Bang Your Head 2001 - Balingen

07.07.2001 | 11:54

29.06.2001, Messegelände

WARMUP-Gig
Donnerstag, 28.06.01


Na endlich war es wieder soweit. Das schwäbische Festival der Extraklasse hat seine Pforten wieder geöffnet. Im Gegensatz zu letztem Jahr hatte der Veranstalter (Heavy, oder was?!) keinerlei Probleme mit Absagen oder Verschiebungen der Bands. Auch die Headliner konnten sich sehen lassen; JUDAS PRIEST am Freitag und Ex-TWISTED SISTER Oberschwester DEE SNIDER am Samstag versprachen Metal vom Feinsten. Aber auch der Rest des Billings - wobei die Bezeichnung Rest eigentlich nicht stimmt - weckte große Erwartungen und versprach Party ohne Ende. Kommen wir vorweg zum WarmUp-Gig am Donnerstag:

Das WOM, eine saustarke Kneipe, ca. 200 Meter vom Festivalgelände entfernt, war wieder einmal Veranstalter des Warm Up-Gigs. Das WOW selbst ist innen und aussen mit Motorräder der allerfeinsten Sorte dekoriert. So findet man z.B. an der Wand hängend eine 1936 Indian (Ich kann es immer noch nicht fassen, was für geile Maschinen da zu sehen waren... - Rainer) oder auch, unter Glas gepackt, die diversen Rennmaschinen eines Giacomo Agostini oder Reinhold Roth. Das WOM war zahlreich besucht, die Bands saustark....Metalherz, was willst Du mehr?


MAJESTY

Wie kann man ein klassisches Heavy/True Metal Festival besser eröffnen, als mit einer Band, die diesen Stil bis ins kleinste Klischee perfekt durchexerziert? Gar nicht, deswegen durfte die Laudaer Hoffnung MAJESTY auf dem WarmUp-Gig die Songs ihrer Eigenproduktion \"Keep It True\" nicht nur zum Besten geben, sondern vor allem auch gebührlich abfeiern lassen. Das Publikum zeigte sich sofort von den klassischen True Metal Hymnen begeistert und schloss die Recken um Frontmann und Bandleader Tarek sofort ins Herz. Neben ihren mit großem Hitpotential ausgestatteten Nummern von der aktuellen Scheibe wie \"Keep It True\", \"Hail To Majesty\", \"Metal Son\" oder \"Strong As Steel\" gab es auch Neues zu hören. Der Song \"Metal To The Metalheads\", mit dem Sie auch das Set beendeten, fraß sich dabei in die Gehörgänge und kam wesentlich besser rüber, als damals, als ich ihn zum ersten mal hörte. Auch wenn die Band keine Zugaben spielen durfte und das Equipment sofort abgebaut wurde, hörte man noch ca 5 -10 Minuten lang \"Hail, Hail, To Majesty\"- und Zugaberufe. (Besonders die lauten Rufe eines gewissen Chefreds. von Powermetal.de *g* - Alex) An diesem Abend haben sich MAJESTY in die Herzen vieler der anwesenden Metaller gespielt.
[Georg]


PARADOX

Im Gegensatz zum rein todesbleiernen Vorjahresbilling (KRISIUN, ASPHYX und CANNIBAL CORPSE; und ich konnt’s nicht sehen *heul* - Alex) waren auf dem diesjährigen WarmUp-Gig ja eher moderate Klänge geboten. Umso besser, daß mit den Edel-Thrashern PARADOX zumindest EINE etwas ruppigere Kapelle am Start war. Die Mannen um Szene-Urgestein Charly Steinhauer fackelten denn auch nicht lange und machten bereits mit dem fulminanten Opener, nämlich dem Titeltrack ihres letztjährigen \"Collision Course\"-Comebackalbums unmißverständlich klar, aus welcher Richtung der Wind in der folgenden Stunde pfeifen sollte: melodischer, klassischer BayArea-Sound auf technisch allerhöchstem Niveau verwandelte das mittlerweile recht volle (und nebenbei bemerkt tropisch heisse) WOM in ein wahres Tollhaus.
Frontmann Charly, Leadgitarrist Kai Pasemann sowie die hinlänglich bekannten Holzwarth-Brüder Oliver (Baß) und Alex (Schlagzeug) untermauerten einmal mehr ihren Ruf als exquisite Liveband, was sogar einem mit allen Wassern gewaschenen Metal-Veteranen wie dem Redaktionskollegen Alex grössten Respekt abnötigte. ( Jawollja! - Alex)
Kunststück, denn die Band bewegte sich emsig, imponierte -vor allem in Person des selbst bei höchstem Tempo vertrackt und rhythmisch zugleich zockenden Drummers Alex- mit ihren bereits angesprochenen instrumentalen Fähigkeiten, profitierte so ganz nebenbei von einem zwar höllisch lauten, aber recht guten Sound und bot vor allem eine Setlist, die selbst bei einem langjährigen Fan wie mir keine Wünsche mehr offen liess.
Abgesehen von einigen wenigen Nummern ihrer dritten und bis dato letzten Platte nämlich hämmerte das Quartett ein ganzes Pulk unsterblicher Thrash-Klassiker von den beiden Ende der 80er erschienenen Outputs \"Product Of Imgination\" (\"Pray To The Godz Of Wrath\", \"Kill That Beast\") und \"Heresy\" (\"Heresy\", \"Search For Perfection\", \"Crusaders Revenge\") unter das vor Begeisterung förmlich rasende Volk.
Dem tat es auch keinen Abbruch, daß \"Heavy, oder was?!\"-Redakteur Oliver Weinsheimer für eine Nummer die Bühne enterte und mit -sorry!- ziemlich schwachen Co-Vocals ein wenig aus dem Rahmen fiel. Immerhin vergewaltigte der gute Oli wenigstens nicht den ANTHRAX-Klassiker \"Indians\", wie noch anlässlich des PARADOX´schen W:O:A-Gigs anno `99 *g*
Gekrönt wurde der exzellente Auftritt dieser äusserst sympathischen Truppe dann noch durch eine vernichtende Version der absoluten Bandhymne \"Paradox\". Als dann der letzte Kopf geschüttelt und der letzte Stagediver durch die Menge gereicht war, stand zumindest für mich persönlich bereits eines der definitiven Highlights des diesjährigen Bang Your Head!!!-Festivals fest. Ein Auftakt nach Maß!
[Rainer]


