Legacy-Fest - Dessau

29.05.2009 | 13:17

21.05.2009, Flugplatz

Zehn Jahre Legacy, zehn Jahre Tod und Verderben! Das wird gefeiert – mit einem Festival der Extraklasse. Vorhang auf für die Premiere des Legacy-Fest!

Zehn Jahre Legacy, zehn Jahre Lesestoff, zehn Jahre auf die Mütze. Wie könnte man diesen runden Geburtstag besser feiern als mit einem zünftigen Festival? Also wurden weder Kosten noch Mühen gescheut um auf dem Flugplatz zu Dessau ein dreitägiges Spitzenprogramm auf die Beine zu stellen. Bei Ticketpreisen um die 54 Euro ein obendrein günstiges Vergnügen. Also packen wir die Geschenke ein und werfen uns in die härteste Geburtstagsparty des Jahres.




Donnerstag - 21. Mai 2009

Auf der Fahrt fällt sofort auf, dass die Straßen nasser werden, je näher wir uns Dessau nähern. Auweia, hier scheint es in der Nacht noch kräftig geschüttet zu haben. Doch statt eines überfluteten Katastrophengebiets erwartet uns ein (um die Mittagszeit) kräftig feierndes Festival. Die Grills laufen auf Hochtouren, und das Bier fließt in Strömen. Leider nicht für mich, denn zu allem Überfluss bin ich heute Fahrer, und das zum Männertag! Nachdem wir vier Mal von einem Ende des Geländes bis zum anderen Ende gejagt wurden, sind alle Formalitäten geklärt, und das Vehikel ist sicher geparkt. Es kann losgehen.

Es ist kurz vor halb eins, die Sonne scheint, und einige Todesmutige stürzen sich jetzt schon in die fiesen Pfützen des Festivalgeländes. Solche Dreckis.

Zeit für Musik, Zeit für den Openenig-Act auf der Hauptbühne: PERISH SANITY. Noch ist der Platz vor der großen Bühne recht überschaubar, doch die Mutigen, die bereits zu dieser Zeit wach sind, bereuen es nicht. Mit einer frischen Prise Modern Death Metal lässt es sich gut in den Tag starten. Zwar wirken die Heidelberger noch etwas grün hinter den Ohren, jedoch wird dies durch die Spielfreude wieder ausgeglichen. "Könnt ihr Krach machen?", fragt Sänger André. Und ja, die Musikfreunde können auch in kleinem Rahmen mächtig Dampf machen. Nach 'Deathwill' kommt meine Frage des Tages: "Wisst ihr, wer wir sind?" Wenn man das Backdrop lesen könnte, wäre dies im Bereich des Möglichen. Ab und an wird neben allen Growls auch cleane Vocals eingebunden, was zwar keine wirkliche Revolution im Jahre 2009 ist, dennoch um diese Zeit beim Morgenbier gut in den Schädel wandert. Offensichtlich auch in die Beine, denn das junge Volk verlangt die erste Wall Of Death. Also rennen circa sechzig Mann ineinander und suchen dabei den Partner fürs Leben. Viel Glück, ihr Krieger. Nach knapp zwanzig Minuten kündigt Andre mit 'Perish Sanity' den letzten Song der Show an. Und was hören meine Ohren? Die Knaben vor der Bühne wollen eine weitere Wall Of Death! "Na dann los", meint auch Andre und genießt das bizarre Schauspiel. Als sie die Bühne verlassen wollen, merken sie, dass noch fünf Minuten Zeit sind. "Na dann spielen wir noch einen". "Tja, mein Billy, und so ist es damals gewesen, als vor achtzig Jahren das Legacy-Fest eröffnet wurde, heute kennt jeder die Legende. Aber wie es wirklich war, kann man nur auf POWERMETAL.de lesen."

Zu dieser frühen Stund wird nicht lange gefackelt – also kurz Umbauen, und dann stehen die Österreicher von HELLSAW auch schon bereit. Black Metal um solch unchristliche Zeit ist meist eine etwas schwierige Geschichte. Die Sonne scheint, da geht die Angst um, dass unsere wackeren Helden auf der Bühne zu Asche zerfallen. Aber Glück gehabt, alle Helden haben die Sonne überlebt. Bei solch finsteren Blicken würde ich mich aber auch geschlagen geben. In genretypischem Corpsepaint jagen HELLSAW eine Granate nach der nächsten aus der Hüfte. Ihr aktuelles Album "Cold" bekam überwiegend gute Kritiken, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Jungs aus der Steiermark viel neues Liedgut zum Besten geben. Bei Songs wie 'Ache' auch kein Problem. Prima Auftritt, der jetzt richtig heiß auf den Headliner macht. Bis dahin sind es aber noch gute zehn Stunden. Wie vertreibt man sich die Zeit? Genau, mit Musik.

