THAKANDAR: Interview mit Kelrath

31.12.2017 | 01:00

Seit 2008 besteht THAKANDAR aus Osnabrück. Neun Jahre hat es gedauert, bis die Band ihr erstes Album "Sterbende Erde" veröffentlicht hat. Wir haben mit Gitarrist Kelrath über die Gründe des späten Debütalbums und über "Sterbende Erde" gesprochen.

Erstmal Glückwunsch zu eurem Debütalbum "Sterbende Erde". Aufgenommen habt ihr das Album bereits vor einem Jahr, im November 2016. Wie zufrieden seid ihr heute noch mit dem Album selbst und mit den bisherigen Reaktionen?

Kelrath: Vielen Dank! Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Markus Stock, der Inhaber der Klangschmiede Studio E, hat einen super Job gemacht und das Album klingt genau so, wie wir uns das vorgestellt haben. Die bisherigen Reaktionen sind auch top. Zwar haben wir auch das ein oder andere Review bekommen, das wir nicht so ganz nachvollziehen können aber alles in allem sind wir sehr zufrieden. Letzten Endes ist das sowieso alles Geschmackssache, ob einem ein Album gefällt oder nicht. Und wenn wir nicht von dem Zeug, das wir schreiben, überzeugt wären, hättten wir auch nicht die Mühen auf uns genommen, das Ganze professionell aufzunehmen. Das Review, das wir von euch bekommen haben, hat uns sehr gefreut. Vielen Dank nochmal dafür.

THAKANDAR besteht bereits seit 2008, jetzt gibt's aber erst das erste Full-Length-Album. Warum hat das so lange gedauert?

Kelrath: Wir haben bereits 2009 unsere erste Demo aufgenommen und 2011 eine EP. Danach sind wir ein wenig ins Stocken geraten. Wir konnten uns zu der Zeit aus privaten und beruflichen Gründen nicht so intensiv mit der Band beschäftigen, wie wir es gerne getan hätten. Außerdem war uns wichtig, erst wieder ins Studio zu gehen, wenn wir genug Songs zusammen haben, die unseren qualitativen Ansprüchen genügen. Wir wollten da nichts vom Zaun brechen, sondern uns die Zeit nehmen, die wir brauchen.

Seit eurer Bandgründung 2008 musstet ihr bereits einige Besetzungswechsel hinnehmen. Ist daraus auch der musikalische Wandel vom Death Metal hin zum Black Metal entstanden? Hat sich dadurch auch der Songwriting-Prozess verändert? Wie läuft das bei euch?

Kelrath: Der Wandel weg vom Death Metal hat sich eigentlich schon viel eher vollzogen. Bereits auf unserer EP waren deutlich weniger Death-Metal-Elemente zu finden als noch auf unserer Demo. Das war eher ein fortlaufender Prozess, der bereits kurz nach der Aufnahme der Demo begann. Der Wechsel der Musiker hatte damit auch nicht viel zu tun. Einige Songs vom Album habe ich bereits kurz nach Aufnahme der EP geschrieben. Da war uns eigentlich schon relativ klar, wo die Reise hingehen soll. Mittlerweile hat sich der Songwriting-Prozess allerdings schon verändert. Früher habe ich den instrumentalen Teil der Songs hauptsächlich alleine geschrieben und mich weniger um die Texte gekümmert. Seit Zavragor der Band beigetreten ist, beteiligt er sich ebenfalls intensiv am Songwriting. Das läuft dann meist so ab, dass einer von uns beiden den Song weitestgehend vorbereitet und der andere dann noch weitere Ideen mit einfliessen lässt. Dann wird der Song mit allen zusammen im Proberaum gespielt und wir gucken weiter, ob noch etwas geändert werden muss bzw. wie sich der Song entwickelt.
Die Texte des Albums habe ich größtenteils alleine vorbereitet und wir haben uns dann gemeinsam an die Detailarbeit gemacht. Daraus hat sich auch der Wandel von englischen Texten hin zu deutschen Texten ergeben. Wir sind definitiv keine Band, die ihre Songs komplett gemeinsam im Proberaum erarbeitet. Einer von uns leistet immer erst viel Vorarbeit und dann wird gemeinsam nur noch an Einzelheiten geschraubt.

"Sterbende Erde" verfolgt textlich ein Konzept. Kannst du den groben Kontext bzw. das Konzept dahinter beschreiben?

Kelrath: Uns war bereits bei der Gründung der Band wichtig, keine abgedroschenen, sinnlosen Texte zu schreiben, die nachher eh keiner versteht. Wir haben uns von Anfang an dazu entschlossen, eine Geschichte zu erzählen. Diese Geschichte fing bereits auf der Demo an und wurde auf der EP weiterverfolgt. Für das Album wurde sie zwar noch ein wenig verändert. Der Grundriss ist jedoch gleich geblieben: Es geht um den Zerfall menschlicher Zivilisationen. Das Album beschreibt eine mögliche, dystopische Zukunft, in der die letzten versprengten Reste der Menschheit um ihr Überleben kämpfen. Hier haben wir uns sehr von den "Der Dunkle Turm"-Romanen von Steven King und der "Silent Hill"-Spielreihe inspirieren lassen.

Zum Abschluss, wie ist eigentlich euer Bandname entstanden?

Kelrath: Der Name wurde aus dem "Das Rad der Zeit"-Zyklus von Robert Jordan entnommen. "Thakan'dar" ist dort eine Landschaft bzw. ein von Nebel verhülltes Tal, in das das Böse Einzug gehalten hat. Damals haben drei Mitglieder der Band gleichzeitig die Romane gelesen. Da hat sich der Name ziemlich angeboten. Wir haben dann noch unter dem Deckmantel der "künstlerischen Freiheit" den Apostroph entfernt um die Schreibweise zu vereinfachen. Wir haben darüber hinaus aber keine weiteren Bezüge zu den Romanen. Vergleichbar mit GORGOROTH, das ebenfalls keine Tolkien-Bezüge in den eigenen Songs hat.

Redakteur:
Mario Dahl

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