CROWN LANDS - Ritual I
Mehr über Crown Lands
- Genre:
- Progressive Rock / Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 08.07.2025
- Dawn
- The Storm
- Vigil
- Dusk
- The Serpent
Naturbelassen und ursprünglich: Instrumentaler Folk mit heruntergelassenen Hosen.
Es hätte sicherlich Sinn ergeben, das "Ritual"-Doppelpack als einen einzigen Release herauszugeben, schließlich stehen zwischen der Veröffentlichung der ersten und der nachfolgenden EP nur wenige Wochen. Offenbar ist es den kanadischen Folk-Proggern jedoch wichtig, die beiden Platten ein wenig voneinander abzugrenzen, um ihren eigenen Charakter zu wahren. Doch auch hier mag man einlenken, dass die thematischen Zusammenhänge fließend ineinander übergehen und die gemeinsame Spieldauer locker auch einen einzigen Silberling hätte füllen können.
Sei's drum, CROWN LANDS hat also echte Überzeugungsarbeit zu leisten, um diese Veröffentlichungspolitik zu rechtfertigen. Dies geschieht auf "Ritual I" insofern, als die naturbelassenen Folk-Sounds in der Tat etwas sehr Beruhigendes, Intimes ausstrahlen, worin man voll und ganz versinken kann. Die verträumten Flötenklänge in 'Dusk' und 'The Storm' bringen etwas Verführerisches mit, die sanften Percussions versetzen die Songs in einen tranceartigen Zustand und Marimba und Didgeridoo untermauern die musikalische Ursprünglichkeit. Auch wenn in den fünf Stücken dieser ersten EP nicht sonderlich viel Aufregendes geschieht, so ist der Fokus auf das ganz Wesentliche hier besonders stark ausgeprägt.
Umgekehrt lässt sich natürlich streiten, inwieweit der Terminus Rockmusik bei CROWN LANDS wirklich zutrift, inwieweit man wirklich von progressivbem Songwriting sprechen sollte und ob konkret diese Zielgruppe auch der Empfänger für die neuen Songs ist. Hier kann man sofort einstimmen und widersprechen, dass dem womöglich nicht so ist. Die Nordamerikaner richten sich vorangig an das Folk-Publikum, wählen hier jedoch einen moderneren Ansatz, der mit schamanisch geprägten Instrumentals und einer Vielzahl traditioneller Instrumente einen wohligen Kontrast erfährt. Das muss man mögen, dafür muss man in Stimmung sein - aber wenn dies der Fall ist, hat CROWN LANDS hier sicherlich einige zauberhafte Klänge im Repertoire.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes