FIT FOR A KING, EMMURE, THROWN, GLOOM IN THE CORNER - München

18.12.2023 | 23:23

18.12.2023, Backstage

Vier Core-Bands und eine enthusiastische Begrüßung für FIT FOR A KING.

Diesmal habe ich meine Fotograf-Begleitung dabei, die extra für mich mitgekommen ist. Der Grund dafür war mein dringender Wunsch, FIT FOR A KING live zu sehen. Aber natürlich freue ich mich auch über den Rest der Bands, die auftreten werden. Obwohl es vielleicht etwas viel mit insgesamt vier Bands ist, finde ich es trotzdem schade, dass jede nur eine kurze Spielzeit hat.

Um 18:30 beginnt das Konzert mit der Metalcore-Band aus Australien GLOOM IN THE CORNER und bereits zu Beginn empfinde ich das laute Geschrei als etwas übertrieben. Das Licht bietet zwei, beziehungsweise drei Optionen: an oder aus, sowie ein blendendes Blitzlicht, das ins Publikum gerichtet ist. Der Sänger mit der Baseballkappe fordert das Publikum auf, sich zu bewegen, aber es passiert nicht allzu viel. Außerdem scheint er das "AMENRA-Syndrom" zu haben - er dreht dem Publikum den Rücken zu und wirkt mehr am Hintergrund interessiert als an der Menschenmenge vor ihm.

Erst nach einer Viertelstunde höre ich die ersten nicht gegrölten Lyrics, insgesamt ist mir das alles viel zu viel Gegröle. Das Licht hatte eine wunderschöne blaue und lila Tönung, wenn es denn eingeschaltet war. Die musikalische Begleitung bot jedoch eine angenehme Abwechslung. Man konnte ein hallendes Kirchenintro hören, Musik, die stark an Bosskämpfe in Computerspielen erinnerte, das Klirren von Metallketten und sogar einen Rap-Einlage für diejenigen, denen das gefällt. Vor dem letzten Lied 'Bleed You Out' ruft der Sänger noch "Use your hands against somebody", was ich nicht ganz verstehen kann.

Als THROWN dann nach einer 20-minütigen Umbaupause um 19:20 anfängt, werde ich mit einem oft in der Rapszene verwendeten Bassanfang begrüßt. Die Musik der Band entspricht nicht ganz meinem persönlichen Geschmack und auch das Publikum scheint etwas überwältigt von den lauten Gesangseinlagen zu sein. Der Sänger trägt eine Mütze und zunächst eine Winterjacke, die er jedoch nach dem zweiten Song auszieht. Die Bühnenshow ist in Ordnung und im Hintergrund der Lieder gibt es interessante musikalische Kombinationen, ähnlich wie bei der ersten Band. Bei einem Intro eines Songs kann ich nicht genau sagen, ob nun das Geräusch einer startenden Rakete oder eines Bunsenbrenners zu hören ist. Während des Auftritts kommt plötzlich jemand auf die Bühne und singt kurzzeitig mit, leider kann ich am Ende nicht herausfinden, wer diese Person war.

EMMURE reißt das Publikum dann wieder mit. Als der Sänger die Menge auffordert mitzumachen, wippen alle mindestens mit, auch das Licht ist sehr angenehm und vielfältig. Es wird gejubelt und auch der erste Crowdsurfer traut sich, die Menge zu überqueren. Der Sänger stellt immer wieder prominent sein Tattoo auf seinem linken Oberschenkel zur Schau, das auf Russisch ist und übersetzt "Reich oder Pleite" bedeutet. Was es auch immer damit auf sich hat, dass er diese Schrift auf seinem Körper verewigt hat und zur Schau stellt. EMMURE ist mir bekannt und ich habe sie sehr positiv in Erinnerung, kann sie jetzt aber leider nicht richtig genießen, da ich schon so lange mit Gegrowle beschallt werde. Auch die Bühnenperformance ist nicht schlecht, vielleicht teilweise etwas komisch. Der rechte Gitarrist wirft sich immer mal wieder in Pose und der Sänger versucht, publikumsnah zu sein.

Endlich betritt die lang ersehnte Band FIT FOR A KING die Bühne. Sänger Ryan Kirby in schwarz und seine in weiß gekleidete Band werden von enthusiastischen Rufen und begeisterten Fans empfangen. Schon beim ersten Lied sieht und hört man die gesamte Halle mitsingen und immer, wenn der Sänger eine Handbewegung macht, singt das ganze Publikum textsicher mit. Es wird zwar auch gegrowlt, aber das dient als Stilmittel und der Großteil wird klar gesungen oder geshoutet. Die Bühnenshow ist wirklich fantastisch: Sprünge werden vollführt, Gitarre und Bass wirbeln herum – man hat fast Angst vor Beschädigungen – und es wird sich im Kreis gedreht sowie heftig zum Beat gewippt. Das Publikum singt 'Gravity' mit Begeisterung mit und bei 'Satellite' tanzen die Lichter wild umher wie Strahlen einer Sonne. Ryan Kirby bedankt sich persönlich bei den Vorbands fürs Mitreisen sowie bei allen anderen Mitarbeitern für ihre Arbeit. Eine gigantische Wall of Death darf kurz vor Ende natürlich nicht fehlen und als Abschluss des Hauptsets widmet die Band dem Publikum ihr letztes Lied 'When Everything Means Nothing'. Ein äußerst gelungener Auftritt - ein schöner Ausklang des Abends!

Die Halle ist optimal besucht und die Akkreditierung verläuft wie immer reibungslos. Ein herzlicher Dank geht an das Backstage-Team dafür, ebenso an die herzliche Security und den reibungslosen Einlass. Allerdings muss ich gestehen, dass mir aufgrund der Vielzahl an Bands und deren dadurch kurzer Auftrittszeit etwas die Abwechslung fehlt. Es ist ein typisches Phänomen im Core-Bereich: viele Bands, kurze Auftritte - eine gewisse Eintönigkeit macht sich breit. Persönlich hätte ich lieber mehr von FIT FOR A KING gesehen.


Redakteur:
Katharina Jäger

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