Rock am Ring 2003 - Nürburg

13.06.2003 | 08:41

06.06.1992, Nürburgring / Eifel

Rock am Ring 2003
(Nürburgring 6-8.Juni)

Jedes Jahr zu Pfingsten ist es wieder soweit. Abertausende Rock Fans stürmen in die Eifel an den Nürburgring (respektive in das Frankenstadion zu Nürnberg) und feiern das deutschlandweit größte Festival seiner Art.
Und eins ist klar: Rock am Ring ist nicht nur aufgrund seiner übermächtigen Dimensionen ein besonderes Festival! Nein, für viele Besucher ist die jährliche Pfingstreise auch eine Art Lebenseinstellung, so dass man auf den Campingplätzen immer wieder Leute trifft, die schon seit über einer Dekade zum Nürburgring pilgern und dieses Happening als Höhepunkt des Musikjahres feiern. Aber gerade diese Leute haben in den letzten Jahren hart einstecken müssen. Die kommerzielle Ausrichtung nahm gerade zur Jahrtausendwende immer obskurere Formen an, die Preise wurden stetig erhöht und auch die Bandauswahl ließ arg zu wünschen übrig. Die vollkommene Eskalation trat dann im letzten Jahr ein, wo man die weitaus niedrigsten Zuschauerzahlen seit vielen Jahren verbuchte und die Fans dem Veranstalter deutlich zeigten, dass sie diesen Weg nicht weiter mitgehen werden.
Es war also an der Zeit, grundlegende Veränderungen vorzunehmen und so präsentierte sich Rock am Ring im Jahre 2003 auch wegen seiner musikalischen „Back To The Roots“ Orientierung in einem frisch überholten Gewand.
Die Preise wurden zwar noch einmal angezogen, so dass ein Drei-Tages-Ticket mit 99,- zu Buche schlug, jedoch wurde der Mehrgewinn auf direktem Wege in das Festival selbst investiert.
Und das Ergebnis? Ich selber muss sagen, dass ich mich selten so wohl gefühlt habe und die Neuerungen mitten ins Schwarze getroffen haben. Da wäre zum einen der Ausbau der sanitären Anlagen: Die Anzahl der Dixi-Toiletten wurde weiter erhöht und zudem gab es mit abspülbaren Toiletten und Duschcontainern auf jedem Campingplatz gegen einen kleinen Aufpreis einen wünschenswerten Service, der von vielen Besuchern begrüßt und auch reichlich benutzt wurde. Hieran sollte man auch in Zukunft festhalten und möglicherweise die Anzahl der Duschen ein wenig aufstocken. Der Grundgedanke dahinter ist auf jeden Fall zu unterstützen. Der Preis für den Campingplatz brauchte man dieses Mal nicht separat zu löhnen, da dieser bereits im Ticket enthalten war und so vermieden werden sollte, dass die Areas von denen genutzt werden, die auch wirklich als Gäste anwesend sind. Zudem wurden Park- und Zeltflächen strikt voneinander getrennt und die Reaktionen darauf schienen ebenfalls positiv ausgefallen zu sein, zumindest habe ich niemanden murren hören, dass er sein ganzes Gepäck ewig weit schleppen müsse.
Auf dem Festivalgelände gab es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Angebote, die man in den Pausen zwischen den Bands nutzen konnte. Der bekannte „Sports & Fun“ Park mit mehreren Versionen des Bungee-Jumpings war ebenso wieder mit an Bord wie diverse Sponsoren-Stände, die Gewinnspiele, Signing-Sessions etc. veranstalteten. Ähnlich wie auf den Festivals in Holland und Belgien gab es ein großes Zelt, in dem verschiedene Mahlzeiten zu im weiteren Sinne fairen Preisen an den Mann gebracht wurden.
Die Trennung der einzelnen Bühnen geschah ähnlich wie im vorangegangenen Jahr; auf der einen Seite gab es die Centerstage, auf der die Hauptacts ihre Auftritte absolvierten und auf der gegenüberliegenden Seite waren Alternastage und Talentforum gelegen. Die Merchandisepreise musste ich mir erst zweimal ansehen: 18Euro für ein T-Shirt gingen vollkommen in Ordnung und mit 25Euro für einen Kapuzenpulli lag man sogar unter diversen Mailorder-Standards. Das hatte ich aus anderen Jahren noch deutlich negativer in Erinnerung.
Blieb zu guter Letzt die Bandauswahl und gerade für Freunde der härteren Gangart gab es nun wirklich gar nix zu meckern. IRON MAIDEN und METALLICA als Headliner, gefolgt von weiteren Hochkarätern im Metal/Alternative-Bereich, so z.B. ZWAN um den ehemaligen SMASHING PUMPKINS-Sänger Billy Corgan, Schockrocker MARILYN MANSON, die in Amerika schon zu Superstars avancierten DISTURBED, die Chartstürmer von EVANESCENCE oder aber die immer beliebter werdenden DEFTONES machten drei Tage lang die Hauptbühne unsicher. Hinzu kamen mit SILVERCHAIR aus Australien, DEPECHE MODE Sänger Dave Gahan, ebenfalls bewährte Hochkaräter auf das Billing der Alternastage und auch im Talentforum spielten mit MOLOTOV, MUDVAYNE, SOIL, THEORY OF A DEADMAN und allen voran WITHIN TEMPTATION und SOIL die Stars von morgen. Einziger Wehrmutstropfen war die frühzeitige Absage von LIMP BIZKIT und die kurze Zeit vorher eingetretene Krankheit von Chester Bennington, die den Samstags-Auftritt von LINKIN PARK unmöglich machten. In einer Nacht- und Nebelaktion gelang es Marek Lieberberg jedoch kurz vor der Deadline in Zusammenarbeit mit dem holländischen Pinkpop-Festival in PLACEBO einen würdigen Ersatz aufzutreiben nachdem die zuerst eingeplanten SYSTEM OF A DOWN zu diesem Termin nicht verfügbar gewesen wären. Und für die enttäuschten Fans wurde die Option gewährt, ihre Tickets zurückzugeben, falls sie nur für LINKIN PARK an den Nürburgring gekommen wären und diese Offerte nahmen gerade einmal 270 Karteninhaber an...

