HATE FORCE ONE: Interview mit Manuel

17.07.2013 | 19:08

Wenn es um deutschen Death Metal geht, dann ist besonders das Einwohner-starke Nordrhein-Westfalen ein Hotspot. Die neuste Hoffnung der dortigen Szene sind die Newcomer von HATE FORCE ONE. Drummer Manuel entpuppt sich in unserem Gespräch als besonders witziger Gesprächspartner, der sowohl IRON MAIDEN als auch The Walking Dead nicht abgeneigt ist.


Hallo schön, dass Ihr Zeit für dieses Interview gefunden habt. Was macht Ihr zurzeit? Gibt es Band-technisch viel zu tun oder gönnt Ihr Euch nach dem Release von "Wave Of Destruction" erst einmal eine kleine Sommerpause?

Hi Adrian, wir haben uns jetzt erst mal eine zweiwöchige Auszeit gegönnt. Die letzten Wochen und Monate vor dem Release zu "Wave Of Destruction " waren schon echt anstrengend. Viele Auftritte, Interviews und Promotion-Aktionen standen auf dem Plan.
Ganz aktuell kümmern wir uns um das Booking für 2014 und sind dabei, eine Tour zu planen. Wir möchten im nächsten Jahr gerne noch mehr live spielen und besonders die Freiluft-Festivals beackern.
Auch haben wir bereits mit dem Songwriting für unser zweites Album begonnen. Den ersten fertigen Song haben wir auf unserer CD-Releasparty live vorgestellt. Dieser hat sehr guten Anklang bei den Fans gefunden.
Ein besonderes Highlight für uns ist der kommende Videodreh zu unserem Song 'New Zombiefield'. Die ersten Ideen zu dem Video hören sich mega geil an! Soviel sei schon mal verraten: Death Metal und Zombie Fans werden auf ihre Kosten kommen (zwinkert).


Ich bin mir sicher, dass euch viele Leser von powermetal.de noch nicht kennen. Könnt Ihr kurz erklären, wie Ihr HATE FORCE ONE aus der Taufe gehoben habt?


HATE FORCE ONE wurde durch Oempfi (Bassist) und mich (Drums) Ende 2008 gegründet. Wir haben beide zusammen vorher in einer Death'n'Roll Band gespielt. In dieser mussten wir aber beide die Segel streichen, da sich für uns die Band in die falsche Richtung entwickelt hat. Oempfi und ich wollte es härter, die Jungs leider rockiger.
Da haben wir uns kurzfristig entschlossen, in der Band aufzuhören und eine neue zu gründet. Dabei kam dann HATE FORCE ONE raus.
Zunächst mussten wir aber erst noch neue Mitstreiter an der Seitenfraktion finden. Philipp hat Oempfi in einem Paderborner Musikerforum kennengelernt. Er hatte ein Profilbild, auf dem er mit langen Haaren und einer Gitarre auf der Bühne steht. Daraufhin hat Oempfi ihn einfach angesprochen ob er Bock auf eine Death Metal Band hat. Tja, er sagte ja und der Typ konnte auch noch richtig geil Gitarre spielen. Da haben wir einfach mal riesig Glück gehabt!
In 2011 stieß dann Matthias an der zweiten Gitarre zu uns. Ihn kannten wir alle. Ich bin damals mit Ihm zur Schule gegangen. Dort haben wir zusammen in einer Schulband gespielt.
Oempfi hat früher mit Ihm in einer Rockband Namens STONE COLD FEVER gespielt. Philipp geht mit Ihm zur Uni und sie unterrichten beide an der gleichen Musikschule.
Zeitgleich kam auch Alex zu uns. Ihn kannten wir von regionalen Konzerten. Er hat bei uns in der ersten Bandphase vor der Bühne immer gut Party gemacht. Als wir uns dann Ende 2011 von unserem damaligen Sänger trennten, war er unsere erste Wahl! In dieser Besetzung sind wir jetzt seit 2011 unterwegs.

