HAMMERFALL, ORDEN OGAN, SERIOUS BLACK - Langen
09.02.2015 | 07:5704.02.2015, Stadthalle
HAMMERFALL ist der Hammer, aber auch ORDEN OGAN und SERIOUS BLACK zeigen, wo selbiger hängt.
Irgendwie bin ich ständig in Langen. Und irgendwie gibt es dort jedesmal sehenswerte Konzerte. Und es ist nicht weit weg von zuhause. Also sehr gute Voraussetzungen, um einen weiteren, tollen Abend zu genießen. Heute stehen wieder drei Bands in den Startlöchern.
"Newcomer" SERIOUS BLACK – okay, als Band schon, als Musiker, eher nicht, ORDEN OGAN und als Headliner HAMMERFALL. Sie sind derzeit auf der World Wide (r)Evolution Tour und haben schon die eine oder andere Location ausverkauft angetroffen. Langen ist zwar wohl nicht ausverkauft, aber gut gefüllt.
Zuerst erscheint SERIOUS BLACK auf der Bühne und wird auch mit ordentlich Applaus begrüßt. Man merkt, dass hier Vollblutmusiker auf der Bühne stehen. Für diejenigen, die von der Band noch nichts gehört haben, hier ein paar Infos: Sänger Urban Breed hat u.a. schon bei BLOODBOUND gewirkt, Keyboarder Jan Vacik bei DREAMSCAPE, Basssist Mario Lochert bei VISIONS OF ATLANTIS, Gitarrist Roland Grapow bei HELLOWEEN, Gitarrist Dominik Sebastian spielt auch bei EDENBRIDGE und Thomen Stauch hat bei BLIND GUARDIAN getrommelt.
Leider können Roland und Thomen aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Tour teilnehmen, aber glücklicherweise hat die Band Ersatz gefunden. Bob Katsionis von FIREWIND hat die Gitarre übernommen und Ramy Ali von FREDOM CALL das Schlagzeug. Die Herren können immerhin sechs Stücke ihres ersten Albums "As Daylight Breaks" spielen und geben ordentlich Gas. Allerdings ist der Sound nicht so gut, viel zu basslastig. Schade, da ist doch so einiges vom Gesang untergegangen. Trotzdem legt die Band einen grandiosen Auftritt hin und wird mit entsprechendem Applaus belohnt. Kaum von der Bühne herunter finden sie sich auch schon am Merchstand ein, verteilen gut gelaunt Autogramme, lassen jede Menge Fotosessions über sich ergehen und plaudern mit den Fans. Mal wieder eine Band zum Anfassen, sehr schön. Ich denke, von SERIOUS BLACK wird man noch so einiges hören.
Setliste: Temple Of The Sun,Akhenaton, High And Low, Older And Wiser, Sealing My Fate, I Seek No Other Life
Während der Umbaupause ertönt seltsamerweise wieder "Noch ein Bier!" - ob sich da einige Herrschaften wohl im Termin geirrt haben? Wie dem auch sei, auch ORDEN OGAN kommt sichtlich gut gelaunt auf die Bühne und hat immerhin eine gute Dreiviertelstunde Zeit, abzurocken. Auch sie haben ein neues Album am Start, "Ravenhead" und spielen natürlich einige Songs daraus, zum Beispiel 'F.E.V.E.R.' und natürlich 'Ravenhead'. Ein wenig habe ich ja die Hoffnung, dass sie auch 'Sorrow Is Your Tale' spielen, schließlich ist da Joacim Cans Gastsänger, aber leider erfüllt sich dieser Wunsch nicht. Dafür animieren sie das Publikum zur "fist of fate" bei 'To The End' und haben natürlich auch den Ohrwurmkracher 'We Are Pirates' dabei. Da bebt mal wieder die Stadthalle! Mit 'The Things We Believe In' ist der Auftritt leider auch schon zu Ende, aber Seeb verspricht, dass sie nach dem Auftritt von HAMMERFALL am Merchstand zu finden sein werden.
