Legacy-Fest - Dessau

29.05.2009 | 13:17

21.05.2009, Flugplatz

Zehn Jahre Legacy, zehn Jahre Tod und Verderben! Das wird gefeiert – mit einem Festival der Extraklasse. Vorhang auf für die Premiere des Legacy-Fest!

Freitag 22. Mai 2009

Der zweite Tag bricht auf dem Legacy-Fest an. Langsam quält sich das Party-Volk aus den Zelten. Am schnellsten schafft es unsere rasende Reporterin Pia.

MERCENARY locken noch nicht so viele Fans aufs Festivalgelände. Schade, denn die Dänen liefern eine tolle Show ab. Sänger Mikkel Sandager animiert die Anwesenden ständig zum Mitmachen. Die Musik erinnert etwas an STRATOVARIUS [wie bitte? - d. Red.]. Fans von härteren Spielarten gefallen vor allem die Shout-Einlagen von Bassist René Pedersen. Insgesamt bestechen MERCENARY mit einer guten Mischung bei (noch) strahlendem Sonnenschein.

Anders ist es bei ELUVEITIE. Viele Besucher kommen, um die Schweizer zu sehen. Man merkt deutlich, wie beliebt Pagan Metal im Moment ist. Ab dem ersten Song 'Bloodstained Ground' ist die Stimmung gut. Das Publikum lässt sich mitreißen, klatscht und feiert. Auch einige Stagediver sind unterwegs. ELUVEITIE bauen gekonnt einen Akustikblock ein, mit Songs ihres aktuellen Albums "Evocation I: The Arcane Dominion" wie zum Beispiel 'Omnos'. Anna Murphys Stimme kommt auch live gut rüber, ist nur leider anfangs zu leise eingestellt. Beim letzten Song fängt es an zu stürmen und zu regnen und viele Fans laufen zu ihren Zelten.

Wegen des Sturms müssen SODOM im Hangar spielen. Vor ihrem Auftritt ist das Gelände lange gesperrt, weil die Hauptbühne wieder aufgebaut werden muss. Auf dem gesamten Campingplatz herrscht Chaos. Viele Pavillons fliegen weg oder werden zerstört, und auch einige Zelte müssen dran glauben. Nach dem Platzregen werden erst mal Aufräumarbeiten verrichtet. Daher und weil nicht genug Leute in den Hangar passen, entgeht vielen Zuschauern der Auftritt von SODOM, darunter auch ich. Das geplante Restprogramm in der Halle fällt bis auf SCAR SYMMETRY aus.

Durch die Zeitverschiebung fällt der BEHEMOTH-Gig leider mit ARCH ENEMY zusammen. Kurz vor Beginn des ARCH ENEMY-Auftritts wird die Absperrung vor der großen Hauptbühne entfernt. Die wartenden Fans stürmen nach vorne. Die Show startet brachial. Bereits nach dem zweiten Song 'Ravenous' erklingen die ersten "Ausziehen!"-Rufe. Sängerin Angela Gossow kommentiert diese mit: "Seid ihr bescheuert? Bei der Kälte!" Tatsächlich ist auf der Bühne der Atem der Bandmitglieder zu sehen. Frau Gossow ist mit Top, Lederjacke und zerrissener Jeans ohnehin ziemlich dünn angezogen. Auf erneute Rufe erwidert sie: "Das gehört nur in gewisse Bars. Ich bin es eher gewohnt, dass sich Leute vor der Bühne ausziehen!" Ein einzelner Fan oben ohne ist dann auch ihr Held des Tages. Nach einem Drumsolo vor 'Nemesis' spuckt Bassist Sharlee D'Angelo eine Ladung Wasser in die Menge. Nachdem Angela Gossow 'We Will Live Again' mit den Worten "Jetzt kommt ein Song für alle, die keine Freundin haben, die sich für sie auszieht" einleitet, verklingen die letzten Rufe nach einer Stripeinlage. Der Zugabenblock besteht aus einem Gitarrensolo, das mit epischen Playback-Keyboards untermalt wird, und dem Song 'We Will Rise'. Ich habe selten eine Band gesehen, die auf der Bühne so gut miteinander harmoniert wie ARCH ENEMY. Zweimal fordern sie die Fans zu einem Circle Pit auf. Bei der Zugabe klappt das von alleine. Überall sieht man Headbanger. Die deutsch-schwedische Combo liefert eine gute Show ab. Die Fans danken es ihnen und sorgen für super Stimmung.

Glücklicherweise kann der Auftritt von SCAR SYMMETRY wie geplant stattfinden. Die Absperrung, die für die Auftritte von SODOM und BEHEMOTH errichtet wurde, ist allerdings noch da. Anders als am Vortag bei SONIC SYNDICATE ist der Hangar gut gefüllt. Die Schweden nutzen ebenfalls die Lichtspielmöglichkeiten der Halle aus. Die beiden Sänger agieren jedoch viel nebeneinander und verwirren daher etwas. Trotzdem ist die Stimmung gut, und der Tag kann versöhnlich abgeschlossen werden.
[Pia-Kim Schaper]

Redakteur:
Enrico Ahlig

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