Die Kassierer - Frankfurt/Main

29.06.2005 | 21:42

28.05.2005, Sinkkasten

Die Kassierer

Wenn um 20.30 Uhr noch 32 Grad Außentemperatur herrschen und dann noch der Eingang des altehrwürdigen Sinkkastens von Biertrinkern belagert, sind das nicht unbedingt die idealen Voraussetzungen für einen entspannten Konzertabend. Aber bei SELBSTVERSTÜMMELT und DIE KASSIERER läuft einiges ja eh anders als bei den üblichen Konzerten.

SELBSTVERSTÜMMELT

Doch abhalten lasse ich mich davon nicht und gehe trotzdem schon mal rein. Just in dem Moment legen SELBSTVERSTÜMMELT auch schon los. Da sich noch nicht so viele eingefunden haben (oder sollte ich warmgetrunken schreiben, wobei das bei der Hitze eher unangebracht ist), ist die Stimmung zu Beginn eher mau. Erst nach und nach füllt es sich vor der Bühne und der Stimmungs- und Geräuschpegel nimmt auch zu. Das geht sogar soweit, dass bei 'Der Papst ist tot' richtig der Pogo abgeht und bei 'Was woll'n wir trinken' die Bierflaschen im Publikum klirren. Doch irgendwann ist auch Schluss und das Publikum hat sich für DIE KASSIERER in die richtige Stimmung gebracht.

DIE KASSIERER

Die legen etwa um 22 Uhr los. Beim Beginn des Intros wird's langsam ungemütlich, denn wie die Ratten aus ihren Löchern kommen die Leute hereingeströmt. Ähnlich wie bei TANKARD ist es innen drinnen heißer als draußen, womit sich die Frage stellt, ob mehr Schweiß oder Bier an dem Abend geflossen ist. Bei Titeln wie 'Sex mit dem Sozialarbeiter' und 'U.F.O.' kann auch nix schief gehen. 'Kein Geld für Bier' ist wiederum eine andere Baustelle, da sich bei 14 Euro Eintritt und 2,80 für ein 0,3er-Bier viele angesprochen fühlen um sich die Seele aus dem Leib zu grölen. Zwar ziehen einige Mädels bei 'Komm mach die Titten frei' ihre Shirts aus, doch von fliegenden BHs ist weit und breit keine Spur. KASSIERER-Konzerte sind auch nicht mehr was sie waren - oder liegt es doch am eher konservativen Bankfurt? Ma waas es net! Während Wolfi bei 'Klagegesang einer Katze' eine Stoffkatze durch die Gegend wirbelt, singt er 'Mein Glied ist zu groß' mit runtergelassener Hose. Die Mädels werden gerade hier bitter enttäuscht, da er nicht hält was er verspricht. Was die weiteren Titel angeht, so werden noch 'Haschisch aus Amsterdam' und 'Deutsche Polizisten, Gärtner und Floristen' angestimmt. Die Meute hält sich trotzdem wacker, denn bis zum Schluss (was so gegen halb zwölf der Fall war) geht's wirklich gut ab. Danach jedoch flüchten alle ins Freie um sich abzukühlen. Bei knapp 30 Grad nicht gerade der Fall, doch definitv besser als im Sinkkasten.

Alles in allem ein gelungener Abend, auch wenn die äußeren Umstände nicht allzu gut mitgespielt hatten. Gutes Festivalwetter, aber absolut nicht für ein Hallenkonzert geeignet. Egal, Hauptsache ein bisschen Spaß gehabt, und das zählt doch noch was heutzutage, oder?

Redakteur:
Tolga Karabagli

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