Party.San 2010 - Bad Berka
10.09.2010 | 10:0612.08.2010,
Die der Sintflut Trotzenden: Auch der Himmel kann Schwarz- und Todesblei nicht verhindern!
Samstag, 14. August
UNDER THAT SPELL: Klirrender Black Metal mit Klasse - das Aufweckkommando schlägt zu!
UNDER THAT SPELL aus Osnabrück konnten mit ihrem gleichnamigen Debütalbum vor kurzem fast allerorts gute Kritiken einfahren und dies völlig zu Recht aus meiner Sicht. Und dass recht viele Festivalbesucher die Band durchaus auf dem Plan hatten, zeigt sich an dem für 13 Uhr schon recht ansehnlich bevölkerten Schlammsee, der sich vor der Bühne weiter ausgebreitet hat. Zur Abwechslung klart heute Mittag sogar mal der Himmel auf und bei trockenem Wetter liefern UNDER THAT SPELL eine tolle Performance ab, die genauso intensiv klirrt wie auf Platte. Zu mitreißenden Highspeed-Tracks wie 'I Am The Prophet', 'The Last Creation' und 'The Final March' – die allesamt mit starken Gitarrenleads und aggressiven Riffs gespickt sind - wirbeln etliche Mähnen im Publikum umher. Für Abwechslung sorgt das eingängige, tempomäßig gezügelte 'Black', das super beim Publikum ankommt. Nach einer Dreiviertelstunde ist dann leider auch schon Schicht im Schacht und UNDER THAT SPELL werden mit ordentlich Applaus verabschiedet. Alles in allem ein toller Auftritt einer spielfreudigen, sympathischen Band, der viel Spaß gemacht hat. Fans von DAWN, HELRUNAR und DISSECTION sollten die Band unbedingt einmal antesten.
[Martin Loga]
TRIBULATION: Vorschuss-Lorbeeren, die sich nicht bestätigen
Um 14 Uhr krabbeln die Schweden TRIBULATION auf die Bühne. Im Flyer des PSOA werden vollmundig Vergleiche mit frühen MORBID ANGEL und AUTOPSY gezogen. Ganz so euphorisch sehe ich das nicht, ganz im Gegenteil. Es röhrt zwar ordentlich death-thrashig aus den Boxen, aber insgesamt zieht der 35 Minuten Gig der früher unter dem Namen HAZARD firmierenden Jungs ohne Höhepunkte an mir vorüber. So richtig will einfach nichts hängen bleiben. Außer dass Gitarrist Adam Zaars (greift auch für ENFORCER in die Saiten) als eine etwas tuntigere Version Trey Azagtoths durchgehen könnte. Aha, also noch eine Gemeinsamkeit mit MORBID ANGEL. Geboten werden unter anderem 'Curse Of Resurrection', 'Beyond The Horror', 'Graveyard Ghouls' und 'Spawn Of The Jackal', allesamt vom einzigen Album der Band "The Horror" aus 2009, welches allerdings durchaus positive Resonanzen in der Presse bekam. Dennoch eine Band, die man trotz eines etwas schwachbrüstigen Auftritts im Auge behalten sollte.
[Thorsten Seyfried]
Kurz vor 15 Uhr geht es dann mit GHOST BRIGADE weiter. Die finnische Band spielt eine Mischung aus Melodic Death und Doom Metal. Vor allem mit den eher doomigeren Klängen beginnen sie ihren Auftritt. Melancholisch, schwermütig, aber schön. Dazu die tiefe männliche Stimme von Manne Ikonen, die zwischen langsamem Gesang und Sprechgesang wechselt. Ikonens Outfit mag ein wenig auffällig sein: Er trägt ein BaseCap und ein sportliches Oberteil. Doch der Musik tut das keinen Abbruch. So stechend blaugrau seine Augen sind, so kraftvoll wirkt sein Gesang. Unterstrichen wird das Ganze von ausgedehnten Gitarrenriffs. Eine angenehme Mischung zum Kopfnicken. Doch auch Lieder wie 'Into The Black Light' mit der wunderbar doomigen Melodie sind gut, um die Augen zu schließen und die Musik einfach auf sich wirken zu lassen. Im Grunde ist es eine gute Band für den noch frühen dritten Party.San-Tag, denn so können sich die noch müden Knochen langsam lockern. Doch die fünf Jungs können auch härtere Töne mit Schlagzeug-lastigeren Passagen anschlagen. Teilweise ähneln GHOST BRIGADE Bands wie OPETH und KATATONIA. Zum Abschluss spielen sie noch 'A Storm Inside'. Dem Applaus zu Folge scheinen GHOST BRIGADE den Geschmack des Publikums getroffen zu haben.
