INSOMNIUM, OMNIUM GATHERUM und HINAYANA - Stuttgart
21.02.2025 | 15:3924.01.2025, Wizemann
Ein Ausflug in die Vergangenheit.
Bis heute zählt das "Shadow Of The Dying Sun"-Album zu den beliebtesten Scheiben aus der Diskografie der finnischen Melodic-Death-Metal-Band INSOMNIUM. Passend zum 10-jährigen Jubiläum konnte man mit ihren Kollegen von OMNIUM GATHERUM und HINAYANA ein tolles Paket zusammenstellen. Die Tourankündigung schlug bei den Fans ein wie eine Bombe, denn der Termin im Stuttgarter Wizemann ist schon Wochen im Voraus ausverkauft.
Wer die Finnen schon lange verfolgt, weiß das die Texaner von HINAYANA nicht zum ersten Mal die Bühne mit ihnen teilen. Schon direkt zu Beginn der Show ist der Saal bis in die letzte Ecke zum Bersten gefüllt und das Publikum empfängt das sympathische Quintett mit offenen Armen. Das aktuelle Studioalbum "Shatter and Fall" bildet den Mittelpunkt der Show und Sänger Casey weiß, wie er die Menschen mitreißen kann. Mit jedem weiteren Song steigt die Stimmung, besonders gut kommen 'Spirit And Matter' und 'Death Of The Cosmic' an. Auf die Setliste schaffen es auch ältere Lieder, wie 'Cold Conception' oder 'In Sacred Delusion', die genauso abgefeiert werden und 'Tempest Horizon' - die aktuelle Single, erst vor wenigen Wochen veröffentlicht. Die Herren haben sich eindeutig in die Herzen der Menschen gespielt und eine gute Messlatte für den restlichen Abend hingelegt.
Setliste: Death Of The Cosmic; Cold Conception; In Sacred Delusion; Spirit And Matter; Tempest Horizon; Reverse The Code; Triptych Visions; A Tide Unturning
Die Umbaupause ist nach knapp 30 Minuten abgeschlossen und schon geht es weiter mit OMNIUM GATHERUM. Die Finnen haben die Tournee ebenfalls als Anlass genutzt, um das Jubiläum von "Beyond" zu feiern. Als besondere Überraschung kündigt man Anfang des Jahres auch die Rückkehr des ehemaligen Gitarristen Joonas Koto an. Das Album ist nicht nur musikalisch ziemlich stark, sondern half damals der Band auch den Bekanntheitsgrad zu erweitern. Schon beim Start von 'New Dynamic' geht es heiß her und die ersten Pits öffnen sich. Sänger Pekka springt gut gelaunt über die Bühne und animiert die Leute, bis ans Äußerste zu gehen. Die Stimmung ist sehr ausgelassen und sowohl Musiker als auch Publikum strahlen um die Wette. Brav wird die Trackliste des Albums abgearbeitet und zwischendurch gibt es kleine Geschichten zu den einzelnen Liedern. Schnelle Songs wie 'The Sonic Sign' oder 'The Unknowing' holen aus der Menge noch einmal alles raus, aber zum Glück gibt es mit 'Who Could Say' zwischendurch auch mal eine Verschnaufpause. Überraschenderweise endet das Set tatsächlich mit dem letzten Lied aus dem Album und auf eine Zugabe wartet man vergebens. Zum Abschied wird die Band trotzdem mit einem donnernden Applaus entlassen.
Setliste: Luoto; New Dynamic; In The Rim; Nightwalkers; Formidable; The Sonic Sign; Who Could Say; The Unknowing; Living In Me; White Palace
Vor der Bühne wird es langsam immer enger und die Vorfreude der Fans auf INSOMNIUM ist deutlich spürbar. Um diese Spannung im Saal auch weiter aufrechtzuerhalten, gibt es sogar ein Intro vor dem eigentlichen Intro. Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönen dann endlich die ersten Sekunden von 'The Primeval Dark' und das reicht schon aus, um die Eskalationskurve im Publikum in die Höhe zu treiben. Aber anscheinend reicht das für Sänger Niilo nicht aus und er erzählt immer wieder gerne von ihrer Show in Frankfurt. Und lassen sich Schwaben das gefallen? Die Antwort lautet: nein! Gerade bei Songs wie 'Black Heart Rebellion', 'Collapsing Words' oder 'Revelation' nimmt der Circle Pit gefühlt den halben Saal ein und wer nicht am Rennen ist, ist mit Haare schütteln schwer beschäftigt.
Auf dem Album gibt es einige Balladen, wie 'Lose To Night' und 'The Promethean Song' und die Band ruft zum gemeinsamen Mitsingen auf. Zu meiner eigenen Überraschung ist das Publikum verdammt textsicher und vor allem, das mit Gitarrist Ville zusammen zu machen, ist einfach ein magischer Moment. Dieser ist eigentlich nur noch an den Studioaufnahmen beteiligt und hat sich weitestgehend aus dem Tourleben der Band zurückgezogen. Nach 'Shadows Of The Dying Sun' gehen zum Glück die Lichter noch nicht aus, sondern man wird zuerst mit dem Bonuslied 'Out To The Sea' belohnt. Zur großen Freude aller Beteiligten zaubern die Finnen auch noch beliebte Nummern wie 'Lilian' und 'One For Sorrow' im Anschluss aus dem Hut. Damit endet dann letztlich der Siegeszug der Nordlichter. Ein großartiger Auftakt für mein persönliches Konzertjahr 2025.
Setliste: The Swarm; The Primeval Dark; While We Sleep; Revelation; Black Heart Rebellion; Lose to Night; Collapsing Words; The River; Ephemeral; The Promethean Song; Shadows Of The Dying Sun; Out To The Sea; Lilian; One for Sorrow
Text und Fotocredit: Hang Mai Le
- Redakteur:
- Hang Mai Le