Bang Your Head 2001 - Balingen
07.07.2001 | 11:5429.06.2001, Messegelände
BANG YOUR HEAD
Freitag, 29.06.01
Nun denn, nach einer “noch” ruhigen, aber kurzen Nacht, öffnete um 9.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit das Festivalgelände. Doch irgendwie wollte das nicht recht so funktionieren, wie sich der Veranstalter das gedacht hatte. Zum Einen zogen TIERRA SANTA doch mehr Fans auf das Gelände als erwartet, zum Anderen wurden den Besuchern ihre Festival-Armbändchen direkt am Einlaß um die Handgelenke geklebt, was natürlich für ein entsprechende langsames Vorankommen sorgte. Die Folge davon war eine Menschenschlange mit Wartezeiten von bis zu 2 Stunden, um auf das Festivalgelände zu gelangen. So fingen auch TIERRA SANTA pünktlich um 10.00 Uhr Vormittags an und schon am Eingang wurde allen klar, der Sound auf dem BYH übertraf mal wieder alle Erwartungen! Fraglich auch, warum anfangs nur 2 Eingänge aufgemacht wurden; jedenfalls steckte auch unser Redakteur Peter in der Menschenmenge fest.
TIERRA SANTA
10.00 – 10.35 Uhr
Um 09.37 Uhr stehe ich vor den Eingangstoren des BYH, um pünktlich TIERRA SANTA zu sehen. Dummerweise steht eine ellenlange Schlange vor dem Einlass, so dass das Zittern beginnt, ob ich da noch pünktlich drin bin. Als um 10.00 Uhr die ersten Klänge der spanischen Heavy Metal-Newcomer erklingen, stehe ich immer noch vor dem Eingang, so dass ich Songs wie \"Tierras De Leyenda\" oder \"La Torre De Babel\" hören, aber leider nicht sehen kann. Die Spanier legen natürlich den Schwerpunkt auf Songs des aktuellen, superben Albums \"Tierras De Leyenda\". Ich ärgere mich währenddessen draußen schwarz, wollte ich doch unbedingt die spanischen IRON MAIDEN einmal live sehen. 10.32 Uhr Geschafft!! Drin!! Ich höre und sehe (!!) noch die letzte Hälfte des Abschlußtracks \"Legendario\". Die Spanier wirken spielfreudig, der Sound ist okay und einige Hundertschaften feiern TIERRA SANTA auch ordentlich ab. Augenzeugen nach war der Gig spielfreudig, lebendig, der Sound okay und das einzige Manko waren die ausschließlich spanischen Ansagen von Sänger Angel. Demnach also Daumen hoch für TIERRA SANTA!
[Peter]
SOLITUDE AETERNUS
10.45 – 11.25
We are Solitude Aeturnus..., rabenschwarz wie üblich kamen die Götter der langsamen Takte als zweites auf die Bühne. Im hellen Sonnenlicht des noch recht frühen Tages, fiel als erstes die neue Frisur von Ausnahmesänger Robert Lowe auf. Kurz und blondiert, konnte der charismatische Frontmann, die schon recht zahlreich erschienen Fans, sofort von den Frühstücksständen vor die Bühne locken. Mit Songs wie \"Days Of Prayer\", \"Phantoms\" oder \"Falling\" jagte die Band quer durch ihre Alben. Durch die Bank nur sehr gute Songs, ohne Krampfhaft auf einem neuen Album herumzureiten. Die Fans feierten die Band förmlich ab, was nach fast drei Jahren seit der letzten Tour auch kein Wunder ist. Sänger Lowe beherrscht die Sprache der großen Gesten noch immer, vor allem das hübsch anzuschauende nach oben drehen der Augäpfel ließ er bei keinem Song weg. Auch Klampfer John Perez, der sein Gesicht oft passend zur Schwierigkeit der Gitarrenläufe verzieht, ist eine Augenweide. Mit \"Seeds Of The Desolate\", der Solitude-Hymne schlechthin, setzten die Texaner dem Gig dann noch das Krönchen auf. We are Solitude Aeturnus..., und das Aufstehen hat sich gelohnt. Bleibt zu hoffen, daß das bald erscheinende neue Album, von dem ein Song gespielt wurde, die Hochkarätigkeit der letzten Veröffentlichungen beibehält.
[Mirko]
BRAINSTORM
11.45 – 12.20
Nach dem starken SOLITUDE AETERNUS-Gig war ich gespannt, ob die deutsche Power Metal-Hoffnung BRAINSTORM da noch eine Schippe würde drauf legen können. Sie konnten! Und wie! Es war wirklich beeindruckend, wie spielfreudig und tight die Band daher kam und was für ein volles Brett sie fuhr.
Schon beim Opener \"Crush Depth\" hatte der megasympathische Andy B. Franck die Menge voll im Griff, sang dabei sehr kraftvoll und nutzte die komplette Breite der Stage; aber auch seine Mitstreiter waren die ganze Zeit in Bewegung, bangten was das Zeug hielt und machten einen megaspielgeilen Eindruck (\"Megaspielgeil\"... ist das sowas Ähnliches wie \"totalfettdoublebassteppichunterlegt\"? *g* - Rainer). Da scheint die Tour mit ARMORED SAINT deutliche Spuren hinterlassen zu haben, im allerpositivsten Sinne. Im Laufe des Sets, der mit starken Songs wie \"Maharaja Palace\", \"Tear Down The Walls\" oder \"Holy War\" bestückt war, lief die Band immer mehr zur absoluten Höchstform auf, was die bis zum Mischpult mitklatschenden und jubelnden Zuschauer auch entsprechend honorierten; BRAINSTORM wurden mächtig abgefeiert, allen voran durch die kleine Rothaarige vor mir, die während des Gigs total ausklinkte (HEY, Du sollst die Band ansehen, nicht die Mädels vor Dir! ;-) - Alex). Und das völlig zurecht!
Da auch der neue Song vom am 01.10. erscheinenden Album das Qualitätslevel locker hielt, würde ich wetten, dass BRAINSTORM hier viele neue Fans gewonnen haben und sehr bald deutlich weiter oben auf einem Festival-Billing zu sehen sind. Superb!
[Peter]
KAMELOT
12.35 – 13.15 Uhr
Auch wenn das melancholische Material von KAMELOT nicht unbedingt festivaltauglich ist, da man eher zum Zuhören und Staunen (Staunen worüber? Die schicken Klamotten von Roy „Ich bin ja so schön“ Khan? – Rainer) als zum Mitmachen animiert wird, durften die Mannen um Thomas Youngblood die Bühne sogar später als geplant entern.
Allerdings nutzen KAMELOT diese Chance nur beginnt: leider war Roy Khan stimmlich nicht ganz so perfekt wie auf der \"4th Legacy\" Tour (anscheinend gab es Probleme mit der Monitoranlage). Zu hören gab es neben den Songs vom aktuellen Output \"Kharma\" (u.a. „The Spell“, „Kharma“) natürlich auch ältere Sachen wie den HIT \"Nights Of Arabia\", bei welchem meine Stimmung echt am Überkochen war. Leider jedoch nicht vor Begeisterung, sondern vor Entsetzen, weil ROY hier gesanglich dermaßen daneben lag. Doch wenigstens juckte es die angereisten Fans reichlich wenig, sie gingen begeistert mit.
[Georg]
VICIOUS RUMORS
13.30 – 14.25 Uhr
Nach dem fantastischen Clubgig am Abend zuvor merkte man der Band und allen voran Sänger Brian O\'Connor an, wie spielgeil sie an diesem Freitag waren, hampelten sie doch schon seit dem Gig von SOLITUDE AETURNUS am Bühnenrand herum. Ich für meinen Teil war in erster Linie auf die gekürzte Setlist gespannt. Los ging es mit dem grandiosen \"Digital Dictator\" vom gleichnamigen \'88er-Album und sofort rastete die Menge aus. Das änderte sich auch nicht bei dem Doppel \"On The Edge\"/\"Down To The Temple\" vom unbetitelten \'90er-Album. Brian O\'Connor ließ bei diesen Songs Carl Albert (R.I.P) vergessen, sang wie ein junger Gott und hatte eine schier unermessliche Energie (Verdammt richtig! Der hat doch glatt so gut gesungen wie der unsterbliche Carl \"Ace\" Albert! – Rainer). Dass die Band nach diesem grandiosen Einstieg abgefeiert wurde, war abzusehen. Ungeschickterweise folgten dann allerdings gleich drei (!) Songs vom aktuellen, leider eher durchschnittlichen \"Sadistic Symphony\"-Album, welche zwar wegen dem guten Sound live deutlich stärker als auf dem Rundling rüberkamen, aber eben immer noch schwächer sind als die alten Stücke. Zwar war die Stimmung immer noch gut, aber lange nicht mehr so euphorisch wie zu Beginn.
