enemy" ist seit Januar draußen. Wie war das Feedback bislang?

Pat:
Insgesamt ist das Feedback bis jetzt sehr gut ausgefallen. Die meisten Reviews sind klasse und das ist cool. Dadurch zahlt sich die harte Arbeit und Hingabe aus, die wir in das Album und die Band gesteckt haben. Natürlich hast du immer Leute, die ein Album nicht mögen, sei es wegen des Musikgeschmacks oder weil sie es einfach nichts damit anfangen können, aber so ist es ja mit allem im Leben. Aber bis jetzt sind die großen Magazine und Webzines uns gegenüber sehr positiv eingestellt. Selbst von einigen Magazinen, denen man es nur sehr schwer recht machen kann, bekamen wir gute Kommentare und Reviews. Um es zusammenzufassen: Wir sind sehr zufrieden.

Stephan:
Welche Hoffnungen und Erwartungen verbindet ihr mit dem neuen Album?

Pat:
Nachdem wir unser Demo "Here Is The Pain!" (2004) herausgebracht haben, sind uns viele coole Sachen widerfahren, man könnte also sagen, dass wir offenbar nicht alles falsch gemacht haben. Nach einer Weile entschieden wir uns, keine weitere Demoscheibe zu machen, sondern ein 100% komplett pressfertiges Album inklusive Artwork aufzuziehen. Wir wollten aus dem ganzen Demowust, der an die Labels verschickt wird, hervorstechen. Das Hauptziel mit dem neuen Album ist es, an bessere Gigs heranzukommen, auf einigen größeren Sommerfestivals zu spielen und natürlich den Namen ENGINE OF PAIN in der Metalszene bekannter zu machen. Wir hofften also, mit dem fertigen Produkt einen Deal an Land zu ziehen und genauso ist es passiert. Lion Music war im Endeffekt die beste Option für uns.

Stephan:
"I Am Your Enemy" ist ein reinrassiges Thrash-Album. Welcher Art von Thrash fühlt ihr euch musikalisch näher - der Bay Area oder der europäischen Thrash-Schule?

Pat:
Ich mag auch den europäischen Thrash (KREATOR, HATESPHERE, THE HAUNTED), aber hauptsächlich höre ich mir Bay Area-/US-Thrash an. Denk bloß mal an solche Bands wie FORBIDDEN, EXODUS, DEATH ANGEL, TESTAMENT und SLAYER. Diese Bands haben einen besonderen Vibe und eine spezielle Aggression, die mich vor langer Zeit mit dem Metalvirus infizierte.

Nick:
Das ist pure Nostalgie, Mann! Als wir jung waren, hatte sich der europäische Thrash noch nicht so entwickelt wie der Bay Area Thrash, deshalb lief hauptsächlich Bay Area Thrash auf meinem billigen, ramponierten Walkman rauf und runter, während ich am frühen Morgen Zeitungen austrug (viel zu zeitig).

Stephan:
Woran habt ihr am stärksten gearbeitet, um das vorherige Album "Here Is The Pain" zu übertreffen (was euch ja durchaus gelungen ist)?

Pat:
Nachdem wir uns entschieden hatten, ein Full-Length-Album aufzunehmen, fingen wir sofort mit dem Schreiben neuer Songs an. Wir konnten uns damit Zeit lassen, denn wir hatten keinen Release-Druck oder so etwas. Deshalb wurden nur die besten Riffs und Strukturen verwendet. Wir mussten keine Kompromisse eingehen. Wir wussten, dass wir uns als Band über die Jahre weiterentwickelt und eine höhere Ebene erreicht hatten, deshalb war uns klar, dass wir den Standard vom Demo in musikalischer Hinsicht verbessern und zumindest würden halten können. Bei der Produktion mussten wir natürlich um einiges zulegen, damit die Plattenfirmen Interesse zeigen würden und das Album nicht als Demo einordnen würden. Man könnte also sagen, das Hauptaugenmerk lag darauf, keinerlei Kompromisse einzugehen. Wir stellten sicher, dass wir für die Produktion und das Artwork die besten Leute am Start hatten, um das mit dem relativ geringen Budget bestmögliche Album einzutüten. Alle haben einen klasse Job gemacht.