So, nun aber genug der einleitenden Worte, ihr wollt sicherlich wissen, was auf der Bühne so alles passierte:

6.Juni, Freitag:


THE DONNAS (15.15-16.00 Mainstage)
Für mich begann das Festival mit dem Auftritt der Mädels von THE DONNAS. Sehr ärgerlich, denn zu gerne hätte ich die davor spielenden MURDERDOLLS (mit SLIPKNOT-Drumvieh Joey Jordison an der Gitarre) gesehen, deren Debut-CD mir trotz diverser Kritiken sehr gut gefallen hatte. Wie auch immer, das Wetter war, wie übrigens an allen Tagen, optimal, die Sonne knallte und die Voraussetzungen für einen zünftigen Rock`n`Roll-Nachmittag waren gegeben. Nach einem Intro in Form von GUNS´n´ROSES´ `Paradise City´ starteten die DONNAS dann ihren dreiviertelstündigen Set, der mir persönlich nicht sehr zusagte. Nach dem gelungenen Beitrag zum „Detroit Rock City“ Soundtrack hatte ich mir hier mehr erwartet, so verging die Zeit recht schnell und der durchschnittliche Classic Rock wusste nur wenige Zuschauer zu beeindrucken. Da halfen auch sämtliche Aufforderungen, etwas lauter zu werden nix.

WITHIN TEMPTATION (17.30-18.00 Talentforum)
Im direkten Anschluss hatte ich ein wenig Freiraum um das Gelände zu erkunden, so dass es erst 90 Minuten später mit den Holländern von WITHIN TEMPTATION weiterging. In ihrer Heimat kann die Band schon einige Goldauszeichnungen vorweisen und dies zu recht wie der leider viel zu kurz geratene Auftritt nachhaltig beweisen konnte. Erstaunlich viele Fans versammelten sich vor der kleinen Bühne des Talentforums und spendeten Sharon Den Adel und ihren Jungs mehr als nur einen Höflichkeitsapplaus. Nach fünf Liedern war es dann schon wieder vorbei bevor es eigentlich angefangen hat und erst da begriff ich, warum der Megahit `Ice Queen´schon an zweiter Stelle gespielt wurde. Schade, aber ich bin mir sicher, dass wir von WITHIN TEMPTATION in nächster Zeit noch so einiges hören werden. Der neue, bereits auf der Tour mit PARADISE LOST präsentierte Song klang jedenfalls vielversprechend.

Setlist:
Deceiver Of Fools
Ice Queen
Caged
unbenannter neuer Song
Mother Earth

SOIL (18.20-18.50 Talentforum)
Vor einem Jahr schlug das Debut der Alternative-Metal Band SOIL wie eine Bombe ein aber anscheinend haben sich die Auswirkungen der Detonation nur auf der anderen Seite des großen Teiches bemerkbar gemacht, ansonsten hätten SOIL sicherlich nicht zu dieser frühen Zeit und vor allem auf dieser Stage spielen müssen. Die Band genießt jedoch leider nur einen Insider-Status und dies ist ob des qualitativ hochwertigen Materials mehr als merkwürdig. Die Begeisterungsbekundungen der zuschauenden Menge machten jedenfalls klar, dass SOIL in den Staaten nicht umsonst den Durchbruch geschafft haben.