[Franziska Böhl]
DESASTER: Alles Schwarze zum Geburtstag!
Black Thrash aus Deutschland mit DESASTER ist immer ein geiles Erlebnis, da die vier Männer um Gitarrengott Markus „Infernal“ Kuschke live immer einen Wahnsinns Druck haben und es ordentlich krachen lassen. So auch heute, wo man nebenbei auch noch den Geburtstag des Drummers mit einer kleinen Torte feiert. Musikalisch bewegt man sich zwar mit den Hits 'Teutonic Steel' oder 'Tyrants Of The Netherworld' weit entfernt von üblichen Geburtstagsliedern, aber auf dem Party.San sind DESASTER in jedem Fall eine partytaugliche Band. Diese hat sichtlich Spaß und entsprechend groß ist auch die Begeisterung des Publikums, das zahlreich vor der Bühne steht [danach wird es sich wieder deutlich leeren]. Nach dem oldschool Kracher 'Cross Me Fool'ˈ von RAZOR beenden DESASTER einen sehr starken Gig. Wie immer!
[Christian Gaum]
VARG: Blutrote Pandas
Nebel zieht zu einem orchestralen Intro über die Bühne, Feuer lodert, eine Explosion, dann legen die Pagan-Metaller VARG mit 'Viel Feind Viel Ehr' los. Eingepackt in Lederrüstungen und rot-schwarzer Kriegsbemalung. "Mögt ihr Bier?" fragt Sänger Philipp alias Freki fast schon rhetorisch, "dann seid ihr bei uns genau an der richtigen Adresse!" Die Fans in den ersten Reihen dürfen dann auch lautstark 'Skål' mitgrölen. Freki und Basser Managarm keifern und grunzen um die Wette, während Schlagzeuger Silvester aka Fenrier bangend die Felle gerbt. Eingängige Songs vom aktuellen "Blutaar"-Album und dem Debüt "Wolfszeit" gehen Hand in Hand und werden von der kleinen, aber lautstarken Fanschar abgefeiert. Und der Matsch, der auch den VIP-Zeltplatz fest im Griff hat, will den Kleinbus der fünf Coburger anschließend gar nicht mehr weglassen. Auch hier hilft nur der Traktor, während Silvester beim späteren Umtrunk nicht nur die Gerüchte um seine Band ob einer politischen Ausrichtung Lügen straft, sondern sich ebenso wie eine Woche später beim Summer Breeze als verdammt trinkfest erweist.
[Carsten Praeg]
MANEGARM: Fiol för den djävul!
Schwedischer Viking Metal par excellence kommt von MAMEGARM. Die ausschließlich in schwedischer Sprache gehaltenen Songs überzeugen vor allem durch hymnenhafte Atmosphäre. Allerdings gehen die Melodien der E-Geige schon etwas im Matsch unter. Live ist es halt immer schwierig, den Sound so umzusetzen, dass auch die Instrumente jenseits der Gitarre klar hörbar sind. 'Sigrblot' und 'Wolves of the sea (ha vets vargar)' wissen trotzdem als Schlachthymnen zu gefallen und so bleibt es ein rundum gelungener Auftritt von MAMEGARM.
[Christian Gaum]
NECROPHAGIST: sie killen auch live!
Yeah! Auf die Ausnahme-Frickler NECROPHAGIST, der Band um Mastermind Muhammed Suiçmez, war ich mit Abstand am meisten gespannt. Denn mit "Epitaph" veröffentlichte die Band 2004 einen echten Leckerbissen, der hochklassigen Death Metal mit fantastischen Melodien bietet, wie man ihn nicht alle Tage hört. Auf das seit langem überfällige Nachfolgealbum warte ich nun schon seit Jahren! Der bis vor einiger Zeit noch kurzhaarige Bandleader erscheint mit langer Matte auf der Bühne und lässt zusammen mit dem zweiten Gitarristen Sami Raatikainen technisch mit unglaublicher Präzision Gitarrenleads und Soli vom Stapel, dass einem die Ohren schlackern. Für Begeisterung sorgt auch Drummer Romain Goulon, der unangestrengt schnellste Blastbeats spielt, als sei es die einfachste Sache überhaupt. Das Zusammenspiel der Band sitzt perfekt – was bei derart kunstvoll arrangierten Kompositionen sicherlich nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Und das wichtigste: Auch live funktionieren die Songs richtig gut. Stücke wie 'The Stillborn', 'Stabwound' oder auch 'Epitaph’ sind nichts anderes als audiophile Genüsse, die heute Nachmittag bei leichtem Sonnenschein prima beim Publikum ankommen. Nach dem Abschlussstück 'Fermented Offal Discharge' zollt das PSOA-Publikum der Band mit dickem Applaus Tribut. To sum it up: Ein echtes Highlight! Jetzt wird es aber ENDLICH zeit für das dritte Album, Muhammed!
[Martin Loga]
AURA NOIR: The good, the bad and the ugly
"The ugliest band in the world" haut im Vorabendprogramm mit dem Song 'Hell's Fire' erst mal ein richtiges Oldschool-Brett raus. Von nun an gibt's 45 Minuten richtig dreckigen Thrash Metal, der an sehr altes Material von SLAYER, KREATOR und SODOM erinnert. 'Unleash The Demon' und 'Blood Unity' schlagen genau in diese Kerbe und zeigen, dass drei Instrumente (Gitarre, Bass und Schlagzeug) komplett ausreichen, um mit Thrash Metal live zu überzeugen. Auch der Uralt-Track 'Conqueror' vom "Black Thrash Attack"-Album aus dem Jahr 1994 wird abgefeiert und führt dazu, dass man sich schon mal auf das noch folgende knallharte Abendprogramm freuen darf. Hoffentlich sieht man AURA NOIR demnächst wieder öfter!
[Christian Gaum]
NAPALM DEATH: Knüppelmucke für Denker
Es ist Zeit für die Institution des Grindcores schlechthin: NAPALM DEATH geben von Anfang an Vollgas, auch wenn sie trotz ihres Legendenstatuses schon recht früh am Abend ran müssen. Nach einem mystischen Intro knattert mit 'Strong-Arm' der Opener des aktuellen "Time Waits For No Slave"-Albums aus den Boxen und lässt Frontman Barney wie eh und je wild zappelnd über die Bühne springen. Immer wieder erstaunlich, was der Mann während eines Gigs an Strecke zurücklegt. Ob er mit dem Label schon mal über eine Kilometerpauschale verhandelt hat? Ohne Ansage folgt sogleich 'Unchallenged Hate' und anschließend mit 'Suffer The Children' ein Klassiker schon sehr früh im Set. "Vielen Dank, Freunde und Freundinnen", miemt Barney dann auch wieder die Quasselstrippe und fügt hinzu: "Natürlich, wir sind NAPALM DEATH aus Birmingham, England." Nach ein paar holprigen Deutschversuchen darf beim vielleicht größten Denker der Metalszene aber natürlich auch nicht die humanistische Schlagseite fehlen: 'Life And Limb' wird all denjenigen gewidmet, die ohne Grund im Gefängnis sitzen, während mit 'On The Brink Of Extinction' zum Selbstdenken frei von religiösen Zwängen aufgefordert wird. Natürlich kommt mit 'Nazi Punks Fuck Off' auch wie immer ein antifaschistischer Coversong voll auf die Zwölf. Die bei NAPALM DEATH sonst üblichen Moshpits bleiben zwar angesichts der Schlammmassen aus, dennoch reißen die Briten mal wieder einen absolut energiegeladenen Gig runter.
[Carsten Praeg]
SUFFOCATION: Brutaler Death Metal in Bestform
Nach der leider nur sehr kurzen Vorstellung von NAPALM DEATH (wieso zum Teufel spielten die Briten denn nur 35 Minuten?) folgt gleich das nächste Highlight. Die Todesblei-Legende SUFFOCATION ist mir noch von einer Clubshow vor zwei Jahren in allerbester Erinnerung. Frontdeibel und Handwedler-Koryphäe Frank Mullen hat die Meute bestens im Griff. Der heutige Gig der Band ist eine Darbietung wie aus dem Lehrbuch. Frank Mullen wuselt wie ein Berserker über die Bühne, während Bass-Monster Derek Boyer wieder übelste Verrenkungen macht, dabei aber spielerisch eine top Leistung abliefert. Die heutige Setlist bietet einen recht guten Querschnitt durch den qualitativ hochwertigen Backkatalog, wobei die Alben "Breeding The Spawn" und das Comeback "Souls To Deny" nicht berücksichtigt werden. Auch der Sound ist während des Auftritts geradezu perfekt, denn er ballert klar und mit Schmackes aus dem Equipment. In Sachen Stimmung sorgen besonders die beiden Tracks 'Liege Of Inveracity' sowie die Schlussnummer 'Infecting The Crypts' für großartige Stimmung im Publikum. Aber auch die Stücke des aktuellen Werkes "Blood Oath" werden ebenso positiv aufgenommen wie alte Klassiker. Hätte die Band noch 'Katatonia' und 'Effigy Of The Forgotten' gezockt, so wäre dieser Gig für mich persönlich perfekt gewesen. Aber auch so kann hier bei Frank Mullen nur eines konstatiert werden: SUFFOCATION haben hier und heute fett abgeräumt!
[Martin Loga]
Setlist:
-Thrones Of Blood
-Cataclysmic Purification
-Liege of Inveracity
-Entrails Of You
-Blood Oath
-Pierced From Within
-Funeral Inception
-Infecting The Crypts
LOCK UP: prächtige Grind-Attacke der Allstar-Band
Sodele, das All-Star-Projekt LOCK UP steht auf dem Plan. Das heißt nicht nur 45 Minuten lang volle Möhre Death/Grind-Geballer, sondern auch der zweite Auftritt Shane Emburys am heutigen Abend. Mal schauen, wie sich der alte Knabe so schlägt. Wahrscheinlich war der Auftritt von NAPALM DEATH deshalb auch von überschaubarer Länge, um Shane Infusionen oder den Gang ins Sauerstoffzelt zu ersparen. Der Mann mit dem lichten Haupthaar schleppt schließlich auch so einiges an Pfunden mit sich rum, die wollen erstmal bewegt werden. Musikalisch gibts von dem Vierer natürlich keine Überraschungen und theoretisch hätten sie ihre beiden Scheiben "Pleasure Pave Sewers" (von 1999 noch mit Tägtgren am Mikro) und "Hate Breeds Suffering" (aus 2002 mit dem aktuellen Sänger Tomas "Tompa" Lindberg) fast komplett runterholzen können. Allerdings wäre das auch etwas langweilig gewesen und so nimmt sich der gutgelaunte Lindberg immer wieder mal Zeit für ein Schwätzchen mit dem Publikum. 'The Whores Of Venus' wird (natürlich) dem weiblichen Teil des Publikums gewidmet, 'High Tide In The Sea Of Blood' wird in 'High Tide In The Sea Of Mud' geändert und als Party-Hymne wird 'Delirium' heruntergeprügelt. Man merkt den Mannen auf der Bühne den Spaß durchaus an; Tompa ist äußerst aktiv, Nick Barker vermöbelt sein Drumkit wie ein Irrer, Anton Reisenegger bleibt etwas blass und auch Shane hat noch Kraft und wuchtet sich immer wieder von rechts nach links. Außerdem erfährt man, dass es demnächst wohl neuen Stoff von LOCK UP geben soll in Form einer Split-CD mit BRUTAL TRUTH. Man darf also gespannt sein. Traurig und nachdenklich wirds allerdings als TERRORIZERs Doppeldecker 'Storm Of Stress' und 'Fear Of Napalm' zu Ehren des 2006 verstorbenen und früheren LOCK UP/NAPALM DEATH/TERRORIZER-Gitarristen Jesse Pintado in einer mächtig ballernden Version rausgehauen wird. Im Publikum ist allerdings schon etwas Müdigkeit zu spüren. LOCK UP ist die vorletzte Band des Festivals und den Meisten stecken schon fast drei Tage in tiefem Geläuf in den Knochen und man schont die Kräfte für den Headliner des letzten Tages: CANNIBAL CORPSE. Insgesamt ein guter Auftritt, wobei ich mir persönlich etwas mehr NAPALM und etwas weniger LOCK UP gewünscht hätte.
