Bang Your Head - Balingen

29.07.2015 | 14:48

16.07.2015, Messegelände

Zum Jubiläumsfestival gibt es ein Treffen mit vielen alten Bekannten, vor und auf der Bühne!

Freitag, 17. Juli 2015

Auf ein Neues. Ein wenig geschlaucht treffen wir uns alle wieder, allerdings steht heute ein Billing auf dem Programm, das ich noch besser finde als das ohnehin schon mitreißende gestrige Programm. So will ich gar nicht lange herumreden, los geht es diesmal mit einem Gastbeitrag von Fabian Zeitlinger und einem etwas versöhnlicheren von unserem Redakteur Martin Loga.

[Frank Jaeger]

 

Das englische Urgestein TANK spaltet einmal mehr die Massen. Auch mit Neu-Sänger ZP Theart (Ex-DRAGONFORCE) bieten TANK alten Fans viel Angriffsfläche. Wer mit TANK noch nicht in Berührung gekommen ist, bekommt eine solide, melodische Heavy-Metal-Show geboten, bei der man den Protagonisten höchstens ankreiden kann, die Sache etwas zu "laid back" anzugehen. Wer hingegen TANK in den 80ern liebte, versteht die Welt nicht mehr. Klassiker wie 'This Means War' oder 'Honour & Blood' ohne Originalfrontmann "Alkie" Ward gehen gar nicht. Da fehlt der Rotz, das Gefährlich-Punkige und der Dreck unter den Panzerketten. Das hat nichts mehr mit dem ursprünglichen TANK zu tun. Auch nach mittlerweile drei Alben der Post-Ward Ära haben es die beiden originalen "Panzergeneräle" Mick Tucker und Cliff Evans nicht geschafft, aus eben diesem übermächtigen Schatten zu treten und eine Art TANK 2.0 zu etablieren. Da das Dargebotene ja objektiv nicht schlecht ist, wäre es doch vielleicht sinnvoller unter neuem Namen anzutreten, als gute Songs unter dem TANK-Banner zu verheizen. So bleibt auch in Balingen das Fazit: Es steht zwar TANK drauf, nur drin ist was anderes.

[Gastbeitrag von Fabian Zeitlinger]

 

Die NWoBHM-Veteranen TANK um Gitarrist Cliff Evans haben seit dem Disput mit Algy Ward (Bass/Gesang bei dem "alten" TANK) seit 2010 zwei gutklassige Alben herausgebracht. Der dritte Silberling der Post-Algy-Ära namens "Valley Of Tears", der im September 2015 erscheinen wird, steht bereits in den Startlöchern. Meine Erwartungshaltung an den Auftritt von TANK war nicht sonderlich groß. Zum einen muss die Band um 11:30 Uhr auf die Bühne, während einem die Sonne bei gefühlten 30-32 Grad erbarmungslos aufs Hirn brennt und zum anderen ist TANK ohne Algy und dessen rauher Stimme die rotzige Grundstimmung der Musik ein stückweit abhanden gekommen. Sei's drum. Unter den Klängen des legendären Intros von 'Shellhock' ("Humba, Humba, Humba!") wird TANK ein freudiger Empfang bereitet. ZP Theart (ex-DRAGONFORCE), der Nachfolger von Doogie White am Mikro, ist ein guter Sänger, keine Frage. Er ist zudem der Aktivposten der Band. Alte TANK-Klassiker wie 'This Means War' oder 'Echoes From A Distant Battle' singt ZP Theart sicher, aber seine Stimme passt meines Erachtens nicht so gut zur Band, wenn man die alten Studioversionen mit Algy Ward im Hinterkopf hat. Auch einen Vorgeschmack auf das kommende, im September 2015 erscheinende Album "Valley Of Tears" gibt die Band zum Besten: 'World On Fire' heißt das neue, midtempo-orientierte Stück, das wohlwollend vom Publikum aufgenommen wird. Mit dem legendären '(He Fell in Love with a) Stormtrooper', das von vielen Fans mitgeshoutet wird, beendet die Band eine sehenswerten Auftritt bei brütender Hitze. Spielerisch gibt es am durchaus kraftvollen Auftritt von TANK bei brütender Hitze nichts zu bemängeln. Auch der Mann am Mixpult sorgt für einen tadellosen Sound. Dennoch: Ein Sänger mit einer rauheren Stimme, die an den jungen Algy Ward herankäme, stünde TANK doch etwas besser zu Gesicht. Nichtsdestotrotz: Ein guter Auftritt.