Als versöhnlichen Abschluss gab es dann noch den Opener des \'92er-Albums \"Welcome To The Ball\", \"Abandoned\", den die Meute nochmals mächtig abfeierte. Leider war dann schon Schluß, so dass jeder, der nicht beim Club-Gig war, eine Menge alter Songs (u.a. \"March Or Die\" und \"You Only Live Twice\") verpasst hat. Trotz allem ein geiler Auftritt!
[Peter]
KREATOR
14.30 – 15.20 Uhr
Nach all den -zumindest aus meiner Perspektive *g*- eher verhaltenen Klängen zum Auftakt war die Freude meinerseits groß, als die deutschen Thrash-Heroen von KREATOR in blauen
Rauchschwaden die Bühne enterten und mit dem \"Coma Of Souls\"-Klassiker \"Terrorzone\" gleich die Zeichen auf Sturm stellten.
Ganz offensichtlich hatte auch das treumetallische Publikum seinen Spaß daran, wie Petrozza & Co. gute 50 Minuten lang eine Thrash-Granate nach der anderen vom Stapel ließen, veredelt mit dem BYH-typisch fürstlichen Sound sowie galligem Gekeife, wie man es von Frontmann Mille seit Jahre nicht mehr gehört hat.
Auch wenn sich im ersten Teil der Show die eine oder andere neuere Nummer zu Juwelen wie \"Extreme Aggression\" oder \"Renewal\" gesellte, so erwies sich das nicht als der ausgezeichneten Stimmung abträglich.
Und als die Ruhrpöttler dann, hinter einem die ganze Bühne verdeckenden Vorhang aus orangefarbenem Rauch, \"Pleasure To Kill\" vom gleichnamigen Zweitwerk intonierten, gab es wahrlich kein Halten mehr.
Frontmann Mille beschränkte die Kommunikation mit dem Publikum auf eine Mininum und liess stattdessen in Form von \"People Of The Lie\", dem gutklassigen neuen Song \"Servant In Heaven, King In Hell\" (vom im Herbst erscheinenden \"Violent Revolution\"-Output), dem gnadenlosen \"Terrible Certainty\" und dem legendären \"Flag Of Hate\" Taten sprechen. Wahre Großtaten, um der Wahrheit die Ehre zu geben! Ein Highlight des ersten Tages, zweifelsohne. (Hell Yeah!! - Alex)
[Rainer]
ARMORED SAINT
15.35 – 16.30 Uhr
Kollege Alex sagte am Vortag zu mir, dass ich SAINT eigentlich nicht reviewen dürfte, weil sich das ungefähr so lesen würde: \'Yeah! Yeah! Geil! Geil!\' Ganz unrecht hatte er damit nicht, denn genau so wurde es schließlich auch. (Na gut, dann streiche ich den Rest des Berichts *g* -Alex) Die Energie, die John Bush (mit mächtig zweideutigem \'Fuck Bush\'-Shirt *g*) & Co. auf der Bühne entfesseln, reißt automatisch alle Anwesenden mit und lässt sie völlig ausrasten. Schon der Opener \"March Of The Saint\" kam so fett daher, dass man gar nicht anders konnte als wie wild zu bangen, dabei sang John Bush wieder einmal Alles und Jeden an die Wand und untermauerte seinen Ruf als einen der besten Frontmänner, die es derzeit gibt.
Die Herren Sandoval, Duncan (g.) und Vera (b.) bangten wie die Irren, spielten dabei unglaublich tight und Gonzo erzeugte hinter seinem Schlagzeug wie immer einen mörderisch fetten Groove, den einfach nur er hinkriegt. Wahnsinn!! Wahnsinnig wurden auch die anwesenden Fans bei Songs wie \"Can U Deliver\", \"Reign Of Fire\" oder \"Book Of Blood\", die mit lauten \'SAINT! SAINT!\'-Rufen abgefeiert wurden.