VICIOUS RUMORS

Nachdem PARADOX zuvor das WOM schon zum kochen gebracht hatten, ließen die Herren Thorpe, O\'Connor und co. das Publikum bis kurz nach Mitternacht warten, was leider auch viele dazu bewog doch lieber das Zelt bzw. das Gelände aufzusuchen, statt den Klängen von VICIOUS RUMORS zu lauschen. (HEY, ich bin auch nimmer der Jüngste und brauch meinen Schlaf *g* - Alex)Aber jeder, der gewartet hatte, wurde mit einem echten Klassiker-Gig belohnt.
Mit dem legendären \"Digital Dictator\" stieg die Band in ihren Set ein und schon genau mit diesem Opener hatten VICIOUS RUMORS dann auch gewonnen, denn spätestens als mit \"On The Edge\" und \"Down To The Temple\" zwei weitere Klassiker folgten, wurde klar, dass sich Geoff Thorpe und seine Truppe auf die Killer-Alben zwischen 1985 (\"Soldiers Of The Night\") und 1992 (\"Welcome To The Ball\") konzentrieren würden.
Brian O\'Connor war wie schon auf der 98er-Tour mit BLIND GUARDIAN Garant für eine großartige Performance, die alles bot, was das Metaller-Herz begehrt. Eine großartige Stimme, energetisches Stageacting, kurze, präzise Ansagen. Da hat man glatt einen kurz geschorenen Carl Albert (R.I.P) vor sich gesehen. Unglaublich!!
Aber auch die Langmattenfraktion an Gitarre und Bass war immer in Bewegung und sorgte für ordentlich Druck. Wie überhaupt der Sound – wie beim gesamten Festival auch – überzeugen konnte.
Und diese Setlist!!! \"On The Edge\", \"Down To The Temple\", \"March Or Die\", \"You Only Live Twice\" (Yeah! Yeah! Geil! Geil!)(Ich bewundere Deine Kreativität in den Begeisterungsaussagen ;-) - Alex), \"Don\'t Wait For Me\", \"Abandoned\" ..... Ein Knaller folgte auf den nächsten. Der Schreiber und jeder andere Anwesende im Saal bangte wie Hölle, tickte völlig aus und sang jede einzelne Zeile mit. Hammer!!!!
Zum Verschnaufen gab es zwischendurch ein Triple vom aktuellen \"Sadistic Symphony\"-Album (u.a. der Titeltrack), wo die enthusiastische Stimmung dann auch etwas abnahm und einen daran erinnerte, dass die großen Tage von Geoff Thorpe & co. wohl gezählt sind. Dennoch muss man sagen, dass VICIOUS RUMORS mit einem Brian O\'Connor (von einem Kumpel auch mal eben Brian O\'Conklin getauft *g*) am Mikro und einem Album mit dem klassischen VR-Sound sich definitiv wieder sehr schnell \'rehabilitieren\' könnten, wie die überwältigen Reaktionen sowohl am Freitag wie auch am darauf folgenden Samstag zeigten.
Als \"Abandoned\" den Warm-Up-Gig beendete, dürfte sich jeder auf das, was noch kommen sollte, gefreut haben. Dieser Abend war zumindest ganz groß!!!
[Peter]

Dem bedarf es eigentlich keiner weiteren Worte mehr, außer.....
....ein absolut geiler Auftakt zu einem, wie sich herausstellen sollte, absolut geilem Festival!

Redakteur:
Alex Kragl

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