[Martin Loga]

 

Der Auftritt der US-Metal-Legende JAG PANZER beim heurigen "Bang Your Head" ist kein ganz gewöhnlicher Gig der Jungs aus Colorado, ist das Quintett doch erstmals ohne ihr Gründungsmitglied John Tetley unterwegs, das sich derzeit von einer Schulter-Operation erholt. Vertreten wird John am Viersaiter von Aric Avina, der schon früher in verschiedenen Projekten mit Drummer Rikard Stjernquist aktiv war und auch aktuell im RANDY RHODES REMEMBERED-Tribute mitwirkt. Dass er seine Sache sehr gut macht, verwundert daher kaum, und so können wir, natürlich mit herzlichen Genesungswünschen an John Tetley, gleichwohl einen feinen Gig erleben. Dass der Jagdpanzer indes schon um halb eins mittags rollen muss, verwundert ein wenig, ist die Band beim KIT doch Serienheadliner und auch sonst immer Garant für gute Stimmung und tolle Konzerte. Doch wenn man sich das BYH-Billing so anschaut, dann gilt das eben auch für die Bands davor und danach, was einfach die Qualität der Bands insgesamt belegt. Der Panzer macht dennoch keine Gefangenen und liefert auch zum Spätstück eine blitzsaubere Vorstellung, deren einzige Wermutstropfen in der von der Position vorgegebenen Kürze liegen, und darin, dass die Band statt weiterer treffsicherer Markenpfeile aus dem eigenen Köcher, wie etwa 'Shadow Thief' oder 'Take To The Sky' zum Ende hin lieber zwei Coverversionen zu UFOs 'Lights Out' und QUEENs 'We Are The Champions' abfeuert. Weiß der Geier, warum... Das kann die Freude dennoch nicht trüben, denn zum einen singt Harry Conklin gewohnt göttlich, zum anderen sind Joey Tafolla und Mark Briody so eingespielt und tight, als wären sie nie getrennt gewesen. Außerdem gilt natürlich: Wer Volltreffer wie 'Warfare', 'Black', 'Iron Eagle', ein Überraschungsstück wie 'Let It Out' und natürlich die aus tausenden Kehlen mitgesungenen Hymnen 'Generally Hostile' und 'Chain Of Command' an den Start bringen kann, der muss einfach gebührend gefeiert werden. So sieht das auch die schon sehr zahlreich angerückte Masse im glühend heißen Balingen, weshalb wir uns nun alle auf den Headliner-Gig der Band im Herbst beim "Harder Than Steel" freuen!

Setliste: Black, Generally Hostile, Licenced To Kill, Future Shock, Let It Out, Warfare, Chain Of Command, Iron Eagle, Lights Out (UFO-Cover), We Are The Champions (QUEEN-Cover)

[Rüdiger Stehle]

 

Die TYGERS OF PAN TANG, yeah! In den letzten Jahren hat sich die Band immer mehr zu einem meiner Live-Highlights gemausert, da sie erfreulich häufig auf Festivalbillings zu finden war. Deswegen freue ich mich auch heute wieder sehr auf die Burschen. Der mittlerweile auch alles andere als neue Sänger Jacopo Meille ist auch ein starkes Argument für die wiedererstarkten Tiger, da er sowohl die alten Stücke ausgezeichnet singt als auch bei den aktuellen Veröffentlichungen glänzt. Naturgemäß wird von diesen nur wenig gespielt, es ist eben Festival-Stimmung, da erwartet man die alten Reißer. Und so besteht das Set auch fast ausnahmslos aus solchen, besonders angetan bin ich, dass das Debüt mit gleich vier Liedern gewürdigt wird. Vor allem 'Slave To Freedom' und 'Insanity'. Damit hätte ich nie gerechnet, zumal Jacopo zwar nicht wie Cox singt, aber es glücklicherweise auch gar nicht versucht. Rockig, deutlich mehr Hard Rock als Metal, er sprüht vor Freude und drückt den Liedern seinen eigenen Stempel auf, so dass das Material aus dem 80ern, bei dem auch "Spellbound" mit 'Gangland', 'Love Don't Stay' und dem Titelsong vertreten ist, überhaupt nicht angestaubt klingt. Dieser eigene Stempel ist den Fans natürlich bereits bekannt von den beiden EPs mit Neuaufnahmen der ersten beiden Alben, und so wird auch heute wieder die Jacopo-Version von 'Suzie Smiled' intoniert. Was auch bemerkenswert ist: 'Paris By Air' findet seinen Weg ins Set, doch bevor dieser unterbewertete Song, der in der Metallergunst nicht allzu weit oben steht, die Leute mit meiner euphorischen Ausnahme zum Bierstand treiben kann, geht er ansatzlos in 'Euthanasia' über. Sehr coole Aktion, die die Band später nochmal wiederholt. Natürlich folgt noch das unvermeidliche 'Don't Touch Me There' und  auch das simple, aber für ein Festival gut geeignete 'Rock 'n' Roll Man'. Eine gut aufgelegte Band, viele wilde Soli von Neugitarrist Micky Crystal, ein überzeugend animierender Sänger und eine zurückhaltende NWoBHM-Legende in Form des Blonden Robb Weir mausern sich zu einem absoluten Highlight, was die Stimmung betrifft. Chapeau.