Nick:
Wir benötigten ein ganzes Jahr, um den ganzen Spaß fertig zu kriegen, aber das war es wert. Am Wichtigsten was er für uns, dass wir das Album exakt so machen konnten, wie wir es haben wollten, ohne dass uns irgendein Label sagt, was wir wie zu tun hätten. Das war wirklich verdammt wichtig, und wir sind sehr stolz, dass wir das alles erfolgreich hinbekommen haben. Was du auf "Im Am Your Enemy" hörst, ist 100% ENGINE OF PAIN.

Stephan:
Auch wenn die Frage etwas gemein ist, siehst du im Nachhinein noch irgendwelche Schwachstellen an dem Album, die es in Zukunft abzustellen gilt?

Pat:
Absolut gar nichts, das Album ist perfekt ... Scherz! Es gibt tatsächlich Dinge, die wir gerne anders hätten und auf unserem nächsten Album verbessern wollen. Bei einigen dieser Dinge hat es finanzielle Gründe. Wie ich bereits ansprach, müssen wir bei ENGINE OF PAIN mit einem bestimmten, festen Finanzbudget auskommen. Wir müssen alle Kosten als Investition vorschießen. Das nächste Album soll noch mal besser werden als das jetzige: Das ist unser Hauptziel. Wir denken dabei an die Songstrukturen, die Produktion und die Vielseitigkeit.

Nick:
Auf jeden Fall sollte das nächste Album eine Weiterentwicklung darstellen, man kann nicht zehn Mal dasselbe Album machen. Aufnahmetechniken entwickeln sich weiter, die Musiker lernen ihre Instrumente besser spielen, die Sänger versuchen sich zu steigern und mit der Zeit verbessert man seine Erfahrungen in jeglicher Hinsicht. Wir können es schon nicht mehr abwarten, das nächste Album aufzunehmen.

Stephan:
Eure Texte strahlen sehr viel Kritik an bestehenden Zuständen aus. Beschreib bitte einige Themen, die ihr in euren Lyrics aufgreift.

Nick:
Als ich noch bei FORM gespielt habe (meine vorherige Band), drehten sich die Lyrics hauptsächlich um meine persönlichen Dinge, wie meine beschissene Kindheit und solche Sachen. Heutzutage sind meine Lyrics viel positiver - ich schreibe zwar z.B. immer noch über Probleme, die die Kids heute haben, aber auch darüber, Party zu machen und sich zu betrinken, wie es der Durchschnitts-Metalhead tut. Ein anderes Thema, über das ich einfach schreiben muss, ist, was politisch heutzutage so abgeht. Wir wollen absolut keine politische Band sein, aber ich kann nun mal nur über Dinge schreiben, die in meinem Leben passieren und die weltpolitische Lage ist Teil meines Lebens, da sie uns alle betrifft. Wenn ich mir anschaue, was tagtäglich so in der Welt passiert und wie manche Politiker unseren Planeten vor die Hunde gehen lassen (ich nenne keine Namen), dann werde ich wütend und frustriert. Und wenn das passiert, dann muss ich darüber schreiben. Aber selbst bei den schlimmsten Themen versuche immer eine Prise Humor mit einfließen zu lassen, wenn auch in sehr zynischer Form.

Stephan:
Hebt ihr mit euren Texten auch symbolisch den mahnenden Zeigefinger bzw. wollt ihr vor bestimmten negativen Entwicklungen warnen?

Nick
Auf jeden Fall, aber ich bin weder ein Intellektueller, noch ein Prophet oder so was, haha. Und ich will den Leuten nicht vorschreiben, was sie zu denken haben oder ihnen meine Sicht der Dinge aufdrängen, außer dass man dem System nicht trauen sollte. In der Politik weiß jeder, dass diese Säcke lügen, aber niemand tut etwas dagegen und das ist wirklich frustrierend. Und wenn du dir die Lyrics über Kindesmissbrauch durchliest, wirst du feststellen, dass ich die Leute tatsächlich warnen will. Im Track 'Cycle To Cycle' z.B. frage ich mich, wie ich in der Lage sei werde, meine Kids in vernünftiger Weise großzuziehen (wenn ich irgendwann mal welche haben sollte, haha), wo doch meine eigene Kindheit so furchtbar war. Das sind Dinge, über die ich oft nachdenke, und es würde mir sehr gut gefallen, wenn ich dadurch erreiche, dass auch andere Leute über so etwas nachdenken.