Also auf zu HATRED, die sofort für klare Verhältnisse sorgen: "Kein Black Metal, kein Death Metal – Old School Thrash Metal."Na dann hätten wir das ja geklärt. Seit nun schon über zehn Jahren prügeln sich die Jungs musikalisch um den Verstand. Und das wurde belohnt, denn die Jungs gewannen Ende 2008 das Online-Voting
des Desert Rock Festivals und durften im März dieses Jahres auf dem größten Metal-Festival im Nahen Osten auftreten. Dennoch haben die Schweinfurter erst zwei Alben im Regal (plus eine EP), so dass alle Veröffentlichungen hier heute Platz haben. 'No Escape' rappelt in die Menge, die sich so langsam zu füllen scheint. "Geht doch", meint Schreihals Matthias und kündigt mit 'Madhouse Symphonies' den Titelsong des aktuellen Werks an. Doch Matthias will noch mehr Stimmung und schreit in den Pausen zwischen den Songs wie ein Wilder um sich. Das Publikum tut es ihm gleich. "Na also geht doch. Ihr schreit aber nur, wenn man es euch sagt, was?" Bevor die nächste Granate abgefeuert wird, erzählt uns Matthias noch von den Abgründen der A9 und dass sie erst zwanzig Minuten vor dem Gig hier in Dessau eingetroffen sind. Na dann ist mir klar, warum er so viel Dampf ablässt. "Habt ihr Bock auf Thrash Metal?" Die Fans brüllen nach mehr und bekommen mit 'Metal Massacre' die Ohren saubergepustet. Feine Sache. 

Drei Bands sind ein Bier? Oder doch ein Steak? Ich weiß es nicht mehr, denn langsam knurrt der Magen. Also inspizieren wir doch einfach mal die Fressware. Von Chicken Wings über Pilzpfanne bis hin zur saftigen Bratwurst ist alles dabei. Was vielen Festivalgängers etwas seltsam vorkommt, ist die Tatsache, dass man auf dem Legacy-Fest mit einem Bonsystem arbeitet. Sprich, man tauscht sein Geld an den Service-Points gegen Geldmarken ein und bekommt für die Marken dann sein Pils. Dadurch läuft es an den Bierbuden einfach schneller – außer es macht eine Bude aufgrund von Problemen mit der Zapfanlage einfach zu. Doch dies zum Glück erst zu weit fortgeschrittener Stund. Aber zurück zum Hier und Jetzt. Während die dänischen Black-Metaller von ILLNATH die Bühne beackern, bereitet sich das Volk auf Kaffee und Kuchen vor. Doch sie hätten lieber mal auf die Bühne schauen sollen. Für ein paar Sekunden wird man optisch gut unterhalten. Zunächst überrascht Gitarrist Pete, da er seinen Job sitzend erledigen muss. Nach einem Beinbruch kam er erst am Vortag aus dem Krankenhaus. Trotzdem  hätte er die alberne Gesichtsmaskerade lassen können. Aber Sänger Narrenschiff hält sich mit peinlicher Bemalung nicht zurück. So was kann man machen, aber es sollte passen. Und zu einem wahrlich uncharismatischen Frontmann passt auch ein dritter Kopf nicht.

Zum Glück gibt es da andere Kaliber. Wenn sehe ich denn da? Der Reiter-Fuchs schaut sich das Geschehen neben der Bühne an. Hoffentlich schaut er sich nicht allzu viel ab. Klebrige Keyboards treffen auf ausgelatschte Black-Metal-Riffs. Nächste Band bitte!

