ARCH ENEMY, IN FLAMES und SOILWORK - München
29.10.2024 | 13:0020.10.2024, Zenith
Zum Bersten gefüllt: Gleich drei schwedische Acts geben sich im restlos ausverkauften Münchner Zenith die Ehre.
Die Schweden erobern das Zenith! Das Konzert der "Rising From the North"-Tour ist längst ausverkauft, an diesem Abend geben sich SOILWORK, IN FLAMES und ARCH ENEMY die Klinke in die Hand. Das Beste was der schwedische Metal zu bieten hat, ist an diesem Abend im Zenith, so SOILWORK-Sänger Björn "Speed" Strid nach dem Opener 'Stabbing The Drama'. Keine Untertreibung, wie der Abend zeigen wird, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle etwas klemmt. Der Sound hat zwar etwas zu wenig Druck, aber die Soundprobleme in dieser Halle sind ja jedem Konzertgänger mittlerweile bestens bekannt. Trotzdem machen die sechs Schweden von der musikalischen Seite her ihren Job richtig gut, nach einer knappen Dreiviertelstunde senkt sich der Vorhang aber auch schon wieder.
Setliste: Stabbing The Drama; Arrival; Exile; Distortion Sleep; Spirit Of No Return; Övergivenheten; Death Diviner; The Ride Majestic; Stålfågel
Kurz nach acht legt IN FLAMES krachend mit 'Cloud Connected' los, Sänger Anders Fridén kommt lockerflockig in Jogginghose auf die Bühne und ist auch sonst während der nächsten fast anderthalb Stunden spaßig drauf. Bei der Lichtshow fahren sie große Geschütze auf, ansonsten wird aber weitgehend auf Spielereien verzichtet - Musik wirkt besser wenn weniger Ablenkung im Spiel ist. Zum Schluss erscheint Anders stellenweise etwas heiser, nachdem er sich über eine Stunde gut geschlagen hat, begleitet von Björn und Chris an den Gitarren. Im Publikum öffnen sich einige Pits und die Security im Bühnengraben hat mit den zahlreichen Crowdsurfern die Hände ziemlich voll, denn manch einer lässt sich nicht nur einmal nach vorne tragen. Der Auftritt hätte gerne etwas länger sein dürfen, aber um kurz vor halb Zehn ist Schluss für IN FLAMES und ein weiterer Vorhang mit dem Aufdruck "Pure Fucking Metal" senkt sich über die Bühne.
Setliste: Cloud Connected; Take This Life; Deliver Us; Paralyzed; In The Dark; Voices; Food For The Gods; Coerced Coexistence; Trigger; Only For The Weak; Meet Your Maker; State Of Slow Decay; Alias; The Mirror's Truth; I Am Above; My Sweet Shadow
Nach dem Intro mit MOTÖRHEADs 'Ace Of Spades' vom Band entert der blauhaarige kanadische Berserker namens Alissa White-Gluz von ARCH ENEMY samt ihrem Gefolge die Bühne und legt mit 'Deceiver, Deceiver' vom gleichnamigen Album gleich ein ordentliches Brett vor und mit 'The World Is Yours' ein solches gleich nach. Trotzdem kann irgendwie die Energie, die IN FLAMES mit ihrem Set in die Halle gebracht hat, nicht so wirklich beim zweiten Headliner des Abends landen. Es dauert doch eine ganze Zeitlang bis vor der Bühne die gleiche Partystimmung aufkommt wie zuvor. Zwar gibt es auch hier den einen oder anderen Pit zum Anfang, vermehrte Crowdsurfer aber erst weit in der zweiten Hälfte. Dem Vernehmen nach erreicht die Stimmung die hinter dem Wellenbrecher platzierten Fans nur selten, nach IN FLAMES verließen sogar nicht wenige schon vorzeitig das Konzert.
Ob das am eher zurückhaltenden Münchner Publikum oder am üblichen Soundproblem liegt, ist schwer zu sagen. Alissa brüllt sich jedenfalls, begleitet von der hervorragend spielenden Band, trotzdem bestens gelaunt auf der Bühne die Seele aus dem Leib. Zumeist zu den neueren Songs wie 'War Eternal' oder 'The Eagle Flies Alone', aber auch der eine oder andere ursprünglich von Angela Gossow eingesungene Track findet sich auf der Setliste wieder. Neben dem unvermeidlichen Rausschmeißer 'Nemesis' gibt es auch 'No Gods, No Masters' und 'My Apocalypse' auf die Ohren. 'Under Black Flags We March' ist an diesem Abend direkt neu auf der Setliste dieser Tour. Apropos neu: Vom kommenden Album "Blood Dynasty" gibt es mit 'Liars & Thieves' und 'Dream Stealer' auch zwei Nummern zu hören. Michael, Joey und Sharlee hauen in die Saiten, dass es nur so kracht und auch Drummer Daniel drischt mächtig in die Felle. Ganz zum Schluss folgt noch Publikumsbespaßung mit überdimensionalen, in die Menge geworfenen Luftballons. ARCH ENEMY verabschiedet sich ohne großes Getöse und Zugabenblock um kurz nach halb zwölf.
Setliste: Deceiver, Deceiver; The World Is Yours; War Eternal; House Of Mirrors; My Apocalypse; Dream Stealer; House Of Mirrors; Under Black Flags We March; Liars & Thieves; The Eagle Flies Alone; First Day In Hell; As The Pages Burn; Sunset Over The Empire; No Gods, No Masters; Nemesis
Bilder & Text: Michael Vogt
- Redakteur:
- Michael Vogt