PETER GABRIEL, "i/O - The Tour" - München
03.06.2023 | 00:4928.05.2023, Königsplatz
Der Altmeister erfüllt mit seiner Band höchste Erwartungen - wenn auch zur Hälfte mit neuen Songs.
Zitat aus Peter Gabriels auf Deutsch gesprochener Einleitung in die Show: "Es wird immer schwieriger, das Echte vom Unechten zu unterscheiden. Vielleicht überrascht es euch zu erfahren, dass das, was ihr hier seht, mein lebensechter Avatar ist. Aber ganz anders als bei ABBA, die in ihrer wunderbaren Avatar-Show mindestens zwanzig Jahre jünger und zehn Kilo leichter sind, als in Wirklichkeit, haben wir etwas ganz anderes gemacht: Mein Avatar ist zwanzig Jahre älter, mindestens zehn Kilo schwerer und kahlköpfig! Während ihr euch diesen alten Avatar anseht, entspanne ich mich in Wirklichkeit an einem Strand in der Karibik und gleiche einem griechischen Gott. Viel Spaß!"
Als ich PETER GABRIEL am 20. April 1993 das erste Mal auf der "Secret World – Tour" in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyerhalle live erlebte, hatte der Gute noch volles Haupthaar und die angesprochenen 10 Kilogramm weniger auf den Hüften. Ob er damals aussah wie ein junger Gott? Das sollen bitte andere beurteilen. Unser Rüdiger Stehle würde jetzt wahrscheinlich einwerfen, dass er zumindest noch keine Ähnlichkeit mit UDO DIRKSCHNEIDER besaß.
War jenes Jahr in meiner persönlichen Entwicklung mit Bestehen des Abiturs und dem Ableisten des Wehrdienstes eines der bis dahin wichtigsten und ereignisreichsten in meinem Leben, so wurde es in musikalischer Hinsicht mindestens genauso prägend für mich. Zum einen, weil diese in meine Netzhaut eingebrannte, zusammen mit meiner älteren Schwester spontan besuchte Show meine musikalische Sozialisierung nachhaltig über alle möglichen stilistischen Tellerränder hinweg erweiterte. Zum anderen impfte mir Peter mit seiner damaligen, personell ähnlich besetzten Mannschaft ein, wie unglaublich geil Konzerte in "High End-Qualität" wirklich sein können, sodass dieses Virus meine Blutbahn bis heute nie mehr verlassen hat!
Damals flashte mich an diesem einen Abend wirklich alles: Sound, Show, Lieder, und nicht zuletzt die großartigen Musiker neben PETER GABRIEL, allen voran TONY LEVIN, DAVID RHODES und MANU KATCHÉ! Die auf einem Laufsteg stattfindende, sehr körperliche, größtenteils durch die Musiker mittels vieler Requisiten theaterhaft gestaltete Bühnenshow wurde mit immensem technischem Aufwand (unter anderem absenkbare Kuppeln, Fließband, großer Lichtaufwand) enorm aufgewertet. Alleine der Konzertbeginn, als sich PETER GABRIEL zu 'Talk to me' aus einer englischen Telefonzelle heraus in das Telefonhörer-Kabel einwickelte, ließ mir noch Minuten danach den Mund offen stehen. Ganz, ganz groß. Über-lebensgroß! Dennoch sprang der berühmte Funke durch den Spaß der Musiker an den wunderbaren Liedern und an ihrem Zusammenspiel auf die Konzertbesucher über! Die lässig-witzigen synchronen Tanzbewegungen der Band und die durch sie freigesetzte Energie im Publikum hatte ich als Zwanzigjähriger noch nie zuvor erlebt. Gemeinsam kreierte die damalige Begleitmannschaft PETER GABRIELs durch ihre Musik und ihr Auftreten eine enorm kraftvolle, warme und positive Atmosphäre, benutzte dabei im Vergleich zu anderen Bands die bis in kleinste Details ausgefeilte Show jedoch immer lediglich als Beiwerk, sozusagen als "Geschmacksträger" für ihre Spielfreude. Dieser Monolith eines Konzerts blendete mich damals in einem guten Sinn. Bis gestern hatte ich PETER GABRIEL seitdem weitere vier Mal live gesehen.
