NIGHTWISH: Interview mit Tuomas und Marco

22.11.2011 | 08:24

Die Symphonic-Metaller von NIGHTWISH machen ihren Fans wohl das schönste Geschenk: obwohl ursprünglich für Anfang 2012 angekündigt, kommt das neue Werk "Imaginaerum" bereits am 2.Dezember in die Läden.

Und es bleibt nicht nur bei dem Album, denn zusätzlich hat die Band um Mastermind Tuomas Holopainen einen Film gedreht. Genug Gesprächsstoff gibt es also, als ich Bassist Marco Hietala zum Interview in Berlin treffe. Und auch Tuomas, der noch ein paar Minuten bis zu seinem nächsten Einzelinterview hat, setzt sich dazu und steht Rede und Antwort.

Ricarda:
Erstmals Gratulation zum neuen Album. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich habe es ja nun zum ersten Mal vollständig gehört und fühle mich etwas, als hätte mich ein Truck überfahren.

Tuomas:
Ja, Leute mit Trucks zu überfahren gehört zu meinen neuen Hobbies. (lacht)

Ricarda:
Dann lasst uns doch erstmal ein wenig über den Film reden. Ich habe gelesen, dass die Story vom Regisseur stammte. Wieviel konntet ihr euch denn selbst einbringen?

Tuomas:
Stobe, unser Regisseur hat die Story zusammengeschustert, das stimmt. Aber die einzelnen Fragmente kamen von mir selbst. Ich hatte zuerst die Idee, dass wir ein Dutzend Lieder haben und zu jedem Lied ein Video drehen, das eine abgeschlossene Geschichte erzählen würde.

Ricarda:
Quasi Kurzfilme, wie es WITHIN TEMPTATION genacht haben?

Tuomas:
Ich bin mit dem Projekt nicht so vertraut, aber ja ich denke so in der Art. Ich habe Stobe von dieser Idee erzählt, er hat ja auch bei dem Video zu 'The Islander' Regie geführt. Jedenfalls meinte er: "Lass doch einen kompletten Film drehen!" Zuerst hielt ich das für etwas verrückt, aber dann hat er mich und uns alle überzeugt und hat die Story entworfen. Das Beste ist, dass noch immer alle ursprünglichen Fragmente erhalten geblieben sind.

Ricarda:
Marco, fühlst du, dass du und der Rest der Band sich auch einbringen konnte.

Marco:
Ja, natürlich. Auch wenn Tuomas und Stobe die Köpfe des Projektes waren, so konnten wir anderen immer unsere Ideen einbringen.

Ricarda:

Auch wenn die Hauptrollen von richtigen Schauspielern gespielt werden, so hat die Band doch kleine Rollen. Ich erinnere mich, dass ihr beim Remake von 'Sleeping Sun' nicht so begeistert wart, dass ihr schauspielern solltet...

Tuomas:
Ja, das war hier jetzt auch wieder der Fall (lacht). Aber Stobe wollte unbedingt, dass die Band in dem Film vorkommt, immerhin ist es ja ein NIGHTWISH-Film. Wir waren zuerst alle dagegen, aber er hat schon irgendwie Recht. Aber zum Glück mussten wir nicht wirklich schauspielern, wir spielen uns quasi selbst als Band und treten nur zweimal kurz auf.

Ricarda:
Dann nehme ich mal an, ihr hattet auch keinen Schauspielcoach?

Tuomas:
Nein, hatten wir nicht. Wie gesagt, die Band performt ja nur live. Ich habe dann noch eine kleine Rolle, denn ich spiele den Hauptcharakter Tom, wenn er 47 ist. Auch das wollte Stobe so...

Ricarda:
47? Moment, das ist ja nicht sehr schmeichelhaft für dich... (lacht)

Tuomas:
(lacht) Nein, wohl nicht. Aber ich muss dazu sagen, ich habe von der Maske einige graue Haare und so verpasst bekommen, von daher ist es schon okay.

Ricarda:
Wurde denn viel vor der Blue bzw. Green Screen gedreht?

Marco:
Ja, schon einiges. Aber wir sind das ja schon von einigen Videos wie 'The Islander' gewohnt. Und die eigentlichen Schauspieler waren natürlich so professionell, dass sie das alles mit Bravour gemeistert haben.

Ricarda:
Warum habt ihr in Kanada gedreht?