THE CARDIGANS (18.30-19.30 Mainstage)
Von den CARDIGANS kannte ich eigentlich nur deren Single-Hit `Lovefool´, der just in dem Moment gespielt wurde, als ich mich nach der SOIL-Show Richtung Mainstage bewegte. Da mir die Musik der Band stilistisch nicht so zusagte, mochte ich mir auch kein Urteil erlauben. Die Fans schienen mit der Darbietung zufrieden zu sein, mir persönlich wäre es zu diesem Zeitpunkt noch lieber gewesen, man hätte diesen Platz für SILVERCHAIR reserviert die fast parallel zu IRON MAIDEN spielen sollten.

ZWAN (20.00-21.15)
Billy Corgan meldet sich mit seiner neuen Gruppe (inklusive Jimmy Chamberlin an den Drums)auf europäischen Bühnen zurück...und musste sich den Vorwurf gefallen lassen, sich von sämtlichen Musikern an diesem Wochenende am wenigsten auf der Bühne bewegt zu haben. Doch das war für diese Show auch gar nicht von Nöten. Der Sänger klebte förmlich an seinem Mikrophon und an der Gitarre fest und schaute nur vereinzelt ins Publikum. Die ebenfalls spärliche Lightshow erzeugte das, was vielen Rock am Ring-Besuchern als der TOOL-Effekt bekannt sein sollte: die Musik ist wirklich herausragend, wirkt aber auf dieser großen Bühne nur bedingt. Genau wie Maynard James Keenan im letzten Jahr und Co. beschränkte Corgan sich ausschließlich auf eine professionelle und gleichzeitig emotionale Darbietung, sparte sich sämtliche Ansagen und wirkte nicht wie ein Co-Headliner. Obwohl mir die Show von ZWAN recht gut gefallen hat, will ich mal behaupten, dass man die intensive Stimmung auf CD bzw. in kleinen Clubs um einiges besser einfangen kann als auf einem großangelegten Open-Air, denn Easy Listening sind ZWAN keinesfalls.

Setlist:
Endless Summer
Declarations Of Faith
For Your Love
Honestly
Settle Down
Jesus, I
Of A Broken Heart
Riverview
Baby, Let`s Rock
Don`t Let Me Down
Lyric
Mary Star Of The Sea

IRON MAIDEN (22.00-0.00 Mainstage)
Den ganzen langen Tag mussten sich zahlreiche MAIDEN-Shirt-Träger bis zu diesen Moment gedulden, doch dann gingen die Stagelights aus und aus den Lautsprechern ertönte das legendäre Intro zu `The Number Of The Beast` - was für ein triumphaler Einstieg. Als im direkten Anschluss auf der großen Fotoleinwand das Bild der `The Trooper`-Single erschien, war die Euphorie groß. MAIDEN präsentieren sich in absoluter Höchstform, nur leider war der Sound nicht ganz so druckvoll, so dass Bruce Dickinson manchmal kaum zu hören war. Aber wofür gibt es schließlich Fans? Genau, zum Mitsingen, und das unternahmen diese auch tatkräftig. `Hallowed Be Thy Name´ wurde ebenfalls relativ frühzeitig losgelassen und der gemäßigte Anfang dieses Titels wurde ebenso lautstark mitgesungen wie zu einem späteren Zeitpunkt `Fear Of The Dark´ und `The Clansman´. MAIDEN spielten Lieder aus nahezu allen Schaffensphasen, wobei der Schwerpunkt auf den älteren Songs lag, so dass lediglich zwei Nummern von „Brave New World“ ins Set rutschten. Mit `Wildest Dream´ gab es zwischendurch auch schon einen Vorgeschmack auf das im September erscheinende neue Studioalbum „Dance Of Death“, der mit traditionellen Twin-Guitars eröffnet wurde, aber im Chorus nicht ganz überzeugen konnte.
Nach gut 100 Minuten und einer kurzen Einlage von Maskottchen Eddie bzw. „Edward The Great“ verschwanden die Briten dann hinter die Bühne, um im folgenden Zugabenteil einige Überraschungen zu verteilen. Der schon länger nicht mehr aufgeführte Nr.1-Hit `Bring Your Daughter...To The Slaughter´ startete die letzte Viertelstunde, woraufhin noch `2 Minutes To Midnight´ und der allseits beliebte Rausschmeißer `Run To The Hills´ zum Zuge kamen und eine begeisterte Menge zurückließ. Auch Eddie wurde in überdimensionaler Form im Hintergrund hochgefahren, der Show-Teil war also wiederum nicht von schlechten Eltern.
Zu einem perfekten Auftritt fehlte lediglich ein besserer Sound und vielleicht noch `Powerslave´ und `Prisoner´ aber alles kann man halt nicht haben... Die Leute, die `nur´ den Live-Mitschnitt im WDR Rockpalast gesehen haben, dürften sich gehörig geärgert haben, nicht selber anwesend gewesen zu sein, denn wer hatte schon damit gerechnet, dass die Hälfte vom „Number Of The Beast“-Album noch mal auf europäischen Bühnen dargeboten wurde.

Setlist:
The Number Of The Beast
The Trooper
Die With Your Boots On
Revelations
Hallowed Be Thy Name
22 Accacia Avenue
Wildest Dream
The Wicker Man
Brave New World
The Clansman
The Clairvoyant
Heaven Can Wai
Fear Of The Dark
Iron Maiden
Bring Your Daughter…To The Slaughter
2 Minutes To Midnight
Run To The Hills

SILVERCHAIR (23.05.00.15 Alternastage)
Ein letzter Schlussspurt zur Alternastage ermöglichte mir noch, die letzte Viertelstunde von SILVERCHAIR anzusehen. Mit den Australiern hatte ich mich an selber Stelle vor ziemlich genau 6 Jahren angefreundet, als sie auf der Hauptbühne das damals aktuelle „Freak“-Album präsentierte. Was Sänger Daniel Johns jedoch am heutigem tage geritten hat, bliebt mir weiterhin unverständlich. Der oft als Milchbubi verschrieene Frontmann erschien ungewohnt mit Rock und Vollbart auf der Bühne und die in dieser Kluft vollbrachte musikalische Darbietung war wirklich grottenschlecht. Mir ist nicht bewusst, ob das hier eine Jam-Sesion von irgendwelchen Laienmusikanten oder doch der Auftritt einer weltweit anerkannten Alternative-Band sein sollte. `Ana`s Song´ ging so gerade noch in Ordnung, der Rest war eine pure Frechheit. Daniel zockte irgendwelche Noise-Orgien auf der Sechssaitigen und faselte dabei irgendeinen Schwachsinn, von wegen er fühle sich gerade sehr nahe zu Gott etc. Immer wieder forderte er die Fans auf „check this out“ und schrammte dann irgendwelche armseligen Sounds aus seiner Gitarre. Eine bittere Enttäuschung und dabei hatte ich mich im Vorfeld noch darüber geärgert, dass im Falle SILVERCHAIR eine Überschneidung mit dem Hauptact vorlag. Sechs Jahre lang hatte ich meine helle Freude mit dieser Gruppe und in zehn Minuten wurden alle positiven Eindrücke versaut, so dass ich mir das ganze nicht mal mehr bis zum Ende ansehen wollte.

7.Juni, Samstag

Auch am Samstag spielte das Wetterin der Planung mit; erneut waren die Temperaturen an der Schwelle zur 30°-Grenze...und erneut habe ich es nicht rechtzeitig zur ersten Band, den EMIL BULLS auf`s Gelände geschafft.

CLAWFINGER (17.05-18.05 Mainstage)
CLAWFINGER meldeten sich vor einiger Zeit wieder zurück und konnten als Supportact von RAMMSTEIN Punkte sammeln. Dieser Tage erscheint das neue Album „Zeroes & Heroes“ und mit diesem im Gepäck konnten sich die kurzfristig verpflichteten Schweden auf der großen Bühne mehr als ordentlich beweisen. Und die frenetischen Publikumsreaktionen zeigten, dass auch heute noch mit CLAWFINGER zu rechnen ist. Höhepunkt der einstündigen Show waren die beiden Hits `Nigger´ und `Biggest & The Best´ aber auch die neuen Songs wurden mit Begeisterung empfangen. Crossover at its best!

Setlist:
Rosegrove
Nigger
They`re Out To Get Me
World Domination
Nothing Going On
Warfair
Zeroes & Heroes
Don`t Get Me Wrong
Recipe For Hate
Biggest & The Best
The Truth
Do What I Say

STONE SOUR ( 18.25-19.10 Mainstage)
Vielen war anscheinend gar nicht bewusst, dass es sich bei STONE SOUR um die zweite Band eines SLIPKNOT-Musikers an diesem Wochenende handelte. Mein Nebenmann im SLIPKNOT-Shirt (sic!) fragte nämlich wortwörtlich „was sind denn das für Deppen?“. Und wer der wirkliche Depp war zeigte sich im Nachhinein, STONE SOUR boten eine intensive Show, die schon zu Beginn mit einem der Single-Hits, nämlich `Get Inside´ ihren ersten Höhepunkt hatte und spätestens beim vorletzten Stück `Bother´ die Menge verzaubern konnte. Kaum zu glauben, dass Corey Taylor eine so emotionale Stimme hat, wenn man ihn bei seiner anderen Band schreien hört. Stark!

Setlist:
Get Inside
Orchids
Monolith
Cold Reader
Idle Hands
Inhale
Blotter
Bother
Tumult

APOCALYPTICA (19.30-20.15 Mainstage)
APOCALYPTICA waren ebenfalls kurz vor Beginn des Pfingstwochenendes auf das Billing gerutscht und die große Frage war, ob sie trotz des Sonntagsauftritts von Metallica einen derer Songs covern würden. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nur einen kurzen Ausschnitt des Konzertes sehen, aber für alle Spekulanten sei gesagt: ja, sie haben gecovert und die wenigen Minuten die ich beobachten konnte waren wirklich faszinierend! Da standen sie, die finnischen Cellisten (die übrigens diesmal nur dritt auftraten und ihren Gastmusiker zu Hause ließen), und zauberten die harten Klänge aus ihren Instrumenten heraus. Für ihre Tour hatten sie sich einen zusätzlichen Schlagzeuger geliehen, der dem Ganzen ein ordentlichen Tritt gab. Ich könnte mir in den Hintern beißen, nicht mehr davon gesehen zu haben...

EVANESCENCE (20.45-21.45)
Die Senkrechtstarter von EVANESCENCE zählten sicherlich zu den Gewinnern der Hin- und Her Schieberei des Samstagszeitplans. Ihre Single `Bring Me To Life´ hält sich nun schon wochenlang an der Spitze der Charts und das Album „Fallen“ ist wohl das, welches ich in den letzten beiden Monaten am meisten gehört habe.
Somit war die Spannung groß; und das war die Vorstellung auch! Der gleichzeitige CD-Opener `Going Under´ eröffnete das Konzert und
jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Frontdame Amy verfügt über eine ähnliche packende Stimme wie TORI AMOS und konnte diese auch auf die Bühne übertragen. `Bring Me To Life´ wurde wider Erwarten nicht zum Ende hin gespielt. Eine gute Entscheidung, denn so konnte man die hier erzeugten Jubelstürme auch auf die letzten Songs lenken. EVANESCENCE ist für mich die Band der Stunde, hoffentlich können sie ihre aktuelle Form auch auf ihr nächstes Album übertragen. Denn auf so tolle Balladen wie `My Last Breath´ möchte ich auch in Zukunft nicht verzichten. Daumen hoch!

Setlist:
Going Under
Haunted
Taking Over Me
Everybody`s Fool
My Last Breath
Farther In Away
Even In Death
Zero
Bring Me To Life
Tourniquet
Imaginary
Whisper

AUDIOSLAVE (22.15.23.15 Mainstage)
Nach diesem furiosen war es für die RAGE AGAINST THE MACHINE-Nachfolger AUDIOSLAVE nicht einfach die Stimmung aufrecht zu erhalten. Doch die Band zeigte sich gut eingespielt und ließ die Musik ihres gleichnamigen Debutalbums sprechen. Chris Cornell war zwar zu keiner Zeit mit dem allzeit agilen Zach de La Rocha zu vergleichen, konnte aber trotzdem durch eine erstklassige Leistung überzeugen. Das erwartete `Cochise´ beendete ein kurzweiliges Konzert, dass gegen die direkten Vorgänger EVANESCENCE aber nicht ganz anstinken konnte.

Setlist:
Seven Nation Army
Set It Off
Gsoline
What You Are
Like A Stone
Super Stupid
Light My Way
Hypnotize
White Riot
Shadow On The Sun
Techno Ted
I Am The Highway
Show Me How To Live
Cochise

PLACEBO (1.00-1.15 Mainstage)
Es wurde verdammt spät bis PLACEBO endlich die Bühne betreten konnten, da auf der Alternastage noch DAVE GAHAN ein zahlreiches Publikum genießen sollte. Brian Molko und seine Band betraten schließlich gegen 1Uhr die Bretter, die die Welt bedeuten und dieser späten Uhrzeit zahlten dann auch viele Zuschauer Tribut, so das zwar noch immer eine ordentliche Menschenmenge der melancholischen Rockmusik lauschte, aber weitaus weniger als noch einige Stunden zuvor.
PLACEBO hatten an diesem Tag schon einen Gig in den Knochen, nämlich auf dem holländischen Pinkpop, aber der mit einer Kurzhaarfrisur bestückte Sänger schaffte es trotzdem noch vollen Einsatz zu geben und spielte zusammen mit seinen Sidekicks eine routinierte Show. Ich musste mir zugegebenermaßen auch eingestehen, dass das lange Programm seine Spuren hinterlassen hat und freute mich auf das Ende einer Darbietung, die aus objektiver Sicht eigentlich vollkommen in Ordnung ging, mich aber doch sehr schlauchte. Die bekannten Hits konnten mich aber dann noch einmal besänftigen, allen voran das abschließende `Pure Mourning´ und Every You, Every Me´.

Setlist:
Bullet Proof Cupid
Allergic
Every You, Every Me
Protect me From What I Want
Plasticine
Bitter End
Soul Mates
Black-Eyed
Special Needs
English Summer Rain
Without You I`m Nothing
This Picture
Special K.
Taste In Men
Slave To The Wage
Teenage Angst
Pure Mourning


8.Juni, Sonntag

Der letzte Tag war bereits angebrochen und sollte aus vieler Leute Sicht der absolute Höhepunkt werden. Das Wetter zickte zwischendurch mal mit kurzen Regen- und Gewittereinlagen dazwischen, konnte sich aber am frühern Abend genau so schnell wieder erholen wie es gestört worden war.

BOYSETSFIRE (14.50-15.25 Mainstage)
Über BOYSETSFIRE habe ich bislang nur Positives gehört. Und die gute halbe Stunde war dann auch wirklich stark, wird also mal Zeit, mir eine CD anzuschaffen. Die bereits erschienenen Fans sahen dies ähnlich und feierten die Band tüchtig ab.

DISTURBED
DISTURBED sind in Amerika bereits eine ganz große Nummer, ihr letztes Album stürmte an die Spitze der Charts und das verdientermaßen. Aber das die Band auch auf deutschen Bühnen einen so warmen Empfang bekommen würde wie am Nürburgring, hätte ich nicht erwartet. Die Menge tobte, der Boden schien zu beben und die ständigen „Disturbed“-Chöre machten klar, wer im modernen Metalgeschäft demnächst auch hierzulande sehr groß rauskommen wird. Der glatzköpfige Frontmann David Draiman brauchte nur wenige Sekunden, bis er den Mob zum Toben brachte. Immer wieder die Frage „Who are we?“, gefolgt von einem Shout den man wahrscheinlich auch noch im Frankenstadion vernehmen konnte. Das waren 40 Minuten purer Energie und ich prognostiziere einfach mal, dass wir diese Band schon in den nächsten Jahren viel weiter oben im Billing finden werden. Sichtlich fasziniert was sich dort im Publikum abspielte fiel mir erst später auf, dass mein Kopf bei Krachern der Marke `Believe´ `Down With The Sickness´`und `Stupify´ ständig in Bewegung war. Wenn die wieder auf Tour kommen, werde ich mit absoluter Sicherheit wieder dabei sein. Neben dem Headliner die beste Band des gesamten Festivals!

Setlist:
Voices
Bound
Intoxication
Believe
Fear
Liebrate
Game
Remember
Down With The Sickness
Prayer
Stupify

QUEENS OF THE STONE AGE (16.25-17.45 Mainstage)
Wie bereits vermutet ging die Menge bei den QUEENS OF THE STONE AGE bei weitem nicht so aus sich heraus wie bei DISTURBED. Die eingeschworenen Fans befanden sich an vorderster Front und rissen auch die Arme in die Höhe, aber vergleichsweise zur vorangegangenen Gruppe fehlten da ca. 40.000 Fäuste in der leicht regnerischen Luft. Aber auch die quasi KYUSS-Nachfolger legten eine ordentliche Leistung an den Tag, wovon ich leider den Übersong `Feel Good Hit Of The Summer´ nur auf einem Monitor bei der Pressekonferenz anschauen konnte, die sich mit der letzten Viertelstunde des Geschehens auf der Mainstage deckte. Josh Homme ist ein überragender Frontmann und mit Mark Lanegan (x-Screaming Trees) hat man sich einen echten Hochkaräter ins Boot geholt, der zusammen mit Ziegenbart Nick Olivieri unjd Troy van Leeuwen das Line Up vervollständigte. Wie für alle anderen Bands am Sonntag, so galt auch für die Wüstenrocker aus Palm Springs eines: Die Hauptbühne rockte gewaltig!

Setlist:
Regular John
You Think I Ain`t Worth A Dollar, But I Feel Like A Millionaire
The Sky Is Falling
Tension Head
Go With The Flow
Avon
Hangin´ Tree
A Song For The Deaf
Quick And To The Pointless
Chemistry
I Think I Lost My Headache
Fel Good Hit Of The Summer
No One Knows

DEFTONES (18.05-19-20 Mainstage)
Die DEFTONES läuteten das Finale des diesjährigen Rock am Ring Festivals ein und auch sie konnten überraschenderweise nicht die selbe Reputation wie DISTURBED erlangen. Das Wetter spielte nach kurzen Regenfällen wieder mit und auch die Band präsentierte sich von ihrer besten Seite. Ein wenig Rockstargehabe durfte zu Beginn auch sein, als Chino Moreno sein Mikrophon einfach auf den Boden schmiss, aber dieses sollte bestimmt nur darauf vorbereitet werden im weiteren verlauf zerschrieen zu werden. Mir persönlich gefielen die Songs des letzten Albums „White Pony“ am besten, speziell dann wenn die Band gemäßigter zu Werke ging. Da ich aber immer noch unter dem Eindruck dessen stand, was ca. 2 Stunden vorher passiert war, sah ich mich zu einem direkten Vergleich gezwungen, den die DEFTONES mit ihrem 2000er Auftritt sicher gewonnen hätten, aber heute gab es ganz klar nur einen Sieger und der hieß bisher DISTURBED.
Solide Show, von der ich persönlich mehr erwartet hatte und so sprang die Meute auch nicht 75 Minuten lang auf und ab, sondern äußerte die Begeisterung durch lauten (und trotzdem verdienten) Beifall.