Auf dem Königsplatz ist es dann nach neuneinhalb Jahren endlich zum sechsten Mal soweit! In der laufenden Tour handelt es sich um das siebte Konzert. Nach dem Ingangbringen der Evolution (Lagerfeuer) durch einen Meteoriten (Glühbirne) um ziemlich genau 20:00 Uhr lässt PG sich von zwei Crew-Damen seinen orangenen Team-Anzug, der suggerieren soll, dass er der Mann in der "Wartezeit"-Uhr war, der immer die Zeiger von innen neu an das Glas malte, ausziehen ("Dafür habe ich in einem Strip-Club recherchiert"). Nach obigem Zitat geht es dann los mit 'Jetzt kommt die Flut', der deutschen Version von 'Here comes the Flood'. Tony Levin nimmt gleich zu Beginn mit einem schicken E-Kontra-Bass neben PETER GABRIEL am Lagerfeuer Platz, um die melancholische Ballade vom ersten Soloalbum des ehemaligen GENESIS-Sängers zu begleiten. Auch wenn dieser Beginn für deutsche Shows schon Tradition hat, sind doch viele Konzertbesucher von der respektvoll-akribischen Einbindung der deutschen Sprache in das Schaffen und somit in die Bühnenshow des Musikers begeistert. Danach nimmt der Rest der exquisiten Band rund um die beiden älteren Haudegen unter dem riesigen Vollmond Platz, der zeitgleich auf dem zentralen, kreisrunden Screen über der Bühnenmitte aufgegangen ist: Ayanna Witter-Johnson (Cello, Keyboard, Gesang), Marina Moore (Violine, Viola, Gesang), Richard Evans (u. a. Gitarre), Josh Shpak (Trompete), Don E. (Keyboard, Percussion), Manu Katché (Schlagzeug, Percussion) und David Rhodes (Gitarren).
Gemeinsam steigt die mit akustischen Instrumenten ausgestattete Band in 'Growing Up' ein, das wohlklingend-antreibend für mich zu einem ersten Höhepunkt avanciert. Die Nähe der Musiker zueinander, das seh- und geradezu fühlbar groovende Zusammenspiel am "Lagerfeuer" lässt die Stimmung im Publikum nun stetig anwachsen. Noch spielend gehen alle am Ende des Songs zu ihrem eigentlichen Platz im Set-Up. Wie der Hintergrund der Bühne ist die Anordnung der Musiker, ähnlich einem größeren Orchester, bogenförmig ausgerichtet. Nach einer ausführlichen Ansage PG's über die globalen Vor- und Nachteile künstlicher Intelligenz, Überwachungs- und Aufzeichnungstechnik startet die Band in den neuen Song über eine transparente Welt namens 'Panoptikum'. Obwohl dieser Track nur denen bekannt sein kann, die Streaming-Dienste nutzen, können seine eingängige Poppigkeit sowie die währenddessen allmählich richtig Fahrt aufnehmende Bühnen- und Lichttechnik das Publikum immer weiter in den Bann der bei tollem Sound aufspielenden Band ziehen.
Visuell und lichttechnisch passiert ab jetzt dermaßen viel, dass ich unmöglich alle Vorgänge beschreiben kann, so begeisternd sie auch auf mich wirken. Für den vollen Genuss ist hier natürlich die Betrachtung von Videos und Clips zur Ergänzung meines Textes zu empfehlen. Einen winzigen Schimmer des gesamten visuellen Zaubers können vielleicht sogar meine Laien-Handy-Fotos zu euch transportieren.
Vor dem nächsten, ebenfalls neuen Song erklärt Peter, dass verschiedene Künstler Bilder zu den neuen Liedern gestaltet haben, die mit in die Visualisierung der Show eingeflossen seien, um eine andere Art von Live-Erlebnis zu erschaffen. Vereinzelt nennt er im Verlauf des Abends die Namen des jeweiligen Künstlers. Es folgt die jüngste Singleveröffentlichung 'Four Kinds Of Horses', deren sanft-warmes Klangbild mit dezent jazziger Rhythmik und ebensolchen Klangelementen die PG-Fans genauso abzuholen weiß, wie das anschließende, ebenfalls neue 'i/o' (input-output), dessen schon fast retrospektive, fröhliche Poppigkeit wunderbar in den bisherigen Stimmungsbogen des Abends passt.
