Rock Hard Festival 2010 - Gelsenkirchen
10.06.2010 | 15:5121.05.2010, Amphitheater
Bei hellenischen Temperaturen, in hellenischer Theateratmosphäre zu metallischen Klängen schwelgen...
Dass die Macher unserer liebsten Metal-Postille auf ihrem alljährlichen Happening vieles Besser machen als die anderen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. So ist auch die siebte Ausgabe des Rock Hard Festivals wieder vor allem eines: Ein Event von Fans für Fans. Eine der coolsten Open-Air-Locations des Landes, das Amphitheater in Gelsenkirchen, wird zu Pfingsten für rund 7000 Metaller zum zweiten Zuhause. Auf der malerisch vor dem Rhein-Herne-Kanal aufgebauten Bühne reichen sich wie immer Nachwuchsstars und Szenegrößen die Hand. Die Preise sind fair, die Verpflegung ist abwechslungsreich und für Festival-Verhältnisse sehr schmackhaft, und dank der übersichtlichen Größe des Geländes trifft man leicht alte Bekannte und lernt neue Freunde kennen. Die zentrale Lage ermöglicht Camping-Muffeln eine bequeme Unterkunft in einem der zahlreichen, nicht überteuerten Hotels und Ferienwohnungen des Ruhrgebiets, inklusive Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und wer doch lieber sein Iglu-Zelt aufbauen möchte, ist mit 15 Euro für drei Tage dabei. Stress gibt es auch nicht seitens der zahlreichen Helfer, angefangen von der Security bis hin zum emsig zapfenden Bierpersonal, und die Begeisterung, mit der Rock-Hard-Belegschaft ihre Lieblinge auf der Bühne ankündigt, zeigt jedes Mal aufs Neue, mit wie viel Herzblut das Billing zusammengestellt wird. Der Star des Festivals ist jedoch der Wettergott, der sich endlich darauf besinnt, der frierenden Nation vorsommerliches Wetter zu bescheren. Temperaturen um die 25 Grad und eine gelegentliche laue Brise lassen die zurückliegenden grauen Wochen vergessen und den warmen Mantel für drei Tage in die hinterste Schrankecke wandern.
Kritische Stimmen bemängeln allerdings, dass die Bandzusammensetzung dieses Jahr zu den schwächeren in der Geschichte des Festivals gehört. Vor allem der old-school-lastige Samstag lässt bei den Anhängern modernerer Klänge einen gewissen Leerlauf nicht vermeiden, und die sonst immer vertretene Quoten-Prog-Band sucht man 2010 vergeblich. Haben die Götz Kühnemund in den Himmel gehobenen THE DEVIL'S BLOOD bereits Headliner-Qualitäten? Können Live-Raritären wie BLOODBATH und RAGE mit dem LINGUA MORTIS ORCHESTRA den Erwartungen gerecht werden? Fahren VIRGIN STEELE wirklich die angekündigte Classic-Metal-Setlist auf? All dies und mehr erfahrt ihr in unserem Bericht.
In Gelsenkirchen schwitzten und rockten für euch: Elke Huber (Bericht), Julian Rohrer (Bericht), Pia-Kim Schaper (Bericht), Rüdiger Stehle (Bericht und Fotos), Thomas Becker (Bericht) und Wolfgang Kühnle (Fotos).
- Redakteur:
- Elke Huber