Als John Bush dann einen reichlich verdutzten Crew-Mitarbeiter aufforderte ihm eine Flasche Whisky und einige Becher für ihn und die Fans zu bringen, hatten ARMORED SAINT endgültig gewonnen. Beim anschließenden \"Tribal Dance\" flippte die Meute einschließlich des Schreibers dann erneut völlig aus. Hammergeil!! Zudem hielt der Set auch noch einige Überraschungen parat. So gab es \"Den Of Thieves\" vom \"Revelation\"-Album erstmals live zu hören, dazu wurde \"On The Way\" von der legendären Debut-EP gespielt und der nagelneue Track von der \"Nod To The Old School\"-Compilation \"Real Swagger\", der sich qualitativ den anderen Songs locker anglich.
Als mit \"Long Before I Die\" der letzte Song angekündigt wurde, wurde die Band noch einmal zu recht mit lauten \'SAINT! SAINT!\'-Rufen abgefeiert und John Bush ließ es sich nicht nehmen noch ein Bad in der Menge zu nehmen. Einmal mehr ein genialer Gig der vielleicht besten Live-Band dieser Zeit! Oder, um mit Alex\' Worten zu schließen, Yeah! Yeah! Geil! Geil! (Und ich hätte doch alles streichen sollen ;-) – Alex)
[Peter]
ROSE TATTOO
16.45 – 17.45 Uhr
So langsam erreichte selbst ein noch an den Nachwirkungen des With Full Force-Festivals leidender Festivalbesucher wie meine Wenigkeit seine Betriebstemperatur, denn nach den vorzüglichen Darbietungen von KREATOR und ARMORED SAINT (Yeah! Yeah! Geil! Geil! usw. *g*) (*Hmpf*!! – Alex) waren nun the one and only ROSE TATTOO angetreten, um die Stimmung mit einem Stündchen wüstesten Rock´n´Rolls endgültig auf den Siedepunkt zu bringen.
An dieser Stelle würde es an und für sich reichen, kurz die Setlist runter zu rasseln: \"Out Of This Place\", \"Bad Boy For Love\", \"Assault & Battery\", \"The Butcher And Fast Eddie\", \"One Of The Boys\", \"Rock´n´Roll Is King\" und, und, und... Klassiker reihte sich an Klassiker reihte sich an Klassiker.
Aber gut, der Chronistenpflicht will natürlich Genüge getan sein, weswegen noch darauf verwiesen sei, daß Frontmann Angry stimmlich in Hochform war, wenngleich ihn ein amtlicher Vollrausch daran hinderte (Zisch Du mal auf der Bühne eine halbe Flasche Jack D. in einer Viertelstunde weg :-) –Alex), so etwas wie verständliche Ansagen zu produzieren (wobei er tendenziell immer etwas von \"Wir lieben Euch alle\" faselte) oder die Songtexte ganz unfallfrei zu intonieren; daß seine Bandkollegen, beeindruckende Gesellen durch und durch, mit arschtightem Spiel glänzten, wobei sich vor allem Pete Wells mit fabelhafter Slidegitarrenarbeit hervortat; daß der Sound -das versteht sich auf diesem Open Air ja ohnehin von selbst- schlichtweg gigantisch war; und daß das Publikum, obschon nicht so zahlreich am Start wie bei den vorangegangenen gepanzerten Heiligen, den Australiern förmlich aus der Hand fraß. (So wie der Typ, der am Ende des Sets dem guten Angry in die Arme fiel und ihn nicht mehr loslassen wollte...Ach, muß Liebe schön sein :-) – Alex)
Wäre es nach mir gegangen, die TATTs hätten trotz der brüllenden Hitze noch ewig weiterspielen können; so aber beendeten sie ihren gnadenlos guten Set mit \"Scarred For Life\", \"Rock´n´Roll Outlaw\" und dem ebenso unvermeidlichen wie genialen \"Nice Boys\". Noch Fragen?
[Rainer]
URIAH HEEP
18.05 – 19.05 Uhr
Und wieder einmal, wie auch bereits 1999 (DEEP PURPLE), sind es einmal mehr die „alten Männer“, die auf einem BYH so richtig abräumen. Die Rede ist von den Herren Mick Box, Phil Lanzon, Lee Kerslake, Trevor Bolder und dem göttlichen Bernie Shaw, besser bekannt als URIAH HEEP. Letzterer glänzte durch absolut geile Vocals, die selbst einen Tim „Ripper“ Owens erstaunen lassen dürften.
Natürlich benutzen die Mannen von der Insel einen solchen Festivalauftritt dazu, ein klassischen Best Of-Set zum Besten zu geben. Angefangen von „Fantasy“ über „Sunset“, „Look At Yourself“ und „Gipsy“ bis hin zu „Stealin“ und dem ultimativen UH Song „Easy Livin´“.
Das Publikum, altersmässig übrigens gut gemixt zwischen 14 und 60 Jahren, grölte die Songs begeistert mit. Selbst die beiden Polizisten vor mir, ein ca. 25- und ein 50-jähriger, konnten sich dem Bann der Band nicht entziehen. So hielten sie mit der Hand ihre Knarre fest, während der rechte Fuß unaufhörlich wippte. Bei dem Jüngeren konnte ich sogar ein leichtes Kopfwippen feststellen. Sowas gibt’s halt nur im Metal, dass Bullen und Metaller im Gleichtakt die Köpfe schwingen *g*.
Nun wieder zur Band: Bernie Shaw agierte wie ein jugendlicher Rocksänger, hüpfte die Bühne rauf und runter, fegte nach links und rechts, ohne auch nur die Spur an Atem zu verlieren. Nicht nur mich erstaunte das Goldkehlchen mit unglaublichem Stimmvolumen und absoluter Präzision, sondern auch alle Anwesenden. Nach einem ziemlich langen, ohne Nachhall verzerrten Schrei am Ende von „Look At Yourself“ tobte frenetischer Applaus.
Mick Box, Chef und Gründungsmitglied der Band hielt sich körperlich im Hintergrund (kein Wunder bei der Wampe *g*), glänzte dafür aber spielerisch auf seinen sechs Saiten umso mehr. Ebenso sein Kollege Phil Lanzon, der zwar ein ziemlich verunglücktes Keyboardsolo an den Tag legte, dafür aber mit gewaltigen Backing Vocals aufwarten konnte. Überhaupt war der Band die Spielfreude an jeder einzelnen Note anzumerken und das trugen die Profis ohne große Probleme hinunter auf das Messegelände.
Somit lässt sich zu URIAH HEEP nur eines sagen....GREAT! (Fucking great, um genau zu sein – Rainer, nicht minder begeisterter Kollege)
[Alex]
SAVATAGE
19.30 – 20.40 Uhr
Eigentlich braucht man über diesen Auftritt kein Wort mehr verlieren als jenes: „ENDKRASS\". Aber ich will mal nicht so sein... *g * (Seit wann?? *g* – Alex).
SAVATAGE zeigten sich von ihrer besten Seite. Spiel- und lauffreudig brachten sie dem Publikum neben jeder Menge Klassiker wie \"Gutter Ballet\", \"Dead Winter Dead\", \"Hall Of The Mountain King\", \"Chance\", \"The Wake Of Maggellan\" usw. auch 2 Songs vom neuen Album \"Poets And Madmen\" mit.
Bei den ersten 5 Songs betätigte sich der neue Shouter Damond Jinyia mehr als Animator und Background Sänger, doch schon hier zeigte sich der Unterschied zu seinem Vorgänger Zak Stevens: er ist nicht nur Sänger, er ist ein wahrer Frontmann und auch der zweite Neuzugang Jack Frost konnte neben seinem virtuosen Gitarrenspiel vor allem durch seine Agilität auf der Bühne begeistern.
Chris Caffery zeigte sich ebenfalls relativ beweglich und über sein Gitarrenspiel braucht man inzwischen kein Wort mehr zu verlieren. Der Mann ist wirklich ein würdiger Nachfolger von Criss Oliva (R.I.P:)!
So beschäftige ich mich jetzt auch lieber mit Goldkehlchen Damond Yinyia, der mich nicht nur alleine von der Show her faszinierte, denn wie er (und nicht der „Mountain King“ Jon Oliva) \"Hall Of The Mountain King\" sang, das ließ einen vom Glauben abfallen; Wahnsinn, fast so, als ob es der „Mountain King“ himself gesungen hätte.
