SATAN: Interview mit Steve Ramsey

08.07.2013 | 07:29

Die Sieger unseres April-Soundchecks im Interview. Gitarrist Steve Ramsey, den der eine oder andere Leser sicherlich auch als Klampfer von SKYCLAD kennen wird, gibt bereitwillig Auskunft über die bewegte Vergangenheit der Band, die Jetztzeit und wagt einen scheuen Blick in die Zunkunft.

Steve, als erstes muss ich dich fragen, wann ihr das Material zum neuen Album geschrieben habt? Das klingt alles so wie der direkte Nachfolger zu "Caught In The Act", dass man glauben kann, einige Passagen seien von damals übrig geblieben.

Die ältesten Riffs des Albums stammen von einem Rehearsal im Jahr 2011. Du siehst also, es gibt kein übrig gebliebenes Material von damals. Alles Songs sind brandneu. Wir haben versucht uns in die Situation und Atmosphäre der 80er Jahre zurück zu versetzen und uns überlegt, was wir damals komponiert hätten, wenn wir noch in der Besetzung der "Caught In The Act" zusammen gewesen wären. Wenn Du also denkst, es würde wie der Nachfolger klingen, haben wir alles richtig gemacht.

Definitiv! Nicht nur das Songmaterial, auch der Klang an sich, erinnert deutlich an die guten alten Zeiten. Wo und mit welchem Equipment habt ihr das aufgenommen?  Wie wichtig war es Euch so ein Klangbild zu erzeugen und wie sind die Reaktion darauf?

Wir haben versucht die ungestüme Energie, die wir bei den Proben und bei unseren Liveauftritten haben, zu konservieren. Wir wollten die Band so live wie möglich einfangen. Das war uns sehr wichtig, weil wir mit dem Sound der "Court In The Act" nie zufrieden waren. Wir haben die Songs in einem kleinen Studio über unserem Proberaum selbst aufgenommen und die Bänder nach Italien zu Dario Mollo geschickt, der sie dann abgemsicht und gemastered hat. Es ist so leicht, in die Falle zu tappen und endlos viele Effekte und anderen technischen Firlefanz zu benutzen. So etwas hörst Du auf unserem Album nicht. Das ist alles SATAN, ohne gedoppelte Rhythmusgitarren oder Ähnliches. Es gibt ein paar wenige Overdubs. Mehr nicht.

Das hört man auch. Alles klingt wunderbar lebendig. Betrachten wir das Cover, so knüpft Ihr auch dort an alte Traditionen an. Gab es Überlegungen, über andere Themen zu schreiben und dementsprechend auch eine andere Optik zu verwenden?

Nein. Die Hauptidee hinter diesem Album war es eine Fortsetzung des alten Materials zu produzieren. Nur das hatten wir im Kopf. Wir sind sehr froh, dass wir Eliran Kantor als Zeichner für das Artwork gewinnen konnten. Er hat den Spirit der NWoBHM eingefangen und es trotzdem zeitgemäß erscheinen lassen.

Ihr hattet damals gern mal Probleme mit Eurem Bandnamen. Hat sich dieses Problem inzwischen gelöst oder ist das im Zeitalter von Black- und Death-Metal kein Thema mehr?

Yeah, wir hatten damals große Probleme mit dem Bandnamen, aber durch die ganzen noch viel extremeren Bands, ist es heute nur noch das, was wir damals schon im Sinn hatten: Ein cooler Name für eine Heavy-Metal-band.

Also auch keine Fragen mehr nach Eurem Interesse an Okkultismus?

Nein. Die Leute kennen uns nach 30 Jahren und wissen, was wir machen.

Verweilen wir mal beim Bandnamen. Ihr habt Euch damals andauernd umbenannt. Von SATAN über BLIND FURY zu PARIAH. Glaubst Du, dass Euch das geschadet hat?


Rückblickend vielleicht. Es gab halt keine Kontinuität bei uns. Keine anhaltende Werbung für einen Bandnamen. Das mag die Leute verwirrt haben. Obendrein haben wir ja auf dem BLIND-FURY-Album auch noch den Stil geändert. Das war eine dumme Entscheidung.

Weißt Du eigentlich, wie viele Einheiten Ihr von den alten Alben insgesamt verkauft habt?


Nicht wirklich. Aber wir besitzen keine Yachten oder Privatflugzeuge.