Euer Bandname leitet sich ja vom amerikanischen Präsidenten-Flugzeug Air Force One ab. Allerdings kommt mir bei dem Namen auch immer wieder das Album der Paderborner Death-Metaller HEXENHAMMER in den Sinn, was mit "Hell Force One" ja eine ähnliche Anspielung darstellt. Kennt ihr die Band? Und wie kam euer Name überhaupt zu Stande?

Jap, die Jungs von HEXENHAMMER kennen wir. Wie du bereits gesagt hast, kommt die Band aus Paderborn. Ist ja direkt um die Ecke bei uns. Da kennt man sich einfach. Frank, der Frontmann von HEXENHAMMER, ist ja noch besser bekannt als Basser von BLOODWORK. Mit den Jungs haben wir schon des Öfteren zusammen gespielt.
Der Name HATE FORCE ONE leitet sich allerdings nicht von Hexenhammer ab, sondern viel mehr von IRON MAIDEN und der "Ed Force One".
Oempfi und ich haben einen Bandabend gemacht (zu der Zeit waren wir die komplette Band) und haben von Iron Maiden "Flight 666" geguckt. Nach nen paar Flaschen Pils und einer Flasche Hochprozentigen wurde dann aus der "Ed Force One" die HATE FORCE ONE.
Und das Beste an der Geschichte ist, dass unser Gitarrist Philipp sogar Pilot ist. Zwar nicht so einer, der eine 747 fliegt, aber er macht richtig krassen Kunstflug mit Segelfliegern (zwinkert erneut).

"Wave Of Destruction" stellt ja euer Album-Debüt dar. Wie viel Zeit hat es in Anspruch genommen, um von den ersten Song-Ideen bis zum fertigen Album zu kommen?

Der ersten Song, den wir zu dem Album "Wave Of Destruction" geschrieben haben, war der gleichnamige Titeltrack. Das war so Mitte 2009. Wir hatten relativ schnell ein paar Songs geschrieben und waren dann erst mal viel live unterwegs. 'New Zombiefield' und 'Voices' sind dann in dem aktuellen Line-Up entstanden.
Im Studio haben wir uns schon relativ viel Zeit gelassen. Ich habe selber ein eigenes Musikstudio Namens Hate Force Studios. Unsere Demos haben wir damals schon immer selber im Proberaum aufgenommen. "Wave Of Destruction" war aber meine erste "richtige" Produktion in meinem neuen Studio. Darum konnten wir uns echt viel Zeit lassen und haben auch nur aufgenommen, wenn wir wirklich Bock gehabt haben. Für die erste Produktion finden wir das Album schon richtig ordentlich. Eins sei aber auch schon mal versprochen. Das nächste Album bekommt einen rotzigen, fetten Old-School Sound und wird in einer anderen Liga spielen.

Auf den ersten Blick sind die Themen der einzelnen Songs auf dem Album recht unterschiedlich. Mal geht es um Krieg, mal um persönliche Konflikte. Gibt es vielleicht dennoch einen roten Faden, der sich durch das ganze Album zieht?

Es geht immer um das Thema Vernichtung und Chaos, also um die Welle der Zerstörung! Es gibt viele verschiedene Arten einer Zerstörungswelle, sei es durch unsere Medien, die Gesellschaft, machtbesessene Politiker, Kriege oder Zombies (grinst).

Wenn man sich das Booklet anschaut, scheint ihr ja ziemliche Zombie-Fans zu sein. Was haltet Ihr eigentlich davon, dass zurzeit auch überall im Mainstream Zombies zu sehen sind (Walking Dead, Warm Bodies, The Last Of Us, etc.)?

Wir greifen das Zombiethema ja schon ein paar Tage auf. Schon bevor dieser wirkliche Zombieboom entstanden ist. Mich persönlich freut es aber sehr, dass ich immer mehr Untote im TV sehen kann! Hallo, Zombies sind ja wohl mal mega cool. Die stellen die beklopptesten Sachen an, um ans Fressen zu kommen und wenn die dann endlich was zu fressen gefangen haben, beißen sie drei Mal rein anstatt sich satt zu fressen und produzieren lieber noch einen Zombie (grinst).
The Walking Dead ist auch mal eine richtig geile Serie! Allerdings muss man sagen, dass auch wirklich viele schrottige Neuverfilmungen gemacht werden. Ich erinnere mich da an Evil Dead. Oh man, was für ein Flop!

Als Death-Metal-Truppe aus NRW seid ihr bestimmt auch bekannt mit den Jungs von NRW Death Metal, die auch jährlich das NRW Death Fest veranstalten, oder? Und seid Ihr generell persönlich mit einigen Bands aus dem Death-Metal-Underground befreundet?

Jap, die Jungs kennen wir. Alex, Oempfi und ich fahren da auch regelmäßig zu dem Festival und den Konzerten. Klar kennen wir auch einige Leute aus dem Underground. Wer sich in der Szene auskennt dem wird zum Beispiel der GORE MINISTER von SORE und KADAVERFICKER ein Begriff sein. Ein wirklicher bomben Typ. Oder die Jungs von DEPRESSION. Es wird auch mal so langsam Zeit auf dem NRW-Death-Fest zu spielen! Also Thorsten und Konsorten, wenn ihr das lest, wat is da los (zwinkert).

Ihr seid ja bei Bret Hard Records unter Vertrag, ein Label, das sich im deutschen Extreme Metal Untergrund immer mehr einen Namen macht. Wie kam diese Zusammenarbeit Zustande und wie ist die Kooperation bisher gelaufen?

Ein riesiger Zufall. Ich habe von Bret Hard Records durch unseren Artwork-Zeichner, Sebastian Jerke aus Münster, erfahren und wollte den Chris, den Chef des Labels, gerade anschreiben. Er war allerdings schneller und hat uns auf einmal einen Deal angeboten. Chris und ich haben dann viel telefoniert. HATE FORCE ONE und Bret Hard Records harmonieren echt gut. Deswegen haben wir uns auch bewusst für Bret Hard entschieden. Der Chris ist nen cooler und netter Typ! Auf unsere Release-Party haben wir auch erst mal so richtig einen über den Durst getrunken… Dat war fein (grinst erneut).

Death Metal aus Deutschland hat ja in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, profitiert ihr auch davon oder schadet es euch vielleicht sogar, weil vornehmlich Bands aus dem Old-School-Sektor Beachtung finden?

Ich glaube eher, dass wir davon profitieren, aber ehrlich gesagt haben wir uns da nie Gedanken drüber gemacht. Wir machen genau die Musik, die wir spielen wollen. Wir haben nie gesagt, ich glaube der Hörer will mehr Old-School hören, schreib mal schnell nen Schweden-Riff (lacht).
Wir spielen was uns gefällt! Und das kommt auch noch gut bei den Fans an, was uns echt übermäßig freut. Mal im Ernst… schaut mal auf unsere Facebook-Seite. Wir bekommen jeden Tag mehr "Likes". Einfach nur der Hammer! Was kann es für einen Musiker besseres geben als Fans, die einem ein positives Feedback geben? Also noch mal an dieser Stelle ein fettes DANKE an unsere Haters… ihr seid die Besten!

Das waren alle meine Fragen. Ich bedanke mich bei Euch für Eure Zeit und würde euch noch bitten, kurz zu sagen, was bei euch in den nächsten Monaten noch auf der Agenda steht. Wenn es etwas anderes gibt, was Ihr unseren Lesern mitteilen möchtet, könnt Ihr das hier auch noch gerne loswerden.

Wie schon gesagt: Wir werden intensiv an neuen Songs arbeiten, werden so viel live spielen, wie es geht und das Musikvideo zu 'New Zombiefield' drehen. Dazu werden wir es übrigens 50 bis 70 Fans ermöglichen, als Statisten in dem Video dabei zu sein. Schaut die nächsten Tage einfach mal auf unserer Seite vorbei. Wir freuen uns auch immer über Fotos oder Grüße von euch.  Besucht uns doch mal auf einem Konzert und trinkt ein gepflegtes Bierchen mit uns… Horns up & stay brutal.

Redakteur:
Adrian Wagner

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