Dimmu Borgir, In Flames - Stuttgart - Wangen

11.04.2001 | 10:05

04.04.2001, Longhorn

Man, habe ich mich darauf gefreut, die Teufel (man kann ja schlecht Götter sagen) des Black-Metals live zu sehen. Somit habe ich mich für euch, höchstpersönlich, in die Schlacht begeben, was sich am Ende wirklich als Schlacht herausstellte, denn in der 2. Reihe ging es ganz schön zur Sache...der Laden war saumäßig voll.
Als ich jedoch die heiligen Hallen betrat, musste ich feststellen, dass ich schon knapp die Hälfte der Bands verpasst hatte – scheiße (wann komme ich mal pünktlich auf ein Konzert?).
Ich habe von den Vorbands nur noch erfahren können, dass der Bassist von SUSPERIA mit einem Epileptischen Anfall von der Bühne getragen werden musste; wenn man in diesem Fall \"Gute Besserung\" wünschen kann, dann will ich das hiermit tun.



So habe ich nur noch das Ende von NEVERMORE mitbekommen.
Natürlich war ich auch auf Kamerasuche, da eine Folge der Krimi-Serie \"Tatort\" an diesem Tag im LKA gedreht wurde. Allerdings konnte man nur eine lausige Handkamera im Fotograben entdecken.
Das Einzige, was ich über NEVERMORE sagen kann ist, dass die Meute schon recht gut drauf war. So bedanke sich Frontmann Warrel Dane artig beim Publikum und räumte zusammen mit der Band die Bühne.


Dann war es auch schon für die nordischen Jungs von IN FLAMES Zeit die Bühne zu stürmen; alter Schwede, haben die Jungs losgelegt. Gleich beim ersten Song stand die ganze Bühne in Flammen – es wurde wirklich nicht an Pyros gespart. Vor allem Frontshouter Anders Fridén, der sich sehr auffällig ganz in rot gekleidet hatte, wirbelte wie ein nordischer Sturm über die Bühne. Die gesammte Show passte einfach zusammen.
Es war vor allem sehr komisch, als ich Anders aus den Augen verloren hatte und ich auf einmal den Gesang auch von oben hörte. Ich musste nur nach oben greifen, um Anders das Diven zu erleichtern.
Der Gig von IN FLAMES wurde dann, wie er begonnen hat, mit einem riesen Feuerwerk beendet. Dabei soll es aber nicht belassen sein, so wurde, sozusagen, eine Konfettikanone eingesetzt, die anstatt Konfetti kleine glitzernde Schnipsel ins Publikum schoss (ok, sind auch ne Srt von Konfetti).
Wenn IN FLAMES auf den diesjährigen Wacken-Open-Air auch so abgehen, dann ist es die verdammte Pflicht von allen IN FLAMES Fans, diese dort zu sehen!!!

Dann war es endlich soweit: Die Tore der Hölle waren bereit geöffnet zu werden. Und so langsam wurde es verdammt eng und verdammt heiß vor der Bühne. Raum für einen Pogo war da nicht, geschweige denn, noch vernünftig Bangen zu können.
DIMMU BORGIR ließen doch ein kleines Weilchen auf sich warten, während in Seelenruhe das Intro erklang. Dann betraten die Jungs unter tosendem Beifall die Bühne. Shagrath stand nur mit ausgestreckten Armen da (er hatte so ein komische Teil an, an dessen Ärmeln lauter Lederfäden runterhingen – sah in dieser Situation wirklich geil aus) und genoss den Jubel der Menge.
Die schwarzen Jungs knüppelten dann auch gleich los, dass es nur so eine Freude war, sie schienen tatsächlich die Tore der Hölle öffnen zu wollen. Genau wie bei IN FLAMES wurde dabei auch nicht an Feuerwerkskörpern gespart.
Da DIMMU BORGIR den Black-Metal bekanntlich salonfähig gemacht hat, war die Halle auch dem entsprechend voll, somit war kaum Platz, um sich irgendwie zu bewegen – was sich in diesem Moment wie die oben genannte Schlacht herausstellte. Die Songs wurden von so ziemlich allen Alben gespielt, obwohl natürlich ein kleiner Schwerpunkt auf dem neuesten Silberling lag. Hauptinitiator Shagrath versuchte von Zeit zu Zeit die Menge zum Mitgrölen zu animieren, doch die Menge schien mit DIMMU BORGIR nur ihren bekannten Song \"Morning Palace\" zu verbinden. So wurden ein Song nach dem anderen gespielt (mir hats gefallen; waren auch uralt Songs dabei).
Shagrath schien immer mehr die Lust zu verlieren, so war das abrupte Ende sehr überraschend – die Jungs verließen, ohne ein Wort zu verlieren, die Bühne. Keiner wusste dabei sorecht, was das nun bedeuten solle. Um auf Nummersicher zu gehen, schrieen alle einfach mal \"Zugabe\", die dann mit \"Morning Palace\" gewährt wurde.
Alles in Allem, war es eine gute Show, die aber leider viel zu kurz war.
Wer DIMMU BORGIR auf der aktuellen Tour nicht sehen kann, der wird sie sicherlich nicht in Wacken vermissen wollen – fucking duty!!!

Ich trug nicht nur die Faszination von IN FLAMES und DIMMU BORGIR davon, sondern auch eine super Erkältung, die quasi unvermeidlich war, denn mein T-Shirt war völlig durchnässt - und bei der eisigen Kälte, die draußen herrschte muss man sich ja erkälten.

Redakteur:
Ruben Tuider

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