Wenn jetzt Damond noch die Zeit gegeben wird, sich komplett in die Band einzufügen, kann man wirklich großes -insbesondere live- von dem aktuellen Lineup erwarten. Dieser Auftritt hat SAVATAGE von der besten Seite gezeigt und lässt mich auf die angekündigte Headliner Tour im Herbst jetzt schon mehr als nur hoffen.
[Georg]
JUDAS PRIEST
21.10 – 23.00 Uhr
Welche andere Band auf dieser Welt hätte es wohl mehr verdient auf diesem Festival zu spielen, als JUDAS PRIEST?
Keine!
Welche Band hat Songs im Repertoire, die einmalig in der Geschichte des Heavy Metal sind?
JUDAS PRIEST!
Welche andere Band kann auf knapp 30 Jahre Musikgeschichte zurück blicken und hat dabei den Metal in seiner heutigen Form geprägt?
Keine!
WARUM ZUM GEIER SPIELEN DANN JUDAS PRIEST DIE KOMPLETT GLEICHE SETLIST WIE AUF IHRER TOUR??
Antwort: Ich weiß es nicht! Ich weiß auch nicht, warum die Band ihren Set ziemlich lustlos und phlegmatisch auf die Balinger Bretter brachte. Zwar war die Show absolut professionell; die Lightshow hervorragend in Szene gesetzt; Tim „Ripper“ Owens stimmlich, trotz einer Erkältung, absolut top; der Rest der Band aber, insbesondere die Herren Downing und Tipton, oberflächlich und spielfaul. Auch einem Scott Travis merkte man trotz aller Perfektion eine gewisse Lustlosigkeit an.
Und dann die Songauswahl: haargenau die gleiche Setlist wie auf der Tour... nicht die Spur geändert... ja nicht einmal um eine Note. Auch Meister Owens benutzte die selben Ansagen... um es auf den Punkt zu bringen, ich war maßlos enttäuscht!
Sicherlich mag das jetzt subjektiv klingen, da ich die Tour schon gesehen habe, aber dennoch finde ich es schlichtweg zum Kotzen, dass den Fans auf den Festivals der gleiche Senf gereicht wird. Nun gut, genug gemeckert.
PRIEST stiegen mit „Metal Gods“ in ihren Set ein und Tim präsentierte sich wie gehabt im Oscar Dronjak-Blechdosen-Outfit. Nach zwei weiteren Songs dann die Ansage: „The Priest is back!“ Mit „Victim Of Changes“ und dem fantastischen Schlussteil des Songs gab es einen der wohl längsten Schreie in der Geschichte des Metal. Tim hielt den Ton gut und gern 30 Sekunden lang und das ganze ohne Nachhall. Einfach genial!!
Auch ansonsten war der Frontmann jederzeit Herr der Lage, allerdings gab es einige „Halford, Halford-Rufe“ von immer noch unverbesserlichen Metalheads. Mit „One On One“ und “Machine Man” kamen zwei Songs vom neuen Album “Demolition” zum Zuge. Weiter ging es dann aber wieder mit den altbewährten Klassikern der Band. Diese könnt ihr der Setlist entnehmen. Lediglich das göttliche „Diamonds & Rust“ wurde durch diverse Spielfehler des Herrn Tipton zunichte gemacht (na ja, somit war wenigstens EINE Änderung im Set vorhanden *g*).
Abschließend lässt sich sagen, dass PRIEST ungeachtet der Tatsache, dass sie hier keinen besonderen Gig boten -weder in im Hinblick auf ihre Leistung noch, was irgendwelche Überraschungen betrifft-, immer noch eine Macht sind, was Liveauftritte anbelangt. Jedenfalls wurden sie gnadenlos von den gut 17.000 Headbangern abgefeiert.
SETLIST:
Metal Gods
Heading Out To The Highway
Touch Of Evil
Blood Stained
Victim Of Changes
One On One
The Ripper
Diamonds & Rust
Machine Man
The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)
Burn In Hell
Breaking The Law
You´ve Got Another Thing Comin´
Painkiller
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The Hellion / Electric Eye
United
Living After Midnight
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Hell Bent For Leather
[Alex]
- Redakteur:
- Alex Kragl