Tuomas:
Ganz einfach: Es gab da eine Produktionsfirma, die an das Projekt geglaubt hat und viel Geld investiert hat. Da war es das Einfachste, dort auch zu drehen, sonst wäre das alles sehr kompliziert geworden mit den Steuern und dem ganzen Kram.

Ricarda:
Ihr hattet nur 18 Tage für die Dreharbeiten. Kommt mir ein wenig kurz vor...

Tuomas:
Ja, es war auf alle Fälle viel zu kurz, wir mussten uns echt beeilen. Aber die Crew war wirklich super, also hat alles hingehauen. Da war das Budget schon ein größeres Problem, wir hatten echt einfach viel zu wenig Geld.

Ricarda:
Musstet ihr wichtige Sachen streichen?

Tuomas:
Ja, etwa 30 Seiten Skript wurden gestrichen und somit natürlich auch die darin enthaltenen Effekte wie zum Beispiel fliegende Wale.

Marco:
Aber naja, fliegende Wale hatte Disney eh schonmal gehabt, das ist also kein großer Verlust.


Ricarda:
Wann wird der Film denn überhaupt veröffentlicht werden.

Tuomas:
So wie es aussieht April 2012.

Ricarda:
Wow, das dauert ja noch eine ganze Weile. Und wie wollt ihr ihn veröffentlichen? Wird er auch im Kino gezeigt werden?

Tuomas:
Es hört sich immer etwas billig an, wenn ein Film nur auf DVD rauskommt, aber die Wahrheit ist leider auch, dass wir zur Zeit noch einen Verleih suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Film ein großer Kinohit werden könnte, aber es wäre natürlich toll, ihn auf der großen Leinwand zu erleben. Ich denke, in Finnland werden wir auf alle Fälle ein paar Kinos finden, die den Film zeigen wollen, vielleicht sogar in Deutschland. Bei den anderen Ländern müssen wir erst mal schauen...

Ricarda:
Gibt es in dem Film eigentlich nur die Musik aus dem Album oder noch einen zusätzlichen Score?

Tuomas:
Es gibt noch zusätzlich einen Score. Aber es gibt keine neuen Lieder darauf, es sind lediglich die Albumstücke etwas verändert, so dass sie zu den jeweiligen Szenen besser passen. Aber die Themen wird man bereits aus dem Album kennen.

Ricarda:
Wird es trotzdem noch eine Art Soundtrack geben?

Tuomas:
Ja, das wird es. Nicht nur eine Art Soundtrack, sondern eben ein normaler Soundtrack. (lacht)

Ricarda:
Wie schaut es denn mit Konzerten aus, wedert ihr den Film oder zumindest das Freizeitpark-Thema irgendwie einbauen?

Tuomas:
Darüber müssen wir uns noch Gedanken machen, aber ich denke schon, dass zumindest die Thematik in die Bühnendeko einfließen wird, in welcher Form auch immer. Und wenn man schon mal einen Film hat, dann sollte man ihn eigentlich auch nutzen. Vielleicht werden wir also Leinwände haben, die einige Szenen während oder zwischen den Stücken zeigen werden. Mal schauen, was realisierbar ist und was uns noch alles einfällt.

Ricarda:
'Storytime' wird ja die erste Singleauskopplung aus "Imaginaerum" sein. Eigentlich müssen wir gar nicht darüber reden, warum ihr so entschieden habt, es ist einfach das Lied mit dem stärksten Ohrwurmcharakter...

Tuomas:
Ja, genau so ist es, 'Storytime' ist definitiv das eingängiste Lied von allen.

Ricarda:
Werdet ihr den Film auch in die Videoclips einbringen?

Marco:
Videoclips, darüber sollten wir uns wirklich mal Gedanken machen, das stimmt. Es wird auf alle Fälle mit dem Film zu tun haben, aber in welcher Form wissen wir noch gar nicht. Wir haben am Set einige Sachen mitgedreht, die man für Videoclips verwenden kann, jetzt müssen wir nur noch entscheiden wie... (Anmerkung des Verfassers: inzwischen ist das 'Storytime' Video bereits zu sehen und bietet im Making-Of-Stil einige Einblicke hinter die Kulissen von "Imaginaerum".)

Ricarda:
Habt ihr denn schon entschieden, was die zweite Single wird?

Tuomas:
Nein, noch nicht hundertprozentig. Es gibt einige Kandidaten, aber die endgültige Entscheidung müssen wir noch treffen. Auch damit werden wir uns nach den Promotagen beschäftigen.

Ricarda:
'Slow, Love, Slow' ist ja mit seinen jazzigen Klängen ein Lied, das aus dem Album heraussticht und das man so auch nicht von NIGHTWISH erwartet hätte. Wie kam es zu dem Song, wolltest du immer schon eine Jazz-Nummer schreiben oder hast du zu der Zeit viel Jazz gehört?

Tuomas:
(lacht) Nein, weder noch. Ich war nie ein großer Jazz Fan und habe daher auch nie Jazz gehört. Es ist immer schwer zu erklären, warum ein Song so geworden ist, wie er ist. Wir brauchten für den Film die   Untermalung einer Nachtclub-Szene, so entstand der Song. Und ich muss sagen, er ist wirklich eine der positivsten Überraschungen auf dem Album. Keiner hatte hohe Erwartungen, und dann als wir ihn aufgenommen hatten und hörten, dachten wir plötzlich alle: "Wow, das funktioniert ja wirklich!" Wir hatten mal kurz mit dem Gedanken gespielt, den Song als erste Single zu veröffentlichen, aber das wäre wahrscheinlich eine dumme Idee gewesen, weil er wirklich so ganz anders als die anderen Lieder ist. Aber wer weiß, vielleicht als dritte oder vierte Single...

Ricarda:
Es ist wirklich ein tolles Lied, und Anettes Stimme passt super zu dem Stil.

Tuomas:
Da kann ich voll und ganz zustimmen. Und ich liebe es, wie Anette den Text singt, so richtig spöttisch und voller Verachtung. Alle denken immer, es sei ein Liebeslied, aber es ist genau das Gegenteil, ein Lied, dass sich über die Liebe lustig macht. Man malt sich immer alles so schön aus und letztendlich verbringt man sein Leben doch mit jemandem, mit dem die Beziehung einfach nur bequem ist.

Ricarda:
War es denn nun anders für dich, die Lieder zu schreiben, wo du nun Anettes Stimme kanntest?

Tuomas:
Nicht soviel anders wie die meisten denken. Natürlich kenne ich nun besser ihre Stärken und Schwächen, aber letztendlich habe ich die Lieder eigentlich so wie immer geschrieben. Im Studio arbeitet man dann sowieso immer noch an den Details, sei es beim Gesang oder bei den Instrumenten. Es ist einfach ein Prozess.

Ricarda:
Ich habe gelesen, dass fast sechzig bis siebzig Prozent der Gesangsaufnahmen, die letztendlich auf dem Album sind, bereits im Demo-Stadium aufgenommen wurden...

Tuomas:
Ja, das stimmt. Ich weiß zwar nicht, ob es wirklich soviel war, aber es war definitiv eine Menge. Allerdings nicht nur beim Gesang, sondern auch beim Keyboard und ich glaube bei manchen Liedern auch bei anderen Instrumenten so. Ich weiß gar nicht so genau warum, aber ich denke, es gibt immer eine Art Magie beim ersten Take. Niemand hat Erwartungen, alle denken, dass dieser Take eh nicht auf das Album kommt, also ist man viel relaxter.

Ricarda:
Euner Gastmusiker Troy ist ja auch wieder dabei...

Tuomas:
Ja, er sorgt mit seinen Flöten wieder für Magie - und mit seinen Zaubertricks dann für Backstage-Entertainment auf der Tour. (lacht)

Marco:
Ja, Troy wird die ganze Tour mit uns spielen, zumindest ist das so geplant. Und Troy freut sich auch schon wie ein Keks, ich glaube, er hat seinen Koffer bereits gepackt. (lacht)

Ricarda:
Lasst uns noch einmal kurz zum Album zurückkehren bzw der Thematik. Das Vergnügungspark-Thema passt ja wirklich wie die Faust auf's Auge. Wie früh war dieses Konzept im Spiel?

Tuomas:
Schon recht früh. Man sagt ja immer, dass das Leben eine Achterbahnfahrt ist. Dem stimme ich zu, es geht hoch und runter, manchmal überschlägt man sich...

Marco:
...und es beginnt meist sehr lahm und langweilig. (lacht)

Tuomas:
Jedenfalls passt das Konzept halt super und ist außerdem etwas, was man visuell gut darstellen kann. Wir sind alle sehr glücklich damit.

Ricarda:
Diese Thematik spiegelt sich ja sogar in den Liedern selbst wieder. Besonders bei 'Scaretale', da musste ich die ganze Zeit an das Disney-Geisterhaus Phantom Manor denken.

Marco:
Ja, nicht wahr?! Der Mittelteil besonders! Ich denke, dass ich beim Einsingen sogar Phantom Manor im Hinterkopf hatte.

Ricarda:
Auf dem Album gibt es ja mit 'The Crow, The Owl And The Dove' auch ein Lied, das Marco komponiert hat. Stimmt es wirklich, dass du es eigentlich für TAROT komponiert hast und Tuomas es dir abgeluchst hat?

Marco:
Nein, das stimmt überhaupt nicht, ich weiß, das steht auf einigen Seiten, aber ich weiß gar nicht, wo das Gerücht herkommt. Es stimmt zwar, dass ich das Lied komponiert habe, aber ich habe es ohne Hintergedanken an TAROT komponiert. Es war einfach eine Melodie, und die habe ich irgendwann mal Backstage geklimpert. Das war bereits auf der letzten Tour, ich glaube in Moskau.

Tuomas:
Ja, und die Melodie war schön. Ich habe dann irgendwie den Text dazu gemacht und so hat sich alles entwickelt. Ein wenig habe ich den Song also schon gemopst...

Marco:

Bist du dir sicher? Vielleicht habe ich die Melodie damals ja auch einzig und allein mit dem Hintergedanken gespielt, dass du sie gut findest, einen Text dazu machst und es auf's Album kommt. Wenn dem so wäre, dann hättest du nix gemopst, sondern es wäre nur ein abgebrühtes Spiel meinerseits gewesen, um auch mit einer Melodie auf dem Album vertreten zu sein. Aber so muss es natürlich nicht gewesen sein. Wahrscheinlich wird man nie wissen, wie es wirklich gewesen ist.

Tuomas:

Ich steig da jetzt grad nicht mehr so durch. (lacht)

Ricarda:
Keine Angst, ich auch nicht. (lacht) Wechseln wir also lieber mal das Thema. Ihr zwiei seid ja schon länger im Musikgeschäft, welche Aspekte mögt ihr besonders und welche nicht?

Marco:
Also, am liebsten mag ich alles, was wirklich mit Musik zu tun hat. Also Musik schreiben, aufnehmen, touren - eigentlich auch darüber reden. Was ich überhaupt nicht mag, ist der ganze Papierkram, die Verträge, die man ganz genau durchlesen muss, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Sowas macht mir immer Angst, und ich versteh auch nicht viel davon.

Tuomas:
Kann ich 100% so unterschreiben.

Ricarda:
Was war der merkwürdigste Ort, wo ihr jemals gespielt habt?

Tuomas:
Oh je, da muss ich überlegen...

Marco:
Mir fällt auf Anhieb auch nichts ein.

Ricarda:
Ach komm, Marco, du warst doch schon in den Achtzigern am Touren, da muss es doch was geben...

Marco:
Ja, gibt es auch, mir fällt es nur nicht ein. (zu Tuomas) Bei dir ist es doch leicht, ihr habt doch mal auf dieser komischen Bauernveranstaltung gespielt, von wegen "Wer hat die schönste Kuh" und so...

Tuomas:
Oh stimmt, das hatte ich bereits verdrängt. (lacht) Das war ganz am Anfang von NIGHTWISH, da war Marco noch nicht in der Band. Jedenfalls hat er es aber schon sehr gut zusammengefasst, es war tatsächlich ein etwas merkwürdiges Bauernfest mit Kuh-Wettbewerb und all so Sachen. Es war total bizarr, da auf der Bühne zu stehen und Metal zu spielen.

Ricarda:
War das in Kitee?

Tuomas:
Nein, in Joensuu. Aber es waren trotzdem nur eine Handvoll Leute da.

Zu diesem Zeitpunkt muss Tuomas sich leider seinem nächsten Einzelinterview widmen und verlässt unsere kleine Plauschrunde.

Marco:

So, endlich weg, komme ich auch mal zu Wort. (lacht) Also, um deine Frage noch zu beantworten, ich kann leider wirklich kein besonderen Ereignis hervorheben. Aber ich habe in den Achtzigern tatsächlich auf sehr vielen dubiosen Veranstaltungen in Dörfern gespielt, die noch nicht mal auf einer Landkarte verzeichnet waren, selbst in Finnland nicht. Du weißt schon, so Käffer, wo alle irgendwie miteinander verwandt sind und Inzucht betreiben und Sodomie und andere schlimme Sachen. Da bekommt man echt eine Menge merkwürdiges Zeug mit, und ich bin sehr froh, dass die Zeit schon länger vorbei ist.

Ricarda:
Ist dir bewusst, dass morgen vor sechs Jahren euer letztes Konzert mit Tarja war? (Anmerkung des Verfassers: das Interview fand am 20.Oktober 2011 statt)

Marco:
Danke, dass du mich daran erinnerst! (lacht) Nein, im Ernst, natürlich denke ich noch ab und an daran, ich glaube, das tun wir alle. Aber ich bin eher ein Mensch, der in die Zukunft blickt, von daher tangiert mich das wirklich sehr wenig.

Ricarda:
Im Januar beginnt ihr eure Tour mit einer Show in Los Angeles, und danach spielt ihr auf einem Schiff...

Marco:
Ja, da freuen wir uns besonders drauf, vor allem, weil viele Bands mit denen wir befreundet sind, dort auch spielen. Und die Show in Los Angeles wird natürlich auch etwas ganz besonderes.

Ricarda:
Werdet ihr vorher auch wieder Geheimgigs unter falschem Namen spielen? Viele Fans machen sich ja darauf Hoffnungen...

Marco:
Im März sind wir dann in Finnland auf Tour, und im April sind wir in Deutschland. Der Rest Europas wird natürlich auch betourt, irgendwann geht es in die USA und nach Südamerika und überall dorthin, wo man uns sehen will...

Ricarda:
Du willst meine Frage nicht verstehen, oder? (lacht)

Marco:

Öhm....(Pause)...NEIN! (lacht)

Ricarda:
Na gut, dann bohr ich da auch nicht weiter, können die Fans ja selbst rausfinden. Wie ist es denn, wenn du Songs schreibst? Hörst du in der Zeit auch noch andere Musik?

Marco:
Nein, das tue ich tatsächlich überhaupt nicht. Ich bin dann voll und ganz auf meine Musik konzentriert, andere Musik würde mich nur ablenken und mich vielleicht sogar unbewusst in eine andere Richtung drängen.

Ricarda:
Wie gehst du mit Schreibblockaden um?

Marco:
Ganz ehrlich, so etwas habe ich noch nie erlebt. Das liegt daran, dass ich mir nie Druck gemacht habe, Songs zu schreiben. Wenn mir nichts einfällt, dann fällt mir halt nichts ein. Ich habe nie einen Zeitplan, der besagt, dass ich in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl von Songs schreiben muss. Bei Tuomas ist das anders, der stresst sich manchmal ganz schön. Ich gehe viel gechillter an die Sache ran, und auch wenn mal monatelang Flaute ist, ist das dann eben so. Irgendwann kommt die Inspiration wieder. Dann nehme ich mir allerdings auch die Zeit, um sie voll und ganz auszukosten.

Ricarda:

Wie immer eine etwas albernere Frage zum Schluß: da ihr ja das Vergnügungspark-Thema bei "Imaginaerum" habt, was ist deine liebste Attraktion in einem Freizeitpark?

Marco:
Oh je, das ist schwer, mir macht soviel Spaß. Und wie du weist, Habe ich ja zwar Söhne, daher hab ich schon viel gemacht.

Ricarda:
Wo warst du schon überall?

Marco:
Disneyland, Disney World, Disneyland Paris, Tivoli in Kopenhagen, Linnanmäki in Helsinki, in diesem großen Vergnügungspark in Stockholm, dessen Namen ich vergessen hab. Aber halt, ich weiß, was ich am Geilsten fand. Allerdings war das in keinem Vergnügungspark, sondern bei meinem Jungesellenabschied. Du kennst doch bestimmt die großen Bälle, wo man reingeht, sich an so Griffen festhält und dann den Berg runtergerollt wird. Das war so übelst geil, sowas habe ich noch nicht erlebt. Ich bin damit eine Art Skischanze runter, der absolute Wahnsinn!

Ricarda:
Hört sich nach etwas an, das ich nie machen würde. (lacht) Dir jedenfalls vielen Dank für das Interview und alles Gute.

Marco:
Gleichfalls, wie immer die pure Freude.

Redakteur:
Ricarda Schwoebel

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