SONIC SYNDICATE - Interview mit Robin Sjunesson

28.10.2009 | 17:08

Die jungen Schweden von SONIC SYNDICATE sind eine der am stärksten polarisierenden Bands, die es derzeit im Metal-Business gibt. Für einige - u. a. für das Label - sind sie einer der größten Hoffnungsträger der Gegenwart, für andere sind sie ein kommerzielles Casting-Produkt ohne Seele. In Kürze stellt die "Rebellion"-EP den neuen Sänger Nathan J. Biggs vor. Wir nutzten die Gelegenheit um mit Gitarrist Robin Sjunesson zu sprechen.

Zuallererst interessiert mich natürlich, wie man an den Briten Nathan als neuen Sänger gekommen ist. "Bevor Nathan bei uns eingestiegen ist, hat er in einer britischen Melodic-Death-Metal-Band gespielt. Und das ist auch fast schon alles, was wir von ihm von seiner Zeit vor SONIC SYNDICATE wissen. Wir kannten ihn gar nicht, bevor wir er sich bei uns auf den Sängerposten beworben hat. Er war einer der ersten, die sich beworben haben. Wir haben über 1.000 Bewerbungen aus der ganzen Welt bekommen und haben uns die Zeit genommen, um die Besten der Besten auszusuchen. Das hat ewig gedauert! Einigen Jungs haben wir dann die Chance gegeben, zu uns ins Studio zu kommen und Nathan hat einfach einen fantastischen Job abgeliefert. Er stach absolut heraus und hat uns gezeigt, wie sehr er den Job haben will. Da war es gar keine Frage mehr für uns, dass er der richtige Mann für uns ist."

Die neue Single 'Burn This City' ist ein mega-eingängiger Metalsong mit viel Pop-Appeal, während 'Rebellion In Nightmareland' eher heavy und düster ist. Doch daraus kann man noch nicht schließen, wie das neue Album klingen wird. "Bei uns kann man einfach nie sagen, was als nächstes passieren wird. Du musst nur mal unser Debüt "Eden Fire" mit "Only Inhuman" vergleichen. Die sind in punkto Stil, Sound und dem ganzen Drumherum nicht mal ähnlich. Wir haben uns mit jedem Album mit großen Schritten entwickelt und ich habe noch keine Ahnung, wohin uns die Reise diesmal führen wird. Die beiden neuen Songs unterscheiden sich wieder sehr voneinander und von allem, was wir bislang gemacht haben, aber ich würde so weit gehen zu sagen, dass 'Burn This City' unser bislang bester Song ist." Die Arbeiten am neuen Album nehmen auch langsam Fahrt auf, auch wenn Robin noch keine Erwartungen schüren will, außer dass es "das beste Album wird, das wir bisher aufgenommen haben. Und das ist alles eine ganz natürliche Entwicklung und die neuen Songs fließen nur so aus uns hinaus. Als Band fühlten wir uns noch nie so nah und ich kann nur sagen, dass ich glücklicher denn je bin."

An diesem Glück kann auch die Tatsache, dass SONIC SYNDICATE für viele Traditionalisten die Ausgeburt des Bösen sind, nichts ändern. Robin sieht das allerdings absolut entspannt. "Wir sehen besser aus, sind jünger und haben einen Deal beim besten Label der Welt. Was soll daran verkehrt sein? Klar, ich denke, viele andere Leute und speziell andere Bands sind neidisch auf uns, weil es für uns einfach so gut läuft. Aber wir arbeiten auch hart dafür und nur so kann man die Spitze erreichen. Das ist ein simpler Fakt." Auch solche Aussagen machen SONIC SYNDICATE natürlich angreifbar, was auch durchaus schon mal zu unschönen Erfahrungen geführt hat. "Es gab mal nach einer Show ein paar Idioten, die uns als Schwuchteln beschimpten und dass man sich nicht schminken und behaupten kann, man sei Metal. Man hat ein paar nicht so nette Worte ausgetauscht und am Ende haben wir uns kaputt gelacht, weil ein paar unserer Fans die Idioten vertrieben haben."


Auch dass Nuclear Blast die Band spürbar pusht, kann Robins Selbstvertrauen nicht erschüttern. "Mit dem Druck können wir umgehen. Wir wissen, wie man starke Songs schreibt, von daher gibt es da von unserer Seite keine Sorgen. Wir haben bisher immer die Musik geschrieben, die wir schreiben wollten und für die wir auch in Zukunft einstehen können, von daher haben wir uns nie wirklich darum gekümmert, wie die Leute auf unsere Musik reagieren. Warum sollten wir auch Musik schreiben, von denen andere wollen, dass wir sie schreiben? Nuclear Blast vertraut uns da auch zu 100% und mochten, was wir bisher gemacht haben. Sie haben sich noch nie in unsere Musik eingemischt. Es ist toll, dass sie uns vertrauen. Und wir vertrauen ihnen ebenfalls absolut."

Und zum Abschluss noch die Defintion von Metal nach Robin Sjunesson: "Für mich ist Metal einfach nur ein großes Genre, so wie Pop oder Rock. Ich meine, es gibt so viele Arten von Metal, wahrscheinlich mehr als ich je von gehört habe. Heavy Metal, Death Metal, Pretty Metal, Heavy Pretty Death Metal. I mean, common! Ich würde Metal als verzerrte Gitarre definieren. Auch wenn jetzt schon wieder einige angepisst sind, weil sogar PINK schon verzerrte Gitarren eingesetzt hat."

Redakteur:
Peter Kubaschk

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