Stephan:
Ihr scheint viel Aufwand in das Artwork gesteckt zu haben, denn zu jedem Song gibt es im Booklet eine extra Seite mit eigenem Artwork. Ist die visuelle Seite so wichtig für euch und wer war verantwortlich für das Artwork?

Pat:
Ja, ganz klar. ENGINE OF PAIN ist eine Band, welche die Dinge in vollständiger Selbstkontrolle behalten möchte. Wie gesagt, wir wollten ein 100% pressfertiges Produkt haben, ohne Zugeständnisse. Wir wollten auf keinen Fall die Situation erleben, dass ein Label sagt: "Die Musik ist gut, aber das Artwork sieht scheiße aus." Das Artwork musste also eine perfekte Zugabe zur Musik sein. Verantwortlich dafür war ein Typ namens Marco Jeurissen. Nick Hameury und ich stellten das komplette Textkonzept für Marco zusammen. Daraus hat Marco dann das Artwork entwickelt.

Stephan:
Warum wolltet ihr so viele Gastmusiker auf dem Album haben? Glaubst du, dass das notwendig war, um das Album besser promoten zu können?

Pat:
Ich verstehe, was du meinst, aber wir haben das nicht aus Gründen einer besseren Promotion gemacht. Alle, die als Gastmusiker dabei waren, leben hier in der näheren Umgebung (Limburg, Süd-Niederlande). Zuerst einmal haben sie tolle Vocals, zudem ist es aber natürlich auch ein Eyecatcher, das ist klar. Drei Gastmusiker sind lediglich beim Opener und Titeltrack 'I Am Yout Enemy' dabei. Dieser Song bietet einen Hurrikan an Riffs und ununterbrochene Vocals, deshalb dachten wir, es wäre ein bisschen monoton, wenn nur Nick bei dem Song seine Stimmbänder blutig brüllt. Deshalb brauchten wir drei weitere Gesangsstimmen, um für etwas mehr Abwechslung zu sorgen. Da wir diese Jungs häufig auf Konzerten und in Kneipen treffen, war die Sache schnell abgemacht. Joep spielt Drums bei AFTER FOREVER und Sander Gommans (Gitarrist und Grunzer bei AFTER FOREVER) ist ebenfalls ein Thrasher. Deshalb luden wir sie ein, bei 'At The End Of The Day' für die Backing Vocals zu sorgen.

Stephan:
Werdet ihr auch auf dem nächsten Album Gastmusiker einbauen?

Pat:
Wenn sie den Song weiter bringen, warum nicht?!

Stephan:
Ihr hattet erst ein Demo rausgebracht, als ihr eingeladen wurdet, auf dem Wacken Open Air 2004 aufzutreten. War es lediglich diese Demo-CD, die ENGINE OF PAIN die Pforten nach Wacken geöffnet hat oder was hat euch die Möglichkeit eröffnet, in Wacken zu spielen?

Pat:
Ja, das stimmt. Armageddon Record und das Wacken Open Air suchten nach talentierten Newcomern ohne Plattenvertrag für die 15. Auflage des Wacken Open Air. Um es abzukürzen: Wir schickten zwei MP3 per eMail ein und wurden ausgewählt. Das war's auch schon, kurz und bündig!

Stephan:
War der Auftritt auf dem Wacken Open Air euer bisher eindrucksvollster und gab es noch eine andere Show, die diesen in den Schatten gestellt hat?

Pat:
Die Show in Wacken war natürlich sehr eindrucksvoll. Aber es war vor allem deswegen cool, weil wir auf dem selben Billing mit SAXON, ANTHRAX, MOTÖRHEAD, DIO usw. waren. Mit einem Mal bekam die Band enorme Aufmerksamkeit, wie man sich sicher vorstellen kann. Die Backstage-Erlebnisse (z.B. am selben Tisch mit Ronnie James Dio zu essen) sind unvergessliche Erinnerungen. Aber wir hatten auch andere besondere Gigs. Kürzlich spielten wir einen Gig anlässlich unserer CD-Präsentation in unserer Heimatstadt. Die Halle platzte aus allen Nähten und die Menge war großartig. Wir luden CALLENISH CIRCLE als Special Guest ein und unerwarteter Weise gaben sie bekannt, dass sie ihren allerletzten Gig an diesem Abend spielen würden. Dieser Abend war ebenfalls etwas ganz Besonderes.