Ach, nicht? Hätte ich jetzt gedacht. Da wir jetzt schon ein bisschen im Staub der Vergangenheit gewirbelt haben, können wir uns mal der Gegenwart zuwenden. Was sind denn Deine persönlichen Lieblingssongs auf dem neuen Album? Mich hat ja das ruhige 'Another Universe' etwas überrascht.

Oh, da bist Du nicht der Einzige, der das so sieht. Innerhalb der Band haben wir alle andere Favoriten, was ein gutes Zeichen ist. Ich mag im Moment 'Siege Mentality' und 'Incantations' besonders gerne. 'Siege Mentality' ist schön schnell und trotzdem eingängig. Obendrein erinnert es mich an meinen Lieblingstitel der "Court In The Act": 'Break Free'.  Auf 'Incantations' liebe ich Brians' Gesang. Ich finde sowieso, dass wir auf dem Album die beste Gesangsleistung von Brian Ross überhaupt hören.


Kein Einspruch von meiner Seite. Der Gesang ist – wieder einmal – große Klasse. Wie sind denn die Pressereaktionen auf "Life Sentence" ausgefallen? Ich habe keine schlechte Kritik lesen können.

Stimmt. In den Kritiken wurde mindestens von einem guten, meist sogar von einem sehr guten Album geschrieben.

Das muss ein gutes Gefühl sein. Was waren denn überhaupt Eure Erwartungen?

Dieses Mal war alles sehr entspannt, da das Album schon fertig war bevor wir den Plattenvertrag hatten. Wir wussten, dass das Material gut war und wenn es nicht gut genug gewesen wäre, hätten wir es schlicht und einfach nicht veröffentlicht. Das hätte ja keiner gemerkt. Insofern ist alles wunderbar gelaufen. Wir sind ja keinen jungen Hüpfer mehr, die sich einen Namen erarbeiten müssen oder die irgendwen beeindrucken wollen. Wir wollten einfach nur glücklich sein mit dem Ergebnis und genau das sind wir auch.

So soll das ja auch sein. Ich bin allerdings ein wenig verwundert, dass ihr bei Listenable Records gelandet seid. Bei so einer renommierten Band erwartet man einen großen Namen wie Nuclear Blast. Wie lange läuft der Deal mit den Jungs und seid ihr bisher zufrieden mit der Zusammenarbeit?

Es gab ein paar Angebote von anderen Labeln, aber nachdem wir Laurent, den Boss von Listenable nach unserer Show in Belgien persönlich trafen, war klar, wo wir unterschreiben würden. Er hatte genau die gleichen Ideen im Kopf wie wir. Er hat uns zum Beispiel mit Eliran Kantors zusammengebracht, der das Artwork entworfen hat. Das alleine war schon toll. Schaue Dir nur einmal das Ergebnis an. Es ist für uns das erste Mal überhaupt, dass wir mit  jemandem zusammen arbeiten, der genau so tickt wie wir. Eine tolle Erfahrung.

Das glaube ich gern. Ich würde jetzt gern ein wenig in der Vergangenheit schwelgen. Ich erinnere mich noch genau, wie mich damals in die 7" und die Songs vom legendären "Roxcalibur"-Sampler verliebt habe. Besonders 'Oppression' hat es mir bis heute angetan. Ein echter Klassiker. Es war so toll, dass Oliver Weinsheimer das ganze alte Zeug im letzten Jahr als CD veröffentlicht hat. Wie sind die Reaktionen darauf gewesen?


Ich bin sicher, dass die Fans glücklich waren, endlich an das alte Material heranzukommen. Ganz besonders die jüngeren Fans. Eine tolle Sache, die obendrein auch noch toll aufgemacht ist.

Allerdings. Ihr ward damals bei Guardian Records unter Vetrag. Die hatten ja zum Beispiel auch HELL an der Angel. Habt ihr damals eigentlich noch mehr als die vier Songs aufgenommen?

Nein. Das war unser allererster Studioaufenthalt und ich war 17 Jahre alt.

Gibt es eventuell Kontakt zu anderen Bands des Samplers von damals? Ich denke an solche obskuren Truppen wie BRANDS HATCH oder SKITZOFRENIKS?

Nein, leider gar nicht. Ich bin nicht einmal sicher, ob es das Studio überhaupt noch gibt.


