Cookie Monster Goes To Limburg - Limburg an der Lahn

03.03.2012 | 15:45

27.01.2012, Kakadu

Das erste Konzert 2012 im Kakadu, das auf der Grenze zwischen Diez und Limburg liegt, lockt mit jungen hungrigen Bands das lokale Jungvolk hinterm Ofen hervor.

Der Kalkwerk Verein ist in Limburg und Diez eine Institution. Ein Großteil der jungen Bands aus der Region haben auf dem alten Industriegelände ihren Proberaum und mit dem Kakadu gibt es sogar direkt vor Ort eine kleine Halle, in der bereits seit vielen Jahren immer mal  wieder interessante Konzerte stattfinden.
Die erste Veranstaltung im Jahr 2012 ist ein besonderer Leckerbissen. Denn mit den Youngstern PURCH und den komplett neu formierten BOILER kann man gleich zwei Bands bewundern, die zum ersten Mal in dieser Konstellation auftreten. Unterstützt werden die lokalen Kapellen von den Westerwäldern BACK TO HAVOC, die aber auch noch ziemlich jung sind.
Die Ehre den Abend zu eröffnen gebührt den Hardrockern PURCH, die heute ihre Live-Taufe vollziehen. Die Band besteht zwar in erster Linie aus U21-Musikern, aber im Gegensatz zu ihren Altersgenossen sind die musikalischen Einflüsse eher klassisch. Mit viel Bluesrock der Marke ZZ TOP beginnt der Auftritt. Sängerin Marie ist zwar keine fiese Rockröhre wie etwa die Mädels von GIRLSCHOOL, aber singt dafür sehr klar und gefühlsbetont.
Frauenstimme und traditionelle Bluesrock-Riffs mit  doppelläufigen IRON-MAIDEN-Gitarren: da denkt der eine oder andere bestimmt an THE DEVIL'S BLOOD, BLOOD CEREMONY und andere Okkult-Rock-Konsorten. Aber weit gefehlt. PURCH haben laut eigener Aussage keine großen Bezug zu diesen Bands beziehungsweise kennen sie noch nicht mal. Ihr Sound ist erdig, bodenständig und die Texte frei von Okkultismus. ACDC-like befasst man sich mit lebensnahen und realen Thematiken. Viel zwischenmenschliches und keine Spur von Satan. Als besonders beliebt erweist sich der Song 'Firework', der durch einen einprägsamen Chorus zum mitsingen einlädt. Natürlich läuft beim ersten Mal nie alles glatt und ein paar Fehler und Unsauberkeiten schleichen sich ein, gerade wenn es um die Einsätze beim Gesang geht. Dennoch sollte man das den Newcomern nicht zu sehr anlasten. Denn das Potential ist da, um in der Zukunft noch einigen Staub aufzuwirbeln.
Als nächstes kommen die von vielen bereits für tot erklärten BOILER auf die Bühne. Dass sich die Lokalhelden, nach dem Ausstieg von Sänger Howdie und Basser Kuno noch mal aufrappeln würden, war so nicht zu erwarten. Allerdings hat man besonders am Mikro mit Fronter Eric ein wunderbaren Ersatz gefunden, der seinem Vorgänger sowohl in Sachen Performance als auch in Sachen Gesang ebenbürtig ist ohne diesen dabei zu imitieren. Das kommt gut an beim Publikum, dass seine Leistung mit >Eric! Eric!< -Sprechchören bejubelt. Dieser antwortet darauf nur, dass die Band BOILER und nicht >Eric< heißt. Eine sympathische Geste, denn auch die Leistung der Instrumentalfraktion hält den Vergleich mit älteren Gigs  auf jeden Fall stand. Die Songs, die irgendwo im Spannungsfeld zwischen NDH, Rock'n'Roll und Groove Metal liegen, haben ebenfalls nichts von ihrem rotzigen Appeal verloren. Ältere Songs wie 'Willst Du', 'Zombietown' und 'Bürotrieb' sind ebenso wie die neuen Tracks (zum Beispiel 'Tanz Mit Mir') einerseits eingängig und gleichzeitig urkomisch. Wer hier nicht zumindest lächeln muss, hat keinen Sinn für Humor. Bei soviel Stimmung im durchweg gut gefüllten Kakadu ist es kein Wunder, dass Zugabenrufe zu hören sind. Da lässt es sich die Band natürlich nicht nehmen, umgehend einen Nachschlag zu servieren und gibt den alten Fans, was sie hören wollen. 'Der Cleaner' ist das 'Enter Sandman' der Heizungskellerkinder (auch wenn das Main-Riff stark von PRONGs 'Controller' inspiriert wurde) und wird dementsprechend überschwänglich abgefeiert.
Das war dann aber auch vielleicht schon etwas zu viel Party für so manchen Besucher, denn im Anschluss lichtet sich das Feld sichtlich. Dabei treffen  BACK TO HAVOC eigentlich genau den Geschmack der Limburger Teenie-Szene. Trendiger Metalcore mit einigen Querverweisen in Richtung Melo-Death ist sonst eine sichere Bank im Kakadu. Heute allerdings will der Funke bei der Mehrheit der Besucher nicht so ganz überspringen, auch wenn ein paar ganz Hartgesottene sogar versuchen einen Pit zu starten. Da hilft es auch nicht wenn man sich bei CALLEJON bedient und ihrer kindischen Song 'Porn From Spain' covert. Zugegeben, das Publikum ist im Durchschnitt schätzungsweise gerade mal 18 Jahre jung (wenn überhaupt), aber trotzdem gibt eindeutig bessere Songs, die man zu Besten geben kann. Wie dem auch sei, alles in allem lässt mich ,umso länger der Gig dauert, der gleichgeschaltete Sound der Westerburger immer kälter und ich freue mich heute zumindest zwei aufstrebende Bands erlebt zu haben. Außerdem ist das Kakadu wie immer ein Besuch wert, denn dort wo man einen halben Liter Bier für gerade mal einen Euro abgreifen kann, ist man immer richtig.  Und wenn man dann noch gute Musik vorgesetzt bekommt, ist Nörgelei fehl am Platz.