Stephan:
Im Zusammenhang mit dem Wacken-Auftritt habt ihr auch einen Deal mit Lion Music abgeräumt. Eine Thrash-Metal-Band ist eher untypisch für deren Label-Programm. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihnen?

Pat:
Es ist sehr cool. Wir dachten genauso wie du, aber inzwischen haben wir gemerkt, dass es besser ist ein wenig anders zu sein, weil man dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Wir hatten verschiedene Angebote, aber das von Lion Music war das Beste. Vergiss nicht: Lion Music haben ein tolles Promotion-Team, große weltweite Vertriebskraft und einen coolen Chef. Wir wissen, dass Lion Music hauptsächlich auf andere Metalgenres und Hard Rock spezialisiert ist, aber wir sind davon überzeugt, dass uns die Metalfans schon finden werden. Außerdem ist es bekannt, dass Lion Music keinen Müll auf den Markt werfen und Lasse Mattsson ist ein verlässlicher Typ. Wir sind sehr glücklich mit der Zusammenarbeit und Lion Music sind es auch. Daran besteht kein Zweifel. Es ist eindeutig, dass ENGINE OF PAIN das musikalische Spektrum von Lion Music erweitert.
ENGINE OF PAIN ist eine Band, die sehr hart arbeitet und die die Eier hat, ein anderes Gesicht als die meisten Thrash-Metal-Bands zu zeigen. Genauso wie Lion Music die Eier haben, ENGINE OF PAIN zu signen. Wir sind sehr stolz, ein Teil von Lion Music und ihren Künstlern zu sein. Ein Außenseiter oder Wegbereiter für ein Label in musikalischer Hinsicht zu sein, ist aufregend. Nebenbei bemerkt, richtige Metalheads kümmern sich nicht darum, auf welchem Label ein Album erscheint. Sie interessieren sich nur für die CD und die Band. Zumindest ist das bei mir so. :-)

Stephan:
Kann man eurer Lineup als stabil bezeichnen und wie wirkt sich das auf das Songwriting und die Liveauftritte aus?

Pat:
Seit Dezember 2006 haben wir einen neuen Gitarristen, Bastiaan Kuiper. Er ist das erste neue Mitglied seit der Bandgründung. Also haben wir schon ein stabiles Lineup. Da wir alle dieselbe Musik mögen, läuft das Songwriting sehr natürlich ab. Es ist ein sehr gutes Gefühl immer mit denselben Typen auf der Bühne zu stehen, denn dadurch weiß man ganz genau, was einen erwartet. Häufig reicht schon ein kurzer Wimpernschlag und du weißt genau, was los ist.

Stephan:
Stimmt es, dass die meisten von euch bereits Erfahrung in anderen, teilweise recht erfolgreichen, Bands gesammelt haben?

Pat:
Erfolgreich ist natürlich relativ. Ich könnte ein paar Bands nennen, in denen wir gespielt haben, aber vermutlich würdest du sie nicht kennen. Vielleicht kennst du FORM. Nick hat in dieser großartigen Band gespielt. Und natürlich AFTER FOREVER – Joep spielten zu deren Anfangstagen dort Drums.

Stephan:
Was ist seit eurem Demo "Here Is The Pain" so passiert, dass es fast drei Jahre gedauert hat, um mit dem neuen Album aus der Hüfte zu kommen? Hattet ihr irgendwelche Probleme in der Vergangenheit zu bewältigen?

Pat:
Wir ich bereits erzählte, passierten einige coole Dinge, nachdem wir unser MCDemo "Here Is The Pain" (2004) herausgebracht hatten. Wir hatten z.B. einige coole Gigs durch das Demo. Nach dem Demo-Release begannen wir neue Songs zu schreiben, aber hatten kein klares Ziel und wollten nur so viel wie möglich live auftreten. Wir wollten kein zweites Demo, also war die einzige Möglichkeit, ein fertiges Paket aus CD und Artwork zusammenzuschustern und zu versuchen, damit einen Plattenvertrag an Land zu ziehen. Das taten wir auch. Die gesamte Zeitspanne für die Erstellung von "I Am Your Enemy" - Artwork, Fine Tuning, Aufnehmen der Songs, Mixing und Mastering - dauerte etwa ein Jahr. Es dauerte also nicht drei Jahre um unser Debütalbum fertigzustellen, aber es dauerte drei Jahren um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Ich finde, das ist durchaus schnell. Außerdem hassen wir es bei der Qualität Zugeständnisse zu machen, also geben wir immer alles, was wir haben.

Stephan:
Warum spielt ihr Thrash und nicht z.B. Misanthropic Black Metal oder True Power Metal? Was fasziniert euch an dieser Spielart des Metal?

Nick:
Es hat einfach DIESE Energie. Es ist schwer zu beschreiben ... kraftvolle Riffs, Energie, außerordentliche instrumentale Fähigkeiten ... es packt dich an den Eiern!

Pat:
Thrash Metal hat so VIEL Energie und eine großartige Atmosphäre. Ich höre diese Musik seit meiner Jugend und seitdem bin ich ihr voll und ganz verfallen. Ich habe TESTAMENT 1987 auf dem Dynamo Open Air gesehen. Ich hörte sie mir an, sah ihre Show und spürte die Energie. Ich weiß noch ganz genau, wie ich dachte: "Damnit, was zur Hölle war denn das? Wow!" Seit diesem Tag habe ich mir nur noch diese Art von Musik angehört. Ich habe auch versucht, mir andere Sachen anzuhören, aber Bands wie SLAYER, FORBIDDEN, EXODUS, MEGADETH, TESTAMENT, PANTERA sind einfach die Besten ... sie regelten damals und regeln immer noch. Okay, ich muss ehrlich sein: RUSH und VAN HALEN regeln ebenfalls.

Stephan:
Es rumort momentan mächtig in der holländischen Metalszene. Wie beurteilst du die Entwicklung der Metalszene in eurem Land in den letzten 2-3 Jahren?

Nick:
Die holländische Metalszene lebt und ist in Bewegung. Als ich jung war, hörte ich viel PESTILENCE und GOREFEST, zwei großartige holländische Metalbands. Heutzutage gibt es einige tolle Bands, z.B. DESENSITISED, CALLENISH CIRCLE, PETER PAN SPEEDROCK, SEVERE TORTURE, SUN CAGED, LEGION OF THE DAMNED, TEXTURES und viele mehr. Das ist eine ganze Menge für solch ein kleines Land. Und es gibt einige nationale Bandwettbewerbe, die manchmal einige neue, interessante Bands zu Tage fördern. Leider gibt es nicht so viele reine Thrash-Bands, aber Leute, die daran interessiert sind, sollten LEGION OF THE DAMNED und THE NEW DOMINION ausprobieren, coole neue Bands. Und natürlich ENGINE OF PAIN.

Stephan:
Zum Schluss möchte ich noch wissen, was das letzte Album war, das ihr euch gekauft habt und was ihr euch momentan am häufigsten anhört?

Pat:
Um ehrlich zu sein, ich kaufe mir nicht so viele Alben. Lass mich nachdenken ... das letzte Album, was ich mir gekauft habe, war das erste Album einer Band namens STREETS ("1st", 1983). STREETS war eine gute Basic-Rock-Band mit Steve Walsh von KANSAS am Gesang und Mike Slamer an der Gitarre. Egal, ich glaube, da klingelt es jetzt nicht bei so vielen Metalheads, haha. Am häufigsten höre ich immer noch Thrash Metal wie von FORBIDDEN, DEATH ANGEL, EXODUS, ANNIHILATOR und einiges neueres Zeug wie z.B. HATESPHERE. Die rulen!

Nick:
Ich höre mir auch viel nicht-Metal an, und mein letztes Album war von WENDE SNIJDER, einer holländischen Sängerin mit einer fantastischen Stimme. Das letzte Metalalbum, das ich mir gekauft habe, war "Sacrament" von LAMB OF GOD, aber unser Drummer Joep hat mich das neue Album von ONSLAUGHT hören lassen, als wir zu unserem letzten Gig gefahren sind, und das muss ich auf jeden Fall auch haben.

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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