WE ARE THE OCEAN: Interview mit Jack Spence
14.10.2012 | 10:04Früher galten die Briten WE ARE THE OCEAN als Klon von ALEXISONFIRE. Mittlerweile spielt man schnörkelosen Alternative Rock und hat sich von Sänger Dan Brown verabschiedet. POWERMETAL.de spricht mit der Band über das neue Album "Maybe Today, Maybe Tomorrow" und die Veränderungen innerhalb der Truppe.
Bevor wir über euer neues Album "Maybe Today, MaybeTomorrow" sprechen, lass uns doch über die Veränderungen innerhalb der Band reden. Euer Brüllwürfel Dan hat die Band verlassen, was waren die Gründe dafür?
Dafür gab es viele Gründe. Zum einen hat sich unsere Musik ziemlich verändert, da passten seine rauen Vocals nicht mehr wirklich rein. Des Weiteren gab es auch Unterschiede, wo der Fokus lag. Dass ein Bandmitglied aussteigt, ist in der Musikszene wirklich nichts Neues mehr, aber wir werden weiter nach vorne kommen.
Liam, euer Gitarrist und Sänger der cleanen Vocals, hat auch Dans Platz eingenommen. Habt ihr je darüber nachgedacht einen neuen Frontmann zu suchen oder war es euer erster Gedanke, dass Liam nun den Gesang komplett alleine macht?
Dan zu ersetzen, kam für uns nicht in Frage, wir haben nie nach einem neuen Sänger gesucht. Wir merkten schnell, dass wir musikalisch auch als Quartett funktionieren können.
Wie haben eure Fans auf Dans Ausstieg reagiert? Und wie waren die ersten Liveshows ohne ihn?
Die Reaktionen war unterschiedlich, wie immer. Ich denke, dass das Album klingt wie es klingt, egal ob Dan dabei gewesen wäre oder nicht. Wenn manche Fans also die gebrüllten Vocals vermissen, hätten sie unsere neue Platte sicherlich eh nicht gemocht. Viele waren aber auch sehr offen, was die Veränderung angeht und respektieren, dass wir uns weiterentwickeln.
Wie wird das neue Line-Up die alten Songs live rüberbringen?
Es ist kein Problem die alten Songs, besonders die von "Go Now And Live", live zu spielen. Wir können alle halbwegs singen und Alfie (Scully, Gitarrist - Anm. d. V.) kann die Dual-Vocals locker übernehmen.
Den Line-Up-Wechsel mal außen vorgelassen, was ist der größte Unterschied zwischen eurem neusten Werk "Maybe Today, Maybe Tomorrow" und euren alten Veröffentlichungen?
Neben der üblichen 'Wir sind gereift'-Antwort, würde ich sagen, dass es unser ehrlichstes Album ist, was die Lyrics angeht. Des Weiteren haben wir viel experimentiert und auch neue Instrumente und Sounds mit eingebunden.
Ihr habt euch ja ziemlich vom Post-Hardcore eurer EP und dem Debüt "Cutting Our Teeth" entfernt. Was waren eure Gründe dafür?
Wir wollten schon immer straighte Rocksongs spielen. Mit "Cutting Our Teeth" wollten wir uns als Musiker finden. Damals waren wir ziemlich von der Szene um uns herum beeinflusst, denke ich. Wir haben wohl die Songs geschrieben, die die Leute hören wollten, nicht unbedingt die, die wir schreiben wollten. Als wir dann selbstsicherer wurden, haben wir das Post-Hardcore-Label schnell abgeschüttelt.
'Bleed' ist die erste Single von euerem neuen Album, welche sogar im Programm der BBC läuft. Was ist das für ein Gefühl seine eigenen Songs beim größten britischen Radiosender zu hören?
Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Radio1 unterstützt die britische Rockszene im Moment sehr und die Leute dort standen hinter uns, wofür wir sehr dankbar sind. Aber es wirkt irgendwie immer noch unwirklich, wenn dein eigener Song um 19 Uhr im Radio zu hören ist.
Diesen Herbst begebt ihr euch auf eure erste Headlinertour außerhalb des UK. Was können eure Fans bei den Shows erwarten und inwiefern werden sich diese Konzerte von denen unterscheiden, die ihr zum Beispiel als Support von HAWTHORNE HEIGHTS gespielt habt?
Wie gesagt, dies ist unsere erste Tour als Headliner außerhalb des UK, das werden also besondere Gigs. Während der Festivalsaison haben wir uns ordentliche Bierbäuche angetrunken, wir müssen also ordentlich Gas geben und ins schwitzen kommen, um die loszuwerden.
- Redakteur:
- Sebastian Berning