EDGUY - Langen
22.11.2011 | 16:0007.10.2011, Stadthalle
Der "Joker" gibt wieder den Ton an, die Narren bewegen sich durch Langen: EDGUY sind da! Mit dabei: KISSIN' DYNAMITE und KLEVELAND
Am 26.8.11 ist das neue EDGUY-Album "Age Of The Joker" erschienen und schon haben sich die Herren aus Fulda auf den Weg gemacht, um dieses Album dem Metal-Volk näher zu bringen. So warten denn auch heute in Langen ziemlich viele Fans darauf, mit EDGUY abrocken zu können. In dieser Location empfiehlt es sich übrigens, immer zeitig anwesend zu sein, da die Veranstaltungen offenbar grundsätzlich früher als angegeben anfangen. Was schonmal dazu führen kann, dass die erste Support-Band bereits spielt, während der Einlass noch voll im Gange ist. Auch diesmal ist das wieder der Fall.
Mit KLEVELAND aus den USA steht eine junge Band auf der Bühne, die sich redlich bemüht, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Das gelingt sogar einigermaßen, auch wenn man zugeben muss, dass sich viele Besucher noch vor der Halle aufhalten. Eigentlich spielt Frontlady Stephanie Smith (Gitarre und Gesang) aktuell in der Band KOTTAK. Da James Kottak an diesem Abend verhindert ist, hat sie kurzerhand ihre eigene Band auf die Bühne gebracht. Sie spielen netten Garagenrock und ernten auch einigen Applaus.
Ganz anders kommen da KISSIN' DYNAMITE auf die Bühne. Obwohl ("obwohl"?! - Anm. des jugendlichen Lektors) sie alle so um die Zwanzig sind, toben sie auf der Bühne herum wie alte Hasen. Sie liefern eine tolle Show und sind eigentlich die perfekte Vorgruppe für EDGUY. Sie legen eine unheimliche Spielfreude an den Tag und das überträgt sich auch aufs Publikum. Offensichtlich sind sie auch bei vielen Besuchern keine Unbekannten, denn es wird doch eifrig mitgesungen. Sänger Hannes kann das Publikum ziemlich gut animieren, eigentlich hat er alles drauf, was einen guten Entertainer ausmacht. Aber auch der Rest der Band beherrscht die Instrumente perfekt. Kurz gesagt: Es macht richtig Spaß, diesen Jungs zuzuhören und zuzusehen. Das findet auch das Publikum, das nicht mit Applaus spart.
Die EDGUY-Umbaupause zieht sich ein wenig in die Länge, aber endlich entert Tobias Sammet (Gesang) mit seinen Mannen gewohnt quirlig die Bühne. Hinten hängt ein riesiges Joker-Backdrop und man darf gespannt sein, welche Songs aus dem neuen Album es auf die Bühne geschafft haben. Den Anfang machen 'Nobody's Hero' und 'The Arcane Guild'. Beide begleitet das Publikum mit ordentlichem Headbangen. Als dann aber 'Tears Of A Mandrake' als nächstes ertönt, wird klar, dass die "alten" Sachen einfach noch besser sitzen. Da wird dann schon heftigst mitgegröhlt.
Bei 'Pandora's Box' und 'Rock Of Cashel' merkt man wieder, dass die Texte noch nicht so richtig "angekommen sind", wohingegen die 'Lavatory Lovemachine' die Stadthalle wieder zum Beben bringt. Nach 'Behind The Gates To Midnight World' - wieder vom neuen Album - verschwindet Herr Sammet von der Bühne und wird zu 'Superheroes' mit einer Hebebühne über die Häupter seiner Fangemeinde gehievt. Die ist mit diversen Metall- und Lichtschläuchen ausgestattet und verschafft so dem "Superhelden" einen ganz besonderen Auftritt.
Bei 'Robin Hood' steht er wieder auf der Bühne, die anschließend ganz alleine Felix für sein Drumsolo benötigt. Toll! Gute Drumsoli können für meinen Geschmack nie lang genug sein. Der Meinung ist das Publikum wohl auch - zumindest dem Applaus nach zu urteilen, den es Felix spendert. Leider verlässt der "Joker" nach 'Ministry Of Saints' und dem darauf folgenden 'Vain Glory Opera' schon die Bühne. Aber ein Joker hat ja immer noch ein Ass im Ärmel, das er zur Freude aller ausspielt. Natürlich erst, nachdem die obligatorischen Zugaberufe sehr lange und sehr laut durch die Halle gedröhnt sind.
So kommen bei 'Land Of The Miracle' die Feuerzeuge zum Einsatz, abweichend davon auch diverse Handydisplays und man fühlt sich schon fast genötigt, ein wenig zu schunkeln. Diese Stimmung wird jedoch sofort wieder aufgehoben, als der letzte Song angestimmt wird. Mit 'King Of Fools' verabschiedet sich EDGUY nach einer tollen Show von einem begeisterten Publikum.
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer