Dead End Circle - Record Release Party - Hamburg
30.05.2010 | 12:2414.05.2010, Fundbureau
DEAD END CIRCLE zerkloppen nach feinster Manier das Fundbureau!
Hamburg, 14.05.2010, Fundbureau. Die Melodic-Death-Core-Kombo DEAD END CIRCLE aus Hamburg/Pinneberg lädt zum Release-Gig ihres Debüts "Truth Or Consequences".
Als Erstes betreten FORNAX die Bretter des Fundbureaus. Das Quintett ist schon länger in Hamburg unterwegs und heute kurzfristig eingesprungen. Sehr lobenswert! Ein innovatives R'n'B/Trance-Intro trifft auf leider sehr konservativen Metalcore. Das muss in dem Genre nicht unbedingt gleich "Kopf in den Sand" heißen, aber sämtliche Breakdowns kommen sehr obligatorisch und voraussehbar daher. Außer Eskay an den Vocals wirkt das Bühnenbild relativ starr, aber das mag auch mit dem übersichtlichen Publikumsandrang zusammenhängen. Die Songs werden etwas lieblos aneinander geklatscht, das aber überzeugend. Und bei der Zugabe wippt der Fuß sogar mit!
TEACH YOUR ASSASSIN - ebenfalls Hanseaten - sind mir vorher noch nicht begegnet. Aber ganz klar: Sie sind cool! Sie stimmen ohne Stimmgerät ihre Gitarren auf der Bühne, der Drummer trägt über die gesamte Show eine Sonnenbrille und sie daddeln ständig zwischen den Songs, so dass der Gig eher wie eine offene Probe wirkt. Aber die Jungs agieren um Einiges tighter als der Opener und können auch ein gutes Stage-Acting aufweisen. Flo grunzt und schreit laufend über die Bühne wie ein angestacheltes Schwein, diese Energie wirkt sich auch gleich positiv auf die immer voller werdende Location aus.
Dann entert der Headliner und CD-Releaser des Abends, DEAD END CIRCLE, die Bühne. Das Fundbureau hat sich mittlerweile gut gefüllt. In gewisser Weise bieten DEAD END CIRCLE die logische Weiterführung einer objektiv wie subjektiv kontinuierlich besser werdenden Qualität. Der Sound ist auch auf einmal um einiges klarer (zumindest für Fundbuerauverhältnisse), aber die tiefer gestimmten, verzerrten Instrumente kommen doch etwas matschig daher. So kommen die geilen Gitarrenparts nicht so fett daher, wie sie könnten. Mirko versucht sich endlich als erster Shouter des Abends auch mal an cleanen Passagen, die er überzeugend meistert.
Positiv fällt auch Schlagzeuger Dario auf, der auf sein Drumset wie ein Besessener einhaut, dass es eine Freude ist, ihm zuzusehen. Das Hamburger Publikum ist heute Abend mal wieder von der typischen Sorte: kühl. Es lässt sich nicht so wirklich mitreißen, lediglich in den geforderten Circle Pits kann sich sportlich - im Kreis laufend - betätigt werden. DEAD END CIRCLE präsentieren gut komponierte, strukturierte Songs, die jedoch dynamisch und auf Dauer nicht voll überzeugen; außer in der Agogik und besagten cleanen Passagen tut sich harmonisch nicht sonderlich viel. Aber das Gesamtbild ist stimmig und sympathisch, was mindestens die halbe Miete ist! Ich empfehle: Stattet den Jungs beim nächsten Konzert mal einen Besuch ab!
- Redakteur:
- Jakob Ehmke