Nach einer von vielen Musikervorstellungen, mit denen der Meister im Laufe des Auftritts nicht geizt, folgt der erste Griff in die Kiste mit den ganz großen Hits, der auch gleich zum ersten Mal etwas mehr Düsternis versprüht und genial visuell untermalt wird: 'Digging In The Dirt' lässt Peter etwas staksig, aber dennoch überraschend agil über die Bühne hopsen. Da das, wie ich selbst, die Meisten nicht mehr erwartet hatten, kann er den beabsichtigten Effekt erreichen:
Das Publikum gerät in Wallung! Viele fangen an zu grooven und zu tanzen, zumindest in den Front-of-Stage-Bereichen, vermutlich stehen die meisten Besucher mit Sitzplätzen aber mittlerweile sowieso.
'Playing For Time', ebenfalls neu, bringt mit seinen ruhigen Piano-Klängen und seiner friedlichen Stimmung im Anschluss wieder etwas Gemächlichkeit in die Bewegungsabläufe des Dreiundsiebzigjährigen. Beim, ihr ahnt es, neuen und jazzpoppigen 'Olive Tree' fallen die in Blitzesschnelle aus den neun Projektionsrechtecken an der Rückwand gebildeten drei großen Screen-Quadrate auf, die wunderbar strahlend in blauen Farbspektren Gemälde von Olivenbäumen abbilden.
'This Is Home', abermals noch unbekannt, erklingt wieder mit fetteren Grooves und setzt dabei zusätzlich auf dunklere Stimmklänge, ohne auf die immer wieder weltmusikalischen Instrumental-Einsprengsel zu verzichten, die in PETER GABRIELs Musik so gut wie immer auszumachen sind. Jetzt kündigt PG den letzten Song des ersten Teils der Show an, und hüpft gleich wieder los wie eine mindestens zwanzig Jahre jüngere Ausgabe seiner selbst: 'Sledgehammer'. Jetzt geht es richtig ab vor der Bühne, mit Tanz, Gesang, hysterischem Gebrüll, die ganze Palette. Der evergreene Welthit ist ein grandioser Abschied in die etwa zwanzigminütige Pause.
Setliste, 1. Teil: Jetzt Kommt Die Flut (Here Comes The Flood), Growing Up (Acoustic version), Panopticom, Four Kinds Of Horses, i/o, Digging In The Dirt, Playing For Time, Olive Tree, This Is Home, Sledgehammer
Da ich wegen gerade überstandener Grippe keine Lust auf viel Gerenne und Gedrücke habe, bleibe ich, wie die meisten an Ort und Stelle im FOS-Bereich an meinem Platz mittig vor der Bühne und hänge so meinen Gedanken nach. Von seiner eingangs meines Berichts kurz zusammengefasst beschriebenen, umfänglich begeisternden livehaftigen Genialität hat der Meister mit seiner im Grundgerüst unveränderten Band nichts verloren. Zwar bewegt er sich inzwischen eher wie mein Vater und wesentlich mehr Show als noch bei der letzten Tour vor 10 Jahren wird durch visuelle Technik geleistet, dennoch kann er die flotteren Stücke mit Dance-Charakter immer noch passend und fast wie vor zwanzig, dreißig Jahren mit seinen schelmisch-ausdrucksstarken Moves untermalen. Trotz der erhofften Qualität und des persönlich literweise eingeschossenen Begeisterungsadrenalins sind in meiner Betrachtung einige wenige kritische Worte betreffend der Veröffentlichungspolitik PETER GABRIELs angebracht. Auch wenn immer geplant war vor dem Album zu touren, auch wenn fünf Lieder in jeweils zwei Mixen bei Streamingdiensten zur Verfügung stehen, und selbst wenn die Band ohne Frage vortrefflich beweist, dass sie das Publikum sogar mit "Handicap" um den kleinsten Finger gewickelt bekommt: Wären die neuen Lieder allesamt bekannt, stünde erstens noch mehr Publikum auf dem zu drei Vierteln aufgestuhlten Königsplatz, zweitens wäre die Stimmung weniger konzentriert und noch viel ausgelassener! Bei aller Konsequenz beim Einlösen von Ankündigungen, künstlerischen Vorhaben und Freiheiten hätte der Meister an dieser Stelle etwas mehr über eine Überforderung seines Publikums mit insgesamt elf neuen, also 50% größtenteils unbekannten Stücken nachdenken können. Vielleicht war letzten Endes aber doch der Faktor Zeit wesentlich wichtiger, als man ihn im Vorfeld nach außen hin kommuniziert hat.
Das zweite Set beginnt, passend zur abnehmenden Helligkeit des sonnigen Tages, mit 'Darkness'. Hinter dem die Bühne auf und ab flanierenden Herrn Gabriel zuckt und leuchtet die komplexe Licht- und Visualisierungsanlage drauflos und erzielt in der Tat verstörende, die direkte Wahrnehmung verzerrende Effekte. Die Geräuschkulisse am Ende des Liedes wirkt auf mich genauso eindrucksvoll, wie der vorausgegangene Song. Das neue 'Love can Heal' erscheint mir ruhig, zart, aber dennoch düster in Ausdruck und Melodieführung. Die künstlerisch-visuelle Gestaltung erfolgt zunächst überwiegend im rosafarbenen Spektrum, im weiteren Verlauf des Liedes dann eher schwarz und rot, wobei die Wassertropfen, die sich "von innen" an den Screens niederschlagen schon richtig eindrucksvoll wirken! Nach der Erklärung Peters, dass es nun inhaltlich um eine Nahtod-Erfahrung geht, startet die Band mit dem neuen 'Road To Joy', welches wieder mit drei "Bildern" im Hintergund beginnt: poppiger Sound, typische GABRIELsche Tanznummer für meinen Begriff.
Anschließend ertönt mit dem Duett 'Don’t Give Up' wieder ein weltweit sehr bekanntes Stück. Ähnlich wie auf den von mir im Vorfeld geschauten Videos (…ich habs einfach nicht abwarten können!), wirkt PG hier plötzlich eingefallen und müde mit hängendem Kopf, seine Bewegungen sind wacklig und unsicher. Beim Stöbern auf Youtube hatte mir das im Vorfeld etwas Sorgen gemacht. Diese dargestellte Schwäche passt insgesamt aber gut zu den Tüchern, die ein Windstoß über den oberen Teil der Videowand im Hintergrund weht, oder umgekehrt. Nebenbei trifft er sich mit seiner Duett-Partnerin Ayanna Witter-Johnson auf einem kleinen, mittig positionierten Podest an der Bühnenrückwand. Die beiden harmonieren stimmlich hervorragend miteinander und begegnen sich zum temporeichen Höhepunkt des Liedes schließlich erneut, diesmal in der vorderen Bühnenmitte. 'The Court' präsentiert sich anschließend wieder als ein neuer Song aus der etwas düster-verstörenden, aber dennoch rhythmisch fordernden Schatzkiste unseres Peter G‘s, alles mit griffigen Melodien versehen und atemberaubend instrumentiert, versteht sich. Eines der bekanntesten und beliebtesten Stücke schließt sich an: 'Red Rain'. Nach einer erneuten Musikervorstellung folgt ein neuer Song, den der Meister für seine Mutter geschrieben hat: Das sehr ruhige, getragene und auf mich etwas langatmig wirkende 'And Still' wird von einem wirkungsvollen bunten Bild in Szene gesetzt, dessen Variationen erneut durch die visuellen Möglichkeiten der technischen Anlage präsentiert werden. Im Anschluss ist endlich wieder Zeit für einen Hit: "What Time is it?" fragt der Herr GABRIEL sein Publikum. Die Antwort lautet natürlich 'Big Time'! Man kommt sich jetzt schon etwas vor wie in einer Ü-50-Disco! Geil!