Setliste: Orden Ogan, F.E.V.E.R., To New Shores Of Sadness, To The End, The Lord Of The Flies, Ravenhead, We Are Pirates, Deaf Among The Blind, The Things We Believe In
Während auf der Bühne wieder fleißig gewerkelt wird, werden die ersten "Hammerfall! Hammerfall!" Rufe intoniert. Auch bei HAMMERFALL hat es einige Veränderungen gegeben. So sitzt jetzt am Schlagzeug David Wallin und Stefan Elmgren, der ehemalige Gitarrist, vertritt Fredrik Larsson am Bass und zeigt, dass er nichts verlernt hat. Und wenn man sein Dauergrinsen sieht, hat er offensichtlich jede Menge Spaß.
Mit 'Hector's Hymn' führen uns die Templer in die Schlacht und werden vom Publikum sofort euphorisch begleitet. Statt Pyro gibt es Nebelfontänen, was der Vorstellung aber nicht wirklich schadet. Zwischen den Songs erzählt Joacim ein bisschen von früher und erwähnt, dass es 1997 nur ein Label gab, das an die Band geglaubt hat: Nuclear Blast. Nun ja, was soll man sagen, die haben damals wirklich einen guten Riecher gehabt. HAMMERFALL sind so stark wie eh und je und haben ihr Publikum voll im Griff. Die Bühnenshow ist perfekt, die Songauswahl auch und das Publikum ist begeistert. Zum Schluss erwähnt Joacim noch, dass es "drei Jahre ohne Hammerfall (auf Tour) gegeben hat, das wird nie wieder vorkommen! Das ist ein Versprechen" Das gibt natürlich wieder tosenden Applaus und Herr Cans ist sichtlich gerührt.
Das Publikum in Langen ist aber auch wieder klasse, textsicher und sehr laut! Auch das "400 meter medley" (wieso auch immer so betitelt) wird gebührend abgefeiert. Da zeigen alle Instrumentalisten, was sie so draufhaben. Zwischendurch spielt Stefan Gitarre und Pontus Bass, Oscar post fröhlich vor sich hin, nur der Drummer hat wieder schlechte Karten. Es sieht zwar toll aus, wie er vor dem riesigen Schloss-Banner thront, aber viel sieht man von ihm nicht, außer, wenn er ab und zu mal kurz aufsteht.
'Last Man Standing' ist ja schon fast ein richtiger Gassenhauer und bei 'Glory To The Brave' kommt dann das Gänshautfeeling. Mit 'Hammerfall' ist dann auch schon fast alles wieder vorbei. Aber natürlich nur fast, es gibt immerhin drei Zugaben und beim wirkliche allerletzten Song 'Hearts On Fire' geben alle noch einmal alles. Vorher bedankt sich Joacim noch einmal beim Publikum: "Erst habt ihr Serious Black gehört, dann Orden Ogan und nun feiert ihr hier mit uns ab, als gäbe es kein Morgen! Vielen, vielen Dank!" Dann steigt er von der Bühne auf die im Graben stehenden Bassboxen und singt sozusagen auf Tuchfühlung mit den Fans. Das habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Ein schöner Abschluss für ein grandioses Konzert.
Auch Oscar kommt ganz zum Schluss noch in den Graben gehüpft und verteilt fleißig Plektren, während Drummer David seine Stöckchen wirft. Ein Lob auch an die Securitymänner, die gutmütig alle heruntergefallenen Plektren auflesen und an die Fans verteilen. Sogar die Setlisten werden weitergegeben. Während als Outro 'Dreams Come True' läuft und die Menge sich langsam zum Ausgang schiebt, stehen die Jungs von Orden Ogan wie versprochen am Merchstand. Auch hier massenhaft Autogramm- und Fotowünsche, die alle freundlich erfüllt werden. Irgendwann kommt dann einer der Securityherren und bittet uns freundlich, doch nun zu gehen, sie würden gerne die Halle schließen. Leichtes Gelächter allerseits, ein beiderseitiges freundliches "Tschüss!" dann verlassen alle die Halle – man will ja zu guter Letzt, nach einem so tollen Abend, nicht noch jemanden verärgern.
Setliste: Hector's Hymn, Any Means Necessary, Renegade, Bang Your Head, Blood Bound, Heading The Call, Let The Ha,,er Fall, Live Life Loud, 400 meter medley, Threshold, Last man Standing, Glory To The Brave, We Won't Back down, Hammerfall; Zugaben: Templars Of Steel, Bushido, Hearts On Fire
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer