Bon Scott - Lübeck
30.10.2006 | 22:1313.10.2006, Rider's Cafe
AC/DC-Tribute-Konzert mit BON SCOTT
Was macht man an einem Freitag den 13.? Aus Angst vor schwarzen Katzen, dem GEZ-Eintreiber an der Haustür oder ähnlichem Ungemach im Bett bleiben, bis der Tag endlich vorbei ist? Oder Lederjacke anziehen und all das abergläubige Gewäsch mit einer zünftigen Metal-Party wegblasen? Wer sich für letzteres entschied, tat's richtig und pilgerte zur "Pre-Halloween-Party" ins Lübecker Rider's Café, um sich bei BON SCOTTs AC/DC-Tribute-Show auszutoben.
Die fünf Hamburger, die hauptamtlich bei Arbeitgebern wie GRAVE DIGGER, RUNNING WILD, KICKHUNTER, WEINHOLD, PARAGON oder METALIUM in Lohn und Brot sind bzw. waren, huldigen seit nunmehr zwei Dekaden bei Ihren Shows vor allen Dingen dem Mann, dessen Namen sie sich auch auf die eigene Flagge geschrieben haben. Und so wird an diesem Abend vor allem ein 70er-Jahre-Programm abgespult, das Ronald "Bon" Belford Scott (R.I.P.) alle Ehre macht.
Ob es das Opener-Doppelpack 'Go Down'/'Dirty Deeds' ist, bei dem schon Jung und Alt nicht mehr zu bremsen zu sind, hammerhart intonierte Kracher wie der legendäre 'Bad Boy Boogie', 'Shot Down In Flames' und 'Whole Lotta Rosie' oder Classics wie 'If You Want Blood (You've Got It)' und 'Riff Raff', die von Kai "Voltage" Carstens geschrieen werden, als bräuchte er ab morgen seine Stimmbänder nicht mehr: Alle Songs kommen mit so viel Herzblut und Begeisterung aus den Boxen geschossen, dass mir mein Nebenmann im dichten Gedränge des proppevollen Clubs zuruft: "Genau wie das Original, von mir aus brauchen die nur die ersten vier Alben zu spielen!" Das tun sie natürlich nicht. Denn dann wären ja auch die absoluten Kulthits 'Walk All Over You' und 'Highway To Hell' von Bons letztem Album nicht dabei. Und so kommen wir später sogar noch in den Genuss einiger Highlights der Brian Johnson-Ära. 'Hell's Bells' oder das energiegeladene 'Shoot To Thrill' z.B. werden selbstredend von allen, die heute Abend eigentlich Johnsons Vorgänger huldigen wollten, genauso begeistert abgefeiert wie der Rest des Sets.
Nachdem Rollie "Angus" Feldmann schon nach den ersten drei Sekunden des unverkennbaren 'Thunderstruck'-Intros bejubelt wird, als sei der kleine Australier selbst zur Zugabe auf die Bühne getobt, geben die Fünf noch einmal richtig Vollgas und schmeißen uns mit einer Hammer-Version von 'Let There Be Rock' endgültig raus. Zum letzten Mal erklingt Kais überwältigtes "Lübeck, das is hääär-lich!" ... und wir schließen uns dem einfach nur kommentarlos an!
Setlist:
Go Down
Dirty Deeds Done Dirt Cheap
Shot Down In Flames
Fire Your Guns
Sin City
Bad Boy Boogie
Shoot To Thrill
Hell Ain't A Bad Place To Be
If You Want Blood (You've Got It)
Riff Raff
Rock'n'Roll Ain't Noise Pulotion
--- Pause ---
Hells Bells
It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'n'Roll)
Dog Eat Dog
Walk All Over You
Highway To Hell
You Shook Me All Night Long
The Jack
Whole Lotta Rosie
TNT
High Voltage
Rocker
--- Pause ---
Thunderstruck
Let There Be Rock
Line-up BON SCOTT:
Git.: Rollie Feldmann (WEINHOLD, KICKHUNTER, X-THIRTEEN, ex-DOC EISENHAUER)
Git.: Mathias Lange (METALIUM, X-THIRTEEN, SINNER) - glänzte heute durch Abwesenheit, da mit METALIUM on Tour. Dafür fit von der Auswechselbank direkt in den Sturm:
Git.: Harry Führhoff (ex-BON SCOTT)
Drums: Karsten Kreppert (WEINHOLD, KICKHUNTER, ex-DOC EISENHAUER)
Bass: Jens Becker (GRAVE DIGGER, ZILLION, ex-KINGDOM COME, ex-RUNNING WILD)
Voc.: Kai Voltage (ex-PARAGON, JACK IN BLACK, THE BAR ROCKS)
POWERMETAL.de-Einsatzgruppe gegen den Aberglauben an diesem Abend:
Martin Rudolph - Text
Torsten Prüß - Fotos
- Redakteur:
- Martin Rudolph