[Frank Jaeger]

 

Kennt ihr das, wenn ihr euch wie ein Kind auf etwas freut, es dann sogar noch eintritt und ihr euch wirklich und wahrhaftig in einer Zeitspirale wähnt? Mir geht es so. Auf dem Rock-Hard-Festival musste ich arbeitsbedingt den Auftritt von Peavy, Manni und Chris noch sausen lassen, heute steht der Zeitreise nichts mehr im Wege. Mein Zelt schlage ich direkt vor der Bühne auf, umzingelt von glückseligen Leidensgenossen, die ebenso wie ich zwanzig Jahre auf diese Wiedervereinigung warten mussten. Auch wenn RAGE jetzt REFUGE heißt, in REFUGE steckt zu hundert Prozent RAGE.

Gleich mit dem Eröffnungsdoppel 'Firestorm' und 'Solitary Man' gibt das Trio die heutige Marschrichtung vor: Es wird geklotzt. Die Jungs geben, unterstützt von einem druckvollen Sound (seht ihr, SABATON, so wird's gemacht), von Anfang an mächtig Gas und legen bei dem einen oder anderen Klassiker sogar noch ein Extrabrikett oben drauf. Damit hat vor allem Schlagzeuger Chris Efthimiadis zu kämpfen, der bis zum Schluss Hochleistungssport betreiben muss und von Neu-RAGEler Lucky bis zum Schluss von der Seite angefeuert wird. Das geht sichtlich nicht spurlos an ihm vorbei - dieser Gesichtsausdruck beim Spielen, einfach göttlich. Wetterlage? Die Sonne knallt wieder mächtig, keine Wolke in Sicht. Peavy ("mir kleben die Füße am Bühnenboden fest") ist extrem gut bei Stimme, packt die alten Klamotten gesanglich ohne größere Beanstandungen. Eine Leistung, die nicht genug honoriert werden kann. Es ist den Beteiligten auch wirklich anzusehen, dass die Chemie untereinander wieder stimmt und ihnen Songs wie 'Nevermore', 'Enough Is Enough' oder das zum Wetter und zur Uhrzeit passende 'Death In The Afternoon' (von Peavy kurzerhand in 'Beer In The Afternoon' umgetauft) einfach Spaß machen. Da sitzt der Schalk bei allen Beteiligten fest im Nacken.

Und REFUGE legt nach: 'Invisible Horizons' (fast fehlerfreie Gesangsleistung in den hohen Tonlagen - chapeau!), das kurzfristig eingeübte 'The Missing Link', 'Baby, I'm Your Nightmare' und die unvermeidliche Bandhymne 'Don't Fear The Winter'. Die ganze Geschichte gleicht einem wahren Siegeszug. Der Vortrag ist höchst sympathisch, verbreitet echt gute Laune und ist das beste Beispiel dafür, wie schnell 55 Minuten verfliegen können. Für mich hätte das endlos so weitergehen können, doch mit dem namensgebenden 'Refuge' ist dann leider schon Schluss. Natürlich gibt es genügend Songs, die jeder Einzelne vor der Bühne schmerzlich vermisst hat, aber das konsequente Ignorieren des 90er-Werks "Reflections Of A Shadow" kommt schon fast einer Straftat gleich. Dieses Ungleichgewicht müssen die Herrschaften dringend ausgleichen. Und auch wenn Peavy der Blick auf die Uhr nicht viel verrät, zeigt er mir ganz deutlich, dass es außerdem Zeit für ein neues Album wird. Verbeugung, Applaus, Feuerwerk - nun gut, für Letzteres sind an diesem Wochenende dann doch eher andere zuständig.

Setliste: Firestorm, Solitary Man, Nevermore, Death In The Afternoon, Enough Is Enough, Invisible Horizons, The Missing Link, Baby, I'm Your Nightmare, Don't Fear The Winter, Refuge

[Chris Staubach]

 

