VALAS: Interview mit Francesco, Enzo, Marco

01.01.1970 | 01:00

Vor einigen Monaten habe ich das Debüt-Album von den Italienern VALAS in den Himmel gelobt und auch heute noch kann ich jedem Fan von alten FATES WARNING oder ADRAMELCH dieses Werk nur ans Herz legen. Nur logisch, dass ich da auch ein Interview organisieren musste. Das erwies sich zwar als gar nicht so einfach, aber letztendlich hat es doch geklappt und Francesco, Enzo und Marco beantworteten meine Fragen. Nun könnt ihr das Resultat lesen. Viel Spaß!

Peter:
Für die deutschen Metalheads seid ihr eine völlig neue Band. Bitte stellt euch mal vor und erzählt mir etwas über die Geschichte von VALAS.

Francesco:
SKYWARD, der Vorläufer von VALAS, wurde im April 1995 von mir, Francesco Ferreri (gt.), und Enzo Vena (b.) gegründet. Im Dezember wurde das Line-Up von Alessandro Mancinelli (gt.) und Marco Di Salvia komplettiert. Am Anfang waren wir so eine klassische Proberaumband, die BLACK SABBATH, DEEP PURPLE, IRON MAIDEN und METALLICA gecovert hat. Nachdem wir ein paar Jahre gelernt hatten, konnten wir damit beginnen eigene Songs zu schreiben, um der Band einen echten Körper und eine echte Seele zu geben. Im Jahr 1997 benannten wir uns dann in VALAS um. Spiando (k.) und Emanuele Bonati (v.) kamen in die Band und wir nahmen „The Human Overstanding“, das erste Demo von VALAS, auf. Doch sofort nach dem wir das Demo veröffentlicht haben, verließ uns Emanuele wieder und VALAS suchten wieder nach einem neuen Frontmann und sechs Monate später stieß dann Marco Sivo zu uns. Wir schrieben dann neue Songs und veröffentlichten „Escape Into A Dream“ im Jahr 2000.
Im März 2001 kontaktierten uns dann Sacred Metal (das Label von DOOMSWORD-Sänger Deathmaster – d. Verf.) und im Oktober enterten wir dann erneut das Studio, um ihr Debüt-Album „A Glance From Unreality“ aufzunehmen. Im Dezember beendeten wir dann die Zusammenarbeit mit unserem Keyboarder Spiando. Die Keys übernahm dann Andrea Valenti, der seine Sache richtig gut machte und nun so ein offizielles Mitglied der Band wurde. So, das war’s!

Peter:
Wie waren denn die Reaktionen auf “A Glance From Unreality” bisher?

Enzo:
"A Glance From Unreality" bekam sehr gute Ergebnisse in den Magazinen und hervorragende Reviews im Internet, vor allem hier in Italien und in Deutschland. Seit einigen Tagen bekommen wir auch ziemlich viele Interviewanfragen, aber leider haben wir noch keine Live-Shows gemanagt. Wir hoffen aber, dass wir im Frühjahr und Herbst viel auf der Bühne stehen werden.

Peter:
Wie würdet Ihr eure Musik beschreiben?

Marco:
Wir haben noch nie versucht unseren Stil zu beschreiben. Wir lieben Heavy Metal und Hard Rock der 70er und 80er, die uns sehr inspiriert haben. Metal ist die ideale Art von Musik in der wir uns ausdrücken können. Wir lieben es einfach zu spielen, es ist also nicht wichtig unsere Musik zu definieren.

Peter:
Ihr scheint von einer ganze Reihe Helden der 80er wie QUEENSRYCHE, FATES WARNING, CRIMSON GLORY oder ADRAMELCH inspiriert worden zu sein. Was bedeutet euch diese Musik?

Marco:
Viele Leute fragen uns, ob wir von diesen Bands inspiriert wurden, aber keine von uns hört diese Bands. Wir schätzen wirklich viele Songs von QUEENSRYCHE und FATES WARNING, aber wir hören eher andere Bands wie IRON MAIDEN, METALLICA, MEGADETH, DEEP PURPLE, RAINBOW, BLACK SABBATH…. und viele mehr.

Peter:
Was bedeutet denn VALAS? Das ist ein sehr ungewöhnlicher Name.

