SUSPERIA: Interview mit Tjodalv

27.05.2007 | 14:43

SUSPERIA: "Wir mixen gerne Melodien und Aggression!"

Tjodalv, seines Zeichens Schlagzeuger bei SUSPERIA, ist im Moment nicht zu beneiden. Der Gute brach sich vor einigen Wochen den Haxen (genauer gesagt den Fußknöchel) und darf nun fünf Monate lang (!) nicht Schlagzeug spielen. Derweil waren seine Bandmitglieder schon kräftig am Touren mit einem Ersatzmann, um das neue Album der Band, "Cut From Stone" zu promoten. Ich sprach mit Tjodalv über die neue Scheibe und einiges mehr.


Martin:
Hi Tjodalv! Ich habe gelesen, dass du dir den Fußknöchel gebrochen hast. Verdammter Mist! Geht es wenigstens voran mit der Heilung deiner Verletzung?

Tjodalv:
Hi! Ja, da hatte ich wirklich sehr viel Pech. Ich glaube, dass ich weit stärkere Worte als "verdammter Mist" von mir gegeben habe, als ich mir die Verletzung zuzog. Mit der Genesung geht es soweit voran. Allerdings leider recht langsam. Ich muss mich sehr schonen und in den ersten paar Wochen nach der Verletzung vorsichtig sein.

Martin:
Wann wirst du denn voraussichtlich wieder hinter der Schießbude sitzen können?

Tjodalv:
Der Arzt sagte mir, dass es etwa fünf Monate dauern könnte. Von daher denke ich, dass ich etwa ab September 2007 wieder spielen kann. Bis dahin ist es noch lange. Ich habe noch Metallstifte in meinem Fußknöchel. Wenn die Heilung dann voranschreitet, muss ich eifrig Übungen machen, damit ich die Kraft in meinem Fuß und meinem Fußknöchel zurück gewinne.

Martin:
Als Schlagzeuger spielt nun ein Herr namens Anders Haave die Tour mit SUSPERIA. Wie seid ihr in Kontakt mit ihm getreten?

Tjodalv:
Das ging recht schnell mit Anders als Ersatz am Schlagzeug. Wir haben das "Stellenangebot" bekannt gemacht und drei Schlagzeuger vorspielen lassen. Und dann entschieden wir uns für ihn. Eines der SUSPERIA-Mitglieder trat in Kontakt mit ihm und er kam vorbei, um mit uns zu proben. Ich war auch dabei und half im anfangs ein wenig. Ich habe ihm so viel Tipps und Ratschläge wie möglich gegeben. SUSPERIA hatten nicht viel Zeit zu proben. Alle haben Anders unterstützt. Nur drei Wochen vor unserer Tour mit W.A.S.P. hatten wir ordentlich zu tun, das alles mit ihm auf die Reihe zu kriegen. Aber er lernte schnell.

Martin:
Wie würdest du denn euer neues Album "Cut From Stone" mit dem Vorgänger "Unlimited" vergleichen?

Tjodalv:
"Cut From Stone" ist qualitativ einfach das bessere Album. Ich denke, dass es zeigt, dass SUSPERIA sich weiter entwickelt und ihren eigenen Stil gefunden haben. Wir mixen gerne Melodie und Aggression. Wir haben mit "Cut From Stone" die Ideen auf "Unlimited" weiter entwickelt.

Martin:
Für mich persönlich ist "Cut From Stone" ein fast perfektes Beispiel dafür, dass Thrash Metal ordentlich reinhauen und zur selben Zeit auch sehr melodisch sein kann. Werden künftige SUSPERIA-Releases vielleicht wieder stärkere Black-Metal-Einflüsse haben, so wie zum Beispiel auf eurem Debütalbum?

Tjodalv:
Genau das wollten wir mit diesem Album erreichen. Melodien und wuchtige Riffs kombinieren. Was den Black-Metal-Einfluss angeht: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass es eher unwahrscheinlich ist. Aber wir sagen niemals nie. Das wird sich zeigen, wenn wir neue Songs schreiben. Wir setzen uns nicht hin und wollen Songs am Reißbrett schreiben. Wir arbeiten einfach an neuen Ideen. Wenn das Ganze mit einem starken, einem dezenten Metaleinfluss oder gar einem Black-Metal-Einfluss funktioniert, dann geben wir dem Song eine Chance.

Martin:
In meiner Kritik zu "Cut From Stone" habe ich geschrieben, dass das ruhigere 'Under' meiner Ansicht nach Einflüsse der spanischen Rockband HEROES DEL SILENCIO besitzt. Kennst du die Band? Was sagst du zu diesem Vergleich?