[Thorsten Seyfried]
Setlist (nicht komplett)
- Feeding On The Opiate
- Triple Six Suck Angels
- Castrate The Wreckage
- Final Reprisal
- Afterlife In Purgatory
- Slaughterous Ways
- Retrogression
- The Dreams Are Sacrificed
- The Whores Of Venus
- High Tide In The Sea Of Blood
- Submission
- Delirium
- Storm Of Stress
- Fear Of Napalm
- Cascade Leviathan
CANNIBAL CORPSE: Nebelmaschine unnötig!
Als krönenden Abschluss des Party.Sans legen CANNIBAL CORPSE ihr Standardprogramm auf den Tisch. Wer die fünf Amis schon öfter gesehen hat, weiß, wovon ich rede: schnell, wortkarge Pausen, "Hammer-ins-Gesicht-Geknüppel" und als Sahnehaube noch ein Moshpit, der Seinesgleichen sucht. Aber schon beim Opener 'Scalding Hail' war die Hölle wirklich in Bad Berka und zwar vor der Bühne. Bei jedem Konzertbesuch wundere ich mich, dass der Corpsegrinder selbst als schätzungsweise Mittvierziger noch der aktivste Sänger auf der Bühne ist. George Fischer mit seiner Statur nachts in einer dunklen Straße zu begegnen und dazu noch, wie am heutigen Abend, durchnässt vom Schweiß und aufgeheizt dampfend vom Absolut-Extremst-Todes-Death-Grind-tornadoartigen Kreisen des Haupthaares, jede Nebelmaschine in den Schatten stellend - ihre Albumcover passen jedenfalls, die Bühnenshow auch. Gespielt wird auch das lange Zeit in Deutschland verboten gewesene und immer wieder gewünschte (Wer kennt es nicht?) 'Hammer Smashed Face' als Abschluss des Abends und somit letzten Live-Songs des diesjährigen Party.Sans. Andere Klassiker, die nicht fehlen durften und auch immer mit im Gepäck sind wie 'Sentenced to Burn', 'I Will Kill You' oder 'I Cum Blood' waren natürlich ebenso dabei. Genauso wie die nicht immer freundlichen Ansprachen durch Grinder an das Publikum mit der Aufforderung, doch schneller zu Headbangen als er selbst. Wer sich darauf einlässt ist selbst Schuld oder hat (Hals-)Nerven aus Stahl. Im Großen und Ganzen legen die US-Kannibalen wiedermal einen für CANNIBAL CORPSE nicht mit Überraschungen gespickten, aber immer wieder guten Gig hin, wobei jede Halsmuskulatur voll auf ihre Kosten kommt (Nasenbluten inklusive). Als Abschlussgig durchaus mehr als aktzeptabel, nachdem man dann auch gerne das Festival im Partyzelt etwas ruhiger ausklingen lassen kann. Vermisst wurde lediglich der gelegentlich auftretende Gastspieler Ace Ventura.
[Benjamin Kutschus]
Womit die einschlägigste Schwarz- und Todesbleiparty trotz Schlammmassen wieder einmal bestens gemeistert wurde! Nach einer langen Nacht, einem späten Kaffee um 15 Uhr und der wirklich letzten Traktorfahrt des Festivals möchte ich mit jenem Spruch schließen, der mich mittags vom benachbarten Campground aus weckte: "Würdest du dich bitte mal obenrum frei machen? Warum denn nicht? Wie unhöflich!"
[Carsten Praeg]
- Redakteur:
- Carsten Praeg