Was sich zwischen den DEFTONES und MARILYN MANSON auf der anderen Seite der Boxengasse ereignete, war der absolute Wahnsinn. Einige wenige Security-Leute schafften es, eine riesige Menschenmasse davon abzuhalten, in den überfüllten Bereich zwischen dem ersten Wellenbrecher und der Bühne zu gelangen und verhinderten so eine mittelschwere Katastrophe. Das Ende vom Lied war dann, dass kein einziger Fan mehr in den vorderen Bereich gelassen wurde, da niemand einsichtig genug war, einige wenige Minuten zu warten, um erst einmal diejenigen hinauszulassen, die bereits in diesem Bereich waren.
Die Frage ist, wie notwendig dieser Wellenbrecher überhaupt gewesen ist. Denn meiner Meinung nach quetschten sich die Leute garantiert mehr hinter dieser Einrichtung als dies der Fall gewesen wäre, wenn man ihn einfach weggelassen hätte. Hier zu spekulieren ist müßig, bleibt aber eine Anregung, um die erneute Anschaffung dieses Stahlzaunes noch einmal zu hinterfragen.

MARILYN MANSON(20.00-21-15 Mainstage)
Große Erwartungen hatte ich an den Auftritt von Brian Warner aka MARILYN MANSON herangetragen, da dessen neues Album mir wesentlich besser gefällt als der letzte Output „Holy Wood“. Und der optische Aspekt der bizarren Freakshow ließ auch während des gesamten Gigs keine Wünsche offen, obwohl ich bei den mit Blut beschmierten Tänzerinnen, die sich teilweise recht pervers bewegten, schon die Moralapostel habe springen sehen. Und der Frontmann ließ sich nicht zweimal bitten, hatte seine eigene Kanzel, quälte sich am Boden, wurde bis an die Decke hochgezogen, um auf einer stelzenartigen Rampe weiterzusingen. Mit wenigen Worten: hier wurde das volle Programm gezeigt!
Musikalisch hingegen war das Konzert die pure Armut. Eine wirkliche schwache Band (Twiggy Ramirez war anscheinend doch wichtiger, als sich der Schockrocker eingestehen wollte) versaute beinahe jeden Song, die Gitarrenmelodien waren überhaupt nicht zu erkennen (besonders gravierend bei `Sweet Dreams´ und `The Beautiful People´), der Sound war auch nicht vom Feinsten und das kitschige Casio-Keyboard mit der ach so tollen Federung hätte man besser mitsamt seines Besitzers Backstage alt werden lassen. Lediglich die aktuelle Single `Mobscene´ wurde überzeugend vorgetragen. Deutlich zu wenig für 75 Minuten Stage-Performance! Dabei stand am Vortag noch ein großes Fragezeichen über dem Auftritt von Mr.MANSON, hatte er doch dem Gods Of Metal Festival in Mailand wegen Erschöpfung eine Absage erteilt, was die meisten zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst war. MANSON habe ich schon in besserer Form erlebt und das liegt nicht nur an der körperlichen Verfassung des Sängers sondern primär an seine laienhaft agierenden Mitstreitern.

Setlist:
This Is New Shit
Disposable Teens
Irresponsible Hate Anthem
Use Your Fist And Not Your Mouth
Great Big White World
Rock Is Dead
Mobscene
Tainted Love
Para-Noir
Dopeshow (S)aint
The Golden Age Of Grotesque
Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag
Sweet Dreams
Fight Song
The Beautiful People


METALLICA (22.00-0.15 Mainstage)
Der große Augenblick war gekommen und endlich sollten so einige Rätsel gelöst werden. Die erste Auflösung gab es bereits drei Tage vorher, denn der Release der neuen und lang ersehnten Platte „St.Anger“ wurde nach vorne geschoben und so konnte man vorher noch einen Eindruck bekommen, wie METALLICA anno 2003 klingen. Über die Einschätzung des neuen Albums gibt es sicherlich genügend Diskussionsstoff, den ich aber hier lieber auslassen möchte. Dafür gibt es zahlreiche Foren, aber wen meine persönliche Meinung interessiert: „St.Anger“ geht trotz des schwachen Sounds (Understatement?) gerade noch OK.
Viel wurde berichtet und die verschiedensten Gerüchte machten die Runde: „METALLICA würden wieder ein klasisches Thrash-Set spielen“ oder aber „man nutze die Chance, um das volle Album zu spielen“, etc. Als sich die Band dann endlich auf der Bühne versammelte gab es im Publikum kein Halten mehr. Mit `Blackened´ hatte man die Überraschungen direkt auf seiner Seite und das anschließende `No Remorse´ löste wahre Nostalgiegefühle aus. Sie waren wieder zurück, und dies stärker als in den gesamten Spätneunzigern. `Harvester Of Sorrow´, `For Whom The Bell Tolls´, `The Thing That Should Not Be´…METALLICA konnten gar nicht verlieren. Einzig und alleine der Opener des neuen Releases `Frantic´ wollte nicht so ganz zum Rest passen, während der Titelsong selber sich wider Erwarten prima einfügte. „Load“ und „Reload“ wurden komplett ausgelassen. Späte Einsicht? Das wird wohl niemand erfahren, aber spätestens jetzt sollten METALLICA gemerkt haben, was vor allem die Metal-Fraktion im Publikum erwartet, nämlich Vollgas.
Davon gab es am heutigen Abend genug, `One´ erlebte eine lautstark mitsingende Nation und `Battery´ markierte den Schlusspunkt einer bis hierhin schon alles übertrumpfenden Performance.
Als dann im ersten Zugabenblock `Master Of Puppets´ gab es selbst für mich kein Halten mehr und so ließ ich mich über alle Zuschauer direkt in den zentralen Moshpit rübergeben. `Nothing Else Matters´ ,bis dahin der einzige Vertreter des „schwarzen“ Albums, löste erneut Gänsehaut aus, bevor dann mit `Creeping Death´ und den zweiten Zugaben `Sad But True´ und `Enter Sandman´ eine überwältigende Show ein mehr als gelungenes Festival beendete, von dem mir erst einige Tage später bewusst wurde, was ich da tatsächlich erleben durfte.
Bevor die Band jedoch wieder verschwand verteilte sie noch fleißig Plektren und Schlagzeugstöcke und kündigte eine Hallentournee für Februar/März 2004 an.
Egal wie man zu den letzten Veröffentlichungen von Hetfield und Co. steht – live sind METALLICA immer noch eine Macht und alle Ewiggestrigen, die auch an dieser Show etwas zu nörgeln hatten (siehe diverse Statements im Internet), die sollten sich mit den ersten drei, maximal vier Platten in den Keller einsperren und dort bis zum Ende ihres Lebens von den guten alten Zeiten träumen. Besser als hier kann ich mir das kaum noch vorstellen!

Setlist:
Blackened
No Remorse
Harvester Of Sorrow
Welcome Home (Sanitarium)
For Whom The Bell Tolls
Frantic
The Thing That Should Not Be
St.Anger
Sek & Destroy
One
Battery
Master Of Puppets
Nothing Else Matters
Creeping Death
Sad But True
Enter Sandman

Fazit: Ich bin wirklich beeindruckt, über die positive Entwicklung seit dem letzten Jahr bzw. seit den letzten drei Jahren. Hier stimmte einfach alles und abschließend kann man sagen, dass der sehr hohe Preis vollkommen gerechtfertigt war, da die Serviceleistung und vor allem die Bandauswahl mehr als angemessen ausgefallen ist. Ich hatte mir 2000 geschworen nie wieder zum Nürburgring zu fahren, da ich an einem Wochenende über 400DM ausgeben musste und die Gegenleistung für diese Unsumme sehr gering war.
Veranstalter Marek Lieberberg hat Wort gehalten und das Festival wieder dorthin zurückgebracht, wo es Mitte der Neunziger aufgehört hat, auch wenn ausdrücklich betont wird, dass es kein Hard`n`Heavy Ereignis war und auch nie werden wird.
Vergleichbar ist Rock am Ring im Jahre 2003 nur noch mit dem bisher besten Pfingstwochenende 1997 als man ähnliche Hochkaräter mit KISS und AEROSMITH als Headliner aufbieten konnte und ich bin mir ob dieser Tatsache mehr als sicher, dass ich auch im kommenden Jahr wieder in die Eifel fahren werde und das nicht nur, weil Lieberberg in der Pressekonferenz mit Namen wie AC/DC jonglierte.
Für Statistiker sei noch erwähnt, dass in diesem Jahr die Rekordzahl von sage und schreibe 75.000 Besuchern verbucht werden konnte, die somit alles in den Schatten stellt, was in der Vergangenheit an selber Stelle geschehen ist.
Zum Abschluss möchte ich der wirklich Security-Firma ein Lob aussprechen, die ihren Job stets professionell abwickelte und selbst die extremsten Situationen meistern konnte.

Wir sehen uns 2004! Versprochen!






Redakteur:
Björn Backes

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