Wer oder was kann nach dem Old-School-Set von REFUGE die Stimmung überhaupt halten? Natürlich nur ein Heimspiel. Und wer kennt auf dem Messegelände praktisch jeden Quadratzentimeter wie seine eigene Westentasche? PRIMAL FEAR! Die Rechnung geht auf, denn als die schwäbische Stahlschmiede auf die Bühne kommt, ist der Betonplatz gut gefüllt. Immerhin ist es 16 Uhr oder wie Frontmann Ralf Scheepers anmerkt: "Prime Time ist gleich PRIMAL FEAR-Zeit". Okay, lassen wir mal so stehen, zumal sich die Fans zunächst mehr um die Glatze des Hünen Sorgen machen - ebenso wie bei Peavy zuvor. Im Laufe des Sets kommen jedoch erste Wolken auf, die reichlich Schatten spenden und eine angenehme Brise mit im Schlepptau haben. Eher im Handgepäck nach Balingen mitgebracht haben Mat Sinner und Konsorten dagegen zahlreiche Metalgeschosse der Marke 'Final Embrace', 'Alive & On Fire', 'Nuclear Fire', 'Angel In Black' oder 'Unbreakable (Part 2)', die wunderbar funktionieren. Das Balinger Publikum dankt es ihnen mit soliden Beifallsbekundungen. Ein bisschen mehr Sport und Elan hätte es seitens der Band aber schon noch sein dürfen, denn die Performance wirkt streckenweise arg statisch und ein wenig zu professionell. Die Ansagen des Muskelpakets wirken allzu einzustudiert und tragen nicht unbedingt dazu bei, die imaginäre Barriere zwischen Band und Publikum für die anstehenden 55 Minuten einzureißen. Musikalisch ist alles im grünen Bereich und Sänger Ralf Scheepers, Bassist Mat Sinner, der zurückgekehrte Tom Naumann und Alex Beyrodt an den Klampfen sowie Neuzugang und ex-U.D.O.-Drummer Francesco Jovino variieren ihr Set sehr ordentlich - mal balladesk ('Seven Seals'), mal im Mid-Tempo-Bereich ('When Death Comes Knocking') oder mit Tempo ('Chainbreaker'). Ihre Paradedisziplin ist und bleibt aber der Stahl, was 'Running In The Dust' und vor allem die Hymne schlechthin 'Metal Is Forever' zum Abschluss noch einmal deutlich unter Beweis stellen. Guter, solider Auftritt - jetzt ein Bier und ab zur nächsten Band.

Setliste: Final Embrace, Alive & On Fire, Nuclear Fire, Unbreakable (Part 2), Seven Seals, Angel In Black, When Death Comes Knocking, Chainbreaker, Running In The Dust, Metal Is Forever

[Chris Staubach]

 

Mein erster Gedanke ist, dass die Band dafür, dass ihre letzten drölfzig Alben in Europa gar nicht erst erschienen sind, ganz schön viel Euphorie auslöst. Mehrere LOUDNESS-T-Shirts und ein grinsender Strom Fans, die pünktlich kurz nach 17 Uhr Richtung Bühne streben, sorgen für meine hochgezogenen Augenbrauen. Aber warum eigentlich, sind die Japaner doch auch für mich eines der meisterwarteten Highlights des Festivaltages. So kommen sie unter einigem Jubel auf die Bühne, mit Hummeln in den Hintern, wie man es von ihnen kennt. Oder kannte. Ein wenig ruhiger gehen sie schon zu Werke, aber das mag auch an den Temperaturen liegen. Mann, ist das heiß. Aber mit den ersten Tönen von 'Crazy Nights' geht es besser. Ich hätte gerne geschrieben "ist es vergessen", aber das glaubt mir eh keiner. Ich tropfe so vor mich hin, aber LOUDNESS macht es wirklich erträglicher. Obwohl der Beginn des Gigs schon seltsam ist. Wie gesagt, Alben haben sie genug: nämlich 27! Aber gleich die ersten vier Songs am Stück stammen von "Thunder In The East". Alle vier sind großartig und gehören zum Besten, was die Vier aus Fernost zu bieten haben, aber merkwürdig finde ich das dennoch. Man muss wohl bedenken, dass dieses, ihr fünftes, Album in den USA ihren größten Erfolg darstellt und sie es deswegen in den Mittelpunkt rücken. Dann aber geht es durcheinander. 'Crazy Doctor' und der alte Gassenhauer 'In The Mirror' machen richtig Spaß. Das gilt auch für Gitarristen Akira Takasaki, dem Herz der Band. Was der am Griffbrett abzieht, ist brillant. Immer wieder fügt er ein paar Licks ein, ein kurzes Solo, flitzt über die Saiten und zieht dabei Grimassen. Dass er mit seinem Fuddelbärtchen dabei eher, sagen wir mal, wenig vorteilhaft rüberkommt, wird von seinen spieltechnischen Fähigkeiten weit überstrahlt. Auch um mich herum sehe ich staundende Gesichter. Ja, der hat es drauf, was? Und dann kommen zwei Songs, die ich nicht kenne. Erst später kann ich herausfinden, dass es sich um je ein Lied der letzten beiden Studioalben handelt. Cool! Wenn ich jetzt die CDs noch irgendwo herkriegen könnte. Immerhin habe ich mir im Nuclear Blast-Zelt das 2011er Album "Eve To Dawn" gekauft, aber die neueren Scheiben waren nicht zu kriegen. Die Stimmung lässt bei den neuen Songs ein wenig nach, was aber hauptsächlich an der Hitze liegt. Es ist wirklich schwer, bei unbekannten Stücken Vollgas zu geben, wenn man pro halbe Stunde einen Liter Flüssigkeit verliert. Aber mit dem Doppelschlag 'Esper' und 'S.D.I.', zu dem die Band vom Publikum auf die Bühne zurückgeholt wird, beenden die Japaner einen tollen, kurzweiligen Gig, mit dem sie auf jeden Fall neue Fans gewonnen und alte bestätigt haben.

