BLACK LABEL SOCIETY - Hamburg

19.04.2011 | 08:00

28.02.2011, Grosse Freiheit

Euphorischer Abend mit Zakk Wylde im Hamburger Rotlichtviertel.

Als ich in der Großen Freiheit 36 eintreffe, ist diese noch recht leer. Ja, der ehemalige OZZY OSBOURNE-Gitarrist wird hier gleich sein aktuelles Album "Order Of The Black" vorstellen, welches im August 2010 erschienen ist. Eine halbe Stunde später, um kurz vor 20 Uhr, hat sich der Saal etwas gefüllt und es fällt auf, dass hier fast jeder zweite Metaller mit einem DOWN-Shirt aufläuft.

Die aus England stammenden GODSIZED supporten Zakk und entern recht euphorisch die Bühne. Die Band, die bisher noch keinen Vertrag ergattern konnte, sollte spätestens nach dieser Tour einen Deal einsacken können, denn sie überzeugt durch groovigen Metal und viel Southern-Einfluß - mein erster Gedanke gilt den neueren COG-Alben. Sicherlich klingen die Engländer nicht unbedingt neu und die Songs strotzen auch nicht vor Einfallsreichtum, aber rocken tut es allemal.

Nach einer nicht allzu langen Umbaupause wird zum Unmut vieler noch mal ein Vorhang vor die Bühne gezogen – Superstar ich hör dir trapsen! Naja, aber um 21:20 Uhr fällt der Vorhang und die Band um BLACK LABEL SOCIETY startet mit 'The Beginning …At Last' in einen kurzweileigen und dreckig rockenden Abend. Kann der Opener noch nicht so mitreißen, knallt das folgende 'Crazy Horse' mit seinen Mörderriffs und fetten Grooves umso mehr rein. Zakk ist in prächtiger Form und hat unglaublich Bock, die inzwischen sehr gut gefüllte Bude (die Anzahl an DOWN-Shirts ist schon beängstigend) in den Allerwertesten zu treten.

Hilfreich hierfür erweisen sich Knaller wie das coole 'The Rose Petalled Garden', das stampfende 'Funeral Bell' und das abgehende und schön treibende 'Parade Of The Dead'. Dass Zakk es versteht, Balladen zu schreiben, weiß man ja, und dass er mit dem Piano umgehen kann, ist auch nicht neu. Diese beiden Feststellungen ergeben 'In This River', eine Ballade, die er diesen Abend dem ermordeten PANTERA-Gitarristen Dimebag Darrell widmet. Im Saal ist es ziemlich ruhig und ich kann mir vorstellen, dass einige Anwesende ein Tränchen haben laufen lassen oder zumindest mal schwer schlucken mussten. Nach der etwas emotionalen Geschichte nimmt die Show wieder Fahrt auf und mein Lieblingssong 'Godspeed Hell Bound' donnert aus den Boxen – was für ein Killer-Track. Spätestens jetzt tobt die Meute und ich bin echt überrascht, wie sehr Zakk hier abgefeiert wird.

Nach über einhundert Minuten ist der Abend gelaufen. Die Band hat sich den Hintern abgespielt und alle sind glücklich. Wie immer wird auf dem Weg zum Ausgang über die Setlist gesprochen. Was hat gefehlt, was hätte man weglassen können, braucht man unbedingt ein Gitarrensolo, hätte man dafür nicht lieber einen Song spielen sollen? Auf einen Nenner bekommt man solche Konzerte sowieso nie und ich bin froh, den Herren mal wieder in Deutschland gesehen zu haben.



Setlist:

  1. The Beginning... At Last
  2. Crazy Horse
  3. What's In You
  4. The Rose Petalled Garden
  5. Funeral Bell
  6. Overlord
  7. Parade Of The Dead
  8. In This River
  9. Fire It Up
  10. Guitar Solo
  11. Godspeed Hell Bound
  12. The Blessed Hellride
  13. Suicide Messiah
  14. Concrete Jungle
  15. Stillborn

Redakteur:
Thomas Schmahl

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