Vorsicht, die Wölfe kommen. Nein, damit meine ich nicht die Wolfsburger Fußballgötter sondern die bayrischen Krawallwölfe von VARG. "Ihr Wölfe, erhebt euch!" prangt in altdeutschen Lettern auf dem Backdrop, und die begeisterten Fans hören aufs Wort. Mit ihrem gepflegten Heidenmetal können sie das Legacy-Festival begeistern. Vom Start weg kommt endlich mal richtige Stimmung auf. "Trinkt ihr gerne Bier?", fragt Fronter Basti, der genau wie der Rest der Mannen in den TURISAS-Schminkkasten gefallen zu sein scheint. "YEAH!", schreit es zurück. Klar, was jetzt kommt: 'Skål'. Das einzige Manko des durchweg unterhaltsamen Auftritts ist leider die Bühnenpräsenz von Sänger Basti. Während seine Wolfskollegen geil die Keule schwingen und mächtig Stimmung fabrizieren, wirkt er mächtig unbeholfen und unsicher. Die Bewegungen wirken gekünstelt und passen nicht zu einem Frontmann, der die Welt zu Staub und Asche schreien möchte. Da ist noch ein wenig Arbeit zu erledigen. Mit 'Wolfszeit' gibt es zum Schluss noch einen leckeren Kracher um die Ohren. Guter Gig!

Während die Wölfe von dannen ziehen, sieht man von weitem schon ein Schiff. Nein, kein gewöhnliches Schiff, denn die Flagge zeigt es unmissverständlich: Die Piraten kommen. Der Platz vor der Hauptbühne füllt sich binnen weniger Minuten fast komplett. Meine Fresse, wie soll das erst heute Abend aussehen. Mit ihrem sogenannten "True Scottish Pirate Metal" haben ALESTORM bereits die ganze Welt bereist, und so manchen Hafen geplündert. Heute ist Dessau an der Reihe. Und ab dafür. Mit 'Over The Seas' von ihrem Debütalbum lichten sie den Anker. Die Stimmung ist bereits beim Opener gnadenlos gut. Auch wenn sich die Jungs ruhig mal in Piratenkostüme schmeißen könnten, können sie kräftig unterhalten. Na gut, Schotten sind geizig, also wohl doch keine Kostüme. Die Fans haben da schon mehr gemacht, denn vereinzelt trifft man auf Jack Sparrow oder einen Schwert schwingenden Davy Jones. Hier wird einfach nur gefeiert, ob da der Sound optimal ist, spielt wirklich keine Rolle. Mit 'Leviathan' steigern sie das Tempo und geben richtig Gas. Wie drückt es Kapitän Christopher so schön aus: "The next song is about to be very very drunk". Ich glaube, dass hat er vor jedem Song gesagt. Aber bei Songs wie 'That Famous Ol’ Spice' oder 'Keelhauded' kann man eigentlich auch nur ans Trinken denken. Und zum Glück müssen wir uns in Dessau nicht mit Ale herumärgern. "The power of ale, you can’t fail" – na ja. Mit 'The Quest' beenden die Schotten einen wirklich gelungenen Auftritt. Alle folgenden Bands haben es schwer, an das Stimmungslevel der Jungs heranzureichen.

Leider müssen KEEP OF KALESSIN zunächst ohne mich auskommen, denn einen Satyr darf man nicht warten lassen. Nachdem wir die Realität wieder unter uns haben, werfen wir schnell einen Blick auf die Bühne. KEEP OF KALESSIN haben es jedoch schwer nach ALESTORM. Zwar kann der Sound mehr überzeugen als bei den Schotten, dennoch ist der Vorplatz etwas übersichtlicher. Das liegt aber auch an der parallel stattfindenden Autogrammstunde von den APOKALYPTISCHEN REITERN.


Sehr lang ist die Schlange, die auch bei der folgenden SATYRICON-Signing-Session nicht kürzer wird. Dennoch scheint Sänger Torbjörn mächtig Spaß  zu haben, denn er strahlt, als ob es keinen Morgen mehr gäbe.

