PE SCHOROWSKY: Interview

25.10.2012 | 07:51

Nach seinem Debüt-Album meldet sich der ehemalige ONKELZ-Schlagzeuger Pe Schorowsky zu Wort: Zu Punk-Attitüde, Designer-Shirts und Mamas BH.

Sieben Jahre nach dem Abschied der BÖHSEN ONKELZ: Basser und Mastermind Stephan Weidner bringt nebst Live-Dokumentationen bereits sein drittes Studio-Album an den Start, Matthias "Gonzo" Röhr frickelt sich durch Siebziger-Rock – und auch der eher zurückhaltende Pe Schorowsky hat sich endlich musikalisch zu Wort gemeldet. In Form des punkigen "Dreck und Seelenbrokat". Zwar hat sich der gebürtige Schlagzeuger auch schon vor Jahren als Schriftsteller betätigt, in Interviews mimt der 48-Jährige aber auch gern mal den etwas Wortkargen. Wir versuchen trotzdem, das eine oder andere herauszulocken aus Pe, der sich aus seiner Wahlheimat im Schweizerischen Oberägeri meldet.

POWERMETAL.de:
Sieben Jahre nach dem Ende der ONKELZ – warum meldest du dich gerade jetzt musikalisch zu Wort?

Pe Schorowsky:
Hat einfach nur "etwas" länger gedauert.

POWERMETAL.de:
Du bist inzwischen zweifacher Vater. Was hast du die vergangenen Jahre noch getrieben?

Pe Schorowsky:
Ich habe ein Instrumental-Album kreiert, das aber wieder in die Schublade kam. Außerdem ein paar klassische Songs. Ich hab' T-Shirts designt, mich aber zu wenig mit dem Vertrieb beschäftigt und keine nennenswerten Zahlen erreicht.

POWERMETAL.de:
Wie kam es zu der Entscheidung, selbst zu singen? Bei den ONKELZ hast du dich schließlich meist im Hintergrund gehalten.

Pe Schorowsky:
Eigentlich wollte ich erst jemand anderen singen lassen. Da mir das Sänger-Suchen aber schnell auf den Sack ging, hab ich es dann doch selbst probiert.

POWERMETAL.de:
Wenn dir jemand sagt, dass dein Gesang durchaus Grundlagen hat, aber auch noch Potenzial nach oben – was entgegnest du ihm? Anders ausgedrückt: Man hat manchmal das Gefühl, du weißt noch nicht so ganz, wohin du mit deiner Stimme willst.

Pe Schorowsky:
Dann sag ich, "Schnauze Idiot", hehe. Nein, ich will nirgendwo hin mit meiner Stimme, ich bin froh, wenn es sich einigermaßen gut anhört.

POWERMETAL.de:
Wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit mit "Eggi" Exxel (EDGUY), Chris Fuetarra (YEN) sowie Schlagzeuger Peter Zettl (NORDEND ANTISTARS)?

Pe Schorowsky:
Eggi und ich haben einen gemeinsamen Bekannten, der den Kontakt hergestellt hat. Chris ist ein Freund von meinem Produzenten Michael Mainx und Peter Zettl hatte schon im Studio für DER W getrommelt.

POWERMETAL.de:
Die musikalischen Vorgaben hast aber du allein gegeben?

Pe Schoworsky:
Ja.

POWERMETAL.de:
Die Aufnahmen im Frankfurter Nordend müssen für dich ja wie ein Heimspiel gewesen sein.

Pe Schorowsky:
Ebenfalls ja (lacht).

POWERMETAL.de:
Wie kommt es eigentlich, dass noch soviel Punk-Attitüde in dir steckt? Die letzten ONKELZ-Alben gingen ja eher in die experimentelle Ecke, auch dein alter Kumpel Stephan Weidner geht als DER W mehr in diese Richtung.

Pe Schorowsky:
Es war nie weg, nur hab ich keine Lieder komponiert.

POWERMETAL.de:
Nur 'Schrottplatz deiner Seele' klingt doch etwas Schlager-mäßig. Oder sollte das gerade der Gegensatz zum Text sein?

Pe Schorowsky:
Ja, der eher düstere Text sollte wenigstens in ein fröhliches Gewand gepackt werden, damit man es nicht gleich meidet.

POWERMETAL.de:
Ein weiterer Song, 'Geist', fällt vor allem durch seinen Western-Einschlag auf. Bist du eigentlich ein großer Fan von Quentin Tarantino oder Sergio Leone?

Pe Schorowsky:
Eher Fan von einigen Surf-Songs bzw. Gittarren von Dick Dale, JON AND THE NIGHTRIDERS  und Ennio Morricone.

POWERMETAL.de:
Auf deiner noch etwas spärlichen Homepage findet sich vor allem eines nicht: Tourdaten. Ist das große Rampenlicht dann doch nicht ganz das Ziel?

Pe Schorowsky:
Ich hab nicht genügend Songs und noch ungenügend Erfolg; um in See zu stechen.

POWERMETAL.de:
Eine Frage, die dir wahrscheinlich oft gestellt wird: Wie ist eigentlich dein Kontakt zu Stephan, Gonzo und Kevin? Und wie hast du gerade das Drama um Kevin miterlebt, zuerst der große Autounfall, dann Gericht und schließlich Therapie?

Pe Schorowsky:
Der Kontakt ist eher spärlich, aber okay. Das Drama um Kevin habe ich ohne Verwunderung mitbekommen, dann aber mit Verwunderung seine Genesung.

POWERMETAL.de:
Du hast dich ja bereits vor Jahren als Schriftsteller versucht. Wann veröffentlichst du "Sophisticated: Aliens, Fliegenschiss & Mamas BH", Teil 2?

Pe Schorowsky:
Erst mal nicht, das können andere besser.

POWERMETAL.de:
Danke für deine Zeit und beste Grüße. Hau rein!

Pe Schorowsky:
Dank Dir!

Redakteur:
Carsten Praeg

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