MORTAL INFINITY: Interview mit Marc Doblinger
04.11.2019 | 22:42Mit MORTAL INFINITY gibt es schnörkellosen und sehr knackigen Thrash Metal par excellence. Nach vier Jahren erscheint das neue Album "In Cold Blood", das uns natürlich den Anlass gab, Frontmann Marc Doblinger ein paar Fragen zum neuen Riff-Rundumschlag zu stellen.
Hallo Marc! Wie geht es euch? Wie ist die Stimmung bei MORTAL INFINITY?
Hallo Marcel, uns geht es super, danke der Nachfrage und es herrscht auch eine gute Stimmung in der Band. Meistens in D- oder C-Standard, hehe.
Seit eurem letzten Album sind fast vier lange Jahre ins Land gezogen. Könnt ihr mir ein kleines Update geben, was in der Zwischenzeit bei euch so passiert ist?
In der Zwischenzeit haben wir wieder einige Konzerte gespielt und haben uns diesmal aber auch die nötige Zeit gelassen, um unsere Herangehensweise ans Produzieren und Aufnehmen der neuen Songs für "In Cold Blood" für uns zu perfektionieren. Anschließend haben wir mehr Songs vorproduziert, als es dann letztendlich aufs Album geschafft haben und gingen dann in die "Deep Deep Pressure"-Studios, um die finale Auswahl aufzunehmen.
Nun steht mit "In Cold Blood" der neue Rundling in den Startlöchern. Welche Bedeutung hat Album Nummer drei persönlich für euch und wie seht ihr "In Cold Blood" im Hinblick auf euren bisherigen Werdegang?
Es ist für uns, wie jedes unserer Alben, etwas Besonderes, worauf wir sehr stolz sind. Es gehört einiges an Kreativität, Zeit, Budget, Organisationstalent, viel Herzblut und nicht zuletzt der absolute Willen dazu, um überhaupt ein halbwegs hörbares Ergebnis zu erreichen. Deswegen freuen wir uns umso mehr darüber, wie viel positive Resonanz zum neuen Album kommt und sehen uns auch dadurch in unserem Schaffen bestätigt.
Deine Meinung ist gefragt: Worin liegen die musikalischen Hauptunterschiede zwischen der neuen Scheibe und "Final Death Denied"?
Während "Final Death Denied" relativ viele komplexe Gitarrenriffs hat, welche überwiegend sehr schnell gespielt werden, haben wir uns bei "In Cold Blood" eher darauf konzentriert, Riffs zu schreiben, die viel zum Headbangen anregen und etwas besser ins Ohr gehen. Dadurch kommen unsere neuen Songs druckvoller und eingängiger daher als auf "Final Death Denied". Auch ist etwas mehr Variabilität im Gesang vorhanden. Jedoch glaube ich, dass wir es geschafft haben, unserem Stil trotzdem treu zu bleiben, auch wenn wir uns natürlich weiterentwickelt haben.
Mir fällt auf, dass - obwohl der Anfang auch geglückt ist - ihr euch die richtig schweren Geschütze auf der Platte für den Schluss aufgehoben habt. War das im Vorfeld so beabsichtigt oder bilde ich mir das nur ein, dass die richtigen Hits erst am Ende kommen?
Vielen Dank für deine Einschätzung. "In Cold Blood" hat auf jeden Hörer eine eigene Wirkung, so wie es scheint. Es wurden mittlerweile sämtliche Songs als Lieblingstitel genannt. Und genau so ging es uns auch zu der Zeit, als wir entscheiden mussten, welche Songs es auf das Album schaffen, um anschließend die Reihenfolge zu bestimmen. Nichtsdestotrotz ist es uns meiner Meinung nach gut gelungen, so wie es jetzt ist. Du hast also deine Hits eher am Ende von "In Cold Blood", andere vielleicht eher am Anfang etc.
Natürlich hat man bei mittlerweile drei Alben im Gepäck schon den eigenen Stil gefunden, aber gibt es dennoch noch Bands, zu denen ihr schielt, wenn ihr an euren Songs sitzt?
Klar, zu behaupten, man wäre nicht beeinflusst von anderen Bands, wäre schlicht gelogen. Dann müsste man aufhören andere Bands zu hören. Aber speziell wenn neue Songs produziert werden, achten wir eher darauf, dass es uns zunächst selbst gut gefällt, da denken wir sicher nicht darüber nach, wie es SLAYER jetzt machen oder Mille das so singen würde. Ähnlichkeiten zu anderen Künstlern kann man nach den letzten 60 Jahren Rock- und Metal-Geschichte sowieso nur schwer verhindern. Uns ist es aber wichtig, einen authentischen Sound zu machen, den MORTAL INFINITY-Sound.
Wer war eigentlich für das Artwork zuständig und wie steht es im Kontext mit den neuen Songs?
Der Entwurf ist aus der Feder unseres Bassisten Alexander Glaser, die Ausarbeitung hat ein weiteres Mal nach "Final Death Denied" wieder All4Band übernommen. Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Einen direkten Bezug zum Album hat es nicht, jedoch spiegelt es schon auch Themen wider, die in den einzelnen Songs verarbeitet wurden und lässt auch Platz für eine eigene Interpretation zu.
Euch gibt es in dieser Konstellation schon stolze sechs Jahre. Seid ihr schon ein richtig eingeschworener Haufen oder gibt es noch immer Augenblicke, in denen ihr von den jeweils anderen komplett überrascht werdet?
Das stimmt zeitlich so nicht ganz leider. Unser letzter Zugang war unser Gitarrist Sebastian Brunner, welcher direkt nach den Aufnahmen von "Final Death Denied" 2015 zu uns stieß. In einer Band ist es vergleichbar wie in einem kleinen Familienbetrieb; man kennt sich gut, schätzt sich und hilft sich gegenseitig.
Wie wird es mit MORTAL INFINITY in den kommenden Monaten weitergehen?
In erster Linie konzentrieren wir uns aktuell darauf viele Gigs zu spielen, um das "In Cold Blood"-Album noch weiterhin gut zu präsentieren. Früher oder später werden wir wieder damit beginnen, neue Songs zu schreiben.
Marc, damit wäre ich mit meinen Fragen auch soweit durch und möchte mich noch einmal bei dir bedanken. Dir gebühren die letzten Worte, was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?
Vielen Dank für dieses Interview und euren Support. Holt euch unsere neue Scheibe "In Cold Blood"! Stay Mortal!
- Redakteur:
- Marcel Rapp