THE OSSUARY: Interview mit Max Marzocca

12.06.2017 | 13:58

THE OSSUARY ist ein heißer Geheimtipp aus Süditalien. Doch anders als die anderen Italo-Bands fühlen sich die Herrschaften eher im doomig-bluesigen Bereich beheimatet. Mit "Post Mortem Blues" versprühen sie überdies die erste leckere Duftnote und versetzen Szeneliebhaber in Ekstase.

Um den Geheimnissen dieser Band auf den Grund zu gehen, sprachen wir mit Schlagzeuger Max Marzocca, der uns erst einmal auf dem Laufenden hält. "Hi, Marcel. Momentan promoten wir unser Debütalbum "Post Mortem Blues" mit vielen Gigs und Interviews, wie diesem hier. Und nebenbei, also wenn es die Zeit zulässt, arbeiten wir auch wieder an neuem Material."

THE OSSUARY - wer oder was ist das eigentlich? Max klärt uns auf. "Wir haben uns Ende Oktober 2014 gegründet. Domenico, unser jetziger Gitarrist, und ich haben dann im Sommer ein wenig Material zusammengetragen und wollten dies dann auch aufnehmen mit einer kompletten Band. Dann gab es da diese zwei Freunde von uns, mit denen wir schon in anderen Bands zusammengespielt haben, also fragten wir Stefano, unseren Sänger, und danach Dario am Bass, ob sie uns nicht helfen möchten. Und dann haben die beiden sich schon recht schnell entschieden Teil der Band zu sein, nach den Aufnahmen unseres ersten Demos Ende 2014. Das Line-up ist immer noch dasselbe wie damals, zusammen nahmen wir zwei Promos/Demos auf sowie das Album "Post Mortem Blues" und spielten schon viele Gigs gemeinsam als THE OSSUARY."

Und genau dieses "Post Mortem Blues" wurde auch schon auf die Fans losgelassen. "Wir sind mächtig glücklich und stolz darauf, wie unsere Fans auf das Album reagiert haben und gewinnen jeden Tag neue Fans hinzu. Es ist ein langsamer, aber wachsender Prozess, und natürlich ist es heutzutage nicht mehr ganz so einfach, sich als junge Band eine solide Fanbasis aufzubauen, aber glücklicherweise haben wir ein Label im Rücken, das uns dabei hilft, den Menschen da draußen zu zeigen, dass es uns gibt. Die Presse berichtet auch äußerst positiv über unser Album. Das Kuriose an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass die meisten Musikredakteure damit Probleme haben, unseren Sound bzw. die Musik auf "Post Mortem Blues" auf einen Nenner zu bringen. Das heißt jedoch auch im Umkehrschluss, dass wir einen ganz eigenen Sound haben."

Wir haben es bei "Post Mortem Blues" mit einer sehr guten Heavy-/Doom-Scheibe zu tun, die vor Einflüssen nur so sprudelt. Denn ganz so einfach ist das Album, wie wir gesehen haben, nicht in eine Schublade zu stecken und genau das macht den Reiz am Debüt aus. "Vielen Dank für deine Worte. Im Grunde genommen kann ich einen Haufen an verschiedenen Bands erwähnen, die wir hören und die in unser Geschmacksraster fallen - von Bands aus dem Proto Heavy Metal über Psychedelic Hard Blues und der NWoBHM bis hin zum Doom. Aber generell würde ich einfach jede Band nennen, die wir mögen und uns inspiriert hat, ganz egal, aus welchem Genre oder Subgenre diese ist. Wir selbst wollen schlicht und ergreifend gute Musik mit tollen Heavy-Riffs schreiben, düstere und doomige Atmosphäre mit epischen und heftigen Vocals."

Ein Debüt mit Konzept? Max? "Nein, ein bestimmtes Konzept steckt nicht hinter der Scheibe, aber ich persönlich mochte die Idee eines "Post-Mortem-Blues". Ich meine, was könnte trauriger sein als das? Es ist ein kraftvolles Konzept mit einem kraftvollen Titel, das die beiden Seiten unserer Band und unserer Gedanken wunderbar zusammenfasst. Wir sind eine Heavy-Doom-Rock-Band aus Süditalien, wir sind doomig und bluesig." Und richtig intensiv wird es mit dem Herzstück 'Evil Churns', zu dem Max eine ganz eigene Meinung hat. "Bis zu einem gewissen Maß würde ich dir zustimmen. Es hat viele verschiedene Vibes. Am Anfang diese Funeral-Doom-Overture, dann kommt das Rock'n'Roll-Uptempo über eine gewisse Zeit, bis der Song dann mit diesem Prog-Psychedelic-Teil endet. Ich persönlich mag das Album in seiner Gänze und meine Lieblingsstücke ändern sich auch von Zeit zu Zeit. Momentan sind es vor allem der Titeltrack und 'Black Curse' beispielsweise..."

Doch zu jeder tollen Platte gehört auch ein amtliches Artwork. Denn das Auge isst bekanntlich mit, nicht wahr, Max? "Wir haben mit Roxhell, diesem Tätowierer und einem guten Freund von uns, zusammengearbeitet und sind zu 100% glücklich mit dem Albumcover. Es ist unglaublich atemberaubend geworden und repräsentiert unsere persönliche Sicht auf die klassischen Mittelaltergemälde wie "Triumph des Todes". Ich denke, das passt einfach perfekt."

Das tut es, denn dem runden, homogenen Eindruck der Scheibe kommt es nur zugute. Wie sehen denn die kommenden Monate im Hause THE OSSUARY aus? "Einen generellen Tourplan für dieses Jahr haben wir nicht, auch wenn wir in unserer Heimat und Europa einige Angebote haben. Wir denken wohl darüber nach, wenn wir das Album weiterhin promoten müssen. Schauen wir einfach mal, was in diesem Sommer so passiert, im Moment bleiben wir vorerst bei lokalen Gigs."

Damit entlassen wir Herrn Marzocca in den wohl verdienten Feierabend. Doch nicht ohne uns und den Fans eine kleine Nachricht zu hinterlassen. "Dir vielen Dank für das Interview, Marcel. Wir schätzen deinen Support auf Powermetal.de sehr. Kauft unser Album und supportet den wahren Underground-Rock. Wir sehen uns!" Dem können wir uns nur anschließen, denn diese Platte trieft vor Klasse und Underground, es lohnt sich!

Redakteur:
Marcel Rapp

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