Marco:
Vala ist eine Figur aus der Literatur von William Blake, der ein großer Dichter so um 1800 war. Vala symbolisieret den ewigen Mann und besitzt die vier ewigen Sinne: Fantasie, Verstand, Gefühl und Emotion. Vala repräsentiert uns, wir können uns in dieser Figur wieder finden. Normalerweise kreieren wir Kunst, Musik und Gedichte ohne über die Ergebnisse nachzudenken. Wir sind stolz auf unsere Arbeit und das ist das Ziel, das uns das Gefühl gibt zu leben. Unsere Werke werden nach uns weiter leben und das wird uns unsterblich machen. Wir sind VALAS!

Peter:
Erzählt mir mal ein bisschen über eure Lyrics, insbesondere “…And She Became An Angel” und “Walkin’ In The Rain“.

Francesco:
"Walking In The Rain" hab ich bereits 1996 mit 16 Jahren geschrieben. Aus diesem Song entstand unser Hauptthema: die menschliche Schwäche gegenüber der Kraft der Natur und das es dem Mensch unmöglich ist jedes Ziel zu erreichen. Mit diesem Song versuchte ich meine Liebe für ein unerreichbares Mädchen metaphorisch auszudrücken.

„…And She Became An Angel“ ist unser persönlicher Tribut an Giacomo Leopardi, einer der großartigsten italienischen Dichter. Ich schrieb diesen Song, als ich an sein berühmtes Gedicht „An Silvia“ dachte. Er ist ein Genie, er studiert fieberhaft und er verliebt sich in Silvia, das Mädchen, das er jeden Tag von seinem Fenster aus sieht. Er kann ihr seine Liebe nicht beichten und so träumt er weiter davon sie singen zu hören. Sie wird krank und stirbt und der Poet, der immer noch in seinem verschlossenem Raum sitzt, beneidet sie, weil sie nicht mehr den tragischen Schmerz des Lebens ertragen muss.

Alessandro und ich haben die ganzen anderen Texte geschrieben. Dabei dreht es sich immer um Vala, dem Wächter über die Unsterblichkeit der Gedanken. Unser Konzept basiert auf dem Willen der Menschheit hinter die menschliche Existenz zu gelangen und sie zu erforschen.

Peter:
Ihr habt das Album nur in Italien über Sacred Metal veröffentlicht. Wie können eure deutschen Fans bzw. Interessierte an das Album kommen?

Enzo:
Das Album steht in euren Musikshops! „A Glance From Unreality“ erschien in Europa später als in Italien. Wir hatten einige Probleme mit dem deutschen Vertrieb, aber letztendlich haben wir unseren Platz bekommen. Wahrscheinlich sind nicht besonders viele CD’s in Deutschland angekommen, aber jeder, der es nicht in seinem Laden finden kann, kann einfach eine E-Mail an Sacred Metal Production schreiben. Die Adresse ist: conquest@libero.it

Peter:
Jetzt ist schon fast ein halbes Jahr seit der Veröffentlichung von “A Glance From Unreality” vergangen. Wie sieht es da mit Live-Aktivitäten aus? Gibt es da irgendwelche Pläne?

Francesco:
Bisher hatten wir leider noch nicht die Gelegenheit wichtige Liveshows zu spielen, aber wir planen einige Shows mit unseren Labelmates DARKFIRE. Wir hoffen also auf einen aufregenden Herbst. Gebt uns einige Möglichkeiten in Deutschland zu spielen.

Peter:
Habt ihr schon Songs für das nächste Album geschrieben?

Enzo:
Natürlich! Wir haben die Songs für das neue Album schon fast fertig. Wir haben uns selbst geopfert, um das Album des Jahrhunderts abzuliefern!!
Klar, wir haben jetzt mehr Erfahrung und wir haben viel gelernt durch die Meinungen der Rezensenten von „A Glance From Unreality“. Die neuen Songs sind direkter, düsterer und haben mehr Power! Das neue Album wird das Konzept der Vala-Story weiterführen.

Peter:
Was sind eure Ziele für die Zukunft?

Marco:
Natürlich wollen wir ein großartig klingendes zweites Album veröffentlichen!
Als erstes wollen wir eine Tour durch Italien beginnen und wir würden so gerne auch in ganz Europa spielen. Vor allem in Deutschland, weil wir dort so hervorragende Reviews bekommen haben. Und wir werden vereint nach der musikalischen Perfektion suchen, obwohl wir wissen, dass Perfektion nicht existiert. Aber das ist der Grund warum VALAS immer existieren werden.

Peter:
Wenn ihr noch irgendwas an eure Fans loswerden wollt, habt ihr jetzt die Gelegenheit dazu.

Marco:
Vielen Dank für das Interview und auch ein großes Danke an alle Leser von Powermetal.de!
Metal Up Your Ass!!!!!

Redakteur:
Peter Kubaschk

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