Setliste: Crazy Nights, Like Hell, Heavy Chains, We Could Be Together, Crazy Doctor, In the Mirror, The Stronger, The Sun Will Rise Again, Esper, S.D.I.

[Frank Jaeger]

 

Wie fühlt man sich so als Notnagel? Fragen wir doch bei ARCH ENEMY nach, das als letzte Band aufs Billing gehüpft ist - und das nur, weil die Festivalmacher den erhofften Topheadliner für Freitag nicht bekommen haben. Gut, mich freut es trotzdem, denn das Quintett aus Halmstad bringt ein bisschen Pep in die ganze Veranstaltung und hat heuer die neue Chance, den in meinen Augen eher durchschnittlichen letzten Auftritt in Balingen von vor drei Jahren zu revidieren. Die Schweden starten direkt durch. 'Yesterday Is Dead And Gone', 'Burning Angel', 'War Eternal' und 'Ravenous' - Fanherz, was willst du mehr? Der Sound ist gegenüber dem letzten Auftritt druckvoll und sorgt nicht nur bei der Anhängerschaft für Dauerrotation des Nackenbereichs, sondern bringt auch die zugezogene Wolkendecke in Wallung. Davon lassen sich Michael Amott und Kollegen zunächst nicht beeindrucken. Neu-Sängerin Alissa White-Gluz versteht es bereits perfekt, die Bühne mit ihrer Präsenz auszufüllen. Was die Vorgängerin durch ein bisschen mehr natürliche Ausstrahlung erreichte, macht die Kanadierin mit mehr Bewegung und deutlich gesteigerter Fannähe wieder wett. Da ist nicht wirklich ein Substanzverlust spürbar. Ebenfalls neu im Bunde ist Gitarrist Jeff Loomis (ex-NEVERMORE), der sich bescheiden unterordnet, seinen Bewegungsradius anpasst und nur gelegentlich sein Können aufblitzen lässt. Persönlich finde ich das sehr schade, aber vielleicht spielen sie diese Trumpfkarte erst beim nächsten Album so richtig aus. Vorerst muss sich unsereins mit dem tollen Haarfarbenspiel auf der Bühne zufrieden geben: Amott (rot), D'Angelo (schwarz), White-Gluz (blau) und eben Loomis (blond) - wenn das nicht so geplant ist, sollte es in Zukunft in die Bandstatuten mit aufgenommen werden.

Spätestens bei 'My Apocalypse' zieht dann der Sturm auf - im wahrsten Sinne des Wortes. Aus dem lauen Lüftchen ist eine steife Brise geworden. Und während es bei 'You Will Know My Name' noch leicht anfängt zu tröpfeln, was das Publikum ebenso laut feiert wie die Band, setzt bei 'Bloodstained Cross' der Platzregen ein. Dicke, fette Regentropfen, die das Jubeln über die Abkühlung im Keim ersticken und große Teile der Anwesenden zur Flucht unter die wenigen überdachten Stellen auf dem Messegelände zwingt. ARCH ENEMY nimmt es mit Humor, wird dafür von den ausharrenden Fans (sind unter den gegebenen Umständen gar nicht so wenige) umso mehr gefeiert. Auf der Bühne beginnt ein hektisches Treiben, denn die Techniker sind während des Sets damit beschäftigt, die Pyroanlage für KREATOR trocken zu halten und insgesamt die Technik vor dem Nass zu schützen. Kein Wunder, dass Amotts Gitarre nicht immer so möchte, wie er es gerne hätte. Doch weder Band noch Fans lassen sich unterkriegen und trotzen dem Wettergott. Mit Erfolg. Bei 'No Gods, No Masters' hat der Himmel seine Pforten wieder geschlossen und Alissa schafft es sogar, die aufgeweichten Metalheads zu einem amtlichen Springen zu animieren. Topleistung. Nach mehr als einer Stunde beendet 'Nemesis' einen starken, wenn auch leicht routinierten Auftritt, der angesichts der Umstände tatsächlich hätte leicht in die Hose gehen können. Mission completed.

