UNLEASH THE ARCHERS: Interview mit Brittney Slayes
06.09.2017 | 23:04Ein schlicht und ergreifend tolles Album - anders kann man "Apex" nicht beschreiben. Dafür zuständig ist UNLEASH THE ARCHERS, die Kanadische Power-Metal-Formation um Brittney Slayes, der bezaubernden und stimmgewaltigen Frontfrau. Wir sprachen mit der UTA-Anführerin über "Apex", die Bedeutung hinter dem Titel, die Vergangenheit, Gegenwart und letztendlich auch über die Zukunft der Band; aber taucht euch einfach selbst in die Geschichte hinter "Apex" ein.
Brittney, wie geht es euch?
Hi Marcel! Momentan haben wir ein wenig Urlaub von der Band, von daher ist es etwas relaxter als sonst. Aber langsam wird es wieder an der Zeit, vier bis fünf Nächte in der Woche zu jammen und jede freie Minute mit UNLEASH THE ARCHERS zu verbringen, hehe.
Das versteh ich. Euer Vorgängeralbum wurde 2015 veröffentlicht. Magst du uns ein kleines Update geben, was in der Zwischenzeit so bei euch passiert ist?
Schon eine ganze Menge! "Time Stands Still" wurde 2014 fertiggestellt und wir haben im Grunde genommen schon 2013 mit den Arbeiten hieran begonnen. Als wir es dann 2015 veröffentlichten, waren wir in Gedanken schon an der neuen Platte. Wir haben die "Time Stands Still"-Stücke ziemlich lange gespielt und wollten diese eigentlich schon Ende 2014 veröffentlichen, aber Napalm schob den Release dann auf Mitte 2015. Wir gingen danach auf Tour, besuchten Nordamerika, Japan, China und Europa und arbeiteten zwischenzeitlich fleißig an "Apex". Nachdem wir 2016 dann direkt von unserer Europatournee wiederkamen, ging es in die Hansen Studios nach Dänemark. Schließlich sollte "Apex" nicht noch länger auf sich warten lassen, hehe.
Was bedeutet "Apex" eigentlich?
"Apex" ist sowohl ein physischer Ort als auch ein Geisteszustand. Auf dem Album folgen wir dem Protagonisten, dem Unsterblichen, und er lebt im Inneren des Ewigen Berges, den wir "Apex" genannt haben. Allerdings lebt er mit einem Fluch, und das einzige Mal, an dem er von diesem Fluch frei sein kann, ist, wenn er innerhalb dieses Berges schläft und letztendlich träumt. "Apex" ist ein Ort, zu dem er gehen kann, wenn er die Sonne auf seinem Gesicht spüren möchte, wenn er den Wind in seinen Haaren wehen fühlen will und er letztendlich den Schein des Friedens findet. Ich denke, dass jede Person einen Ort ähnlich wie "Apex" benötigt. Ein Ort, an dem er frei sein kann, wo er als Mensch akzeptiert wird und das Glück wählen kann.
Was genau passiert mit dem Protagonisten auf "Apex"?
Das ganze Album ist eine Art Konzeptalbum. Der Unsterbliche wird von unserer Gegenspielerin, der Matriarchin, geweckt. Der Unsterbliche ist, wie gesagt, mit dem Fluch behaftet, dem zu dienen, der ihn weckt; er kann nicht zurückschlagen und muss ihm gehorchen. Die Matriarchin hingegen ist eine mächtige Zauberin, die die Unsterblichkeit erreichen will. Um dies zu erreichen, beauftragt sie unseren Helden, ihre vier Söhne zu finden und ihr zu bringen, damit sie sie in einem alten Ritual töten kann, welches ihr erlaubt, ewiges Leben zu erhalten. Sie selbst ist also rücksichtslos und vollkommen verdorben. Für den Unsterblichen erweist sich die Aufgabe als sehr schwer und am Ende kehrt er doch wieder zu seinem heiligen Ort zurück, um die Welt für ein paar Jahrtausende zu ignorieren.
