FEAR FACTORY: Interview mit Dino Cazares

09.02.2010 | 17:43

"Mechanize" ist ein klares Statement geworden, mit dem FEAR FACTORY ihren Status in der Szene untermauern. Es gibt eben doch keine andere Band, die nach dem Duo Burton/Cazares klingt. Auch nicht ARKAEA, die Band der anderen FEAR FACTORY-Hälfte Herrera/Wolbers. Wir sprachen mit Dino Cazares über "Mechanize", Gene Hoglan und natürlich auch über das Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen.

Meiner einführenden Einschätzung, dass "Mechanize" nach einem typischen FEAR FACTORY-Album klingt, folgt Dino zufrieden: "Wenn du damit die Phase zwischen "Soul Of A New Machine" und "Digimortal" meinst, hast du völlig Recht. Genau so wollen wir auch klingen. Das ist der typische FEAR FACTORY-Sound, das ist das Ergebnis der Chemie zwischen mir und Burton. Das Feedback auf "Archetype" und "Transgression" war doch sehr zwiegespalten und die Alben klangen nicht mehr wirklich nach FEAR FACTORY. "Mechanize" wird alle wieder zufrieden stellen, die die echten FEAR FACTORY hören wollen."

Die falschen FEAR FACTORY laufen unter dem Namen ARKAEA mit Raymond Herrera & Cristian Wolbers, die auch noch die usprüngliche Homepage der Band www.fearfactory.com besitzen. Der dazugehörige Rechtsstreit läuft immer noch. "Es ist so, dass der Name der Band uns vieren gehört, Raymond sich aber immer um die Homepage etc. gekümmert hat und ihm deswegen die Domain gehört und er auch bei MySpace und so als Eigentümer eingetragen ist. Wir haben daher mit www.fearfactorymusic.com eine neue Webpage gestartet. Grundsätzlich ist es so, dass Raymond vor Gericht den Kampf um den Namen bereits einmal verloren hat. Allerdings hat er Berufung eingelegt und es geht jetzt vor die nächste Instanz. Und der einzige Grund, den es dafür gibt, ist Geld. Ich kann mir nicht vorstellen, warum Raymond es sonst macht. Es ist doch offensichtlich, dass die Musik, die Burton und ich machen viel mehr FEAR FACTORY ist, als das, was ARKAEA macht. Und das Absurde ist ja, dass Raymond aus der Band ausgestiegen ist, als Burton und ich uns versöhnt haben und wir eigentlich im Original-Line-up weitermachen wollten. Burton hat klar gemacht, dass es wichtig für die Band ist, dass ich wieder dabei bin. Aber Raymond hat dann hingeschmissen und wollte von der ganzen Sache nichts mehr wissen. Er war der Meinung, dass die Band ohne mich mehr Geld verdienen könnte und insgesam besser dran wäre. Es ist schon merkwürdig, dass er dennoch denkt ein Anrecht auf den Namen FEAR FACTORY zu haben."


Einmal in Fahrt, ist Dino auch kaum noch zu bremsen. "Raymond erzählt ja auch jedem, dass die Songs vom ARKAEA-Album eigentlich für FEAR FACTORY geschrieben wurden. Und selbst, wenn die generelle Ausrichtung durchaus mit FEAR FACTORY vergleichbar ist, klingt es für mich komplett anders als FEAR FACTORY. ARKAEA klingt viel mehr wie eine dieser jungen, modernen Bands, die nur versuchen nach FEAR FACTORY zu klingen und ich bin sicher, hätten wir unser Album mit Raymond und Cristian aufgenommen, wäre es nicht so gut geworden, sondern ein weichgespültes Album, das mit FEAR FACTORY nur wenig gemein hat. FEAR FACTORY ist aber eine Marke, die eine gewisse Erwartung schürt und genau diese wollten Burton und ich mit "Mechanize" erfüllen." Eine Mission, die definitiv erreicht wurde, was auch an Wundertrommler Gene Hoglan liegt.

"Ja, es gab nach Raymond eigentlich nicht mehr viel Auswahl, denn Raymond ist ein außergewöhnlich guter Drummer, aber als wir Gene das erste Mal haben spielen sehen, wussten wir schon, dass er der absolute König an den Töpfen ist. Bei ihm sieht immer alles so leicht aus, dass man denkt, man könnte es selbst auch, aber er trommelt wie eine Maschine, hat einen unglaublichen Punch und ist sicher in diesem Bereich der beste Schlagzeuger überhaupt." Dem kann man nicht widersprechen, wenn man Hoglan einmal live gesehen hat, was man dann auch bei der Tour mit Februar erleben darf. Dass man dabei auf Songs von "Archetype" und "Transgression" verzichtet, war abzusehen. Dass FEAR FACTORY aber fast das komplette "Demanufacture"-Album spielen werden, ist dann vielleicht doch eine kleine Überraschung und definitiv ein Grund mehr, um zur Show zu gehen.

Redakteur:
Peter Kubaschk
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