Manowar - München
03.12.2002 | 10:5702.12.2002, Zenith
Die “Kings Of Metal” riefen und sie kamen zahlreich, die Münchner Metalheads. Trotz des sehr hohen Eintrittspreises von 35 € fanden sich gut und gern 6000 Nasen im Münchner Zenith (einer alten Fabrikhalle) ein.
Doch zuerst ein paar Wörtchen an die – wie ich finde – unnütze Vorband in Form der amerikanischen Death Metal-Combo BLUDGEON: Der Grund, warum die Band ins Vorprogramm von MANOWAR rutschte, ist einfach der, dass Joey DeMaio die Band managt. Leider sind BLUDGEON live genauso unspektakulär wie auf CD.
Von daher erübrigt sich, meiner Meinung nach, jeder Kommentar zu dem 45minütigen Auftritt.
Wenden wir uns lieber dem Hauptact des heutigen Abends zu.
MANOWAR ließen die Fans dann noch mal 45 Minuten lang warten, ehe sie den Vorhang (in diesem Fall das Hintergrund-Banner von BLUDGEON) lüfteten. Zum Vorschein kam dann ein recht futuristischer Bühnenaufbau, der aus vier (zwei große in der Mitte und zwei kleine am Bühnenrand) halbrunden Aluminiumkäfigen bestand, in denen sowohl Boxen als auch Scheinwerfer gepackt worden waren. Zwischen den beiden großen Käfigen war das Schlagzeug von Scott Columbus aufgebaut. Im Hintergrund standen vier Beleuchtungstürme, die hydraulisch die Scheinwerfer auf- und abfahren ließen. Der Bühnenboden war komplett mit Alu-Blechplatten ausgelegt, was mich zu dem Schluss kommen ließ: MANOWAR sind die „Kings Of Aluminium“ ;-).
Nun gut, um Punkt 21.30 Uhr erklangen die Töne zum wohlbekannten Intro und der Stimme von Orson Welles: „Ladies and Gentlemen, from the United States of America – Warriors – MANOWAR!”
Und schon erklangen die ersten Töne zum obligatorischen Opener “Manowar”. Der Sound war erwartungsgemäß höllisch laut, aber auch höllisch klar. Hier darf sich der Soundmann ein dickes, fettes Lob an die Brust heften.
Nach dem etwas in die Länge gezogenen Schlussteil des Songs kamen nahtlos „Brothers Of Metal“ und das immer wieder geile „Spirit Horse Of The Cherokee“. Man merkte der Band jetzt schon die Spielfreude an und vor allem, wie begeistert MANOWAR vom Münchner Publikum empfangen wurden. Allerdings wurde bis dato noch kein Wort seitens der Band an das Publikum gerichtet. Weiter ging’s mit „Warriors Of The World”, welches frenetisch mitgesungen wurde. Es folgte „Kill With Power“, bevor Mr. Logan zu seinem Solo ran durfte. Meines Erachtens ein Solo, das man sich hätte sparen können, genauso wie das Bassgefiedel von Herrn DeMaio. Ist irgendwie keine große Kunst, wenn man Gitarrensaiten auf seinem Bass aufgezogen hat und das Ganze dann auch noch über einen digital-gesteuerten Verzerrer laufen lässt.
Die ersten Worte von Eric Adams, der übrigens stimmlich sehr gut drauf war, kamen dann, als er mit „I Belive“ einen Song der neuen Single vorstellte. Auch hier wäre mir ein „Dawn Of Battle“ wesentlich lieber gewesen. Nahtlos ging es dann in „Call To Arms“ über, wo sich Joey einen weiteren weiblich „Pleasure Slave“ aus dem Publikum holte, ehe die kurze und knackige Ansage zu „Kings Of Metal“ kam. Ich dachte mir, nun würden sie ein weiteres Mal Zuschauer auf die Stage holen, um gemeinsam mit denen zu rocken, aber MANOWAR verzichteten auf dieses Spielchen. Es folgte „Sign Of The Hammer“ und das eben schon erwähnte Solo von DeMaio. Mit „The Gods Made Heavy Metal“ und „Hail And Kill“ endete der offizielle Teil der Show.
Nach kurzer Pause kamen die Amis dann wieder; Joey mit Bass-Akustik-Gitarre und Karl mit normaler Akustik-Gitarre - Eric saß zwischen den beiden auf dem Drumpodest. Es folgte ein Medley aus „Herz aus Stahl“, wo lediglich die erste Strophe gesungen wurde, dann kam „Swords In The Wind“ (die ersten beiden Strophen) und das komplette „Master Of The Wind“. Anschließend folgte dem besinnlichen Teil (ist ja bald Weihnachten) „Courage“.
Dann war wieder ein kleine Pause und man hörte im Hintergrund die Harleys röhren. Nacheinander kamen die vier Mannen mit ihren Maschinen auf die Bühne. Zuerst Scott, dann Karl, als nächster Eric und zum Schluss Joey mit dem eben neu erworbenen Mädel - logischerweise oben ohne – auf der Rückbank. Das Chick durfte dann noch kurz mit den (doch recht ansehnlichen) Titten ins Publikum wackeln, ehe es mit „Outlaw“ im Highspeed-Verfahren der Marke MANOWAR weiterging. Ohne Pause kam dann „The Power“, bei dem sich Eric stimmlich selbst übertraf und anschließend „House Of Death“. Hier jumpte Adams mal eben ins Münchner Publikum, während er weitersang. Die Security hatte allerdings allerhand Mühe, Eric wieder zurück auf die Bühne zu bringen. Zum Abschluss gab es dann noch „Black Wind, Fire And Steel“ und Eric poste wie schon immer mit den beiden Gitarren in der Hand. Als sich Joey seinen Bass wieder schnappte, riss er (auch wie immer) die Basssaiten heraus. Und wer nun gut aufgepasst hat, der bemerkte, dass dies nicht sein Bass war, mit dem er auch das Solo gespielt hat, sondern eine wirkliche Bassgitarre mit lediglich vier Saiten.
Nun gut, nach gut zwei Stunden war das Spektakel vorbei und die Fans waren glücklich und zufrieden – zum größten Teil zumindest.
Ich für meinen Teil habe MANOWAR schon deutlich besser erlebt und statt zum Beispiel „Hail And Kill“ oder „Brothers Of Metal“ hätte ich mir lieber ein „Dark Avenger“ oder „Hail To England“ oder „Blood Of My Enemies“ gewünscht, aber man kann eben nicht alles haben. Apropos nicht alles haben: Wenn man die Merchandisingpreise gesehen hat, dann muss man wirklich nicht alles haben. Ein T-Shirt 30.-, ein Longsleeve für 35.-, ein Kapuzenpulli für 40.-, eine Shorts für ebenfalls 30.- und ein Käppi für 15.- EURO! Mein lieber Herr Gesangsverein, da vergeht einem die Lust am Einkauf aber gehörig – zumindest meiner Wenigkeit.
Setlist:
Manowar
Brothers Of Metal
Spirit Horse Of The Cherokee
Warriors Of The World
Kill With Power
Solo Karl Logan
I Belive
Call To Arms
Kings Of Metal
Sign Of The Hammer
Solo Joey DeMaio
The Gods Made Heavy Metal
Hail And Kill
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Medley:
Herz aus Stahl (1. Strophe)
Swords In The Wind (1. und 2. Strophe)
Master Of The Wind (komplett)
Courage
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Outlaw (mit Harleys auf die Bühne)
The Power
House Of Death
Black Wind, Fire And Steel
The Crown And The Ring (Outro)
- Redakteur:
- Alex Kragl