Ein spannendes Konzept, wie ich finde. Und auch musikalisch geht es hoch her. Wer sind eure Einflüsse?
Ich persönlich mag den Stil von Geoff Tate und Daniel Heiman, dem Sänger von LOST HORIZON, und natürlich auch Bruce Dickinson. Musikalisch wurden wir allerdings von vielen Bands und Genres beeinflusst. Die größten Einflüsse kamen hierbei sicherlich von IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, ANGRA, SOILWORK, DEVIN TOWNSEND, ICED EARTH, HELLOWEEN und auch EDGUY.
Von deinem Standpunkt aus betrachtet, was sind die signifikanten Unterschiede zwischen eurem jetzigen Album und dem davor?
Beide repräsentieren einen traditionellen Metal-Stil kombiniert mit einem Hauch von Melodic Death, aber ich denke, dass "Apex" ein wenig straighter und geradliniger ausgefallen ist. Der Vorgänger war eher eine Verschmelzung von dem, was wir damals fühlten, während wir spielten. Aber "Apex" hat eine sehr disziplinierte Richtung. Der Songwriting-Prozess war auch anders, schließlich musste die Geschichte, die wir erzählen wollten, auch perfekt und harmonisch zur musikalischen Ausrichtung passen.
Seit eurem Vorgänger seid ihr ja auch in der hiesigen Napalm-Records-Familie zu Hause. Wie fühlt sich das an?
Durch deren Hilfe wächst unsere Fangemeinde Tag für Tag und natürlich halfen sie uns auch wie eine Macht mit der Presse- und Medienberichterstattung und selbstverständlich auch finanziell. Es ist für uns eine große Ehre, Teil der Napalm-Familie zu sein - es gibt so viele Bands dort und wir sind enorm stolz eine von ihnen zu sein!
Wie geht es mit UNLEASH THE ARCHERS in den nächsten Monaten weiter?
In Europa, hehe. Auf unserer Facebook-Seite könnt ihr die Dates abchecken. [Ab Mitte Oktober ist die Band in Deutschland unterwegs - Anm. d. Red.] Wir freuen uns darauf, zusammen mit ORDEN OGAN und RHAPSODY (OF FIRE) durch Europa zu reisen und im Anschluss geht es für sechs Dates ins Vereinigte Königreich. Zudem arbeiten wir momentan an einigen Dates in Nordamerika, aber auch Südamerika, China und Japan stehen auf unserer Liste. Und vielleicht ist auch noch Australien drin, wer weiß.
In diesem Jahr gibt es euch als Band schon stolze zehn Jahre! Gratulation. Blick zurück und berichte von euren High- und Lowlights.
Vielen Dank! Nun, ich denke, dass die ganzen Tourneen sicherlich zu den absoluten Highlights zählen - speziell die letzte Tour durch Europa, wir hatten schon lang nicht mehr solch eine tolle Zeit. Zudem sorgte sicherlich das ProgPower in den Staaten für ein großes Highlight. Das einzige Lowlight war sicherlich der Verlust von einem unserer Gründungsmitglieder und Hauptsongwritern 2013, da hatten wir durchaus dran zu knabbern. Es war eine harte Zeit, bis wir schließlich auf Andrew trafen, der diese Lücke perfekt schloss und UNLEASH THE ARCHERS komplettierte. Zudem brach einmal unser Van zusammen und wir mussten dann in Kanada einige Shows absagen. Solche Dinge sind natürlich schlecht und natürlich versuchen wir solche Sachen zu vermeiden.
Brittney, ich danke dir von Herzen für dieses schöne Interview. Die letzten Worte gebühren selbstverständlich dir.
Dir auch vielen Dank und wenn ihr mit uns in Kontakt treten oder euch auf den neusten Stand bringen wollt, dann besucht uns bei Facebook oder auf der Bandsintown-App. Vielen lieben Dank für den Support und natürlich hoffen wir euch zahlreich bei unseren Shows willkommen zu heißen.
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- Redakteur:
- Marcel Rapp