TRACEELORDS, THE: Interview mit Andy Brings
01.01.1970 | 01:00Die neue Rock'n'Roll Welle rollt, und mit ihr die TRACEELORDS. Mit ihrem neuen Album "Refuse To Kiss Ass" haben sich die Hagener ein Brett zusammengestellt, auf dem sich prima Wellenreiten lässt. Dreckiger Punk'n'Roll in Reinkultur. Ein Widerspruch? Sicher nicht. Frontmensch Andy Brings stand mir per Mail Rede und Antwort.
Michael: Euer Album "Refuse To Kiss Ass" erinnert mich stark an Bands wie die MISFITS, SEX PISTOLS oder die RAMONES. Eure Scheibe steht in guter Nachfolge zu diesen Bands, kannst du mir etwas über den Entwicklungsprozess des Albums erzählen? Wie seid ihr auf die Ideen gekommen eine derart reissende Mischung aus der Energie von Rock'n'Roll und der lockeren Kompromislosigkeit des Punk zu kreieren??
Andy Brings: Danke für die Blumen! Die Musik kommt aus dem Bauch, da ist kein Masterplan hinter. Höxtens dieser: Wir wollen zeitlose Rock´n Roll – Musik machen, ohne auf Trends zu schielen. Aber auch das ist kein wirklicher Plan, das ist einfach so! Wir machen einfach Lieder, that´s it!
Michael: Wenn ihr eure neue Scheibe im Vergleich zu eurem Vorgängeralbun anhört, wo seht ihr da die größten Unterschiede? Und welche Entwicklung seht ihr bei den Traceelords zur "Sex, Money and Rock'n'Roll" Zeit bis heute?
Andy: Es sind alle Tracee – Trademarks vorhanden auf dem neuen Album, PLUS eine gewaltige Weiterentwicklung. Das Songwriting ist NOCH besser geworden, die musikalische Leistung ist besser, die Texte sind NOCH besser, und wir sind NOCH bessere Menschen geworden. ;-)
Michael: Andy hat vorher schon bei SODOM geklampft, die wohl zu einer völlig anderen Abart des Rock'n'Roll zählen. Inwiefern hat sich seine musikalische Vorliebe geändert, wenn sie sich geändert hat, und welchen Einfluss bringt jeder von euch mit in die Band? "Refuse To Kick Ass" erscheint wie ein bunter Hund der zwischen den verschiedensten Richtungen hin und hergerissen ist, wie habt ihr das unter einen Hut gekriegt ohne euch an die Kehle zu gehen?
Andy: Wenn man mal genauer hinhört, dann erkennt man schon, dass dieselbe Gitarre wie bei Sodom ´92 - ´94 auch die Tracee – Songs antreibt. Es ist Rock´n Roll, das ist so im Blut. Aber so wie es jetzt ist, ist es richtig! Die Einflüsse sind unterschiedlich as hell, aber nur der Song zählt, und das weiss jeder in der Band. Kein Ego ist wichtiger als DER SONG !
Michael: Auf eurer Homepage gebt ihr euch als lockere Chaotentruppe die auf dem Grad zwischen Undergroundband und angehenden Rockstars wandelt. Wie groß ist der Ehrgeiz mit den Traceelords vorranzukommen, und welche Ziele stehen bei euch auf dem Plan?
Andy: Gut erkannt, wir sehen uns schon als Natural Born Rockstars, aber durchaus nicht ohne Selbstironie! Wir können auch über uns selber lachen. Dennoch: der Ehrgeiz ist riesig, wir glauben, dass wir Deutschland´s Vorzeige – Rockband werden können, und daran arbeiten wir wie blöde!
Michael: Die Traceelords zollten bisher KISS und MOTÖRHEAD auf Samplern ihren Tribut. Spiegeln sich eure großen Vorbilder in eurer Musik wider, oder beschränkt sich ihr Einfluss hauptsächlich auf eure Motivation Musik zu machen?
Andy: Ich finde es DÄMLICH, wenn Bands ihre Einflüsse verleugnen, und so tun, als ob sie alles erfunden hätten! Seinen Vorbildern sollte man immer mit Stil Respekt zollen. Wir sind tolz drauf, wo wir herkommen, und wenn jemand die RAMONES oder KISS anführt fühle ich mich geehrt!
Michael: Ihr habt bisher mit Molly Hatchet, J.B.O. und Annihilator getourt. Bis auf J.B.O. keine Band die mit der lockeren und ungezwungenen Art der Traceelords ihre Musik zockt. Wie sehen eure Liveambitionen aus (werde euch leider in Köln verpassen). Auf eurer Homepage (wiedermal ;) schreibt ihr dass ihr überall spielen wollt wo es eine Steckdose gibt. Was sind denn für euch die nächstgrößeren Tourprojekte?
Andy: Ist alles in der Mache, jetzt erst mal mit Alice Cooper, dann mal sehen. Dieses Jahr wird man noch viel Gelegenheit haben uns zu sehen. Versprochen !
Michael: Warum überhaupt der Wechsel von Massacre zu Roadrunner? Roadrunner Records ist für ein recht buntes, aber nicht minder energisches, Billing an Bands bekannt, und für den fordernden Umgang mit den Bands. Seht ihr mit dem Label eure Chancen auf größeren Erfolg wachsen, oder denkt ihr dass sie die passendere Plattform für eure Mühen sind, es nach Oben zu schaffen? Wie kam der Deal eigentlich zustande?
Andy: Der Deal kam plötzlich und schnell. Es fühlte sich gleich richtig an. Wir passen gut zusammen, Roadrunner ist ein forderndes Label und wir sind eine fordernde Band. Niemand hat Angst vor Arbeit, alle geben Vollgas. Theoretisch ein Dreamteam! Falls die Leute da draussen uns uns dann auch noch wollen, steht einem gemeinsamen Erfolg nix im Wege! Ich habe ein gutes Gefühl!
Michael: Wie sehen eure Pläne für die nähere Zukunft aus (ausser auf Tour zu gehen und dort zu bleiben)???
Andy: Weitere Pläne gibt´s derzeit nicht. Ausser Videodreh, Hauskauf, Vaterschaftsklagen vielleicht...
Michael: Wo seht ihr die TraceeLords in 2, 4 und 10 Jahren?
Andy:
2: Deutschlands Rockband Nr.1
4: Deutschlands grösster Rock – Exportschlager
10: seit 6 Jahren Deutschlands erfolgreichste Rockband
Michael: Was zum eurem Namen: hat euch diese "Schauspielerin" dermaßen beeindruckt dass ihr ihr gleich eine Band widmet, oder rührt der woanders her?
Andy: No comment! :)
Michael: Ich wünsche euch viel Erfolg mit der neuen Scheibe und der kommenden/laufenden Tour!
Andy Vielen Dank, bis bald!
- Redakteur:
- Michael Kulueke