Pirates Metal Night - 10 Jahre El Puerto Records - Giengen/Brenz

22.12.2024 | 13:50

30.11.2024, Bürgerhaus Schranne

Wundeschschöne Jubiläumsfeier mit Freunden und guter Livemusik!

10 Jahre El Puerto Records müssen gebührend gefeiert werden, daher hat das süddeutsche Label zur Jubiläumsfeier, der "Pirates Metal Night", eingeladen. So machen sich also Kollege Michael Vogt und ich an diesem Samstagabend auf den Weg nach Giengen/Brenz, wo die Party im dortigen Bürgerhaus Schranne steigen soll. Stilecht begrüßt uns dann Labelchef Bernd Stelzer bei der Ankunft in dem im inneren wunderschön modern sanierten Gebäude - im Outfit eines Piratenkapitäns. Als Begrüßungsgetränk am Eingang wird "Ficken" für jeden Neuankömmling ausgeschenkt.

Dann heißt es erst einmal, sich ein erstes Kaltgetränk zu besorgen und auf eine erste Begrüßungsrunde zu gehen. Denn nicht unerwartet ist es ein Treffen von Freunden aus Nah und Fern, von denen man einige schon eine Weile nicht mehr gesehen hat oder tatsächlich auch zum allerersten Mal persönlich trifft.

 

 

 



Somit vergeht die Zeit bis zur ersten Band des Abends wie im Flug, die dann fast pünktlich kurz nach 20 Uhr die Bühne betritt. Mit dem Monty Python Klassiker 'Always Look On The Bright Side Of Life' wird der Auftritt von DUST & BONES angekündigt.  Mit 'UR R'n'R', vom aktuellen Album "Mission Back To The Forbidden Planet", geht es gleich in die Vollen. Hat mich der High Energy Rock der Backnanger schon auf Konserve begeistert, ist das live noch eine ganz andere Hausnummer, das ist einfach nur geil, geil geil! Das Bier schmeckt da doppelt so gut und die Stimmung in der Schranne ist dementsprechend ausgelassen. So darf es gerne weitergehen.

Setliste: UR R'n'R; Remedy; Say Hello (To A Bunch Of Idiots); Fight The Black Dog; Für mich solls Rote Rosen regnen (HILDEGARD KNEF Cover); Shaky Mountains; We All Gonna Die; Armageddon; Get The World; GoGoGo; Nail You To The Wall With Rock'n Roll


Nach diesem fulminanten Auftakt geht es nach kurzer Umbaupause weiter mit der Band, die seinerzeit von El Puerto Records als allererstes unter Vertrag genommen wurde und somit selbstverständlich nicht fehlen darf. Es ist Zeit für WITCHBOUND, 2014 von ehemaligen STORMWITCH Mitgliedern gegründet. Leider ist der Sound gerade zu Beginn nicht optimal und der Gesang von Sängerin Natalie Pereira dos Santos und Sänger Jürgen G. Allert kaum zu verstehen, was sich im Verlaufe des Sets aber bessert. Ganz optimal wird der Gesamtsound leider für die Art von Mucke nicht mehr, aber der guten Stimmung im Saal tut dies keinen Abbruch. Dafür sorgen vor allem auch die zahlreich anwesenden WITCHBOUND-Fans, betrachtet man die Anzahl dementsprechender Shirts und Hoodies im Saal. Die Setliste besteht größtenteils aus Stücken vom 2021er Werk "Edge Of Paradise", dem ersten mit eben einem Sänger und einer Sängerin. Selbstverständlich darf auch mit 'Russia's On Fire' ein Song von STORMWITCH nicht im Set fehlen. Mit 'Dance Into The Fire' gibt es zum Abschluss dann noch den Hit vom WITCHBOUND Debüt "Tarot's Legacy".

Setliste: Battle Of Kadesh; These Tears; Jester's Day; Flags Of Freedom; Torquemada; End Of Paradise; Nevermore; Russia's On Fire (STORMWITCH Cover); Foreign Shores; Dance With The Witches

Auf UNDERTOW freue ich mich am heutigen Abend mit am meisten, ist das doch meine persönliche Livepremiere mit den Groove-Metallern aus Heidenheim. Ich habe im Vorfeld schon viel von den Livequalitäten der Truppe gehört, jetzt darf ich das endlich auch mal am eigenen Leib erfahren. Und ich werde nicht enttäuscht. UNDERTOW live ist eine unbändige Macht, der man sich einfach nicht entziehen kann. 30 Jahre gibt es sie schon und fast 30 Jahre ist diese megageile Band irgendwie an mir vorbeigerauscht. Ich kann mir nicht erklären, wie das passieren konnte! Nach diesem mega Abriss in Giengen habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, möglichst keinen Auftritt von UNDERTOW mehr zu verpassen.

