PINK CREAM 69: Interview mit Alfred Koffler
17.12.2017 | 23:05Was lange währt, wird endlich gut. So auch im Fall von PINK CREAM 69, denn schließlich hat "Ceremonial" schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Doch die Melodic-Urgesteine melden sich bärenstark mit "Headstrong" zurück, was uns Anlass gab, mit Klampfer Alfred ein paar Worte über das aktuelle Werk zu wechseln.
Lieber Alfred, herzlichen Dank, dass du dir für meine Fragen ein wenig Zeit nimmst. Bevor es jedoch ans Eingemachte geht, lass mich kurz wissen, wie es euch so geht und wie die Stimmung im PC69-Bandlager ist.
Es herrscht fast so eine Art Aufbruchstimmung im PINK CREAM 69-Lager. Auch nach 30 Jahren sind wir nach wie vor voller Tatendrang. Wir verstehen uns, sowohl musikalisch, wie auch menschlich, besser denn je.
Seit "Ceremonial" sind fast fünf Jahre ins Land gezogen. Gib mir doch ein kurzes Update, was in der Zwischenzeit bei euch so passiert ist.
Zugegeben, die Regenerationsphasen zwischen den Alben sind relativ lang, aber dafür gehen wir jedes Mal sehr frisch und entspannt an ein neues Album. Ich denke, die Frische und Energie hört man auf jedem Song des neuen Albums.
Mit "Headstrong" habt ihr nun euren 13. Longplayer eingetütet und feiert zeitgleich euer 30-jähriges Bestehen - herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Wie lange habt ihr am neuen PC69-Werk getüftelt?
Die ersten Songs für "Headstrong" habe ich bereits Anfang 2014 geschrieben. Es dauert dann immer etwas, bis die Maschinerie PINK CREAM 69 in die Gänge kommt; wenn wir aber dann tatsächlich die Köpfe zusammenstecken, um an den Songs weiter zu arbeiten, geht es eigentlich immer recht schnell, bis wir ein Album fertig haben.
In Anbetracht des Titels und Artworks kann man glauben, dass wir es mit einem thematisch roten Faden zu tun haben, der sich durch das Album zieht. Steckt ein entferntes Konzept hinter "Headstrong"?
Nun, die Texte, die hauptsächlich Dennis schreibt, handeln nicht gerade von den gängigen "Sex, Drugs & Rock'n'Roll"-Klischees. Es wäre nicht wirklich passend, eine leicht bekleidete Blondine auf dem Motorrad aufs Cover zu packen; andererseits ist es aber auch kein wirkliches Konzeptalbum à la "Operation Mindcrime".
Hand aufs Herz und aus deiner Sicht: Was sind die musikalischen Unterschiede zwischen "Ceremonial" und "Headstrong"?
"Headstrong" ist wie aus einem Guss. Es war uns sehr wichtig, dass das Album eine klare musikalische Linie besitzt. Es gibt einige hervorragende Songs, die es nicht auf das Album geschafft haben, da sie etwas zu weit abgedriftet sind. Vielleicht werden wir sie aber mal an anderer Stelle veröffentlichen.
Ich finde, dass die neue Scheibe die wunderbaren PC69-Trademarks miteinander vereint und dennoch frisch und unverbraucht klingt. Wie wichtig ist für euch Konstanz und mit welcher Zielrichtung seid ihr an die Arbeiten zum neuen Album gegangen?
Genau das war unser Ziel: die typischen PINK CREAM 69-Trademarks zur Geltung zu bringen ohne sich dabei endlos zu wiederholen, und das 27. 'Talk To The Moon' zu schreiben. Durch die Tatsache, dass wir drei Leute in der Band haben, die Songs schreiben können, haben wir immer eine recht große Auswahl an Ideen, die es nur in eine passende Richtung zu lenken gilt.
Bestehen schon Pläne für eine Tour durch die Republik? Songs wie 'We Bow To None' oder 'Unite And Divide' brennen doch nur darauf, auch live gespielt zu werden…
Wir sind aktuell mit der Planung zur Tour beschäftigt. Ich denke auch, dass einige der neuen Songs richtige Live-Kracher werden. Es gilt die richtige Mischung aus alten Klassikern und den neuen Songs zu finden. Wir brennen auf jeden Fall wieder auf Tour zu gehen.
Das ist euch sicherlich nicht entgangen: die Wiederzusammenkunft der HELLOWEEN-Musiker. Noch einmal Hand aufs Herz, Alfred, wie betrachtest du die quasi-Reunion der Kollegen?
Für die Fans ist das eine große Sache. Ich denke, der Wunsch, dass Michael Kiske nochmal die alten HELLOWEEN-Klassiker singt, hat schon lange bestanden.
Damit wäre ich auch mit meinen Fragen am Ende und möchte mich noch einmal herzlichst bei dir für Zeit und Geduld bedanken. Ich wünsche euch mit "Headstrong" alles erdenklich Gute und die obligatorisch letzten Worte gehören natürlich dir.
An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren Fans bedanken, die uns 30 Jahre die Treue gehalten haben. Ihr seid unglaublich. You rock!
- Redakteur:
- Marcel Rapp