'Live And Let Live', neu, umgarnt die Zuschauer zunächst mit dicken, von Piano und anderen Keyboardsounds begleiteten Grooves, bevor akustische Gitarrentöne das Klangbild deutlicher prägen. Wird das ganze zunächst eher dezenter visuell präsentiert, strahlt die Bühne im hinteren Drittel des Liedes dann quietschbunt in den Regenbogenfarben und gibt lichttechnisch gefühlt alles. Der Meister ist dabei ohne Stop unermüdlich an der Bühnenkante unterwegs. Jetzt ist endgültig Halli-Galli angesagt. Der verwaschen auf die Screens illuminierte Blickwinkel aus einem durch eine englische Waldlandschaft fahrenden Auto ließe es auch ohne die einsetzende Musik erahnen: Die Fahrt führt natürlich zum oder nach 'Solsbury Hill'. Und alle anwesenden Herzen gehen "Boom! Boom Boom!" Peter verfällt sogar kurzzeitig in den Hopserlauf. Der Hammer! Nach einer weiteren Musikervorstellung geht die Band zum ersten Mal von der Bühne um diese kurz darauf, offensichtlich zur Zeitersparnis, wieder zu betreten.
Jetzt gibt es keine Überraschungen mehr, das Ende der Show beinhaltet dieselben beiden Songs, wie fast immer. Den Anfang macht 'In Your Eyes', dessen Beat und Percussion bereits anlaufen, während PETER GABRIEL auf alle in der Crew und im Hintergrund der Band arbeitenden Personen ausführlich hinweist und sich bei ihnen bedankt. Die warme, locker-ausgelassene Atmosphäre des von Weltmusik geprägten Liedes springt über und macht sich im Publikum deutlich durch Gesang, Bewegung und rundherum strahlende Gesichter bemerkbar. Wie schon bei zwei, drei anderen Liedern zeigen Tony Levin, David Rhodes und PETER GABRIEL hierzu nochmals ihre neckischen Synchron-Moves. Musikervorstellung, die x-te und nochmal geht die ganze Band von der Bühne. Als die Screens gefärbt sind wie ein afrikanischer Sonnenuntergang und ein dröhnender Basston erklingt, treten die Musiker wieder vor das Publikum und PETER GABRIEL schildert die Inspiration für seinen persönlichen Einsatz bezüglich der Menschenrechte durch eine Person, die 1977 dafür letzten Endes sterben musste. Es handelt sich dabei um den ermordeten südafrikanischen Bürgerrechtler Steve 'Biko'. Die majestätische, getragen-kraftvolle Weltmusik-Ballade zeigt auch heute Abend gewaltige Wirkung und lässt so manches Augenpaar feucht glänzen. Im hinteren Teil des Songs wird ein Portrait Steve Bikos auf der zentralen Screen-Scheibe gezeigt. Die Publikumsgesänge am Schluss des Liedes sind pure Gänsehaut.
Setliste, 2. Teil: Darkness, Love Can Heal, Road To Joy, Don’t Give Up, The Court, Red Rain, And Still, Big Time, Live And Let Live, Solsbury Hill
Zugaben: In Your Eyes, Biko
Ich bin trotz des im "Pausenabschnitt" genannten Kritikpunktes hellauf begeistert von diesem Konzert. Dass der mittlerweile dreiundsiebzigjährige PETER GABRIEL, trotz erhöhter technisch-visueller Anteile in seiner Bühnenshow, noch einmal eine vollwertige Tour mit sehr komplexen Abläufen innerhalb der Auftritte wie zu alten Zeiten durchzieht und mit zwanzigminütiger Pause zweieinhalb Stunden jeden Abend auf der Bühne steht, nötigt mir allergrößten Respekt ab! Aber die Qualität ist auch genau so, wie man sie vom in allen Belangen perfektionistischen Soundtüftler aus Großbritannien erwartet. Und so wünsche ich dem Meister und allen Beteiligten eine weiterhin ohne blöde Zwischenfälle und gesundheitliche Vorkommnisse verlaufende Tour und hoffe allen Ernstes auf ein zweites europäisches "Tour-Leg" im Frühjahr 2024. Bis dahin hat unser Held dann hoffentlich den einem Perfektionisten eigenen Trennungsschmerz im Hinblick auf seine Werke überwunden und das seit Mitte der 90er Jahre entstandene Album "i / O" endlich veröffentlicht, sodass man sich in die tollen Songs hineingehört haben wird.
- Redakteur:
- Timo Reiser