Christmas Rock Night - Ennepetal
24.12.2000 | 12:5508.12.2000, Haus Ennepetal
FREITAG MAIN STAGE
SNUBNOSE
Obwohl wir diesmal noch früher als sonst losgefahren waren, hätten wir fast wieder SNUBNOSE verpasst. Meistens spielen sie Freitags ziemlich am Anfang und da mit 17 Uhr doch eine recht frühe Anfangszeit gesetzt ist, haben es zumindest weither gereiste schwer, alles mitzubekommen (vielleicht sollte man Freitags eine Stunde später, dafür Samstags eine früher beginnen?). Jedenfalls lieferten SNUBNOSE einen guten Auftritt und gegenüber dem von mir zuletzt gesehenen (schon einige Zeit her...CRN 1998) einen professionelleren und musikalisch besseren. Zu bemängeln gab es dennoch etwas, denn der Sound war ziemlich basslastig und die Songs boten keine allzu große Abwechslung. Hier wurde aber bei der Zugabe Abhilfe geboten mit ihrem Klassiker „We Live With Jesus“ von ihrer Debüt CD (damals hießen sie noch THE CIRCUMCISED). Dieses wurde auch vom Publikum dankbar aufgenommen und mit großartiger Stimmung honoriert. Da war dann auch die typische CRN Atmosphäre wahrnehmbar, denn erstaunlicherweise war die Halle schon fast voll mit hüpfenden Menschen.
THE VIOLET BURNING
THE VIOLET BURNING boten eine recht unterhaltsame Show, alleine schon ihr Hippie-spacemäßiges Aussehen sorgte für Unterhaltung. Ihre Musik kam auch sehr gut und professionell rüber. Mit Space Alternative Rock konnten sie so einigen Zuhörer überzeugen und ihre Fans begeistern. Erwähnenswert wäre der stellenweise zweistimmige Gesang und die damit verbundene Stimme der klasse Sängerin, die ansonsten durch gutes Aussehen und mit ihrer Schedderassel auffiel. Die Space Hippies, die mit langen Haaren vor 10 Jahren bestimmt in der Glam Metal Szene aufgetaucht wären, sollte man sich also auf jedenfall mal anhören und auch ihre Homepage ist sehr gelungen. Schaut mal vorbei: http://www.thevioletburning.com Für Fans dieser Art von Musik ist die Band auf alle Fälle empfehlenswert.
EXTOL
Dann war es zum erstenmal für die Metal Fraktion an der Zeit vor die Bühne zu treten. EXTOL haben wahrscheinlich doch die wenigsten auf dem Freakstock 1999 live gesehen und somit wurden sie heiß auf der Christmas Rock Night erwartet. Und man wurde nicht enttäuscht. Die aufgeladene Atmosphäre begann sich in dem Thrash / Death Metal Gewitter zu entladen. Die klaren, kreischenden Vocals trieben das Publikum an, bei dem man nach dem Auftritte überall „fett fett fett“ als Eindrücke einsammeln konnte. Wie sich auch im späteren Interview (zu lesen unter Interviews) herausstellte, legen EXTOL wert darauf, daß bei ihrem Auftritt auch was für´s Auge geboten wird. So gab es kaum einen Moment, an dem keiner der 4 Frontleute am moshen gewesen wäre. Schon der alleinige Anblick von 4 dunkelhaarigen, langhaarigen Gestalten auf der Bühne ist doch eine ziemliche Seltenheit geworden. Zumindest auf der CRN kann man sich da kaum an etwas derartiges erinnern. Lediglich der blonde Drummer mit seinen halblangen Haaren fiel etwas heraus. Also die Eindrücke „geile Show“ und „fette Musik“ dominierten bei ihrem Auftritt. Spielerisch war es auch nach eigenen Angaben nicht ihr bester Gig, aber das kann man den jungen Musikern noch mal verzeihen. Ich denke mal, man wird von EXTOL noch einiges zu hören und sehen bekommen. Bleibt nur abzuwarten, wie sie den Weggang von Songwriter Ole Borud verkraften, der gerade auch durch seine cleanen Vocals (sie wurden von Peter übernommen) Abwechslung und Melodie miteinbrachte. Live jedenfalls wäre es mit ihm bestimmt noch besser gewesen, aber ansonsten wird es schwer sein für EXTOL, ihre Zuhörer nicht zu überzeugen. Sie sind einfach geil !!! (unter anderem spielten sie: Undeceived, Ember, Structure Of Souls und Time Stands Still) Auf der CRN war es das erste mal, das eine so harte und schnelle Band aufgetreten ist, sie wurde dankbar aufgenommen und man darf hoffen, daß nächstes Jahr wieder etwas derartiges im Programm sein wird.
DISCIPLE
DISCIPLE spielten sich mit ihrer Mischung aus R.A.T.M. und PANTERA in die Herzen der Zuschauer, sie rockten, und bliesen so ziemlich alles weg, was vor ihnen auf der Bühne stand. Die drei Langhaardackel in College/Shirts fetzten ihre Klassiker herunter und die Meute tobte. „Easterbunny“, „I Just Know“ und „My Daddy Can Whip Your Daddy“ sind einfach Nummern, die so dermassen kicken, dass man die Halle schweissgebadet (so wie ich) verläßt und sich fragt, warum diese Jungs so unbekannt sind. Eine knackige Message gabs auch noch und wir wollen hoffen, dass DISCIPLE uns auch nächstes Jahr wieder mit ihrer Gegenwart beehren.
Markus Brettinger
- Redakteur:
- Stefan Lang