Verstehe. Wie sieht es denn mit Kontakt zu alten Bandmitgliedern, wie Drummer Andy Reed und Sänger Trev Robisnon aus?


Beide spielen in irgendwelchen Bands, haben Kinder und Familie. Lustig, dass Du nach ihnen fragst, denn wir haben uns erst kürzlich auf ein paar Bierchen alle getroffen und über die guten alten Zeiten geplaudert. Natürlich haben sie an dem Abend auch ihre Kopien der Demo-CD und ihre Anteile von den Verkäufen erhalten. Das war eine seltsame Situation, denn wir haben damals alle zusammen gelegt,  um die Aufnahmen zu finanzieren und 30 Jahre später bekommen wir unser Geld zurück.

Hahaha, aber für eure Band liefen Dinge ja eh meist eher schleppend. Bleiben wir aber noch einen Moment in der Vergangenheit. Ihr seid damals von den Magazinen immer als schnellere Version von IRON MAIDEN gehandelt worden und ihr habt auch gern mal 'Sanctuary' in eurem Set gehabt. Daher war ich etwas verwundert zu lesen, dass die Haupteinflüsse JUDAS PRIEST und BLACK SABBATH sind. Wie sieht es eigentlich mit VENOM als Einfluss aus? Die Jungs stammen immerhin aus derselben Stadt wie ihr.

Natürlich kennen wir die drei Jungs von VENOM. Sie haben mehrfach unseren Proberaum benutzt, aber musikalisch beeinflusst haben sie uns nicht. Genauso wenig IRON MAIDEN. Als die Bands größer wurden, hatten wir unseren Stil schon gefunden. Insofern liegen die Haupteinflüsse bei JUDAS PRIEST und BLACK SABBATH.

Das macht Sinn. Gerade das holländische Aardschok-Magazin, welches Euch ja massiv unterstützt hat, schrieb damals immer wieder etwas von der besten MAIDEN-Coverband. Als dann mit "Court In The ACt" endlich euer erstes Album erschien, war wohl nicht nur ich überrascht, dass es in besagtem Magazin nur eine 7,5 anstatt der erwarteten 9,5 oder 10 gab. Erinnerst Du Dich daran? Wie war denn Eure Reaktion auf die Kritiken?

Wir waren jung und naiv. Natürlich waren wir völlig überrascht über die recht negativen Kritiken. Im britischen Kerrang! Magazin war es ja genau so. Unsere Reaktion auf die Kritik? Nun, zuerst wechselten wir den Sänger, dann änderten wir sogar unseren Namen. Nicht schlau. Aber, wie gesagt: Wir waren jung und naiv.

Wir waren eben schon beim Thema Zeitverzögerung. Den ersten Abstecher nach Deutschland gab es dann im Vorprogramm von RUNNING WILD im Jahr 1987.Was gibt es darüber zu berichten?

Das war eine tolle Tour. Wir sind mit den Jungs von RUNNING WILD super ausgekommen. Die waren wirklich sehr nett. Allerdings waren wir so unbedarft, mit einem Mini-Bus zu reisen. Von Newcastle mit einer Übernachtung in Eindhoven nach Wien. Da war die erste Show der Tournee. Das war eine 16-Stunden-Fahrt. Als wir nach der Show ins Hotel wollten, erklärte uns der Tourmaager, dass er uns für die Nacht zuvor ein Hotel gebucht hatte, weil wir nun eine lange Fahrt in die Schweiz vor uns hätten. Das bedeutete: Eine weitere Nacht ohne Schlaf und eine Fahrt quer durch die Berge. Die Photos in unseren Alben belegen es: Wir waren sehr müde!

Das kann ich mir gut vorstellen. Woran lag es überhaupt, dass ihr so lange für das erste Album gebraucht habt? Ihr ward einer der Vorreiter der NWoBHM, aber "Court In The Act" erschien erst im Jahr 1983.

Das lag sicherlich am häufigen Sängerwechsel. Bis wir mit Brian Ross endlich den  richtigen Frontmann gefunden hatten, waren einige Jahre ins Land gestrichen. Übrigens haben wir ganz zu Anfang sogar ein paar Shows mit Russ und mir abwechselnd am Mikro gespielt.

Oh, das wusste ich gar nicht. Als das Album dann endlich erschien, kam die US Speed- und Thrash-Welle schon bald. Wie war eure Reaktion darauf? Plötzlich war ein Bandname wie SATAN überhaupt nicht mehr schockierend, denn Bands wie SLAYER übertrumpften euch in diesem Aspekt. Erinnerst Du Dich noch daran, was Du damals gedacht hast?