Vielleicht freut er sich einfach auf die Schweden von SABATON, welche Partystimmung verbreiten. Als die ersten Klänge von 'Ghost Division' erklingen, schreien sich die Fans bereits die Lungen aus den Hälsen. Lasst das Spektakel beginnen. Mit theatralischem Power Metal knackt man noch jedes Publikum. Bereits nach dem Opener hallen die "Noch ein Bier!"-Rufe über das Gelände. "It's 7 o’clock and you guys scream for beer – that’s why i love Germany!" Sänger Joakim flitzt wie ein Berserker über die Bühne, peitscht die Masse an und hat sichtlich Spaß an seiner Arbeit. Immer wieder tritt er seine Kollegen in den Hintern, bevor er sich feige aus dem Staub macht. Aber eins frage ich mich dennoch: Meinen die Jungs das ernst? Mal klingen sie wie NIGHTWISHs 'Wishmaster', mal wie MANOWARs 'Warriors Of The World United', mal wie das gesamte SAVATAGE-Programm. Ich meine, das ist alles geil, aber teilweise doch sehr sehr nah an den Genannten. Egal, Songs wie 'Art Of War' oder '40 To 1' knallen zielsicher in die Gehörgänge, und auch die letzten Stinkstiefel müssen hier einfach feiern. "Noch ein Bier!", zieht es immer wieder durch das weite Rund. Vor 'Attero Dominatus' sind wir sogar schon bei vier Bier angekommen. Joakim fragt, ob das Publikum ihn besoffen machen möchte, damit er sich nackt auszieht. Denn er merkt an, dass er ein "very slutty boy" ist, der für ein paar Bier und Vodka-Red-Bull so ziemlich alles macht. Beim siebenten Bier fällt Joakim ein, dass sein Penis genau diese Größe hat. Auweia. Und im folgenden Song ginge es sogar um sein bestes Stück, und zwar um den morgendlichen Zustand seines kleinen Freundes. 'Rise Of The Penis' (bzw. 'Rise Of  Evil') sorgt noch einmal für ausgelassene Stimmung, bevor sich die Schweden leider von der Bühne verabschieden. Bisher die größte Überraschung des Tages. Einfach sauber.

Wimps And Posers - Leave The Hall. Es ist Zeit für die derben Töne. KATAKLYSM aus dem schönen Kanada sind bereit, ihre Vormachtstellung in Sachen Death Metal zu festigen. Mit den passenden Worten "We are Kataklysm and this is Death Metal!" werden die letzten SABATON-Kuttenträger aus dem Moshpit geschrien. Was folgt, ist ein einstündiges Gitarrengewitter, welches für Freunde der gepflegten Melodie manchmal nur schwer verdaulich ist. Für alle Hartwurst-Fanatiker jedoch genau das richtige Abendmahl. Songs wie 'Crippled & Broken' oder 'The Ressurected' sorgen sicherlich auch am anderen Ende der Stadt noch für reichliche Headbang-Action. Auch die  Crowdsurfer-Fraktion nimmt endlich seinen Dienst auf und gleitet über die Wellen.





Bei solch einer Wucht fällt einem schon mal die Wurst aus dem Brötchen. Frontsau Maurizio bedankt sich brav bei den deutschen Fans und bezeichnet mal eben Deutschland als seine Heimat. Hoffentlich sagt er das nicht in jedem Land. Egal, fetter Gig, fette Musik und eine prima aufgelegte Band, die jedem Fleischwolf Konkurrenz macht.

Langsam, aber sicher nähern wir uns der Nacht. Der Abend bricht an, die Sonne verschwindet in den Feierabend. Doch das ist ja alles nicht so schlimm. Denn es ist ja schlimmer, als es ist, oder? Genau, DIE APOKALYPTISCHEN REITER stehen auf dem Plan und haben die Dämmerung gleich mitgebracht. 'Wir sind das Licht' ertönt zu Beginn, doch die Fotoschar reibt sich die Augen und sucht das Besungene. "Hallo ihr Helden!", ruft der Fuchs und plötzlich, ganz plötzlich ein Aufatmen – Licht! Und ab dafür. Was folgt, ist eine Stunde Reiterwahnsinn vom Allerfeinsten. Wenn man von oben auf das Festivalgelände schauen würde, wären wohl nur Haare zu sehen. Alles voll – und alle richtig voll. Vorwiegend bewegt sich die Reiterschar auf neuen Wegen und spielt primär Songs der letzten beiden Alben. 'Es wird schlimmer', 'Adrenalin' (inklusive Wall Of Death) oder das melancholische 'Nach der Ebbe' machen live riesigen Spaß. Für 'Seemann' holt sich der Fuchs mal wieder eine heiße Schnitte auf die Bühne, jedoch ist der Fuchs in Geberlaune und übergibt seinen Fang an Ady, den neuen Hexer an der Gitarre. Und dieser bekommt nach einigen Minuten sogar einen Kuss von der jungen Dame. Ja, nicht nur der Fuchs hat ein gutes Gefühl bei den beiden. Nur leider passt der Technik das Geturtel nicht. Adys Arbeitsgerät streikt. Na toll. Das Publikum vertreibt sich die Zeit mit enthusiastischen "Ausziehen!"-Rufen. Da hat doch unser Lieblingssklave Dr. Pest die rettende Idee und klimpert die Melodie von 'Was wollen wir trinken sieben Tage lang'. Das Publikum stimmt mit ein, der Fuchs singt auch noch mit, und so gibt es Einen ungeplanten Höhepunkt des Festivaltages. Einfach geil! Nach wenigen Minuten ist dann der Problemteufel überrumpelt, und es kann fröhlich weitergehen. Schon seit dem Anbeginn der Zeit steht ein junger Reitermann mit wehender "Reitermania Thüringen"-Fahne in der tobenden Masse. Furchtlos überlebt er Ebbe und Flut, Wall Of Death und Circle Pit. Für diesen Einsatz gibt es auch eine feine Belohnung, denkt sich der Fuchs und holt den wackeren Recken auf die Bühne. Jetzt darf er sein Können der ganzen Welt präsentieren. Während die 'Reitermania' tobt, steht er seinen Mann und wedelt sich einen Ast. Ein würdiger Abschluss einer tollen Show.

Nun ist es aber Zeit für den Höhepunkt des ersten Tages: SATYRICON. Lange dauert die Umbaupause. KLar, jeder soll merken, dass jetzt der Headliner auf den Plan tritt.

Ihr letztes Werk "The Age Of Nero" kam ja besonders beim hier aktiven Schreiberling exzellent an. Was soll schiefgehen heute? Vor allem da die letzte Tour der Norweger ein einziger Triumphzug war. Doch es ging tatsächlich etwas schief. Zwar nicht heute, dafür jedoch vor wenigen Wochen, als sich Satyr die Bänder im linken Knöchel beschädigte und die griechischen Konzerte mit einem dicken Verband spielen musste. Damit war auch klar, dass Satyr heute keinen Limbo tanzen wird. Mit 'Repined Bastard Nation' starten 75 Minuten Black 'n' Roll vom Feinsten. Auch wenn der eine oder andere Meckerkopf alten Zeiten hinterhertrauert: Auch den letzten Nörgler müssen Tracks wie 'The Wolfpack' oder 'Now, Diabolical' einfach mitreißen. Und so konzentrieren sich auch die Norweger auf ihre letzten drei Alben und plautzen [??? - d. Red.] einen Groove-Hammer nach dem nächsten aus der Hüfte. Während Frost wie immer fast unsichtbar seine Schießbude zerlegt und die Livemusiker unaufhörlich ihre Haare kreisen lassen, stolziert Satyr wie ein diabolischer Fürst über seine Bühne. Doch oft wendet er sich seinem Volke zu und lässt es schreien. Doch sein Gang ist vorsichtig, der Fuß behindert ihn sichtlich. Daher wirkt der König etwas behäbig. Aber sehen wir es ihm nach, immerhin kommen wir heute in den Genuss von 'Die By My Hand' und sogar von 'To The Mountains'. Hammer! Leider ist der Sound nicht der allerbeste. Je später der Abend, desto schlimmer wird es. Bei 'The Pentagram Burns' schnappt sich Satyr seine weiße Gitarre und zockt sich das Gel aus den Haaren, während er für 'Fuel For Hatred' den ultimativen Legacy-Mosh-Pit fordert. Nach knapp 65 Minuten verabschieden sich die Norweger. Die "Zugabe!"-Rufe erklingen, und lange müssen die Fans auch nicht warten. Jeder weiß, was kommt. Und ja, es kommt: 'Mother North'. Also auf zur letzten Runde! Wie gewohnt singen die Fans ihren Part, während auf der Bühne noch ein letztes Mal das Haar einen Rundflug erhält.





Und Ende! Alle ganz Tapferen machen sich auf den Weg in den Hangar, wo SONIC SYNDICATE die letzten Reserven aus dem feierwütigen Volk herausholen. Auf mich wartet das Bett.


Fazit Tag eins: Feine Musik, feine Location, feines Wetter, was sich aber bald ändern sollte.

Redakteur:
Enrico Ahlig

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