Böhse Onkelz - Frankfurt

28.10.2000 | 10:09

06.05.2000, Festhalle

Das bedeutet ca. 12.000 Fans und absolut tobenden Pogo von der ersten bis zur letzten Minute. Tausende Fans warteten schon am Eingang vor der Festhalle Frankfurt als gegen 18.30 Uhr der Einlaß began. Nach dem üblichen Äffchenmachen (Sicherheitscheck) gings dann in die Halle rein. Diese bot reichlich Platz für das wilde Publikum und auch Sitzplätze für die Bequemeren auf der großen Tribüne.

Ab 20.30 Uhr begann die US-Formation \"SUBRASOD\" aus New York zu spielen. Die Musik war eigentlich nach meinem Geschmack recht gut, aber die Leute wollten alle blos die ONKELZ hören, so dass der Applaus doch eher spärlich ausfiel und die Jungs aus den USA nach nur 30 Minuten das Feld räumten. Dann begann die Stimmung langsam richtig heis zu werden. Mit Sprechchören wurden immer wieder die ONKELZ gefordert. Um die Zeit bis zum Beginn zu überbrücken wurde noch ein Mädchenstripp auf der Tribüne geboten, allerdings war das keine offizielle Aktion, sondern ne spontane Sache. Die Jungs nahmen die Vorstellung dankbar auf und forderten \"ausziehen\" und sonstige Anzüglichkeiten.

Aber dann kamen um 21.30 Uhr endlich die ONKELZ nach ihrem üblichen Intro auf die Bühne und die Party begann. Los ging es mit den Liedern \"Finde die Wahrheit\", \"Dunkler Ort\" und \"Danket dem Herrn\". Die Menge kochte und es wurde, wie es sich für ein ONKELZ-Konzert gehört getanzt und gefeiert. Dann gaben die ONKELZ ihr Milleniumslied \"Onkelz2000\" zum Besten, sowie \"guten Tag\" ein etwas älteres Lied. Stephan Weidner sagte, dass die Band wieder einige ältere Lieder ins Konzertprogramm aufgenommen haben, die sie in letzter Zeit etwas vernachlässigt hatten. Und es ging knallhart weiter. Die inzwischen durchgeweichten oder schon halbnackt tanzenden Fans tanzten Pogo auf \"Terpentin\". Danach kam das ruhigere Stück \"Koma\", was die ONKELZ mit richtigem Ernst vortrugen. Dann gings aber wieder ab mit \"Heilige Lieder\", \"Flammen\" und \"Nur die Besten sterben jung\". Und damit nicht genug, ging es Schlag auf Schlag: \"Nichts ist so hart wie das Leben\", \"Fahrt zur Hölle\", \"Nichts ist für die Ewigkeit\", \"Könige für einen Tag\", \"Schutzgeist der Scheiße\"und \"Gehasst, verdammt, vergöttert\". Es kamen viele gute alte Lieder und die Fans nahmen es begeistert auf. Danach sagte Stephan Weidner an, dass jetzt ein Lied komme das nur wenige verstehen würden. Es war \"Bin ich nur glücklich wenn es schmerzt\". Auch dieses Lied wurde perfekt vorgetragen und alle sangen natürlich den Text mit. Auf der Tribüne wurden die Feuerzeuge gezückt und es entstand das berühmte Lichtermeer. Dann aber wieder weiter mit: \"Keine ist wie du\" und \"Stunde des Sieges\". Darauf kam ein Lied, dass die ONKELZ als Antwort auf die vielen Liebesschnulzen, die andere Musiker spielen, parat haben. Sie sagten an, dass es ein ernstes Lied, also harte Kost sei, nämlich ein Lied das von Trennung handelt: \"Zuviel\". Darauf ein Lied das in eine ähnliche Richtung geht \"Du kannst alles haben\" und danach \"Kirche\". Hier sei auch einmal die professionelle Bühnenshow hervorgehoben, denn ein rot beleuchtetes Kreuz stand hinter der Band und links und rechts loderten Flammen. Bereits das ganze Konzert über trugen die Effekte und die beiden Großleinwände, auf die die Band mit mehreren Kameras projeziert wurde, ihren Teil dazu bei, dass es ein herausragendes Konzert war. Das letzte Lied war das Lied \"Danke\" mit dem sich die ONKELZ bei allen treuen Fans bedanken wollten, die über 20 Jahre ONKELZ erst ermöglicht haben. Inzwischen war es auch 23.30 Uhr, aber nach lauten nicht endenden Zugabe- und Onkelz-rufen kamen die Jungs natürlich nochmal.

Sie spielten \"Hier sind die Onkelz\" und danach ein Medley aus \"Wilde Jungs\", \"Heute trinken wir richtig\", \"So sind wir\" und \"Nie wieder\". Auf lautes Rufen der Fans kam dann noch \"Mexico\" mit der berühmten Stelle zum Tanzen (Pogo für Verrückte!!!) und wie immer schlossen die ONKELZ ihr Konzert mit \"Erinnerung\" ab. Es war nun kurz nach 0.00 Uhr und alle in der Halle waren denke ich rundum zufrieden, naßgeschwitzt und erledigt. Frankfurt ist einfach das Heimspiel der ONKELZ und so gut war das Konzert dann auch. Besonders gefreut hab ich mich, weil ich noch einen Stick von PE dem Drummer ergattern konnte, den er am Schluß in die Menge warf. Immerhin einer von 6 Fans unter 12.000 die sowas ergattern konnte!!!! (War ein ganz schöner Kampf).

Bleibt nur noch zu sagen, dass die Stimmung durchweg super war und es vor, während und nach dem Konzert keine Randale gab. Das einzige negative, was wir noch auf dem Rückweg zum Auto mitbekommen hatten war, dass drei Autos mit Onkelz-Aufklebern alle Reifen plattgestochen bekommen haben. Es gibt halt überall Idioten auf der Welt. Am Auto angekommen hieß es erstmal Flüssigkeit tanken und dann ging es auch schon wieder heim. ONKELZ-Live ist eine Empfehlung für jeden! Hier geht es lustig, ehrlich und auch ernster zu, als sich viele die ONKELZ vielleicht vorstellen.

Ach ja. Übrigens war offiziell ein Keyboarder mit auf der Bühne namens Stefan! Außerdem ist Kevin Vater geworden und er war richtig stolz! (das Lied wurde aber trotzdem nicht gespielt!!!)

Gerhard Lauer

Redakteur:
Gastautor

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