Iced Earth - Langen
06.02.2002 | 08:5204.02.2002, Stadthalle
Großes wurde uns versprochen. 2 ½ Stunden ICED EARTH, unterschiedliche Bühnenaufbauten, pyrotechnische Schmankerl und eine tolle Bühnenperformance. Doch welche dieser Versprechen wurden gehalten?
Nun, zuerst einmal wurde das Set in drei Teile aufgesplittet. Das erste Set beschäftigte sich mit den älteren Scheiben der Band, wobei "Night Of The Stormrider" hier den deutlichen Schwerpunkt bildete. Die Band war in Jeans bekleidet und das Backdrop zeigte als Motiv genietete Stahlplatten. Die Lichtshow war reichlich unspektakulär und die Band (insb. Mathew Barlow) hielt sich ziemlich zurück. Das ist einerseits bei einem 2 ½-stündigen Set vollkommen verständlich, erzeugte bei mir allerdings gewisse Langeweile-Erscheinungen. Musikalisch gesehen war der erste Teil schon mal top, die Songauswahl und die musikalische Umsetzung passte hervorragend, auch der Sound ging in Ordnung, wenn man mal davon absieht, daß die Rhythmusgitarre etwas zu laut war. Aber irgendwie wollte der Funke - zumindest bei mir - nicht überspringen. Vielleicht lag es auch daran, daß der schlaksige Matthew Barlow schon aufgrund seiner Größe eher über die Bühne schlenderte, wobei der Sänger an sich doch die Position des Stimmungsmachers inne haben sollte. Auch die eher schwachen Ansagen der Marke MANOWAR brachten mich eher zum Schmunzeln als dass sie mich zum mitmachen animierten. Dennoch, musikalisch gesehen gabs nix zu rütteln und nach 8 Songs schloss sich der Vorhang.
Ca. 15 Minuten später (es reichte gerade um sich zum Klo durchzudrängeln) startete der zweite Teil der Show. Die Songauswahl fiel nun auf die Alben "Something Wicked This Way Comes" und "Dark Saga". Die Band bevorzugte nun eher schwarze Stoffe und ergänzte diese durch Lederjacken oder Lederhosen. Im Hintergrund konnte man ägyptische Zeichen auf den Backdrops erkennen. Zusätzlich wurde die Bassdrum durch zwei Fackeln eingerahmt. Erneut konnte die Songauswahl einem die Freudentränen in die Augen treiben. Die komplette "The Suffering"-Trillogie ebenso wie selbige von "Something Wicked", angereichert mit Hits wie "Stand Alone", "I Died For You" oder "Watching Over Me", aufgelockert durch das Instrumental "1776". Das konnte sich schon sehen lassen. Und die Fans dankten es ICED EARTH. Die Stimmung war am Überkochen, zumindest in den vorderen Rängen. Vor "Prophecy" stimmte die rasende Meute den Gassenhauer "Melancholy", was Matthew zu der Äusserung veranlasste, daß er ja gar nicht singen brauche bei so tollen Stimmen. Jedoch liess sich die Band nicht darauf ein, das Set kurzfristig zu ändern und stimmte daraufhin die "Something Wicked"-Trilogie an.
Nach einer weiteren, relativ kurzen Umbaupause - die Bühne war deutlich düsterer als bei den Sets davor - ging es dann mit dem aktuellen Album "Horrorshow" weiter. Der Großteil der Band hüllte sich in wallende Umhänge und die Backdrops wurden von Figuren aus den Horrorshow-Geschichten geziert. Die hinterste Backdrop trug das Cover als überdimensionales Abbild. Und wieder konnte sich die Songauswahl sowie deren musikalische Umsetzung hören lassen. Selbst nach weit über zwei Stunden hörte man es den Musikern kaum an, das sie doch eine anstrengende Live-Performance hinter sich hatten. Auch die Fans liessen sich nicht lumpen und feierten ICED EARTH gebührend ab.
Iced Earth
Pure Evil
Brainwashed
Angel's Holocaust
Stormrider
Path I Choose
Curse The Sky
Travel In Stygian
Burning Times
Vengeance Is Mine
Stand Alone
The Hunter
Watching Over Me
Scarred
Slave To The Dark
A Question Of Heaven
1776
I Died For You
Prophecy
Birth Of The Wicked
The Coming Curse
Wolf
Damien
Jack
Jekyll & Hyde
Transylvania
Frankenstein
Dracula
My Own Savior
- Redakteur:
- Georg Weihrauch