Der Kalkwerk Verein ist in Limburg und Diez eine Institution. Ein Großteil der jungen Bands aus der Region haben auf dem alten Industriegelände ihren Proberaum und mit dem Kakadu gibt es sogar direkt vor Ort eine kleine Halle, in der bereits seit vielen Jahren immer mal wieder interessante Konzerte stattfinden. Die erste Veranstaltung im Jahr 2012 ist ein besonderer Leckerbissen. Denn mit den Youngstern PURCH und den komplett neu formierten BOILER kann man gleich zwei Bands bewundern, die zum ersten Mal in dieser Konstellation auftreten. Unterstützt werden die lokalen Kapellen von den Westerwäldern BACK TO HAVOC, die aber auch noch ziemlich jung sind.

Die Ehre den Abend zu eröffnen gebührt den Hardrockern PURCH, die heute ihre Live-Taufe vollziehen. Die Band besteht zwar in erster Linie aus U21-Musikern, aber im Gegensatz zu ihren Altersgenossen sind die musikalischen Einflüsse eher klassisch. Mit viel Bluesrock der Marke ZZ TOP beginnt der Auftritt. Sängerin Marie ist zwar keine fiese Rockröhre wie etwa die Mädels von GIRLSCHOOL, aber singt dafür sehr klar und gefühlsbetont. Frauenstimme und traditionelle Bluesrock-Riffs mit doppelläufigen IRON-MAIDEN-Gitarren: da denkt der eine oder andere bestimmt an THE DEVIL'S BLOOD, BLOOD CEREMONY und andere Okkult-Rock-Konsorten. Aber weit gefehlt. PURCH haben laut eigener Aussage keine großen Bezug zu diesen Bands beziehungsweise kennen sie noch nicht mal. Ihr Sound ist erdig, bodenständig und die Texte frei von Okkultismus. AC/DC-like befasst man sich mit lebensnahen und realen Thematiken. Viel Zwischenmenschliches und keine Spur von Satan. Als besonders beliebt erweist sich der Song 'Firework', der durch einen einprägsamen Chorus zum Mitsingen einlädt. Natürlich läuft beim ersten Mal nie alles glatt und ein paar Fehler und Unsauberkeiten schleichen sich ein, gerade wenn es um die Einsätze beim Gesang geht. Dennoch sollte man das den Newcomern nicht zu sehr anlasten. Denn das Potential ist da, um in der Zukunft noch einigen Staub aufzuwirbeln.

Als nächstes kommen die von vielen bereits für tot erklärten BOILER auf die Bühne. Dass sich die Lokalhelden nach dem Ausstieg von Sänger Howdie und Basser Kuno noch mal aufrappeln würden, war so nicht zu erwarten. Allerdings hat man besonders am Mikro mit Fronter Eric ein wunderbaren Ersatz gefunden, der seinem Vorgänger sowohl in Sachen Performance als auch in Sachen Gesang ebenbürtig ist, ohne diesen dabei zu imitieren. Das kommt gut an beim Publikum, dass seine Leistung mit "Eric! Eric!"-Sprechchören bejubelt. Dieser antwortet darauf nur, dass die Band BOILER und nicht "Eric" heißt. Eine sympathische Geste, denn auch die Leistung der Instrumentalfraktion hält den Vergleich mit älteren Gigs auf jeden Fall stand. Die Songs, die irgendwo im Spannungsfeld zwischen NDH, Rock'n'Roll und Groove Metal liegen, haben ebenfalls nichts von ihrem rotzigen Appeal verloren. Ältere Songs wie 'Willst Du', 'Zombietown' und 'Bürotrieb' sind ebenso wie die neuen Tracks (zum Beispiel 'Tanz Mit Mir') einerseits eingängig und gleichzeitig urkomisch. Wer hier nicht zumindest lächeln muss, hat keinen Sinn für Humor. Bei soviel Stimmung im durchweg gut gefüllten Kakadu ist es kein Wunder, dass Zugabenrufe zu hören sind. Da lässt es sich die Band natürlich nicht nehmen, umgehend einen Nachschlag zu servieren und gibt den alten Fans, was sie hören wollen. 'Der Cleaner' ist das 'Enter Sandman' der Heizungskellerkinder (auch wenn das Main-Riff stark von PRONGs 'Controller' inspiriert wurde) und wird dementsprechend überschwänglich abgefeiert.

Das war dann aber auch vielleicht schon etwas zu viel Party für so manchen Besucher, denn im Anschluss lichtet sich das Feld sichtlich. Dabei treffen BACK TO HAVOC eigentlich genau den Geschmack der Limburger Teenie-Szene. Trendiger Metalcore mit einigen Querverweisen in Richtung Melo-Death ist sonst eine sichere Bank im Kakadu. Heute allerdings will der Funke bei der Mehrheit der Besucher nicht so ganz überspringen, auch wenn ein paar ganz Hartgesottene sogar versuchen, einen Pit zu starten. Allerdings bleibt es beim Versuch. Da hilft es auch nicht wenn man sich bei CALLEJON bedient und ihren kindischen Song 'Porn From Spain' covert. Zugegeben, das Publikum ist im Durchschnitt schätzungsweise gerade mal 18 Jahre jung (wenn überhaupt), aber trotzdem gibt eindeutig bessere Songs, die man zu Besten geben kann. Wie dem auch sei, alles in allem lässt mich, umso länger der Gig dauert, der gleichgeschaltete Sound der Westerburger immer kälter und ich freue mich heute zumindest zwei aufstrebende Bands erlebt zu haben. Außerdem ist das Kakadu wie immer ein Besuch wert, denn dort wo man einen halben Liter Bier für gerade mal einen Euro abgreifen kann, ist man immer richtig. Und wenn man dann noch gute Musik vorgesetzt bekommt, ist Nörgelei fehl am Platz.

Redakteur:
Adrian Wagner

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