ROTTING DEMISE: Interview mit Damian und Max

03.02.2023 | 21:15

Vor einigen Jahren habe ich Sänger Damian auf dem Rock Hard Festival als Sänger einer einst noch unbekannten Band namens ROTTING DEMISE kennengelernt. Und obwohl mit "Casket Birth" erst eine EP veröffentlicht wurde, habe ich die Death-Metaller aus dem Kohlenpott nie aus den Augen verloren. Und siehe da, oh Wunder: ein Debütalbum. Grund genug also, Damian und Gitarrist Max zum Interview zu bitten und mit ihnen über "My Whole Wrath" zu sprechen, die vergangenen fünf Jahre kurz Revue passieren zu lassen und einen kleinen Ausblick in die Zukunft zu wagen.

Hallo Jungs und vielen Dank, dass es mit dem Interview klappt. Wie geht es euch und wie ist die Stimmung bei ROTTING DEMISE?
Ja moin, danke der Nachfrage! Die Stimmung ist klasse! Wir freuen uns tierisch auf die Platte!

Ein neuer Stern am deutschen Death-Metal-Himmel…
Wir wollen es stark hoffen! Mal sehen, wie die Platte ankommt.

…dann stellt euch und die ersten fünf Jahre von ROTTING DEMISE doch kurz vor. Ich weiß, dass Damian bei ATRIUM NOCTIS und BLEEDING HEAVEN schon einmal aktiv war. Wie sehen denn die Nebenschauplätze der anderen ROTTING DEMISE-Jungs aus?
Die ersten fünf Jahre waren tatsächlich sehr turbulent und anstrengend zugleich. Beginnend mit einigen Wechseln der Besatzung bis hin zum fast völligen Blackout haben wir die letzten Jahre so ziemlich alles erlebt, was eine Band niemals erleben sollte! Erst mit der aktuellen Besetzung sind wir in ruhige und entspannte Gewässer gekommen. Max [Gitarre – Anm. d. Red.] beispielsweise war vorher bei RECTAL RODEO unterwegs und spielte auch beim Gahlen Mosht Open Air mit Bands wie MARDUK. Unser Bassist Marco hingegen war bei ZEITKONSUM. Alex und Chris [Gitarre und Schlagzeug – Anm. d. Red.] hatten lange Erfahrung mit ihrem Instrument, ROTTING DEMISE bildet aber tatsächlich ihre erste Band. Chris hat beispielsweise mit fünf Jahren angefangen zu spielen und ist nun 20 Jahre alt.

Worin liegen eure musikalischen Einflüsse?
Diese sind tatsächlich sehr breit gefächert. Von METALLICA bis hin zu GUTALAX sind so fast alle Genres vertreten. Grundsätzlich viel Death und Black Metal.

Seid ihr eher dem amerikanischen Florida-Death-Metal verschrieben oder zieht es euch mehr in den Norden Europas?
Das ist sehr schwierig klar zu beantworten, da wir in erster Linie beim Songwriting darauf achten, dass die Musik uns und unsere Vorstellungen verkörpert. Letztens hatten wir ein Review gelesen, in dem wir dem klassischen Black Metal zugeordnet wurden. Auch witzig, wie sich die Eindrücke spalten. Wir können diese Frage tatsächlich nicht klar beantworten, da dies auch ganz klar eine Sache des Eindruckes ist, den der Hörer von uns gewinnt. Wir machen die Musik, die uns gefällt bzw. die entsteht, ohne uns darauf zu versteifen speziell nach einer bestimmten Sache zu klingen.

Mit "Casket Birth" habt ihr 2019 eure erste Duftmarke in Form einer EP gesetzt. Wie war die Resonanz auf die Songs?
Die EP ist tatsächlich sehr gut bei den Fans angekommen und war auch mit einem Track in der Legacy vertreten. Allerdings wird es allerhöchste Zeit für das Album!

Mit "My Whole Wrath" erscheint nun auch euer langersehntes
Debütalbum.Wie lange habt ihr effektiv daran gearbeitet und habt ihr alle Songs in stetiger Zusammenarbeit erstellt oder wie verlief der Songwritingprozess?

Begonnen hat alles mit den Songvorgaben der ersten beiden Gitarristen. Bedingt durch die Besatzungswechsel innerhalb der fünf Jahre wurde natürlich auch stetig an allen Songs, innerhalb dieser Zeit, gearbeitet. 'Kayako's Grudge' und 'Decay Of Time' bildeten somit die ersten Songs der aktuellen Besetzung.

Das Artwork ist verdammt ansprechend. Wer war dafür zuständig und wie steht es im Verhältnis zu den Songs auf "My Whole Wrath"?
Das Artwork wurde von Andreas Christanetoff von Armaada ART (ein Künstler aus Russland) gezeichnet, der für Bands wie ACRANIUS bspw. gearbeitet hat. In direktem Kontext steht das Artwork allerdings lediglich zu einem Song von der Platte: dem Titelsong.

Alle "Casket Birth"-Songs haben es auch auf das Album geschafft. Habt ihr diese noch einmal überarbeitet oder eins-zu-eins übernommen?
Wie bereits erwähnt, haben wir kontinuierlich an allen Songs gearbeitet. Somit auch an den Songs, die auf der EP vertreten sind. Keiner der drei Songs klingt wie auf der EP. Es hat alles viel mehr Dynamik und Power bekommen.

Ein Blick auf die Trackliste und man könnte meinen, ihr seid leidenschaftliche Filmfans. 'Sleepy Hollow', 'Arachnophobia' oder 'Kayako's Grudge' sprechen eine eindeutige Sprache. Standen noch weitere Filme thematisch Pate für eure Songs?
Also, ja! Natürlich sind wir leidenschaftliche Filmfans und haben neben den drei Songs, die du schon genannt hast, noch einen weiteren mit 'No Time To Die!'. Dieser erzählt die Geschichte des Films "Castle Freak" von Stuart Gordon. Damian kümmert sich als Sänger um die Songtexte und verfasst diese nach der jeweiligen Stimmung, welche der neue Song ausstrahlt.

Verfolgen eure Dampfwalzen noch andere Konzepte?
Also wir ordnen uns deutlich dem Death Metal zu! Allerdings widmen wir uns nicht stumpf dem Schlachten oder Morden. Unsere Texte verfolgen natürlich alle eine gewisse Thematik. Der Tod wird in unterschiedlichen Facetten dargestellt. Es gibt aber auch andere Themen. Grundsätzlich werden Filme, erfundene Horror-/Slasher-Stories verarbeitet als auch das Ende der Welt aus der Perspektive eines Toten oder auch Pädophilie wie im Song 'Rot In Demise'. Der erste Song vom zweiten Album wird auch religionskritisch werden, zumal der Song fast fertig ist mit dem Titel 'God's Falling Kingdom', ihr dürft gespannt sein. In 'Decay Of Time' zum Beispiel, geht es um die Urangst eines jeden Menschen. Nämlich dem absoluten Verlust, die Verzweiflung nichts im Leben halten zu können und der Tod selbst, ob der eigene oder der eines nahestehenden Menschen. Deshalb gilt der Song auch als Motivation stets das Bestmögliche aus seinem Leben rauszuholen, was man im Song auch hört, wir leben schließlich nur einmal.

Nun erscheint euer Album in Eigenproduktion, vorher war Black Serpent Promotion noch im Rennen. Wie kam es zu der Kehrtwende?
Im Laufe der Produktion hat sich, ganz schlicht, herausgestellt, dass wir einfach unterschiedlich Interessen und Vorstellungen hatten. Somit haben wir, in beiderseitigem Einvernehmen, den Deal rückabgewickelt.

Was wird nach der Albumveröffentlichung im Februar folgen?
Wir hoffen doch, dass ein paar Booker auf uns aufmerksam werden, denn der Terminkalender hat noch reichlich Platz. Also an der Stelle der Aufruf: Bei Interesse, ROTTING DEMISE auf euren Shows zu sehen, gerne eine Mail an: Rotting.demise_official@outlook.com. Und natürlich wollen wir neben Shows direkt mit dem Schreiben einer Nachfolgeplatte starten. Diesmal wird es keine vier, fünf Jahre dauern.

Sind Videoclips oder vereinzelte Auftritte schon geplant?
Wir visieren natürlich beides an. Wir denken aber auch, dass alles eine gewisse Frage der Kosten, der Zeit und der Organisation ist.

Jungs, vielen Dank für Rede und Antwort. Euch mit eurem Debüt alles erdenklich Gute. Was möchtet ihr euren Fans und unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?
In erster Linie ein riesiges DANKE! Der Support, den wir die letzten Jahre erfahren durften und der immer größer wird, ist unglaublich und gibt uns noch mehr Kraft und Vertrauen, genau jetzt Vollgas zu geben! Natürlich bedanken wir uns auch bei allen, die uns hinter den Kulissen hammerhart unterstützt haben. Den AMP Studios und Merchdevil allen voran! Und das Wichtigste zum Schluss: Nicht nur wir sind dankbar für Support und Erfolg, sondern jede andere Band auch. Egal wie groß diese ist. Also unterstützt die Musik, den Underground und vor allem die Clubs und Bands! Geht zu Konzerten, kauft die Platten und Merch, nur so kann jede einzelne Band euch weiter mit geiler Musik versorgen! Danke für das Interview und bleibt alle gesund!

Redakteur:
Marcel Rapp

Login

Neu registrieren