SIELUE - Askel Tyhjyyteen
Mehr über Sielue
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Nordvis Produktion
- Release:
- 23.05.2025
- Marrasaamun Kyyneleet
- Haudasta alaspäin
- Ensilumi
- Aava Maa
- Sateessa Sieluni Vaeltaa
- Unesta Elämän
- Havuarkku
- Askel Tyhjyyteen
Düsterer, elegischer, langatmiger Folk.
Das spektakulärste Event hinsichtlich des neuen SIELUE-Albums dürfte wohl das Einstudieren der fehlerfreien Aussprache aller Songtitel sein; die typisch-finnischen Zungenbrecher stellen den Zuhörer nämlich auch hier wieder vor eine immense Herausforderung, die sich im musikalischen Treiben der Nordeuropäer nun nicht dringend wiederspiegelt.
"Askel Tyhjyyteen" beschränkt sich auf akustische Folksounds und sakrale Fragmente, startet noch recht verheißungsvoll, weil die melancholische Stimmung der durchweg ruhigen Nummern etwas dezent Ansteckendes in sich trägt, verliert sich dann aber immer weiter in gregorianisch-inspirierten Gesängen und lethargischen Arrangements, aus denen SIELUE in der zweiten Hälfte gar nicht mehr ausbrechen mag. Die traurigen Abschnitte bieten zwar atmosphärisch die passenden Inhalte an, jedoch gibt es ein inneres Widerstreben, sich hier wirklich fallen und von den düsteren Momentaufnahmen mitreißen zu lassen, weil die damit einhergehende Elegie nicht jene Begeisterungsfähigkeit mitbringt, die man im nordischen Folk als Schlüsselelement selbst in den trägeren Passagen zu schätzen gelernt hat. Und so plätschert "Askel Tyhjyyteen" immer belangloser vor sich hin, kann die Stimmungen nicht mehr adäquat transportieren und verliert sich schließlich im absoluten Nirgendwo, in dem auch die Gesänge nichts Bewegendes mehr ausstrahlen.
Natürlich ist bei einem Album wie diesem immer vorausgesetzt, dass man als Hörer eine entsprechende Geduld mitbringt, um sich auch voll und ganz auf die akustischen Phäomene einlassen zu können, wie SIELUE sie hier zusammengestellt hat. Doch auf "Askel Tyhjyyteen" verläuft sich das Gesamtwerk ab einem gewissen Punkt in der totalen kreativen Finsternis, aus der sich die Finnen nicht mehr befreien können. Freunde ursprünglichen Folks werden dies womöglich nochmal aus einer anderen Perspektive betrachten; mir persönlich gefällt die Scheibe allerdings nur zu Beginn - und auch da eher eingeschränkt.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes