Mad - Gifhorn
28.10.2000 | 09:1126.02.2000, Music-Hood
Da denkt man nichts Böses und schüsselt quer durch Deutschland um seine Oldies und ein paar alte Freunde zu besuchen. Und dann ist das erste was man hört \"Heute Abend ist Konzert im Music-Hood\" Also Stift und Zettel geschnappt und hin da.
Als erste Band stand \"Vollmilch\" auf der Bühne, deren Schriftzug entfernt an Metallica erinnert Die Jungs spielten einen kreativen Mischmasch aus Metal und Grunge mit etwas Ska aufgepeppt. Mich hat erstaunt dass nicht ein einziges Cover gespielt wurde, wie es für die meisten kleinen Bands üblich ist. Der Sänger Pascal schreibt alle Stücke in Zusammenarbeit mit dem Drummer Denis. An den Instrumenten sind die Kerle erstaunlich gut, nur sollten sie sich noch einig werden, wann das eine oder andere Stück zu ende ist, da es einige Aussetzer gab. Doch trotz dieser kleinen Pannen liessen Vollmilch sich den Mut nicht nehmen, lachten kurz und dann ging es munter weiter. Die Texte, hauptsächlich deutsch, sid etwas sexlastig und teilweise etwas depressiv. Doch der allgemeinen Härte der Spielart tut das keinen Abbruch. Das Publikum hat mich ein wenig enttäuscht. Ich habe niemaden gesehen, der Luftgitarre gespielt geschweige denn gepogt hätte. Trotzdem wurde gegen Ende der Spieltzeit lautstark Zugabe verlangt und auch gegeben. In der Umbaupause fragte ich Pascal, wie man auf so einen Bandnamen kommt. Die Antwort: \"Wir sassen zusammen und haben einen Namen für die Band gesucht, als einer aufstand und sich ein Bier holen wollte. Doch im Kühlschrank war nur VOLLMILCH\"
Als Headliner des Abends betraten nachher \"Mad\" die Bühne. Anfangs war ich nicht sonderlich begeistert. Es gab einige Covers von Bands wie Faith no more und anderen und datzwischen immer wieder eigene Songs. Die selbstgeschriebenen Songs waren eindeutig Metal der alten Schule, doch irgendwie auf Dauer etwas eintönig. Auch der Gesang hätte mehr Stmmlagenwechsel vertragen können. Doch nach etwa einer halben Stunde hatte Mad sich warmgespielt und dann wurde auch die Show besser. Andy, der Sänger hatte sich auch eingesungen und gab nun auch sein Bestes. Als Höhepunkt der Show könnte man die deutsche Version von \"Smells Like Teen Spirit\" bezeichnen. Schade war nur dass das Publikum immer noch keine Ambitionen zeigte, sich in irgendeiner Art körperlich zu betätigen ausser den Kopf im Takt zu wiegen. Wirklich überschlagen haben Mad sich dann bei der zweiten Zugabe. Es war ein einziges Stück von mindestens 10 Minuten Dauer und härtester Gangart. Es war wirklich ein gelungenes Konzert, auch wenn die Bands nicht weltbekannt sind. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
- Redakteur:
- Sven Koellmann