Ja, wir liebten alle diese Bands. Das war der Zeitpunkt, an dem wir realisierten, dass wir niemals unseren Namen hätten ändern dürfen. Zu der Zeit spielten wir auch wieder Musik, die wir wirklich fühlten und liebten. Ich denke, wenn wir damals die Chance gehabt hätten in den USA zu spielen, wäre das perfekt gewesen. Wir hätten endlich den Zeitgeist getroffen mit unserer Musik. Aber es sollte nicht sein.

Da hast Du sicherlich recht. Was mir irgendwann rückblickend auffiel, ist der Umstand, dass es nach dem Absterben der NWoBHM keine wirkliche Heavy-Metal-Szene in England mehr gab. Neben einigen Thrashbands wie XENTRIX oder TORANAGA kam von der Insel kaum noch gute Musik. Woran lag das wohl? Hat sich  die Szene so sehr am Trend orientiert? Wenn ich bedenke, was aus einem einstmals tollen Magazin wie dem Kerrang! geworden ist, glaube ich dies beinahe.

Ja, Du hast völlig recht.  Die Fans hör(t)en das, was die Magazinen vorgaben. Man konnte in einem Monat noch das Highlight gewesen sein. Man war im nächsten Moment schon wieder vergessen. Das haben wir mit SKYCLAD auch erlebt. Als der Grunge populär wurde, war unsere Musik auf einmal nicht mehr spannend genug. Wir wurden schlicht und einfach ignoriert. Das Kerrang! ist heute ein Teenie-Magazin. Ich denke, sie warden unser neues Album nicht besprechen.

Eine Schande. Aber bleiben wir bei SATAN. Was gab nun endgültig den Ausschlag für weitere Aktivitäten nach dem einmaligen Auftritt in Wacken vor einigen Jahren?

Die Wacken-Nummer war von Beginn an als einmalige Sache geplant. Oliver Weinsheimer hatte uns damals schon überredet, am Keep-It-True-Festival zu spielen, was aufgrund von Graemes Unfall leider nicht geklappt hat. Danach haben wir dann alle Aktivitäten auf Eis gelegt, denn ohne Sean Taylor, unseren Drummer, wollten wir auf keinen Fall eine weitere Show spielen. Sean konnte aufgrund der Folgen eines Autounfalles schon nicht beim Wackenauftritt mit dabei sein und es war klar, dass es eine lange Zeit dauern, würde bis er wieder in der Lage sein würde mit SATAN aktiv zu werden. Aber Oliver ließ uns keine Ruhe. Als Sean dann meinte, er könne das "Court In The Act"-Material wieder vernünftig spielen, sagten wir also zu. Allerdings hatten wir auch da nur einen einmaligen Auftritt im Kopf. Die Reaktionen auf den Auftritt waren dann allerdings überwältigend und beflügelten uns, weiter zu machen. Ihr und wir haben das alles nur Oli zu verdanken. Vielen Dank, Oliver Weinsheimer!

Diesem Dank kann man sich nur anschließen. Wenn wir mal bei Wacken verweilen, kann ich mich entsinnen, dass ihr auch als PARIAH einmal dort gespielt habt. Allerdings lief damals so ziemlich alles schief, da ihr zur falschen Uhrzeit auf der falschen Bühne spielen musstet. Was war denn da passiert?

Ja, wir spielten auf der kleinen Bühne außerhalb des Hauptgeländes, ohne dass dies angekündigt wurde. Dadurch haben uns viele Fans nicht sehen können. Eine sehr ärgerliche Angelegenheit. Damals hatten wir Alan Hunter von TYSONDOG als Sänger mit an Bord.

Auch ich habe euch damals verpasst und mich sehr geärgert. Aber das ist Schnee von Gestern. Lass' uns in die Zukunft schauen. Was sind die konkreten Pläne?

Hättest Du mich vor ein paar Monaten danach gefragt, hätten wir nicht einmal gewusst, ob und wann das Album erscheinen wird. Jetzt nach der Veröffentlichung haben wir diverse Anfragen für Shows vorliegen. Wir müssen schauen, was wir davon annehmen können. Wir haben ja auch alle noch andere Verpflichtungen, die wir mit SATAN unter einen Hut bekommen müssen. Ein weiteres Album ist möglich, wenn die Nachfrage danach besteht. Man wird sehen.