Martin:
Ich kenne diese Gruppe nicht. Sorry. Von daher kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen. Das wäre dann wirklich Zufall, wenn dieser Track so klingen würde, als sei er durch die Musik dieser Band beeinflusst. Ich werd mir diese Band mal anhören, nachdem du sie erwähnt hast.

Martin:
Kannst du etwas zu den Texten von "Cut From Stone" sagen, indem du zwei Songs oder so herausgreifst?

Tjodalv:
Also für die Lyrics ist unser Sänger Athera verantwortlich. Ich habe echt keine Ahnung. Ich bin schließlich (nur)der Schlagzeuger. Meine derzeitigen Lieblingstracks des neuen Albums sind 'More' und 'The Clone'.

Martin:
Wie würdest du denn einem Metalfan die Musik von SUSPERIA beschreiben, der noch nie etwas von euch gehört hat?

Tjodalv:
Ich würde ihm sagen, dass er, wenn er harte Musik mit Aggression und Melodien mag, eine Exemplar unseres aktuellen Albums abgreifen soll.

Martin:
Du warst ja früher Schlagzeuger bei DIMMU BORGIR für etwa fünf Jahre. Stehst du noch in Kontakt zu deinen früheren Bandmitgliedern von DIMMU? Hast du eigentlich schon ihr neues Album "In Sorte Diaboli" gehört? Was meinst du zu diesem Album?

Tjodalv:
Also ich bin mit den Jungs noch immer befreundet. Nachdem ich das neue DIMMU BORGIR-Album das erste Mal gehört hatte, fand ich es nicht sonderlich spannend. Aber nachdem ich es einige Mal habe rotieren lassen, gefällt es mir immer besser.

Martin:
Euer Sänger Athera hat ja eine wirklich außergewöhnliche Stimme. Hatte er früher mal Gesangsunterricht?

Tjodalv:
Ich bin sicher, dass ihm dein Kompliment gefallen wird. Ich werde ihm das weitersagen. Athera hatte nie Gesangsstunden. Aber er war mehrere Male bei einem Sprachtrainer, einfach um einige Ratschläge zu bekommen, wie er seine Stimme entsprechend "pflegt" und angemessen auf sie Acht gibt. Für einen Metalsänger hat er einen ordentlichen Stimmumfang und er kann mit seinem Gesang sanftere und harte Songs intonieren. Er hat uns manchmal ganz schön überrascht, in Bezug darauf, was er alles imstande ist zu singen. Irgendwie ist das seltsam, denn einige Leute haben kaum etwas Positives über seine Stimme zu sagen, während andere einfach begeistert sind, wie er singt.

Martin:
Jetzt stell dir doch einmal bitte vor, dass du auf eine einsame Insel kommen würdest und dass du nur drei Dinge mit dir dorthin nehmen kannst. Was nimmst du mit?

Tjodalv:
Nun, dann müsste ich natürlich meine Freundin und meine beiden Kinder mitnehmen. Bist du jetzt etwa enttäuscht? Du hättest doch jetzt gern gehört, dass ich eine Pulle Jack Daniels, meine Lederjacke und Drumsticks mitnehme, oder? :-) Das wäre die typische Antwort eines Rock'n'Rollers. Aber der Jacky wäre bald leer. Wenigstens würde ich auf dieser Insel mit Familie wohl nicht durchdrehen.

Martin:
Verrate mir doch bitte deine fünf absoluten Lieblingsscheiben!

Tjodalv:
TESTAMENT - The Gathering
METALLICA - Master Of Puppets
KISS - Creatures Of The Night
SLAYER - Reign In Blood
VADER – Litany

Martin:
Thanx für das Interview! Ich hoffe, dass du, im wahrsten Sinne des Wortes, bald wieder auf die Beine kommst und dass die Verletzung gut heilt. Hast du noch irgendwelche letzte Worte auf Lager, die du an die SUSPERIA-Fans und an die Leser von POWERMETAL.de richten möchtest? Dann schieß los!

Tjodalv:
Zunächst danke ich dir für dieses Interview. Hat Spaß gemacht! Ich danke allen SUSPERIA-Fans für ihre Unterstützung. Ihr seid der Grund, warum wir Musik machen. An alle, die noch nichts von SUSPERIA gehört haben: Hört euch unsere Musik an und bildet euch selbst eine Meinung. Überlasst das nicht anderen Leuten.

Redakteur:
Martin Loga

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