MAYHEMIC: Interview mit Noctumbra und Doom

12.09.2024 | 14:22

Lateinamerikas heißestes Eisen.

In Chile explodiert ein Vulkan namens MAYHEMIC. Die junge Truppe kommt mit der Abrissbirne ebenso gut klar, wie mit dem Seziermesser und liefert somit allen Anhängern brachialer Klänge ein Gourmethäppchen.

Unsere Leser kennen MAYHEMIC vielleicht noch nicht. Woher kommt der Bandname und wie wurde die Band ins Leben gerufen?
Noctumbra: Höllische Grüße!!! Der Name "Mayhemic" ist inspiriert vom Refrain des Songs 'The Last Day' der chilenischen Band RIPPER, und als wir beschlossen, die Band so zu nennen, dachten wir, dass das Wort unsere chaotische Musik perfekt beschreibt. Bis 2018 habe ich in Thrash-Bands mit einer etwas technischeren Ausrichtung gespielt, aber ich wollte auch primitive und einfache Songs spielen. Diese Ideen passten nicht in Bands wie PARKCREST oder HELLISH, also habe ich MAYHEMIC gegründet.

Warst du überrascht, dass der Name MAYHEMIC noch nicht vergeben war? Wenn man den Namen liest, ist es eine großartige, aber auch offensichtliche Wahl!
Noctumbra: Die Wahrheit ist, dass es auch mich überrascht hat, hahaha. Am Anfang haben wir mehrere Namen ausprobiert (NOCTUMERON, SENGENJIN, u.a.) und ich erinnere mich, dass ich, als mir "Mayhemic" in den Sinn kam, in den Metal Archives nachgeschlagen habe... Es war so etwas wie: "Naja, wenn es nicht so viele Bands gibt, die nur Demos veröffentlicht haben und nicht mehr existieren, könnte es eine gute Option sein", aber es gab wirklich keine!!!

Eure Platte hat mich mit ihrer kompromisslosen Brutalität und Wucht einfach umgehauen. Wie habt ihr es geschafft, diese Emotionen im Studio so perfekt einzufangen?
Doom: Ich denke, es war eine Mischung aus der organischen Produktion, die wir hatten, und unserer eigenen Leidenschaft, die Songs umzusetzen.

Ich höre eine Menge deutschen 80er-Thrash in eurer Musik. Was sind die wichtigsten Einflüsse für euch?
Noctumbra: Hauptsächlich deutscher und brasilianischer Thrash Metal. Die Alben, die die Musik von MAYHEMIC am meisten beeinflusst haben, sind "Endless Pain", "Pleasure To Kill", "In The Sign Of Evil", "Obsessed By Cruelty", "Sentence Of Death", "Infernal Overkill", "Necronomicon", "Power Of Darkness", "Misanthropy", "Bestial Devastation", "Morbid Visions", "Abominable Anno Domini", "INRI" und "Bloody Vengeance".

Viele Bands entscheiden sich für einen verwaschenen Sound, aber "Toba" klingt einfach perfekt. Wie viele Tage habt ihr in die Studioproduktion gesteckt?
Doom: Sehr viele! Ich weiß nicht genau, wie viele, aber wir haben uns auf jeden Fall Zeit gelassen.

Ihr habt für euer Debütalbum "Toba" gleich ein tolles Label gefunden. War Sepulchral Voice die perfekte Wahl für euch?
Doom: Natürlich! Ich bin ein großer Fan von allen Produktionen des Labels, also ist es eine Ehre, ein Teil davon zu sein. Außerdem ist Thomas ein großartiger Kerl, der sich zu 100% dafür einsetzt, unsere Vision zu unterstützen und sie in die Welt zu tragen. Es war definitiv die richtige Wahl.

Viele der Texte drehen sich um Tod, Gewalt, Naturgewalten oder den Untergang der Menschheit selbst. Was sind die lyrischen Einflüsse für MAYHEMIC und wer schreibt die Texte?
Noctumbra: Ich schreibe die Texte für die Band. Zuerst hatten die Texte keine bestimmte Richtung, aber für das Album wollte ich mich auf das Konzept des Aussterbens konzentrieren. Dazu habe ich viel recherchiert, einige wissenschaftliche Bücher gelesen und Dokumentarfilme gesehen. Ich habe dieses Grundwissen mit meinem eher viszeralen und gewalttätigen Schreibstil vermischt, der aus den Emotionen entsteht, die der Musik, die wir spielen, innewohnen.

Chile ist ein riesiges Land mit der größten Nord-Süd-Ausdehnung auf dem Planeten. Gibt es Epizentren der Metalszene? Was ist mit der Metalszene in Peñaflor, wo ihr beheimatet seid?
Doom: Kleine Korrektur haha, wir sind nicht aus Peñaflor, NOCTUMBRA war es in der Vergangenheit, aber der Rest von uns ist aus Santiago.
Ich denke, es gibt mehrere starke Orte in Bezug auf Bands, neben Santiago gibt es die südliche Szene, hauptsächlich aus Puerto Montt und Concepción, die Szene aus der fünften Region und im Norden gibt es auch tolle Bands.

Trotz der genannten Old School Thrash Einflüsse, welche chilenischen Bands waren/sind wichtig für euch?
Noctumbra: Wir hören uns viele chilenische Bands an und zwar aus verschiedenen Metal-Genres. Es gibt hier wirklich gute Metalbands, aber die, die einen gewissen Einfluss auf das hatten, was MAYHEMIC ist (neben Bands, bei denen wir mitgewirkt haben, wie HELLISH), waren unter anderem RIPPER, WARTH, ARMIES, ENFORCER, NECRORIPPER und DRENCROM.

Angesichts der sehr positiven Resonanz auf euer Debütalbum, was sind eure Pläne für die nächsten Jahre?
Doom: Wir wollen "Toba" auf der ganzen Welt verbreiten, also wollen wir so viel wie möglich außerhalb des Landes spielen. Wir arbeiten bereits an unserer nächsten Tour, die 2025 stattfinden wird.

Photo-Credit: Band

Redakteur:
Nils Macher

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