Doch eins zum Schluss: Mir war natürlich klar, dass die erste Frontfrau auf der Hauptbühne für Aufsehen und Unruhe unter den männlichen Besuchern sorgen wird. Dass aber nach nur wenigen Sekunden fast alle Handys und Digitalkameras nach oben gereckt werden und in der ersten Pause gleich die "ausziehen, ausziehen"-Rufe kommen, beschämt mich zutiefst. Sind wir Männer wirklich so berechenbar und stereotyp? Anscheinend.

Setliste: Yesterday Is Dead And Gone, Burning Angel, War Eternal, Ravenous, My Apocalypse, You Will Know My Name, Bloodstained Cross, As The Pages Burn, Dead Eyes See No Future, No Gods, No Masters, Nemesis

[Chris Staubach]

[Noch eine Anmerkung: Leider war es während des ARCH ENEMY-Gigs nicht erlaubt, Fotos zu machen. Ob das ein Anfall von Größenwahn der Band oder ein Unfug des Managements war, wissen wir nicht. Blödsinn ist es in jedem Fall, denn natürlich gibt es unzählige Handyfotos und -filmchen des Auftritts. Ist es da eine gute Idee, lieber keine professionellen Fotos zu haben? Über manche Dinge kann man heutzutage nur den Kopf schütteln. Wir entschuldigen uns bei den ARCH ENEMY-Fans, dass wir leider keine Bilder liefern können. FJ]

 

Im heutigen Thrash-Sandwich befindet sich die wiedererstarkte Prog-Metal-Legende QUEENSRYCHE. Ein wahrhaft schwerer Stand, den Seattle's Finest mit einem absoluten Old-School-Set zu bewältigen gedenken. Doch hoppla, die Band steht ja nur zu viert auf der Bühne. Wo ist denn Bassist Eddie Jackson geblieben? Angeblich ist der Pass des Amerikaners abgelaufen und er hat keine Einreisegenehmigung bekommen. Selten dämlich. Seine Mitmusiker scheinen aufgrund dieser Situation auch "not really amused", versuchen aber, das Beste daraus zu machen. Und eins ist sicher: das Balinger Publikum steht geschlossen hinter ihnen.

Wählt das Quartett mit 'Nightrider' noch einen vergleichsweise zahmen Auftakt (für diese gewagte Aussage wurde ich bereits auf dem Gelände von den Die-Hard-Fans gesteinigt [wenn ich sie gehört hätte, hätte ich den ersten Stein geworfen! FJ]), steigt der Puls bei Perlen wie 'Breaking The Silence', dem "Rage For Order"-Doppelschlag 'Walk In The Shadows' und 'The Whisper' sowie 'En Force' und 'Warning' (beide von "The Warning") in bedenkliche Höhen. Das Fehlen von Eddie Jackson macht sich natürlich bemerkbar (wäre auch schlimm, wenn nicht). Zwar ist sein Bewegungsradius von Grund auf durchaus überschaubar, dafür ist er aber für sämtliche zweiten Stimmen zuständig, die bei QUEENSRYCHE keine unwesentlichen Rollen spielen. Das ist nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern klingt auch noch so. Todd La Torre gibt sich alle Mühe, das Publikum zum Mitsingen zu animieren, um zumindest einen Teil der fehlenden Gesänge auszugleichen - objektiv gesehen bleibt es jedoch nur beim Versuch. Doch das Publikum ist begeistert, honoriert die Bemühungen mit großem Applaus und erfreut sich vor allem an der grandiosen Songauswahl. Spätestens mit 'I Don't Believe In Love' und 'Eyes Of A Stranger' vom immer noch unbestrittenen Referenzwerk "Operation: Mindricme" ist auch der letzte Zweifler auf dem sehr gut gefüllten Messegelände überzeugt - und: Die Masse singt. Der Rest ist ein einziger Triumphlauf. Mittlerweile hat vor allem Schlagzeuger Scott Rockenfield sichtlich seinen Spaß, schneidet unentwegt Grimassen und vollführt etliche Turnübungen hinter seinem Kit. Es ist außerdem noch immer unfassbar mit anzuhören, wie nah Todd am Original dran ist und seine Fußstapfen bis auf ein paar (unwichtige) Nuancen ausfüllt.

QUEENSRYCHE war noch nie eine Band, bei der im Publikum wirklich die Post abgegangen ist. Die Shows lebten immer von der gewissen Magie und dem Zauber, den die Band auf der Bühne fabrizierte. Der neuen Besetzung, die musikalisch bis ins letzte Detail überzeugt, fehlt noch diese letzte Prise Erhabenheit, der Glamour und der Pomp, um vollends den verlorenen Boden wieder gutmachen zu können. Das Image einer unscheinbaren Straßengang will nicht so richtig passen. In Balingen haben sie mit dieser Setlist jedoch alles richtig gemacht und können sich in Zukunft auch die etlichen Seitenhiebe in Richtung Geoff Tate sparen ("you know who is the one and only QUEENSRYCHE!"). Ihr habt es wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.