Die Nachfrage wird bestehen. Da bin ich ganz sicher. Wie wollt ihr aber die anderen Bands (BLITZKRIEG, SKYCLAD, Russ Tippins solo etc.), in denen ihr spielt, mit den zusätzlichen Aktivitäten vereinen?

Wie gesagt: Noch ist nichts entschieden. Wir werden alle unsere anderen Sachen noch weiter betreiben bis wir auf ein Problem stoßen. Dann wird eine Entscheidung getroffen.

Hahaha, okay. Auch eine Vorgehensweise.  Was mich noch interessieren würde: Wie sieht denn Eure Fanbase aus? Sind das ausschließlich alte Metalheads
?

Hahaha, wenn das so wäre, hätte es wohl keine Initialzündung für ein weiteres Album bei uns gegeben. Wir haben sehr viele junge Fans bei den Shows und diese wollen gern mehr von uns hören. Es ist wunderbar diese verschiedenen Altersschichten bei unseren Konzerten zu sehen. Meine 21 Jahre alte Tochter wird im Oktober zu unserer Show in London kommen und ein paar Freunde mitbringen, die uns mögen. Das wird für mich besonders spannend.

Glaube ich gern. Was hälst Du persönlich von den ganzen Retroband, die mit einem okkulten Image umher ziehen. Ich rede von Bands wie THE DEVILS BLOOD, WITCHCRACFT, JESS AND THe ANCIENT ONES und ORCHID.

Ich muss gestehen, dass ich von all' diesen Bands noch keinen Ton gehört habe. Aber ich werde mich nach dem Interview ans Netz setzen und mir die Bands anhören. So lange sie niemandem erzählen, Ziegen zu opfern und solchen Unsinn, bin ich interessiert.

Da wünsche ich mal viel Vergnügen! Ganz etwas anderes: Wo siehst Du Heavy Metal in 10 Jahren?

Seitdem ich selber Musik höre und spiele, weiß ich, dass sich in allen Genres und Stilrichtungen immer alles irgendwann wiederholt. Das ist wie eine Karussellfahrt. Aktuelle Bands klingen wie Sachen aus den 60ern und 70ern. Ich denke, es ist schwer, etwas komplett Neuartiges zu erschaffen. Daher schauen Musiker in die Vergangenheit und benutzen Elemente und Stilistiken, die im Moment nicht so häufig verwendet werden, um in dem Moment etwas "Neues" zu erschaffen. Ich verweise nur auf Deine vorherige Frage zu den Retrobands.

Kannst Du uns Deine Top Ten NWoBHM-Songs nennen?


Oh, das ist eine schwere Frage. Ich habe meine Scheiben nicht hier. Also muss das aus dem Bauch heraus klappen:

01. RAVEN – Don't Need Your Money
02. BLITZKRIEG – Blitzkrieg
03. ANGEL WITCH – Baphomet
04. IRON MAIDEN – Phantom Of The Opera
05. DIAMOND HEAD – It's Electric
06. ANGEL WITCH – Atlantis
07. MOTÖRHEAD – Overkill
08. DIAMOND HEAD – The Prince
09. IRON MAIDEN – Murders In The Rue Morgue
10. JUDAS PRIEST – Hellbent For Leather

Entschuldigung: Ich musste einfach ein bisschen MAIDEN und PRIEST einbauen.

Auch wenn weder PRIEST noch MOTÖRHEAD wirklich zur NWoBHM zählen … Schöne Auswahl. Gibt es eine NWoBHM-Band von der Du dachtest, sie würde so richtig groß werden?


Hängt davon ab, was Du unter "groß" verstehst. Ich dachte immer, ANGEL WITCH hätte das Zeug dazu viel größer zu werden als die Band es jemals war. Das war damals eine meiner absoluten Favoriten. Vor allem live war die Band unschlagbar.

Ja, das ist wohl wahr. Famous last words?

Ich hoffe, dass alle beim Anhören unseres Albums so viel Freude haben, wie wir sie beim Einspielen hatten. Und dass ich alle auf irgendeiner Show sehen werde.

Vielen Dank für Deine Zeit und die Musik!

Ich habe zu danken!

Redakteur:
Holger Andrae

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