Setliste: Call Of The Sin; On Fire; Shadows; Turn 2 You; Threedouble Chime; Art Of Falling; Crawler; In Deepest Silence

MISSION IN BLACK sehe ich nach dem gelungenen Gastspiel beim Gas Gäba Festival im September bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Tatsächlich avanciert die Band um die symphatische Frontfrau Steffi Stuber bei mir zu einem Act, den ich einfach nicht oft genug sehen kann. MISSION IN BLACK-Konzerte haben einfach diese ganz spezielle Atmosphäre, die mich unweigerlich in ihren Bann zieht. Auch wenn das Erlebnis für mich in Giengen nicht ganz so intensiv ausfällt wie noch vor etwa drei Monaten in Steinberg, was daran liegen mag, dass mir der Vortag bei AXXIS im Kaminwerk noch etwas in den Knochen steckt, überzeugt der Auftritt auch diesmal auf ganzer Linie. Ich freue mich auf jeden Fall schon aufs nächste Mal.

Setliste: Profit Reigns Supreme; Welcome The Apocalypse; What Does It Take To Be Alive; Mission In Black; Oceans Of Blood; Kill Your Idols; Dreamcatcher; The Darkness Within

Völlig unspektakulär, ohne jegliches Intro, betritt dann DAVID REECE mit seiner dreiköpfigen Begleitband die Bühne, beginnt die Show mit der BANGELORE CHOIR Cover-Nummer 'Just One Night' und feuert mit 'XTC' gleich ein Stück aus seiner kurzen Gastspielzeit bei ACCEPT hinterher. Das bezeichne ich mal als Auftakt nach Maß, der von den zu später Stunde noch Anwesenden mit dementsprechenden Beifallskundgebungen honoriert wird. Denn tatsächlich hat sich das Feld nach Mitternacht doch schon ein bisschen geleert, was ich etwas schade finde, was aber DAVID REECE offenbar komplett egal ist. Der sympathische Frontmann ist bestens aufgelegt und auch bei Stimme. Die Setliste umfasst Stücke aus allen Schaffensperioden und beinhaltet dementsprechend auch Songs vom aktuellen starken Album "Baptized By Fire". Eine besondere Überraschung hat man sich dann aber für den Mittelteil ausgedacht. Eine geniale Version von 'Changes' (Ozzy Osbourne Cover), gefolgt von 'Aint No Love In The Heart Of The City' (WHITESNAKE Cover), hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Vor allem die WHITESNAKE Nummer, welche  in einer extralangen Version präsentiert wird, bei denen sowohl DAVID REECE als auch seine hervorragenden Begleitmusiker glänzen, mausert sich zu einem Höhepunkt im Programm. Als gegen 1:30 nachts der letzte Song 'All Or Nothing' den langen Konzertabend beendet, sieht man auf jeden Fall nur glückliche Gesichter.

Setliste: Just One Night (BANGALORE CHOIR Cover); XTC (ACCEPT Cover); I Can't Breath, Payback's a Bitch; Generation Clash (ACCEPT Cover); Changes (OZZY OSBOURNE Cover); Ain't No Love In The Heart Of The City (WHITESNAKE Cover); We've Lost The Fight; Slippin' Away (BANGALORE CHOIR Cover); Freight Train Rollin'(BANGALORE CHOIR Cover); Angel In Black (BANGALORE CHOIR Cover); All Or Nothing (BANGALORE CHOIR Cover)

Trotz der späten Stunde lässt DAVID REECE es sich ebenfalls nicht nehmen, so wie alle anderen Bands auch, nach dem Auftritt noch am Merchstand für Fotos und Autogrammwünsche zur Verfügung zu stehen. So endet eine von vorne bis hinten absolut perfekt organisierte Jubiläumsfeier zu sehr später Stunde. Das wäre dann auch schon die einzige kleine Kritik, denn man hätte durchaus auch eine Stunde früher anfangen können. Das sollte man sich vielleicht für die Feier zum 20jährigen überlegen, auf der ich und, ich denke, auch mein Kollege Michael, gerne wieder dabei sein werden, denn das schreit nach Wiederholung!

Text: Tommy Schmelz
Fotocredit: Michael Vogt

Redakteur:
Tommy Schmelz

Login

Neu registrieren