Setliste: Nightrider, Breaking The Silence, Walk In The Shadows, The Whisper, En Force, Warning, The Needle Lies, NM 156, I Don't Believe In Love, Eyes Of A Stranger, Queen Of The Reich, Take Hold The Flame

[Chris Staubach]

 

KREATOR, die Abrissbirne aus dem Pott, darf als letztes ran heute Abend. Nach QUEENSRYCHE. Ich habe ja so meine Bedenken, ob das eine so großartige Idee ist. Werden da nicht viele abwandern und KREATOR das Gelände nach und nach leer spielen? Wäre es nicht anders herum besser gewesen, wenn wir ein old school QUEENSRYCHE-Set als Tagesabschluss gehört hätten? Doch gleich bei den ersten Tönen von 'Enemy Of God' bin ich überrascht, wie viele mitgehen! Ich hatte mich auf Mille und Co gefreut, und nun freue ich mich, dass es vielen anderen auch so geht. Ich hatte offensichtlich diesen Karrieresprung der Band verpasst, die heute tatsächlich euphorischere Reaktionen auslöst als die Band, die ich eben noch für einen potentiell besseren Headliner gehalten hatte! 'Phobia', wieder so ein brillanter Nackenbrecher. KREATOR bringt den Abend wieder auf Mittaghitze. Videoeinspieler auf mehreren Leinwänden quer über die ganze Bühne machen das Ganze auch zu einem visuellen Spektakel. Natürlich hat sich eines nicht geändert: Ich verstehe von Milles geschrienen Ansagen oftmals nur die Hälfte, aber um Großtaten wie 'Endless Pain', 'Warcurse' oder 'Extreme Aggression' zu erkennen, brauche ich keine Hilfestellung. KREATOR hat einen guten Sound und spielt einen kraftvollen, mitreißenden Gig. Zwar werden dann doch die Reihen hinten etwas lichter, aber ich sehe vor allem Familien gehen und Metaller, denen die zwölf Stunden Musik bei brutaler Hitze einfach keine Kraft mehr gelassen hat. Ich muss zugeben, dass ich auch ziemlich kaputt bin. Ich feiere noch 'Hordes Of Chaos' ab, aber dann schaue ich eigentlich nur noch zu und suche mir einen Platz, wo ich mich hinhocken kann. Boah. Eindeutig zehn Grad zuviel heute. Mille, es tut mir leid, aber als die Band mit 'Pleasure To Kill' die Bühne verlässt, begebe ich mich auch Richtung Ausgang. Ich höre noch die drei Lieder des letzten Zugabenblockes im Weggehen, aber als nächstes brauche ich ein Bett und Ruhe, denn morgen steht noch ein weiterer Tag bevor, der nicht minder hochkrätig besetzt ist.

Setliste: Enemy of God, Terrible Certainty, Phobia, Awakening of the Gods, Endless Pain, Warcurse, Mars Mantra, Phantom Antichrist, From Flood into Fire, Extreme Aggression, Suicide Terrorist, Black Sunrise, Hordes of Chaos (A Necrologue for the Elite), Renewal, Civilization Collapse, The Patriarch, Violent Revolution, Pleasure to Kill, Zugabe: United in Hate, Flag of Hate, Betrayer

[Frank Jaeger]

 

Und in der Halle?

Die schwäbischen Sturmhexen spielen heuer an nahezu aller Herren Steckdosen, was die kleine oberschwäbische Fangemeinde natürlich sehr freut, die mit mir gemeinsam zu all diesen Gigs pilgert. Sahen wir die Band unserer Kindheit und Jugend jahrelang gar nicht, so ist es beim BYH heuer bereits mein dritter STORMWITCH-Gig, und so Gott will, werden noch welche folgen. Jedenfalls wohnen wir heute dem ersten Gig nach der Trennung von Gitarrist Volker Schmietow und damit meinem ersten STORMWITCH-Konzert überhaupt als Quartett bei. Sänger Andy, Basser Wannschi, Drummer Micha und Gitarrenmann Stoney geben sich alle Mühe und auch keine Blöße, denn ein Gig auf der Zollernalb läuft durchaus noch als erweitertes Heimspiel, auch wenn die heimatlichen Gefilde der Band auf der Ostalb liegen. Doch auch hier in Balingen finden sich natürlich zahlreiche alte und viele neue Fans ein, als die Hexe zum Tanz bittet.

Die Setlist mag für manchen 80er-Fanatiker ein wenig zu sehr aufs neue Material abzielen, was mir Gitarrist Stoney unlängst damit erklärt hat, dass tatsächlich viele jüngere oder später dazu gekommene Fans das neuere Material bevorzugen. Das überrascht mich zwar, doch dass auch die neuen Stücke ankommen, das beweist durchaus das Mitsingpotential, das Lieder wie 'Dance With The Witches' und 'Witchcraft' aus den 2000ern oder eben auch die ganz aktuellen Nummern 'Last Warrior', 'Taliesin' oder das Titelstück des neuen Albums "Season Of The Witch" entfalten. Überraschend viele Anwesende sind dabei recht textsicher, und so traue ich mich kaum, Stoneys Aussage ins Reich der Mythen zu verweisen. Dass in der zweiten Hälfte des Gigs dann allerdings 80er-Hits der Marke 'Tears By The Firelight', 'Priest Of Evil', 'Ravenlord' und 'Call Of The Wicked' dem nochmal eins draufsetzen können, überrascht am Ende doch nicht. Bei 'Walpurgis Night' beschränkt die Band zudem das Mitsingspielchen dankenswerterweise auf ein angenehmes Maß, so dass am Ende ein knackiger Gig zu Buche schlägt, der zeigt, dass mit STORMWITCH weiterhin - auch als Quartett - zu rechnen ist.

Setliste: Evil Spirit, Dance With The Witches, Fallen From God, Last Warrior, Season Of The Witch, Taliesin, Witchcraft, Tears By The Firelight, Call Of The Wicked, Ravenlord, Priest Of Evil, Walpurgis Night

[Rüdiger Stehle]

 

Während auf der Hauptbühne hektisches Treiben herrscht, um die Bühne für den Headliner würdig herzurichten, begeben wir uns derweil in die Halle um zu schauen, was unsere Lieblingsahornblätter von ANVIL denn so für uns vorbereitet haben. So wie uns geht es offenbar vielen: Die Sympathien fliegen den Kanadiern zu, und so ist die Halle ganz ordentlich gefüllt, als die beiden Urgesteine Robb und Lips zusammen mit ihrem neuen Bassisten Chris Robertson die Bühne betreten und mit '666', 'School Love', 'Badass Rock'n'Roll' und 'Winged Assassins' in ihr Set einsteigen, bevor es mit dem Titelstück des dreizehnten Albums weitergeht. Leider ist es in der Halle sehr stickig und draußen hat inzwischen der Tagesheadliner angefangen, so dass es uns trotz der guten Stimmung und einer sehr sympathischen, wenn auch etwas statischen Performance der Band an die frische Luft nach draußen zieht, wo der KREATOR amtlich lärmt. Ein späterer kurzer Kontrollbesuch offenbart, dass jedoch auch ANVIL ein stattliches Maß an Anhängerschaft in der Halle halten kann, denn zum letzten Stück des regulären Sets, obligatorischerweise 'Metal On Metal' klatschen zig Reihen ausgiebig mit. Ja, da hätten wir der Band durchaus einen Auftritt auf der Hauptbühne und ohne Überschneidung gegönnt. Doch es ist zu spüren, dass das Trio aus Ontario auch beim Rocken der Halle viel Freude hat.

[Rüdiger Stehle]

 

Nachdem des Schöpfers letzter Odem von der Hauptbühne aus verweht ist, schlendern wir noch an der Halle vorbei, denn zumindest kurz wollen wir Alan A. Nemtheanga und den irischen Epikern von PRIMORDIAL auf jeden Fall noch die Ehre erweisen. Alan - mit Corpsepaint, Kapuze und wilder Gestik und Mimik wie immer ein Frontmann der allerersten Ordnung - und seine Truppe machen auch keine Gefangenen und prügeln ihre doomige, angeschwärzte Keltenepik erbarmungslos ins Publikum, doch genau hier liegt auch der Hund begraben. Das Festival läuft seit halb zwölf und die Sonne war erbarmungslos, den ganzen Tag über. Die Belegschaft ist einfach zu müde und zu kaputt, den tiefgründigen und ergreifenden Elaboraten PRIMORDIALs noch folgen zu können und zieht sich dementsprechend fertig nach den ersten beiden Stücken aufs Nachtlager zurück. Dass wir euch von PRIMORDIAL und vor allem auch von den allseits als Redaktionslieblinge bekannten US-Metallern von FLOTSAM & JETSAM, die erst um eins auf die Bretter durften, somit nicht mehr berichten können, das tut uns unheimlich leid, aber irgendwann ist auch der alkoholabstinente und auch sonst fleißige Frontberichterstatter am Ende. Unsere Bitte an den Veranstalter wäre daher, dass Programm von 11 bis 11 durchaus reicht, denn es ist echt schade für solch tolle Bands, am Ende dann vor einem Häuflein völlig erschöpfter Headbanger spielen zu müssen, wenn sie zu besserer Uhrzeit Tausende begeistern könnten. Und es ist natürlich auch schade für die Fans, die ihre Lieblinge verpassen, weil die Fitness schwindet.

[Rüdiger Stehle]

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Redakteur:
Frank Jaeger
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